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7. Jahrh. gegründeten Benediktinerklöster.
Dieselben behaupteten ihren Namen, auch nachdem längst keine wirklichen Schotten mehr in ihnen wohnten, und haben ihn, wie in Wien [* 2] und Regensburg, [* 3] bis zur Gegenwart behalten.
7. Jahrh. gegründeten Benediktinerklöster.
Dieselben behaupteten ihren Namen, auch nachdem längst keine wirklichen Schotten mehr in ihnen wohnten, und haben ihn, wie in Wien [* 2] und Regensburg, [* 3] bis zur Gegenwart behalten.
im Bauwesen zerschlagene Steinbrocken von etwa 4 bis 7 cm Größe.
Man verwendet den S. beim Grundbau [* 4] zur Betonanfertigung, beim Straßenbau zur Bildung der Steinschlagbahnen, zuweilen auch zur Unterbettung von Pflasterungen, im Eisenbahnbau [* 5] zur Bettung der Schwellen und Schienen.
Die durch S. gebildete Schicht wird auch Beschotterung genannt.
Tanz, s. Ecossaise.
Eisenbahnen, s. Großbritannische Eisenbahnen (Bd. 8, S. 458).
Kirche. In Schottland wurde die Reformation durch Adel und Parlament im Kampfe gegen die streng kath. Königin Maria Stuart eingeführt (s. Schottland, Geschichte). Der Reformator der Schotten, John Knox (s. d.), gab der religiösen Bewegung seines Heimatlandes die Richtung auf schroffste Ausprägung des Gegensatzes zu Rom [* 6] in Lehre, [* 7] Kultus, Verfassung und Sitte. Puritanischer Eifer und polit. Opposition gegen Klerus und Königtum vollendeten das kirchliche Reformationswerk im strengsten calvinistischen Geiste.
Das Edinburgher Parlament und die erste kirchliche Generalversammlung führten 1560 das von Knox entworfene Glaubensbekenntnis (die «Schottische Konfession»),
1561 die schott. Kirche
nordnung (Book of discipline) ein, wodurch die
Kirche unter ihrem alleinigen
Haupte
Christus streng presbyterianisch organisiert wurde. Die
Wahl der Prediger, unter denen jede Rangordnung
abgeschafft wurde, wurde den Gemeinden, die kirchliche Gerichtsbarkeit und Gesetzgebung den Kirche
nsitzungen (kirk-sessions)
der Prediger und
Ältesten, den Provinzialsynoden und der Generalversammlung (general assembly) übergeben, der Gottesdienst
mit Beseitigung aller röm. Ceremonien nach
Genfer
Muster in strengster Einfachheit hergestellt.
Die Versuche Maria Stuarts zur Gegenreformation endeten mit der Vertreibung der Königin (1567) und der wiederholten Bestätigung und allgemeinen Durchführung der Presbyterialverfassung (1592). Als Karl I. durch den Erzbischof Laud auch in der S. K. eine katholisierende Liturgie einzuführen versuchte, erhoben sich die Schotten zu allgemeinem Widerstand und schlossen in Edinburgh den sog. großen Covenant gegen Papismus und Episkopalismus. Durch die in England ausbrechende Revolution wurde Karl I. gestürzt; in Schottland befestigte sich der Presbyterianismus durch die nur hier vollständig zur Ausführung gelangenden Beschlüsse der Westminstersynode (1643 fg.) und überdauerte alle revolutionären und kontrarevolutionären Stürme, von denen die Kirche von England heimgesucht wurde.
Nur das Patronatsrecht, das durch das Grundgesetz von 1690 (revolution settlement) abgeschafft war, wurde durch königl. Gewalt wiederhergestellt (1712). Der kirchliche Unabhängigkeitssinn des Volks führte zu der Gründung zahlreicher Dissidentengemeinden, die sich teilweise wieder zu größern Körperschaften vereinigten, unter denen die Associate synod (gegründet 1733, die sich später wieder spaltete und 1820 als Secession Church vereinigt wurde) und die 1761 begründete Relief Church bedeutende Macht erwarben, die, als sie sich 1847 zu der United Prebyterian Church vereinigten, noch bedeutend zunahm.
In der Staatskirche
erhielten die Gemäßigten (moderates) die Oberhand. Erst der neu erwachte puritanische Eifer des 19. Jahrh.
regte die Forderung unbedingt freier kirchlicher
Wahlen abermals auf. Die Generalversammlung von 1834 forderte
den
Wahlen der
Patrone gegenüber für die Gemeinden ein Veto. Als auch dieses nicht eingeräumt wurde, kam es zuerst zu heftigem
Widerstande der Nonintrusionisten, die von den aufgedrängten Geistlichen nichts wissen wollten, und seit 1843 zur zweiten
Kirche
nspaltung und zur
Begründung der
Schottischen
Freikirche (Free Church), die ebenso wie die früher ausgeschiedenen Gemeinden
ihre volle Unabhängigkeit vom
Staate und den Grundherren durch den Verzicht auf alles
Kirchengut der Staatskirche
und durch
große freiwillige Opfer zur
Begründung eines neuen Kirchenwesens erkaufte.
Seit 1874 hat auch die Staatskirche das Recht der Patrone abgeschafft. Der Unterschied zwischen den drei Kirchen besteht jetzt einzig in einer abweichenden Auffassung des Verhältnisses der Kirche zum Staate. In allen drei hat das früher streng puritanisch gehaltene Kirchenceremoniell sich mehr der auch in England maßgebenden Richtung genähert und Orgelspiel und Gesang ist jetzt fast in allen S. K. üblich. Über die Vereinigung der Free Church und der United Presbyterians wurde häufig verhandelt. Gegenwärtig aber richtet sich die ganze liberale Bewegung in Schottland auf die Aufhebung der Staatskirche (disestablishment), wonach eine Vereinigung der drei presbyterianischen Kirchen zu erwarten steht. -
Vgl. Sack, Die Kirche von Schottland (2 Bde., Heidelb. 1844-45);
Merle d'Aubigné, Die S. K. in ihrem dreihundertjährigen Kampf (deutsch von Fiebig, Lpz. 1851);
Köstlin, Die S. K. (Hamb. 1852);
Cunningham, Church history of Scotland (2 Bde., Lond. 1863).
Leinwand, s. Gingham. ^[= vom japan. ginggang, gewöhnlich Gingang gesprochen und öfters auch so geschrieben, eigentlich ...]
Litteratur. Während in dem nördl. Schottland noch bis jetzt eine kelt. Mundart gesprochen wird, hatte sich in dem südl. Teil des Landes schon seit dem 11. Jahrh. das Angelsächsische eingebürgert, welches sich durch die zahlreichen Einwanderer aus England immer mehr verbreitete. Die Sprache [* 8] der größern und bevölkertern Hälfte Schottlands zeichnete sich zwar durch manche dialektische Eigentümlichkeiten aus, war aber in ihren Hauptzügen englisch, wie ihre ältesten Denkmäler, die aus dem 13. bis 14. Jahrh. stammen, beweisen.
Von den Gedichten des Thomas von Ercildoune, genannt der Reimer, der gegen 1300 lebte, sind nur Prophezeiungen (hg. von Murray, Lond. 1875, und von Brandl, Berl. 1880), von John Barbour (s. d.) eine große Dichtung über Robert Bruce überliefert. Neben ihm lebte Huchown, der ein Gedicht über Arthur schrieb (hg. von Laing; neue Ausg., 3 Bde., Edinb. 1872-79). Von ähnlichem Charakter, wie Barbours Werk, ist die um 1420 von dem Geistlichen Andrew of Wyntoun geschriebene «Orygynal Cronykil of Scotland» (hg. von David Macpherson, 2 Bde., Lond. 1795; Ausg. in 3 Bdn., Edinb. 1872-79, in den «Historians of Scotland»). Große Verbreitung fand das Volksepos über den Helden Wallace (um 1460), dessen nur unter dem Namen des blinden Harry bekannter Verfasser ein wandernder Minstrel oder Bänkelsänger war (hg. von Jamieson, Edinb. 1820 und von der Scottish Text Society, 1884-88). Sein Gedicht ist in einer ¶
von W. Hamilton besorgten Bearbeitung noch heute ein Lieblingsbuch des schott. Landvolks.
Unter den schott. Nachfolgern und Nachahmern des Dichters Chaucer glänzen im 15. Jahrh. der König Jakob I. (gest. 1437) als Verfasser des «King's Quair» sowie Robert Henryson (gest. um 1506),
von welchem das Schäfergedicht «Robene and Makyne» sowie auch «The testament of Cresseid», eine Fortsetzung von Chaucers «Troylus and Cresseid», und eine Reihe humoristischer Fabeln stammen. Diese überragte zu Anfang des 16. Jahrh. William Dunbar (s. d.), dessen Hauptwerke in allegorischen und moralischen Gedichten bestehen. Gleichzeitig mit Dunbar wirkte als Dichter Gavin Douglas (s. d., Bd. 5, S. 466 b), Bischof von Dunkeld (gest. 1522), bekannt als Übersetzer der Äneide. Alexander Scots Liebesgedichte erwarben ihm den Beinamen des schott. Anakreon. Sir David Lyndsay (gest. 1555) schrieb gegen den kath. Klerus gerichtete satir.
Gedichte, wie «Kittie's confession» (1541); in dem satir. Drama «The three estates», welches 1535 öffentlich aufgeführt wurde, wagte er sogar, König, Adel und Geistlichkeit gleichmäßig zu verspotten («Poetical works», hg. von George Chalmers, 3 Bde., Lond. 1806; Ausg. von Small für die Early Text Society, ebd. 1865-71). Aus dem 15. und 16. Jahrh. stammen außerdem viele der heute noch sehr verbreiteten schott. Balladen. Während der ganzen zweiten Hälfte des 16. Jahrh. war das Land von innern Fehden zerrissen, die alle Poesie verscheuchten, und der starre Geist des Calvinismus, der sich mit der Reformation festsetzte, ließ das Drama nicht aufkommen, auf welchem Gebiet die engl. Dichter so große Erfolge errangen. Sir Richard Maitland (gest. 1586) und Alexander Hume (gest. 1609) schrieben nur religiöse und moralische Gedichte, Alexander Montgomerie eine ziemlich schwache Allegorie «The cherrie and the slae» (1597),
die sich indes durch Glätte der Diktion und ansprechenden Versbau empfiehlt. Das bedeutendste Prosawerk dieser bewegten Zeit war die «History of the Reformation in Scotland» von John Knox (gest. 1572), dem berühmten schott. Prediger und Reformator. Nachdem Jakob VI., der selbst sich als Dichter versucht hatte, als Jakob I. den engl. Thron [* 10] bestiegen hatte, hörten die Gebildeten Schottlands, die stets das Lateinische bevorzugt hatten, ganz auf, zu ihren schriftstellerischen Arbeiten sich der heimatlichen Mundart zu bedienen. Arthur Johnstone und einige andere schrieben nach Buchanans (s. d.) Beispiel lat. Verse; Sir Robert Ayton (gest. 1638), William Drummond (gest. 1649) und alle übrigen schott. Dichter des 17. Jahrh. schlossen sich der gleichzeitigen engl. Dichterschule an. Während daher die engl. Sprache immer sorgfältiger bearbeitet wurde, sank das Schottische zu einer lingua rustica herab, der man in der Litteratur keinen Platz mehr gönnte.
Erst Allan Ramsay (s. d.) hob die schott. Sprache und Dichtkunst; der originelle Humor, seine malerischen Skizzen, in welchen sich die Sitten und Gebräuche seiner Landsleute abspiegelten, sowie die geschickte Behandlung der schott. Volkssprache brachten eine mächtige Wirkung hervor. Dem Englischen gegenüber, das unterdessen allgemeine Büchersprache geworden war, konnte zwar das Schottische im 18. Jahrh. nur auf eine bescheidene Stelle Anspruch machen. Aber der Anstoß war gegeben, und es fanden sich bald Nachahmer, welche die von Ramsay und seinem Freunde Robert Crawford (gest. 1733) eröffnete Bahn verfolgten. Robert Fergusson (gest. 1774) schrieb Satiren und poet. Schilderungen, die nur von Burns übertroffen wurden, Alexander Roß (gest. 1784) eine Idylle «The fortunate shepherd».
Von großem Einfluß war die Veröffentlichung der «Reliques» von Percy (s. d.),
die allgemeines Interesse an den reichen Schätzen schott. Volkspoesie wieder erweckten. David Herd veröffentlichte schon 1769 eine umfangreiche Sammlung «Scottish songs and ballads». 1771 erschien die herrliche Ballade «Auld Robin Gray», deren Verfasserin erst ein halbes Jahrhundert später in Lady Anne Barnard, Tochter des Grafen Balcarres (gest. 1825),
bekannt wurde. Außerdem versuchten sich mit Glück als Liederdichter John Love (gest. 1798),
John Skinner, Verfasser des «Tullochorum» (gest. 1807), Jane Elliot, Susanna Blamire (gest. 1794) und Alicia Cockburn (gest. 1794). Endlich veröffentlichte Robert Burns (s. d.) 1786 seine ersten Dichtungen, die nicht nur in Schottland, sondern auch in England mit Begeisterung aufgenommen wurden. Als Dichter gehört Burns allen Zeiten und allen Nationen an; in seiner Redeweise, seinen Empfindungen und selbst in seinen Vorurteilen aber ist er echter Schotte. Nur durch ihn ward es möglich, daß Walter Scott den schott. Dialekt in seinen Waverley-Romanen anwenden konnte.
Auf seine Landsleute übte Burns den belebendsten Einfluß aus, und viele eiferten ihm nach. Am nächsten kamen ihm vielleicht Alexander Wilson (gest. 1813) in dem «Watty and Meg» und John Mayne (gest. 1836) in dem «Siller Gun», das sich durch eine glückliche Mischung von Laune und Pathos empfiehlt, während der derbe Humor Sir Alexander Boswells oft in Roheit ausartet. Von den Liedern Robert Tannahills (gest. 1810) sind namentlich «The flower o' Dumblane» und «The Braes o' Balquhither» Eigentum des Volks geworden, und Hector Macneill (gest. 1818) stellte in «Scotland's skaith, or the history o' Will and Jean» das Nationallaster der Unmäßigkeit und seine traurigen Folgen in ergreifenden Zügen dar. Unter allen schott. Dichtern entwickelte James Hogg (s. d.) die glänzendste, wenn auch ungezügelte Phantasie. All an Cunningham (s. d.) und William Motherwell (gest. 1835) bearbeiteten nach dem Vorgange Scotts («The minstrelsy of the Scottish border», 3 Bde., 1802) die alten Volkssagen, James Hislop (gest. 1827) feierte die Märtyrer des Covenant und Robert Nicoll (gest. 1837) schrieb didaktische Gedichte.
Neuerdings erwarben sich große Popularität die Dichtungen Robert Gilfillans, John Wilsons und William Edmonstoune Aytouns (s. d.), dessen «Lays of the Scottish cavaliers» namentlich ein kräftiges Nationalgefühl atmen. Neben Aytoun ist am bekanntesten geworden Alexander Smith.-
Vgl. Bonar, The poets and poetry of Scotland (Lond. 1864);
Rogers, The Scottish ministrel (Edinb. 1873);
Murray, The ballads and songs of Scotland in view of their influence on the character of the people (Lond. 1874);
Roß, Scottish history and literature of the period of the Reformation (Glasgow [* 11] 1884);
J. S. ^[John Stuart] Blackie, The language and literature of the Scottish Highlands (Edinb. 1876) und Scottish Song (ebd. 1889).