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Leistungsunfähigkeit der primär Verpflichteten oder stellen eine bedingungslose Übernahme eines Teils der S. auf die Staatskasse dar (in Preußen [* 2] zur Zeit 21,5 Proz. aller Staatsverwaltungsausgaben). Eine eingehende Darstellung der so überaus ver- wickelten Rechtsverhältnisse bezüglich der S. giebt Dickscn in den Artikeln «Lehrer», «Volksschulwesen» und «Schullasten» in Stengels «Wörterbuch des deutschen Verwaltungsrechts» (2 Bde., Freib. i. Br. 1889-90); hier finden sich auch genaue Angaben bezüglich des Gesetzesmaterials.
Schullehrerbräune, s. Rachen. Schulmeister von Eßlingen, [* 3] s. Eßlingen (der Schulmeister von). Schulordnung, s. Schulzucht. Schulpflicht, s. Schulzwang. Schulpforta, Landesschule, s. Pforta. Schulrat, Bezeichnung von Sckulbcbörden Oberster S. in Bayern); [* 4] ferner Titel pädagogisch- technischer Mitglieder solcher Behörden, die auch Oberschulräte, Geheime S., Geheime Oberschulräte, Provinzialschulräte heißen, oder auch ein Ehrentitel, der einzelnen Schuldircktorcn, Vczirksschulinspek- toren, Scminardirektoren oder andern Schulmännern von der Regierung verliehen wird.
Schulreiterei, die als Selbstzweck betriebene Reitthätigkeit, um zu zeigen, bis zu welcher Voll- endung das Zusammenwirken von Roh und Reiter, der Gehorsam des Pferdes und seine körperliche Aus- bildung gefördert werden können, sowie um dem Rei- ter das Verständnis für die Rciterhilfen zu höchster Vollkommenheit zu entwickeln. Bei der S. sollen beide Körper scheinbar nur einen bilden, beherrscht von einer Seele; jeder Einwirkung Folge gebend, soll das Schulpferd unrichtige Hilfen sofort zum ent- sprechenden Ausdruck bringen.
Nach dem Grad ihrer Leistungen zerfällt die S. in die niedere und die bohe, im besondern auch alsReitkun st bezeichnete schule. Schuls, Flecken und .Hauptort des Bezirks Inn im schwciz. Kanton Graubünden, [* 5] auf einer Anhöhe am linken Ufer des Inn, hat (1888) 947 meist reform. E. und bildet mit Tarasp zusammen den Kurort Tarasp-Echuls (s. d.). Schulsattel, s. Sattel. Schulschießen, s. Schießen. [* 6] Schulschiffe, die zur Ausbildung der verschiede- nen Zweige des Personals dienenden Schisse der Kriegsmarine. Man unterscheidet:
1) K adelten- schulschisfe zur ersten, einjährigen Ausbildung des Offiziersersatzes. Dazu dienen jetzt die alten Krcuzer- fregatten Stosch und Stein.
2) Seekadetten- schulschiffe zur Ausbildung der Eeekadcttcn im praktischen Schisfsdienst bis zur Ablegung des ersten Seeoffiziersexamcn, dazu dienen ebenfalls die Schiffe [* 7] Stosch und Stein sowie auch Gneisenau und Moltke.
3) Schiffsjungenfch u lschiffe sollen die Schiffsjungen (s. d.) seemännisch und mili- tärisch ausbilden; hierzu sind die Seekadettenschul- schiffe Gneisenau und Moltke bestimmt, nachdem die Schiffsjungen auf dem schiffe Nire die erste Ausbildung bekommen haben.
4) Das Artillerie- schulfchiff Mars [* 8] dient zur Heranbildung fee- gewohnter Geschützführer an allen Kalibern der Schiffsartillerie und bildet die Artillericschicsischule für alle Seeoffiziere und seemännischen Unter- offiziere. Zur Ausbildung der Schnellfeuergeschütz- bedieuung. ist dem Mars die alte Korvette Carola und der Tender Hay beigegeben.
5) Das Torpeoo- Vrockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. XIV. schulschiff Blücher mit dem Tender Ulan dient zur Ausbildung fämtlicher Seeoffiziere und des nötigen Unterpersonals im Gebrauch der Torpedo- waffe.
6) Das Minenfchulfchiff Rhein ist für die Lehre [* 9] in der Handhabung der Streuminen be- stimmt. 7)Als Maschinistenschulschiffe für die Ausbildung des Maschinenpersonals werden die Wachtschisfe verwendet.
8) Zur Ausbildung von See- offizieren dient der Aviso Grille. Auf sämtlichen S. sungicren ausgewählte Seeoffiziere als Lehrer. Schulschwestern, die Mitglieder von kath. Ge- nossenschaften, die sich dem Unterricht von Mädchen widmen, wie die Armen S. von Bayern, 1834 vom Hofkavlan Scb. Job und dem fpätern Vifchof Michael Wittmann gegründet, auch anderwärts in Deutschland [* 10] und in Nordamerika [* 11] verbreitet, ferner die Schwestern vom armen Kinde Jesu (s. d.) und eine Anzahl von franz. Kongregationen.
Schulfparkaffen, Iugendspartassen, be- ruhen auf der Idee der Verbindung von Sckule und Sparwesen und dienen dem Zwecke, die Ent- wicklung von Sparsinn und Selbstbeherrschung schon srübzcitig zu fördern. Für ihre Einführung und Verbreitung wirkte in erster Linie Professor Fr. Lau- rent in Gent. [* 12] Nach dem von ihm eingeführten System sammelt der Lehrer Sparbeträge der Kin- der, bis sie eine derartige Höhe erreicht haben, dah sie in einer öffentlichen Sparkasse eingelegt werden können.
Solange die Einzahlungen der einzelnen Kinder noch nicht einen solchen Betrag erreicht haben, werden sie einstweilen für gemeinsame Rech- nung bei der Sparkasse angelegt und dadurch zins- tragend gemacht. Die so erzielten Gewinne werden zur Gewährung kleiner Prämien u. dgl. verwendet. Nach dem Vorbild Belgiens fanden die S. in Eng- ! land, Italien, [* 13] Frankreich, Ungarn, [* 14] in den Vereinig- , ten Staaten von Amerika [* 15] Eingang und Verbreitung; in Teutschland begegneten sie mehrfach pädagogi- schen Bedenken, indem man durch sie vorzeitiges Erwecken des Erwerbstriebes, Vewußtmachen von Klassenunterschieden, Wachrufen und Großziehen von Neid u. s. w. besorgte. Doch gab es 1892 schon 158 Städte und 2272 Dörfer, in welchen 243 933 jugendliche Sparer 1,?6 Mill. M. Einlagen gesam- melt hatten. -
Vgl. Laurent, (^onlörsneö sur i'epai'Zns (1866);
Scnckel, Jugend- und Schulspar- kas^en (Franks, a. 0.1882);
ders., Die Einrichtungen der deutschen Schul- und Iugendsparkassen (ebd. Schulstrafen, s. Schulhygieine. ^1893).
Fe/l?t?t., binter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Iosepb August Schuttes, geb. zu Wien, [* 16] war Professor der Botanik zu Wien, Krakau, [* 17] Innsbruck [* 18] und Landshut, [* 19] wo er starb. Schulte, Joh. Friedr. von, Jurist, geb. zu Winterberg in Westfalen, [* 20] stu- dierte zu Berlin [* 21] Philologie und Rechtswissenschaft, war dann als Auskultator beim Berliner [* 22] Kreisge- richt und als Referendar im Bezirk des Appella- tionsgcrichts zu Arnsberg [* 23] und in Bonn [* 24] beschäftigt und habilitierte fich an dem letztern Orte als Pri- vatdocent. 1854 nach Prag [* 25] als auherord. Professor der Rechte berufen, wurde er 1855 ord. Professor des deutschen und Kirchenrechts und das Jahr dar- auf fürsterzbischöst. Konsistorialrat und Rat am Ehegerickt aller drei Instanzen. 1863 wurde er zum auswärtigen Mitgliede des ö'sterr. Untcrrichtsrats ernannt, dem er bis zur Auflösung dieser Behörde (1867) angehörte, und 1869 als Ritter der Eisernen 41 ¶