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bewegung des in Drehung befindlichen Stückes in seiner Achsenrichtung stattfindet; um so rascher, je steiler das Gewinde ist. Daher besitzen die Vcwc- gungsschraubcn fast stets steilere Gewinde als die Befestigungsschrauben; nicht selten kommen mehr- gängige S. znr Anwendung. Bei vieleu Arbeits- maschinen, namentlich bei den Werkzeugmaschinen, den Drehbänken, Hobelbänken, Bohrmaschinen, [* 2] werden Bewegungsschraubcn verwendet; sie dienen dann als Führungsschraube oder Leitspin- del, wobei der zu bewegende Support die Mutter bildet.
Abarten der Vewegungsschranben sind die Schiffsschraube (s. Propellersckraubc), bei wel- cher das Wasser die Mutter bildet, in die sich die Schraube hineindreht; ferner die Transport- schraube oder Trausportschnecke (s. Trans- portapparate), die sich in dem fortzubewegenden Material gewissermaßen ihre Mutter selbst formt; die Mikrometcrschraube (s. d.), eine Schraube mit besonders feinem Gewinde, und die Schraube ohne Ende, deren Gewinde, statt in eine Mutter, in die Zähne [* 3] eines Zahnrads, des Schneckenrads oder Schraubenrads eingreifen. (S. Zahnräder.) Die Druck- oder Preßschrauben, die nament- lich für Winden [* 4] und andere .Hebeapparate fowie für Schraubenpressen Vcrwendnng finden, ermög- lichen, indem man sie mit Hilfe einer nach dem Gesetz des .Hebels wirksamen Handhabe oder Vorrichtung in Bewegung versetzt, die Ausübung eines hohen Drucks bei geringem Kraftauswand, allerdings mit um so mehr Auswand an Zeit und Weg.
Die Aufcrtigung der S. und Muttern zerfällt in zwei vollständig verschiedene Arbeiten: Herstellung der Bolzen oder Spindeln und Muttern ohne Ge- winde und Einschneiden des Gewindes. Die erst- genannte Arbeit geschieht im Kleinbetriebe durch Schmieden von Hand, [* 5] bei Massenanfertigung da- gegen mittels Maschinen, welche teils schmiedend, teils pressend (stauchend) die Formgebung ausführen. Die zweite Aufgabe wird im Kleinbetriebe eben- falls durch Handarbeit mittels der Kluppe [* 6] (s. d.) oder der Sckneidklinge (s. d.) und des Schrauben- bobrers (s. d.), im Großbetriebe dagegen durch Schraubenschneidemaschinen ls. d.) ausgeführt. -
Vgl. Vaumann, Gewindeschneiden (Arau 1891);
Gei- ger, Nüderschlüsscl, Anleitung zum Berechnen der Wechsclräder beim Gewindeschneiden (Stuttg. 1891).
Schraubenampere, s. Amperewindung. Schraubenantilope, s. Streifenantilope. Schraubenbakterien, soviel wie Spirillen, s. Bakterien (Bd. 2, S. 311a). Schraubenbohrer auch Gewindebohrer, Schneid- oder Mutterbohrer, ein zum Schnei- den von Schraubenmuttcrgewiuden in bereits vor- handene cylindrische Bohrungen, also insbesondere zur Anfertigung von Schraubenmuttern dienen- des Werkzeug. Dasselbe ist eine aus gehärtetem Stahl bestehende Schraube, die durch drei, seltener vier zur Achsenrichtung parallel laufende Einker- bungen von geeigneter Form Schneiden erhalten hat. (S. nachstehende Abbildung.) Damit beim Hinein- drehen des Bohrers das zu schneidende Mutter- gewinde nach und uach entstehe, damit also jeder neue Gang [* 7] des Bohrers auch aufs ueue einen schwachen Span nehme, muffen die Schneiden all- nvählich wachfen und erst zuletzt die volle, der Tiefe des zu schneidenden Gewindes entsprechende Höhe erhalten. Um die Reibungswiderstä'nde möglichst ab- zumindern, sind die Schneiden so geformt, dah nur die Schneidkanten mit der Cylinderwandung in Be- rührnng kommen, daher der Querschnitt die aus der Abbildung ersichtliche Form erhält.
Die S. werden entweder von
Hand geführt oder in
Mutter- schneidmaschinen eingesetzt; im erstern Falle bedient man sich des
sog.
Wendeeisens (bei kleinern
Bohrern auch wohl eiues
Feil- klobens), welches über den vierkantig gestal- teten
Ansatz des
Bohrers gesteckt wird. Die zu schneidende
Mutter wird mittels eines Schraubstocks
oder in anderer geeig-
neter
Weise festgelegt, der
Bohrer
[* 8] sent- > recht aufgesetzt und unter mäßigem Druck ! hinein- oder hindurchgedreht.
Schraubendampfer, f. Dampfschiff ! (Bd. 4, S. 745 d) und Schiff [* 9] (S. 434 d). Schraubendock, f. Dock [* 10] (Bd. 5, S. 380a). ^S. 620d). - Schraubenfedern, s. Feder (Bd. 6, Schraubenflächen, Flächen, die durck Bewegung von Kurven, welche mit einer Geraden, der Achse, fest verbunden find, entstehen, wenn die Gerade sich in ihrer eigenen Richtung fortbewegt, während sich das ganze System so um diese Gerade dreht, daß die Drehungswinkcl den zurückgelegten Stücken der Geraden proportional bleiben. Die [* 1] Fig. 5 u. 0 der Tafel: Flächen II stel- len solche S.dar; und zwar geradlinige S. In [* 1] Fig. 5 schneidet die sich drehende Gerade die Achse nicht und bildet mit ihr einen spitzen Winkel; [* 11] die Fläche ist auf die Ebene abwickelbar. In [* 1] Fig. 6 schneidet die sich drehende Gerade die Achse senk- recht. Unter Schraubcnfläche schlecbtbin versiebt man gewöhnlich die Fläche [* 1] Fig. 6; sie ist eine Mini- malstäche, aber nicht auf der Ebene abwickelbar. Schraubenftafchenzug, f. Flaschenzug [* 12] (Bd. 6, S.873d). IWd.li, S.931a).
Schraubenflieger, Flugapparat, s. Flugtechnik Schraubengebläse, s. Gebläse [* 13] (Bd. 7, S. 624 a). Schraubenhornantilope, s. Streifenantilope. Schraubenhornziege, f. Ziege. Schraubenkluppe, s. Kluppe. Schraubenkopf, s. Schrauben [* 14] (S. 607a). Schraubenlinie, diejenige Kurve doppelter Krümmung, die eine in einer Ebene enthaltene Ge- rade annimmt, wenn man diese Ebene auf einen Cy- linder wickelt. Je nach der Neigung der Geraden erhält man S. von verschiedener Ganghöhe.
Alle S. von gleicher Ganghöhe bilden zusammen eine Schraubcnflüche (s. d.). Schraubenmikrometer, s. Fadenmikrometer. [* 15] Schraubenmutter, s. Schrauben (S. 607 a). Schraubenpreffe, s. Pressen (Bd. 13, S. 377 a). Schraubenpropeller, s. Propellerschraube. Schraubenräder, s. Zahnrüder. Schraubenfchiff, Schraubendampfer, s. Dampfschiff [* 16] (Bd. 4, S. 745d) und Schiff (S.434d). Schraubenfchlöfser, f. Vergbohrer. Schraubenschlüssel, [* 17] ein Werkzeug zum An- ziehen und Lösen von Schraubenmuttern und Kopf- fchrauben mit vier- . ____________^__? oder fechskantigem !4^l-^ ^^! , Kopf. Die Abbil- dung 1 zeigt die Ein- richtung eines solchen ?..,__ für zwei verfchiedene «^ ^ Größen paffenden S. (Doppelschlüssel). Der Schlitz wird über die zudrehende Schraubenmutter oder den ¶