schwimmen und auf ihren Wanderungen in bedeutender Höhe mit ausdauernder
Geschwindigkeit, fliegen. Das Weibchen legt 4‒8
Eier,
[* 2] die weißlich oder schmutziggrün sind und von ihm allein in 5‒6 Wochen erbrütet werden. Die
Arten der nördl. Erdhälfte
sind weiß, der südamerikanische S. oder
Schwarzhalsschwan (s. d.) am
Kopf und
Halse sammetschwarz, der
australische
(Cygnusatratus Vieill.) fast durchaus kohlschwarz
mit rotem Schnabel.
AlleArten sind jetzt in den zoolog. Gärten eingebürgert, werden dort mit Gerste
[* 3] und Garneelenschrot
gefüttert und halten
Sommer und Winter im
Freien aus.
Ihre Preise schwanken zwischen 50 M. für das Paar Höckerschwäne, 120 M.
für das PaarSingschwäne, 200 M. für das Paar schwarze S., bis zu 400 M. für das Paar schwarzhalsige
S. Unter den weißen, sämtlich im hohen Norden
[* 4] nistenden
Arten zeichnet sich der
Höckerschwan
(Cygnusolor Vieill., s.
Tafel: Schwimmvögel
[* 5] Ⅲ,
[* 1]
Fig. 4) durch den orangeroten, an der
Wurzel
[* 6] mit einem schwarzen
Höcker besetzten Schnabel
aus.
Da er unter allen S. die graziöseste Haltung hat, so wird er häufig aus
Teichen gehalten. Seine dem
Tone einer schlechten
Trompete ähnliche
Stimme läßt er im Fluge niemals, im Schwimmen selten, am ehesten noch im Kampfe mit Nebenbuhlern vernehmen,
so daß man ihn auch den stummen S. genannt hat. Er ist übrigens oft bösartig und zeigt niemals Zutraulichkeit
und Anhänglichkeit dem
Menschen gegenüber. Der
Singschwan oder gelbnasige S.
(Cygnusmusicus Fab.) hat einen schwarzen, an der
Wurzel mit gelber
Wachshaut bekleideten Schnabel ohne
Höcker und eine in der Ferne angenehme, glockenähnlich tönende
Stimme.
Ihm sehr ähnlich ist der Zwergschwan oder schwarznasige S. (Cynus minor Pall.),
der um ein Drittel kleiner ist und nur 18 Steuerfedern hat. Beide letzte
Arten zeichnen sich durch eine eigentümliche, zwischen
den Platten des
Brustbeins herabsteigende starke
Krümmung der Luftröhre aus, die sie zu einer ungemein starken, während
ihrer Wanderungen ertönenden
Stimme befähigt. Was man von den schmerzlichen Melodien des S. bei dem
Vorgefühl des
Todes (dem
Schwanengesang) erzählt hat, gehört in das Bereich der Fabel. –
Über den S. in der Mythologie
und Sage s.
Schwanjungfrauen.
Wo die S. gemein sind, wie im Norden Europas, wird die Jagd derselben als einträglich betrieben; denn
die Dunen, sowohl ausgerupft und als
Bettfedern verwendet, als auch auf der abgestreiften
Haut
[* 7] sitzend und als Pelzwerk
[* 8] gebraucht,
sind hoch geschätzt. Die Schwingfedern dienen zum Schreiben. Das Fleisch erwachsener S. ist nicht genießbar.
ausgedehntes Sternbild des nördl. Himmels. Mehrere
Sterne darin sind interessante
Doppelsterne; bemerkenswert
ist auch der
Veränderliche χ, dessen Lichtschwankungen, bereits von
Kirch 1686 erkannt, zwischen der 4. und 13.
Größe
vor sich gehen; die
Periode beträgt 406
Tage. Außerdem kennt man in diesem Sternbild zwei neue
Sterne, der eine 1600 von Janson
und etwas später von
Kepler beobachtet; er verschwand 1621, erschien 1655 und nach abermaligem Verschwinden 1665 wieder;
jetzt ist er 6.
Größe. Der zweite wurde von Schmidt in
Athen
[* 9] 1876 als
Stern 3.
Größe gefunden, die Lichtabnahme erfolgte
hier sehr rasch. Die
Milchstraße hat im S. außerordentlichen
Glanz.
Swan-River,
Fluß an der südl. Westküste
Australiens, entsteht aus zwei
Armen, dem meist trocknen Salzfluß
und dem
Avon, durch- bricht die Darlingkette, geht bei Perth vorüber und mündet bei Freemantle in den
Indischen Ocean.
Dampfer verkehren von Perth bis zur Mündung, die durch eine
Barre verschlossen ist. Er hat der 1829 gegründeten
engl.
Kolonie den
NamenSchwanenflußkolonie gegeben, die, seitdem erweitert, jetzt
Westaustralien (s. d.) genannt wird.
der älteste
Orden
[* 17] des preuß. Hauses, wurde in Anknüpfung an die Sage vom
Schwanritter (s.
Schwanjungfrauen) von
dem KurfürstenFriedrich Ⅱ. von
Brandenburg
[* 18] gestiftet und erhielt eine Erweiterung seiner
Statuten. Der
Orden hatte den Zweck, gegen die Entsittlichung des
Adels in der
Mark und anderwärts zu wirken, dessen Rauf- und
Fehdelust zu zügeln und ihn wieder an Gottesfurcht und Ehrbarkeit zu gewöhnen. Außerdem erlaubte das Ordensstatut den
Frauen die Mitgliedschaft, daher lag auch in dem Mariendienst der Schwerpunkt
[* 19] der vorgeschriebenen religiösen Handlungen,
und dies gab Veranlassung zu dem
Namen«OrdenUnserer lieben Frauen zum
Schwan».
Der kirchliche Versammlungsort der Mitglieder des sich rasch über Nord- und Süddeutschland verbreitenden
Ordens war das
Gotteshaus auf dem Harlungerberge bei Altbrandenburg. Als Ordensabzeichen galt das
Bild der Gottesmutter
an goldener
Kette, darunter der
Schwan als
Symbol der Reinheit des
Herzens, umgeben von einer weißen Schärpe, die unten verschlungen
in zwei
Fransen herabhing. 1459 stiftete der Markgraf
AlbrechtAchilles für die Ordensglieder des
ThüringerWaldes eine zweite
Ordenskirche in der Georgskapelle der St. Gumbertuskirche seiner Residenz zu
Ansbach.
[* 20]
Da man aber nicht verstand, die
Statuten der neuern Zeitrichtung anzupassen, so verfiel der
Orden mit der
Reformation. 1843 faßte
König
Friedrich Wilhelm Ⅳ. den
Plan seiner Wiederbelebung, indem er dem
Orden eine praktische
Richtung geben wollte. Es blieben
indes die erlassenen
Anordnungen unausgeführt. –