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Stände-605
Versammlungen zu Roeskilde und Viborg ernannt, ' denen er 1836, 1838 und 1840 präsidierte, auch in der grundgesctzgebendcn Vcrsaunnlung von 1848 bis 1849 war er Vorsitzender. Auch wirkte er in ! liberaler Tendenz in der von ihm herausgegebenen «Dansk Ugeskrift» (8 Bde., Kopenh. 1831-36', Fort- setzungen, 8 Bde., ebd. 1842-46) und «Dansk Tid- ^ skrift» (ebd. 1847-51). Seine eherne Büste, von l Bissen modelliert, wurde 1857 auf dem Fruckirke- ^ Platz in 5topenhagcn errichtet.
Schouwen (spr. schall-), Insel in der nieder- land. Provinz Seeland, im N. der Oostcrsck^elde, bildet mit Duivcland den nördl. Teil der Provinz, ! besitzt nur an der Westseite in den Dünen eine na- ^ türliche Wasserwehre und hat unter Überschwem- z mungen zu leiden. Die bedeutendste ^tadt ist Zierik- ! zee, Hafenstadt istVrouwcrshaven(s. d.). Der Kanal [* 2] de Beeten an der Ostseite ist berühmt durch den küh- ! nen Zug der Spanier unter Requesens 1575, die ' unter dem Feuer der Niederländer eine Stunde weit den Kanal durchwateten.
Ho/t?"ttc?., hinter lat.Pstanzcnnamcn Abkürzung ^ für Heinrich Adolf Schrader, geb. 1. Jan. 1767 ^ zu Alfeld bei Hildeshcim, Direktor des Botanischen ! Gartens in Göttingen, [* 3] gest. daselbst Tchrader, Eberhard, Bibelforscher und Orien- talist, geb. zu Braunschweig, [* 4] studierte in Göttingen Theologie und orient. Sprachen, ha- bilitierte sich 1862 in Zürich [* 5] und wurde dort 1863 zum ord. Professor der Theologie ernannt, ging in gleicher Eigenschaft nach Gießen [* 6] (1870) und Jena [* 7] (1873), darauf nach Berlin [* 8] (1875), wo er in die philos.
Fakultät übertrat und zum Mitglied der königlich preuß. Akademie der Wissenschaften gewühlt wurde und 1892 den Titel eines Geheimrats er- hielt. S. machte sich besonders verdient um die Erkläruug der assyr. und babylon. Keilinschriften bahnte und durch eine von ibm gegründete Schule förderte. Er veröffentlichte: «Studien zur Kritik und Erklärung der biblischen Urgeschichte» (Zür. 1863),
die achte Auflage von De Nettes «Lehrbuch der histor.- kritischen Einleitung in das Alte Testament» (Berl. 1869),
«Die assyr.-babylon. Keilinschriften» (Lpz. ' 1872), «Die Keilinschriften und das Alte Testament» (Gieß. 1872; 2. Aufl. 1883),
dasselbe engliscb u. d. T. ! «I'ds (^unßikoi'ni luscriptionZ and t1i6 Oiä ^68w- nieiw) (2 Bde., Lond. 1885-89), »Die Höllenfabrt der Istar" (Gieß. 1874),
«Keilinschriften und Ge- schichtsforschung» (ebd. 1878),
«Keilinschriftliche Bi- bliothek» (Bd. 1-3, Verl. 1889-92) und zahlreiche Abhandlungen in Zeitschriften und Sammelwerken. Schrader, Julius, Maler, geb. zu Berlin, kam im 14. Jahre auf die dortige Akade- mie und war 1837-43 Schüler Th. Hildebrandts und W. Schadows in Düsseldorf. [* 9] Seine Hauptarbeiten während dieser Zeit waren: Kaiser Friedrich II. und Peter de Vincis (vom Düsseldorfer Kunstverein an- gekauft) und Cenci vor dem gefangenen Papst Gregor VII. (1844; Museum in Danzig). [* 10] 1845 be- gab er sich mit Reisestipendium nach Rom, [* 11] wo er das grosie Ölgemälde Die Übergabe von Calais [* 12] (vollendet 1847; Nationalgaleric zu Berlin) malte, ein Bild, das S. die Mitgliedschaft der Akademie zu Berlin eintrug.
Eine Reise nach England, Bel- gien und Holland 1847 gab seiner Kunst, welcbe vorher zu den ersten Bahnbrechern der bclg. Schule hingeneigt, mehr die Richtung auf Rubens und van Dyck. Dies zeigten schon die Bilder: Der schlummernde Bacchus, Bacchantin mit Panthern spielend, Frauen und Kinder in einer Vigna (1848), Friedrich d. Gr. nach der Schlacht bei Kollin (1849; Museum zu Leipzig), [* 13] die Tochter Iephthas (Galerie zu Königsberg), [* 14] Wallenstein und Seni(1850), ins- besondere aber das Historienbild: Der Tod Leonardo da Vincis (1851) und Milton und seine Töchter.
Darauf folgten Fresken in der königl. Schloßkapelle zu Berlin und das Wandgemälde im Neuen Mu- seum: Einweihung der Sophienkirche in Konstanti- nopel durch Kaifer Justinian (1853). Auch S.s wei- tere Staffelcibilder: Karls I. Abschied von seiner Familie (1855; Berliner [* 15] Nationalgalerie), Esther vor Ahasver (1856; ebd.), Cromwell am Sterbebett seiner Tochter Lady Claypole (1859; städtisches Museum zu Köln), [* 16] Lady Macbeth nachtwandelnd (1860), Philippine Welser vor Ferdinand I. (1864), zeigen ihn noch auf der Höhe seiner koloristischen Kunst, die in einigen folgenden, wie: Elifabeth unterzeichnet Maria Stuarts Todesurteil, Maria Stuarts letzte Augenblicke, und Shakespeare als Wilddieb vor dein Friedensrichter (Stuttgarter Galerie) zu siuken scheint, aber in dem 1874 ent- standenen prunkvollen Bilde: Friedrich vonHohen- zollern empfängt 1415 die Huldigung der Städte Berlin und Kölln (Nationalgalerie zu Berlin) sich nocb einmal geltend macht.
In der letzten Zeit ent- standen auf diesem Gebiet noch: Die heiligen drei Könige (1863; Dreikönigskirche in Elbing) [* 17] und Die Andacht (1886). Im übrigen ist der Künstler seit langem überwiegend dem Bildnis zugewandt: die Porträte [* 18] des Cornelius und des Künstlers selbst (1864, 1865; städtisches Museum in Köln), Leopold von Rankes (1868; Berliner Nationalgalerie), des Vildbauers A. Wolfs (1870), des Grafen Moltke (1872), des Kölner [* 19] Oberbürgermeisters Becker, Vis- marcks, des Erbgroßherzogs und der Erbgroßher- zogin von Mecklenburg-Strelitz. S. ist seit 1853 Mitglied und Senator der Akademie der Künste in Berlin; bis 1892 war er Professor an derselben.
Schrader, Otto, Sprachforscher, geb. in Weimar, [* 20] studierte in Jena und Leipzig, wurde 1878 Gymnasiallehrer in Jena, habilitierte sich außerdem 1887 an der Universität daselbst und wurde 1890 zum außerord. Professor ernannt. Er scbrieb: «Die älteste Zeitteilung des inoogerman. Volks» (Berl. 1878),
«Sprachvergleichung und Ur- geschichte» (Jena 1883; 2. Aufl. 1890; englisch von Ievons, Lond. 1890),
«Linguistisch-Histor. Forschun- gen zur Handelsgeschichte und Warenkunde» (Jena 1886),
«Über den Gedanken einer Kulturgeschichte der Iudogermanen auf sprachwissenschaftlicher Grund- lage» (ebd. 1887),
«Augusta, Herzogin zu Sachsen, [* 21] die erste deutsche Kaiserin» (Weim. 1890),
«V. Hehn. Ein Bild seines Lebens und seiner Werke» (Berl. 1891). Auch gab er mit A. Engler eine Neubearbei- tung des V. Hehnschen Werkes «Kulturpflanzen und Haustiere in idrcm Übergang aus Asien [* 22] nach Grie- chenland und Italien [* 23] sowie in das übrige Europa» [* 24] (6. Aufl., Verl. 1894) heraus. Schrader, Wilhelm, Pädagog, geb. in Harbke (Provinz Sachsen), studierte in Berlin Philosophie und Philologie, wurde 1844 Probekandidat am Ioachimsthalschen Gymnasium in Berlin, 1846 Konrektor am städtischen Gymnasium zu Brandenburg [* 25] und war 1848 und 1849 Mitglied des Teutschen Parlaments zu Frankfurt [* 26] a. M., 1853 wurde er Direktor des Gymnasiums zu Sorau, [* 27] 1856 Provinzialschulrat in Königsberg, 1858-73 ¶