in C, die
Messe in Es und die Liedersammlung
«Schwanengesang». Er starb in
Wien,
[* 2] wo ihm 1872 im Stadtpark ein
Denkmal
(sitzende Marmorfigur, von
Kundmann) errichtet wurde.
Kein anderer
Komponist hat in einem so kurzen Leben eine gleiche
Fruchtbarkeit offenbart. In allen Gattungen hat S. sich versucht,
doch ohne
Glück in der
Oper und im Oratorium. Seine eigentliche Meisterschaft und volle
Größe bekundet er in den Liedern
mit Pianofortebegleitung. Hier bildete er genial weiter, was von
Mozart,
Reichardt, Zelter,
Beethoven,
Weber und vielen andern
vor ihm in verschiedenen Formen versucht war, schloß das frühere einfache Lied ab und leitete über
zu dem breitern durchkomponierten Liede, das durch ihn das herrschende geworden ist. Die größte Zahl seiner
Kompositionen
(darunter etwa 700 Lieder) gelangte zum
Teil erst in der neuern Zeit zur Veröffentlichung und allgemeinen
Verbreitung.
Die erste
Gesamtausgabe seiner Werke erschien bei
Breitkopf & Härtel in
Leipzig.
[* 3] –
Friedr.
Karl, Dramatiker, geb. zu
München,
[* 4] diente 20 Jahre in der bayr.
Artillerie und widmete sich,
nachdem er als Hauptmann seinen
Abschied genommen hatte, philos.
Studien und der Beschäftigung mit der schönen Litteratur.
Er starb in
München. Besonders nennenswert sind seine
Dramen: «Moritz von
Sachsen»
[* 5] (Augsb. 1864),
«Der deutsche
Bauernkrieg»
(1883 u. d. T. «Florian Geyer» mit bedeutendem
Erfolg in
München aufgeführt),
Gotthilf Heinr. von, Naturforscher und Naturphilosoph, geb. zu
Hohenstein
[* 8] im Schönburgischen, studierte seit 1799 in
LeipzigTheologie, dann in
Jena
[* 9]
Medizin. Nachdem er hierauf zu
Altenburg
[* 10] zwei Jahre als
Arzt praktiziert, wandte er sich nach
Freiberg
[* 11] und 1807 nach
Dresden.
[* 12]
In den J. 1809‒16
wirkte er als Direktor des Realinstituts zu
Nürnberg,
[* 13] worauf er als
Lehrer der
Kinder des Erbgroßherzogs
FriedrichLudwig von
Mecklenburg-Schwerin nach
Ludwigslust ging. Nach drei Jahren folgte er einem Rufe als Professor der Naturwissenschaften nach
Erlangen,
[* 14] von wo er 1827 nach
München in gleicher Eigenschaft übersiedelte. Hier wurde er in die
Akademie
der Wissenschaften aufgenommen und in den Adelstand erhoben. Er starb 1860 zu Laufzorn bei Grünwald in Oberbayern.
S.s wissenschaftliche
Bildung wurde zunächst durch die Schellingsche Naturphilosophie bestimmt. Seine philos. Forschungen
führten ihn jedoch in das religiöse Gebiet, wo er sich dem
Mysticismus zuwandte. Zu seinen wissenschaftlichen
Werken gehören: «Ansichten von der Nachtseite der Naturwissenschaften»
(Dresd. 1808; 4. Aufl. 1840),
«Ahndungen einer allgemeinen
Geschichte des Lebens» (2
Tle. in 3 Bdn., Lpz. 1806‒20),
und sein Hauptwerk, die «Geschichte der Seele» (2 Bde.,
Stuttg. 1830; 5. Aufl. 1878); einen Nachtrag dazu bilden «Die
Krankheiten und
Störungen der menschlichen Seele» (ebd. 1845). Aus seiner mystischen Schwärmerei stammen die
Schriften: «Altes
und
Neues aus dem Gebiete der innern Seelenkunde» (5 Bde.,
Lpz. und
Erlangen 1817‒44 u. ö.),
«Züge aus dem Leben des Pfarrers Joh. Friedr.
Oberlin» (9. Aufl.,Nürnb. 1855). Außerdem sind zu erwähnen: «Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach
Salzburg,
[* 16]
Tirol
[* 17] und der
Lombardei»
(Erlangen 1823; 3. Aufl. 1848),
und vorzüglich
«Reise in das Morgenland in den J. 1836 und 1837» (3 Bde.,
ebd. 1838‒39; 2. Aufl. 1840‒41). Seine Selbstbiographie gab S. heraus u. d. T.
«Der Erwerb aus einem vergangenen und die Erwartungen von einem zukünftigen Leben»
(3 Bde.,
Erlangen 1854-56). –
1)
Kreis
[* 20] im preuß. Reg.-Bez.
Bromberg,
[* 21] hat 914,65 qkm und (1890) 44360 (21493 männl., 22867 weibl.) E., 5
Städte, 119 Landgemeinden
und 78 Gutsbezirke. – 2) Kreisstadt im
Kreis E., links an der Gonsawka und der
NebenlinieBromberg-S.-Znin (im
Bau) der
Preuß.
Staatsbahnen,
[* 22] Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht
Bromberg), hat (1890) 3047 E.,
darunter 1783 Katholiken
(Polen), 955
Evangelische und 309 Israeliten, Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 23] kath. und evang.
Kirche,
Erziehungsanstalt;
(frz. pièce à tiroir) oder Verkleidungsstück, Dramolet, dem derbern
Lustspiel angehörig, mit dem Zweck, mehrere Charaktere in schneller Aufeinanderfolge durch denselben Darsteller zu veranschaulichen.
Die bekanntesten
Beispiele sind «Garrick in
Bristol», «Die
Leibrente», «Das Landhaus an der Heerstraße»,
«Eine
Gastrolle», «Die Zwillingsbrüder», «Die
Proberollen».
Ernst, Dirigent, geb. zu Graz,
[* 30] studierte anfangs die
Rechte und war dann
Schüler von O.
Dessoff.
Nachdem er kurze Zeit in
Breslau,
[* 31]
Würzburg,
[* 32] Graz und Basel
[* 33] Musikdirektor gewesen und mit der ital. Operngesellschaft
der Désirée
Artôt als Kapellmeister gereist war, wurde er 1872 bei der Musikalischen Kapelle in
Dresden angestellt. Er ist
gegenwärtig Generalmusikdirektor und Leiter der Hofoper daselbst. Seine Gattin (seit 1875), Clementine S., geborene Proska,
geb. seit 1873 Mitglied der
DresdenerOper, ist eine vorzügliche Koloratursängerin.