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Bei dem Parallelschraubstock, welcher statt der Bogenbewegung nur eine Parallelverschiebung der Backen gestattet, sind die Backenflächen auch bei großen Öffnungen parallel. [* 1] Fig. 2 zeigt einen Pa- rallelschraubstock mit langer Schraube zur Bewegung der verschiebbaren Backe. Die Schraube geht durch eine Schrauben- mutter hindurch, die in der rohr- artigen Hülse [* 2] der festen Backe ange- ordnet ist. Hinter der festen Backe ist, wie bei den Flaschenschraub- [* 1] Fig. 2. stocken, ein kleiner Amboß angeord- net, auf den kleinere Eisenteile gerichtet werden.
Wäh- rend die Flaschenschraubstöcke ganz aus Schmiede- eisen hergestellt werden, sind die Parallelschraubstöcke meist gegossen; öfters sind dann schmiedeeiserne Backen eingesetzt. Beim Einspannen polierter oder feiner Arbeitsstücke werden, wenn die Backen geriffelt find, Überbacken aus Eisen-, Messingblech oder Blei [* 3] über die Backen der S. gesteckt, wohl auch durch eine Feder verbundene hölzerne Backen (Feilkluppe) zwischen dieselben eingelegt, damit solche Stücke beim Einspannen ihre Politur nicht verlieren oder überhaupt eine weichere Unterlage erhalten.
Eine Art tzandsckraubstock ist der Feilkloben [* 4] (s. d.). Schraubstollen, s. Hufeisen. [* 5] Schraubzwinge,S ch rauben zwing e,Leim- zwinge, ein Werkzeug der Tischler und Metall- arbeiter zum Zusammenhalten hölzerner und metal- lener Arbeitsstücke beim Leimen, Bohren und an- dern Arbeiten. Es besteht aus einem hölzernen oder eisernen H-förmigen Bügel, durch dessen einen Schenkel eine Schraube hindurchgeht. Durch An- ziehen der Schraube wird das Arbeitsstück (oder die gemeinschaftlich zu bearbeitenden Arbeitsstücke) gegen den zweiten Schenkel gepreßt und in dieser Lage festgehalten.
Große S. werden als Schraub - oder Leimknecbte bezeichnet. Schraudolph, Claudius von, Sohn des Johan- nes von S., Maler, geb. in München, [* 6] wurde an der Akademie daselbst gebildet, wandte sich von derHeiligenmalerci (Heilige Elisabeth Brot [* 7] austeilend) ab und malte zunächst einc Hofbräuhaus- scene (1866), dann ein Mädchen am Klavier, den Osterspaziergang aus «Faust», ferner Renaissance- und Nokokoscenen. Die Nenaissance führte ihn zur dekorativen Monumentalmalerei. 1883-94 war er Direktor der Kunstschule zu Stuttgart. [* 8]
Schraudolph, Johs. von, Maler, geb. zu Obcrstdorf im Allgäu, bezog 1825 die Kunst- akademie zu München, bildete sich unter Schlott- hauers Leitung weiter aus, übte sich unter Cornelius in der Glyptothek in der Freskomalerei und half dem Maler H. Heß bei den Fresken in der Aller- beiligenhofkapelle und der Bonifatiusbasilika zu München. Mit Fischer und Nöckel lieferte er dann die Kartons zu den Glasgcmäldcn der Pfarrkirche in der Auvorstadl, für die Dome zu Regensburg [* 9] und Landshut. [* 10]
König Ludwig I. betraute ihn 1844 mit der Ausmalung des Doms zu Speyer, [* 11] welche Arbeit er, unterstützt von seinem Bruder Claudius S. (geb. 1813, gest. der auch sein Gehilfe bei Ausführung der Fresken in München gewesen. 1853 vollendete. (Die Steinigung des Stephanus aus diesem Cyklus hat Burger gestochen; Photogra- phien nach den Kartons von Albert in München.) Von S.s Ölgemälden, deren er viele für Hochaltäre gemalt hat, besitzt die Neue Pinakothek zu München neun, darunter: Himmelfahrt Christi, Petri Aschzug, Maoonna;
das Marimilianeum daselbst Die Geburt Christi. S. starb in München. Schrauf, Albr., Mineralog, geb. zu Wien, [* 12] studierte daselbst Naturwissenschaften, wurde 1861 Beamter bei dem Hofmineralienkabi- nett und blieb, 1868 zum ersten Kustos ernannt, hier bis 1874. An der Wiener Universität habilitierte er sich 1863 als Docent und wurde daselbst 1874 ord. Professor der Mineralogie und Vorstand des Mineralogischen Museums, später wirkliches Mit- glied der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. S.s litterar. Thätigkeit bewegt sich auf dem Gebiete der Mineralogie, Paragenesis, Mineralgeschichte und Physik.
Krystallographie. Außer zahlreichen Abhand- lungen, insbesondere krystallograph^chei AN, und chem.-Mineralog. Studien über den Associations- krcis der Magnesiumsilikate und Quecksilbersulfide veröffentlichte er: «Lehrbuch der Physik. Minera- logie» (2 Bde., Wien 1866 - 68),
sein eigentliches Hauptwerk;
ferner «Atlas [* 13] der Krystallformen des Mineralreichs» (1 Bd., Wien 1865-78),
«Physik. Studien über die Beziehungen zwischen Materie und Licht» [* 14] (ebd. 1867),
«Handbuch der Edelstein- kunde» (ebd. 1869). Fok/'eb. oder ^c/^b., hinter der wissenschaftlichen Benennung naturgeschichtlicher Gegenstände Ab- kürzung fürJoh. Christ. Daniel von Schreb er, geb. 1739 zu Weissensee, gest. 1810 als Professor und Direktor des Votanischen Gartens m Erlangen. [* 15] Schreber, Daniel Gottlieb Mor., Arzt, geb. in Leipzig, [* 16] ließ sich nach vollendetem Studium in seiner Vaterstadt als Arzt nieder und leitete daselbst 1843 - 59 die von Carus gegrün- dete orthopüd. Heilanstalt. Er starb S. hat sich durch zahlreiche Schriften um die Neform des Erziehungswesens, insbesondere der physischen Erziehung, sowie um die Einführung der Heilgym- nastik (s. d.) große Verdienste erworben.
Äußer vielen kleinern Aufsätzen veröffentlichte er: «Das Buch der Gesundheit» (Lpz. 1839-, 2. Aufl. 1861), «Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit» (ebd. 1858; 3. Aufl. u. d. T. «Das Buch der Erziehung», bearbeitet von Hennig, ebd. 1891),
«Kinesiatrik oder die gymnastische Heilmethode» (ebd. 1852),
«Die schädlichen Körperhaltungen und Gewohnheiten der Kinder» (ebd. 1853),
«Die planmäßige Schärfung der Sinnesorgane» (ebd. 1859),
«Anthropos, der Wunderbau des menschlichen Organismus» (ebd. 1859),
«Pangymnastikon» (2. Aufl. 1875),
«Arztliche Zimmergymnastik» (24. Aufl. 1890). Schreck (?avor), eme herabstimmende, läw mende Einwirkung, die der Geist durch plötzliche Wahrnehmung gefahrdrohender Dinge oder Zu- stünde erfährt. Die Wirkung des S. auf den Or- ganismus ist bald geistig-körperlich lähmend (z. B. das Herz), starr und unthätig machend, bald führt sie zu Reflexbewegungen lKrampf", bald zu einer mebr oder weniger unwillkürlichen Anstrengung zum Fliehen. Die durch das Erschrecken entstaw denen Krampfformen (Epilepsie, Veitstanz, Asthma u. s. w.) haben das Eigentümlicke, daß sie regel- mäßig wiederkehren können, zu Gewohnheitskränv vfen werden und dann unheilbar bleiben. Das Aufschrecken der Kinder im Schlafe ¶