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Schufchter, bei Plinius Sostra, im arab. Mittelaltcr Tuster, Stadt in der pers. Provinz Chusistan oder Arabistan, am Abhang des Gebirges und am Karun, hat 20000 E., verfallene Straßen, Ruinen, eine Masdsched (Moschee) i Dschumaa mit prächtiger Halle; [* 2] Verfertigung baumwollener Tep- piche und Filzwaren. Durch Schisfbarmachung der Karun wird ein Aufschwung erwartet, da S. am Teilungspunkt der Straßen nach Ispahan und Schuß, s. Schießen. Murudschird liegt. Schußbremse, s. Rücklaufbremsen.
Schußbrett, s. Wagen. Schüfselflechte, s. I^canoi-Ä und ^ai-m^iia. Schüsselpfennig, s. Vrakteatcn. Schusse", 50 Km langer Zufluß des Voden- secs im württemb. Donaukreis, entspringt bei Schussenried, nimmt die Steinach, die Wolfegger Ach und die Schwarzach auf, berührt südlich Ravens- burg und mündet im SO. von Friedrichshafen. Schussenried, Dorf im Oberamt Waldsee des württemd. Donaukreises, nahe der Schnsscnquclle, an der Linie Ulm-Friedrichshafen der Württemb.
Staatsbahnen, [* 3] hat (1890) 2791 E., darunter 370 Evangelische, Post, Telegraph, [* 4] kath. Kirche, Schloß, ehemals Prämonstratenserabtci (1183), jetzt Staats- irrenanstalt und ein königl. Eiscnschmclzwerk (Wil- helmshütte). Im nahen Moor war eine Pfahlbau- station, die reichhaltige Funde ergab. Schusser, steinerne Spielkugeln, s. Klickcr. Schufserbaum, Pflanzenart, s. (^'innocwäuL. Schußfäden, s. Weberei. [* 5] Schußfraktur, s. Schuhwunden. Schußriegel, s. Gerüste. Schußspulmafchine, s. Flachsspinnerei (Bd. 6, S. 861 d und Taf. I, [* 1] Fig. 4). Schußwaffen, soviel wie Handfeuerwaffen [* 6] (s.d.).
Schußwasser, s. Arkebusade. Schußweite, s. Flugbahn. Schußwunden (Vuwei-a Lciopßtaria), Wunden (s.d.), die vermittelst der Feuerwaffen hervorgebracht werden; sie haben im allgemeinen die Bedeutung der gequctfchten und gerissenen Wunden. Das me- tallene Geschoß [* 7] (s. d.) trennt nicht bloß die Gewebe- teile, wie z. B. ein Schnitt mit einem Messer [* 8] oder ein Hieb [* 9] mit einem scharfen Säbel, sondern es zer- malmt die Teile und zerrt sie auseinander draulische Pressung).
Die quetschende und reißende Wirkung des Geschosses beschränkt sich aber wegen der Schnelligkeit desselben in den weichen Teilen meist auf die nächste Umgebung des Wundkanals; nur an den Knochen [* 10] bewirkt das Geschoß meist ausgedehnte Zersplitterung (Schußfraktur). Die Schwere der S. richtet sich nach dem verletzten Organ. S., welche wichtige Körperteile (das Gehirn, [* 11] Rücken- mark, große Blutgefäße, Brust- oder Baucheinge- weide) getroffen haben, sind meist schnell tödlich, weshalb wenig Verletzte dieser Art in die Lazarette kommen.
Schußverletzungen größerer Blutgefäße verraten sich nicht immer sogleich durch starke Blu- tung; denn die Häute der zerschossenen Gefäße sind oft so unregelmäßig getrennt, daß sie sich nach innen einrollen und das Gefäß [* 12] verstopfen. Nach einigen Tagen Pflegt dann eine Nachblutung einzutreten. Ist der Schuß sehr schräg gegen die Körperoberfläche gerichtet, so reißt das Geschoß eine grabenförmige Wunde auf (Streifschuh); trifft das Geschoß mehr senkrecht auf die Körperoberfläche, so macbt es einen Wundkanal, der blind oder durchgehend (Haarseilfchttß) sein kann. In blinden Schuß- kanälen steckt in der Negel noch das Geschoß, es kann icdock wieder herausgefallen oder durch die von ihm eingestülpten Kleidungsstücke wieder her- ausgezogen sein.
Auch in durchgehenden Schusi- kanülen kann sich noch ein Gefchoß finden, wenn die Ausgangsöffnung von einem Stück des Geschos- ses oder einem Eiscngcschoh, oder einem Knochen- splitter u. dgl. herrührt. Am durchgehenden Schuß unterscheidet man Ein- und Ausgangsöffnung; erstere sieht mehr wie eine gequetschte, letztere mehr wie eine gerissene Wunde aus. Bei Schüssen aus nächster Nähe findet man die Umgebung der Ein- gangsöffnung von eingedrungenen Pulverkörnern geschwärzt.
Matte Geschosse dringen oft nicht durch die Haut [* 13] ein, sondern machen nur eine Quetschung (Prells ch uß), deren Spuren häufig an der zähen und elastischen Haut kaum zu entdecken sind, wäh- rend sich unter der unversehrten Haut erhebliche Verletzungen (einfache Knochenbrüche, Muskel- und Eingcwcidezerreißungen) finden. Früher glaubte man, in solchen Fällen habe das Geschoß den Körper gar nickt getroffen, und nannte sie Luftstreiffchüsfe. Die Wirkung eines Schusses ist übrigens sehr verschieden.
Man unterscheidet zunächst direkte und indirekte Geschosse; erstere kommen aus dem Lauf der Feuerwaffen, letztere sind von erstern in Be- wegung gesetzt. Die alten Flintenkugeln wurden durch Widerstände, namentlich Knochen, leicht von ihrer Bahn abgelenkt, umzogen dann wohl im Bo- gen den betreffenden Körperteil, z. V. den Brustkasten (Contonrsch üsse). Bei den konischen Geschossen der Büchsen ist dies seltener beobachtet worden; diese durchdringen den Körperteil meist in gerader Rich- tung.
Alle Vleigeschosse können sich, wenn sie matt sind, am Knochen abplatten, sie verändern überhaupt ihre Form. Die modernen Stahlmantelgeschosse des kleinen Kalibers behalten meist ihre Form und sind durch eine gewaltige Durchschlagskraft aus- gezeichnet. Die Schrotschußwunden sind von ge- ringer Bedeutung, da die Schroten meist nicht tief eindringen können. Indirekte Geschosse sind die von den Geschossen fortgeschleuderten Steine, Holz- splitter, Glasstückchen u. dgl., ferner Knöpfe, Mün- zen, Ringe und andere Gegenstände, welche die Ver- letzten an sich getragen haben sowie auch Fetzen der Kleidungsstücke, endlich von dem Geschoß losgelöste und fortgeschleuderte Knochensplitter.
Indirekte Ge- schosse können wegen ihrer unregelmäßigen Gestalt reckt schlimme Zerreißungen anrichten. Metallene Geschosse von regelmäßiger Form heilen bisweilen in den Körper ein, besonders leicht Schrotkörner. Mit und außer dem Geschoß eingedrungene Zeug- und Holzstückchen veranlassen in der Regel sehr be- deutende Eiterungen. DieBehandlungderS. ist antiseptisch oder asep- tisch. Für den ersten Notverband, bis zum Eintreffen ärztlicher Hilfe, genügt meist das Bedecken der Wunde mit Jodoform und einem antiseptischen Verbandstoss (Mull, Watte), welcher durch eine Mullbinde oder ein sauberes Tuch befestigt wird. Von besonderer Wichtigkeit ist die Stillung der Blutung und die Entfernung des Geschosses und son- stiger Fremdkörper (Kleiderfetzen, Erdteile u. s. w.). Allzu langes Suchen nach der Kugel ist aber verwerflich, sie kann ohne Schaden einheilen oder nach Bedarf später entfernt werden. Eingeheilte Kugeln verlassen ost ihren ursprünglichen Sitz, sie «wandern». Die Behandlung der Komplikationen der S., z. B. Knochenbrüche, erfolgt nach allgemein ¶