eidechsenähnliche Körpergestalt, durch den Besitz von vier, seltener (durch Verkümmerung der hintern) zwei zum Gehen oder
Kriechen eingerichteten Beinen und einen langen Schwanz auszeichnen. Sie haben bereits beim Ausschlüpfen aus dem Ei die spätere
Körperform, die Kiemen sitzen als büschelförmige Gebilde dicht hinter dem Kopfe äußerlich den Seiten des Körpers
an und bleiben bei einer ganzen Anzahl von Arten auch nach Entwicklung der Lungen bestehen, so daß hier Lungen und Kiemen nebeneinander
wirken (Perennibranchiata, d. h. Dauerkiemer). Die S. leben ganz oder zeitweise im Wasser,
stets aber an feuchten Orten, und nähren sich von kleinen Tieren, Insekten, Würmern u. s. w., manche größere
auch von Fischen und Fröschen. Sie zerfallen in zwei Unterordnungen:
1) die Kiemenlurche (s. d.) und 2) die Molche (s. d.).
Menschen, die an dem untersten Hinterende ihres Rumpfes einen schwanzähnlichen Anhang besitzen. Viele
derartige Fälle sind von zuverlässigen Beobachtern gesehen und untersucht worden. Form, Länge und
Bau dieser Anhänge war verschieden. Teils verdankten sie ihre Entstehung gewissen Unregelmäßigkeiten in der Form und Stellung
der Steißbeinwirbel, teils standen sie in Beziehung zu dem sog. embryonalen Schwanze, einem schwanzähnlichen Fortsatze, den der
Mensch während eines bestimmten Zeitabschnittes seiner Entwicklung im Mutterleibe mit Regelmäßigkeit besitzt.
Ein wirkliches Analogon eines Tierschwanzes, d. h. ein Schwanz, welcher mehr Wirbel enthielte, als ein
normales menschliches Steißbein, ist beim Menschen noch nicht beobachtet worden. S. hat man in allen Weltteilen, namentlich
auch in Europa gefunden, dagegen sind ganze geschwänzte Völkerschaften, von denen man sich früher erzählte, nicht bekannt.
Die Schwanzbildung beim Menschen scheint auf einigen Inseln des Malaiischen Archipels mit einer gewissen
Häufigkeit vorzukommen, was wohl dadurch seine Erklärung findet, daß hier wenige Volksstämme zu steten Heiraten unter
sich gezwungen sind, so daß einmal aufgetretene Mißbildungen nach dem Gesetze der Vererbung sich hier häufiger zeigen.
Adam Friedrich, Forstmann, geb. 2. Nov. 1851 in Bamberg, besuchte die Forstlehranstalt Aschaffenburg, dann die
Universität und das Polytechnikum in München, wurde 1876 Assistent am chem. Laboratorium und Docent für
Nationalökonomie an der Forstlehranstalt Aschaffenburg, 1878 Assistent am königl. Forstbureau in Würzburg, 1881 außerord.
Professor der Forstwissenschaft an der Universität Gießen, 1886 Professor und Dirigent der forstlichen Abteilung des Versuchswesens
an der Forstakademie Eberswalde. S. schrieb: «Grundriß der Forst- und Jagdgeschichte Deutschlands» (Berl.
1883; 2. Aufl. 1892),
«Handbuch der Forstverwaltungskunde» (ebd. 1884),
«Handbuch der Forst- und Jagdgeschichte Deutschlands»
(ebd. 1885‒88),
«Jahresbericht der forstlich-phänologischen Stationen» (1. Jahrg., ebd. 1885),
«Wachstum und Ertrag normaler
Kiefernbestände in der norddeutschen Tiefebene» (ebd.
1889),
«Leitfaden der Holzmeßkunde» (ebd. 1889),
«Formzahlen und Massentafeln
für die Kiefer» (ebd. 1890),
«Wachstum- und Ertrag normaler Fichtenbestände» (ebd.
1890),
«Wachstum und Ertrag normaler Rotbuchenbestände» (ebd. 1893),
«Forstpolitik, Jagdpolitik und Fischereipolitik» (Lpz.
1894). Für das «Handbuch der Forstwissenschaft» von Lorey (2 Bde.,
Tüb. 1887‒88) hat er die Abschnitte «Forstgeschichte» und «Forstverwaltungskunde»
bearbeitet; für das «Hand- und Lehrbuch der Staatswissenschaften», hg. von K. Frankenstein, schrieb er
den 10. Band der 1. Abteil.: «Forstpolitik,
Jagd- und Fischereipolitik» (Lpz. 1894).
Röhren aus Papier von etwa 1 cm Durchmesser, in die irgend ein Funkenfeuersatz eingeschlagen
ist.
Das Einschlagen geschieht absichtlich ungleichmäßig, damit die S. beim Abbrennen in der Luft recht unregelmäßige
Bewegungen machen. Am Ende befindet sich ein Schlag (s. d.), damit mit dem Erlöschen ein Knall verbunden ist.
(Sphingidae), Dämmerungs- oder Abendfalter, eine aus über 400 Arten bestehende, ziemlich die ganze Erde
bewohnende, indes nicht weit nach Norden gehende und in Südamerika am stärksten entwickelte Familie
der Großschmetterlinge, die einen bolzenförmigen, kräftigen Körper und sehr kräftige Flügel, besonders lange, aber
schmale Vorderflügel besitzen, die mit den weit kleinern Hinterflügeln durch einen Hakenapparat an der Unterseite verbunden
sind.
Die Flügel liegen in der Ruhe dem Körper horizontal auf; die Fühler sind ziemlich ansehnlich, an beiden
Enden verdünnt und etwas kantig. Die Raupen sind oft schöne, sechzehnbeinige Tiere, die meist oben auf dem letzten Körperringe
über dem After ein aufrechtes Horn haben (s. Tafel: Raupen,
Fig. 1 und 1a, Raupen des großen Weinschwärmers). Die S. sind
vortrefflich, meist in der Dämmerung, in einzelnen Formen auch im heißen Sonnenschein fliegende Tiere, die bisweilen, z. B.
der Oleanderschwärmer (Deilephila nerii L., s. Tafel: Schmetterlinge Ⅰ,
Fig. 12), Weinvogel (Deilephila celerioL.) u. a. m.,
in heißen Sommern weite Wanderungen von Süden nach Norden unternehmen. Zu den S. gehört der Fichtenschwärmer (Sphinx
pinastriL.), der kleine Weinschwärmer (Deilephila PorcellusL.,Fig. 1), der Ligusterschwärmer (Deilephila ligustriL.), der Totenkopf (s. d., Acherontia atropos L.) und der Nachtkerzenschwärmer (Pterogon Proserpina Pallas,
Fig. 5) u. a.
Flecken im oldenb. Fürstentum Lübeck, an der Eutin-Lübecker
Eisenbahn, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Lübeck), hat (1890) 1878 evang.
E., Post, Telegraph, Dampferverbindung mit Lübeck;
Knochenmehl- und Maschinenfabrik, Drahtzieherei und Brauerei. S. ist Sommerfrische.
im Bauwesen der im Querschnitt segmentartige Abschnitt, welcher entsteht, wenn aus einem Baumstamm Bretter
gesägt werden.
Sie dient zur Herstellung von Einschubdecken (s. Decke).
Marie Espérance von, deutsche Schriftstellerin, bekannt unter dem gräcisierten Namen
Elpis Melēna, geb. 8. Nov. 1821 zu Southgate in Hertfordshire als Tochter des Hamburger
mehr
Bankiers Brandt, lebte, nachdem sie sich von ihrem zweiten Gatten, dem Hamburger Bankier S., getrennt hatte, zu Rom. Bekannt wurde
sie namentlich durch ihre aufopfernde Freundschaft für Garibaldi (seit 1849). Ihn betreffen ihre Veröffentlichungen: «Garibaldis
Denkwürdigkeiten» (2 Bde., Hamb.
1861),
«Garibaldi in Varignano und auf Caprera» (Lpz. 1864),
«Garibaldi. Mitteilungen aus seinem Leben
u. s. w.» (2 Bde., Hannov.
1884; 2. Aufl. 1886; französisch Par. 1885). Im J. 1865 ließ sie sich
auf Kreta nieder, wo sie in dem Dorfe Khalepa ihren festen Wohnsitz nahm. Mit besonderer Wärme vertritt sie hier die Bestrebungen
des Tierschutzes. Als Schriftstellerin liegt ihre Hauptbedeutung auf dem Gebiete der ethnogr. Schilderungen,
die hauptsächlich Kreta betreffen, wie «Kreta-Biene oder: kretische Volkslieder, Sagen, Liebes-, Denk- und Sittensprüche» (Münch.
1874),
«Erlebnisse und Beobachtungen eines mehr als zwanzigjährigen Aufenthalts auf Kreta» (Hannov. 1891) u. a.
Marie Sophie, schwed. Romanschriftstellerin, geb. 4. Juli 1819 zu Borås, wo ihr Vater, Karl Birath, Kaufmann
war, erhielt, frühzeitig Waise, im Hause von Verwandten eine sorgfältige Erziehung und vermählte sich 1840 mit dem Phrenologen
Gustav Magnus S. (gest. 1858). Sie starb 7. Mai 1894 in Stockholm. Schon mit ihren ersten Erzählungen, die feine Beobachtung
und bedeutendes Darstellungstalent bekunden, gewann sie nicht bloß in ihrem Vaterlande, sondern auch
auswärts, namentlich in Deutschland, einen weiten Leserkreis. Ihre Arbeiten sind in mehrern deutschen Übertragungen erschienen.
Hervorzuheben ist die Kretzschmarsche Übersetzung ihrer «Gesammelten Romane» (44 Bde., Lpz.
1865‒74). Genannt seien: «Der Mann von Geburt und das Weib aus dem Volke», «Schuld und Unschuld», «Zwei
Familienmütter», «Blätter aus dem Frauenleben», «Die Kinder der Arbeit», «Wilhelm Stjernkrona», «Die
Frau eines eiteln Mannes».
Wilh., Forscher auf dem Gebiete der Mythologie, geb. 4. Sept. 1821 zu Berlin, wurde 1844 Lehrer am Werderschen
Gymnasium, war 1864‒72 Direktor des Gymnasiums zu Neuruppin, 1872‒82 des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums zu Posen, dann des
Luisen-Gymnasiums zu Berlin und trat 1894 in den Ruhestand. Mit A. Kuhn sammelte er «Norddeutsche Sagen»
(Lpz. 1849). Sein mythologisches, auf volkstümlichen Grundlagen beruhendes System baute er aus in den Schriften: «Der heutige
Volksglaube und das alte Heidentum mit Bezug auf Norddeutschland» (Berl. 1850; 2. Aufl. 1862),
«Der Ursprung der Mythologie,
dargelegt an griech. und deutscher Sage» (ebd. 1860),
«Die poet. Naturanschauungen der Griechen, Römer
und Deutschen in ihrer Beziehung zur Mythologie der Urzeit» (Bd. 1: «Sonne, Mond und Sterne», ebd. 1864; Bd. 2: «Wolken und Wind,
Blitz und Donner», 1879),
«Der Ursprung der Stamm- und Gründungssage Roms unter dem Reflex indogerman. Mythen» (Jena 1878),
«Prähistor.-anthropolog.
Studien» (Berl. 1883),
«Indogerman. Volksglaube» (ebd. 1885),
«Nachklänge prähistor. Volksglaubens im Homer» (ebd. 1894).
Ferner erschien von S. «Sagen der Mark Brandenburg» (3. Aufl., Berl. 1895),
«Materialien zur prähistor. Kartographie der Provinz
Posen» (Posen 1875; mit vier Nachträgen 1879‒82),
«Zur Stammbevölkerung der Mark Brandenburg, Mecklenburgs und Pommerns» (in
den «Märk. Forschungen», 1887),
«Der Organismus der Gymnasien in seiner praktischen Gestaltung»
(Berl.
1876),
«Leitfaden für den deutschen Unterricht» (17. Aufl.,
ebd. 1894),
«Grundriß der brandenb.-preuß. Geschichte»
(3. Aufl., ebd. 1894) u. s. w.