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notwendigen Öffnungen haben. Eine besondere Art der Zellenräder bildet das Trommelrad oder Tympanum, eine durch radiale Scheidewände abgeteilte Trommel, die um eine horizontale, als Ausgußrinne dienende hohle Achse rotiert. Eine andere Abart der Zellenräder ist das Schnecken- rad, dessen Zellen spiralförmig gewunden sind und ihren Inhalt gleichfalls in eine hohle Acksc ent- leeren. Für Wässer mit keinem oder nur wenigem Gefalle werden die S. durch Göpel [* 2] oder Tretwerke [* 3] bewegt, während bei ausreichendem Gefalle das Wasser selbst als Motor dient und das mit Schau- feln versehene S. nach Art eines Wasserrades in Bewegung setzt.
Die S., deren Erfindung den Chinesen zugeschrieben wird, waren früher beson- ders bei Bewässerungen und Entwässerungen in Gebrauch und finden für diese Zwecke nocb jetzt in auhereurop. Ländern Verwendung, wäbrend sie in Europa [* 4] nur in einzelnen Fällen, z. V. in der Pa- pierfabrikation als Regulatoren bei den Papier- maschinen, sowie zur Beseitigung des schmutzigen Wassers aus den Siebtrommeln der Waschhollän- der zur Anwendung kommen. Schöpfrüssel, s. Rüssel.
Schopftaube, s. Tauben. [* 5] Schöpfung, nach der biblischen Vorstellung die Erschaffung der Welt nach Stoff und Form durch den göttlichen Machtwillen aus Nicbts. Die alte biblische Darstellung (1 Mos. 1,. i bis 2,3) läßt Gott in sechs Tagewerken Himmel [* 6] und Erde erschaffen, wobei die Erzeugung des ungeordneten Stoffs den Anfang, die" S. des Menschen den Schluß bildet. Abweichend hiervon läßt die zweite Erzäh- lung (1 Mos. 2, 4. fg.), die des Siebentagewerkcs nicht gedenkt, die Tiere erst nach dem Menschen er- schaffen werden.
Von den Kosmogonien anderer Morgenland. Volker unterscheidet sich die hebr. Schöpfungssage teils durch ihre schlichtere, alles Abenteuerliche und Ungeheuerliche ausschließende Form, teils durch ihren reinern religiösen Gebalt, indem sie die Welt durchaus nur als Werk des freien göttlichen Schöpferwillens betrachtet. Gegenüber dcr im Orient, aber auch bei den griech. Philo- sophen und später bei den Gnostikern (s. Gnosis) verbreiteten Tbeorie einer ewigen Materie bildeten sich die kirchlichen Vorstellungen von einer S. aus Nichts und einer S. in der Zeit, doch wurde letzterer schon seit Origenes von tiefer denkenden Kirchenlehrern die Annahme einer sog. ewigen, rick- tigcr anfangslosen S. gegenübergestellt, weil es weder anging, Gott erst in der Zeit anfangen zu lassen Schöpfer zu werden, noch der wirklichen durch Wechsel und Geschehen erfüllten Zeit eine ewige, inhaltsleere Zeit vorauszuschicken.
Die neuere Re- ligionsphilosophie denkt sich Gott als den ewigen, der Welt innewohnenden, schlechthin geistigen Ur- grund derselben, der in der streng gesetzlickcn Ord- nung des in Zeit und Raum erscheinenden Welt- verlaufs fein ewiges absolut einheitliches Wirken offenbart. Gott und Welt sind auch nach diesem Begriff unterschieden, die Geistigkeit Gottes nur strenger und konsequenter als nach der gewöbn- lichen Vorstellung gefaßt. Das Recht der religiösen Betrachtung, die als Zielpunkt des gesamten Welt- prozesses die endliche Geisteswelt und die Gemein- schaft Gottes mit ihr in der Liebe erkennt und von hier aus zurückblickend die Welt überhaupt als Offen- barung der ewigen Liebe betrachtet, ist hierdurck keineswegs ausgeschlossen. Die neuere Orthodoxie bat indes nicht bloß den kirchlichen Scho'pfungs- begriff rebabilitiert, sondern auch die Geschichtlichkeit der biblischen Schöpfungssage mit größtem Eifer verteidigt, wobei sie freilich die Schöpfungstage zu Schöpfungsperioden umdeuten muhte. -
Vgl. Du- toit-Haller, Die S. und Entwicklung nach Bibel [* 7] und Naturwissenschaft (Bas. 1892);
Gunkel, S. und Chaos in Urzeit und Erdzeit.
Eine religionsgeschicht- liche Untersuchung (Gott. 1895).
Schopfwachtel, Haubcnwachtel (I^opkoi-- t)-x), eine aus zwei Arten bestehende Gattung der Baumhühner (s. d.) des südwestl. Nordamerikas. Die 24 cm lange kalifornische S. (I^oplwrt^x caii- toi-nicuZ ZM, s. Tafel: Hühnervögel [* 8] II, [* 1] Fig. 6) ! ist ein hübscher Vogel, in dessen Färbung das Grau ! vorberrscht; die Kehle ist schwarz mit weißer Ein- ^ fassung und auf dem Kopfe erheben sich 4-6 sichel- ! förmig nach vorn gekrümmte Federchen. Man hat versucht, den Vogel, der ein sehr schmackhaftes Wild- bret liefert, in Europa auch im Freien einzubürgern, bisher allerdings ohne dauernden Erfolg. In der Gefangenschaft ist die S. häufig zu fehen; sie hält sich gut und pflanzt sich leicht fort. Nur ist die Aufzucht nickt leicht.
Das Paar wird mit etwa 30 M. bezahlt. Schoppen, im südl. Deutschland [* 9] und in der Schweiz [* 10] altherkömmliche Bezeichnung eines Flüssig- keitsmaßcs von verschiedener Größe, das ungefähr der halben Weinflasche entsprach und gewöhnlich ein Viertel der Maß (s. d.) bildete. Nach der Deut- schen Maß- und Gewichtsordnung vom enthielt der S. ein halbes Liter; das Gesetz vom entfernte diese Maßbezeichnung. Schoppen, s. Schöffen. Schöppenstedt oder Scheppenstedt, Stadt im Kreis [* 11] Wolfenbüttel [* 12] des Herzogtums Braun- schweig, an der zur Oker gehenden Altenau und der Linie Osckcrsleben-Braunschweig der Preuß.
Staats- bahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Braun- 5 schweig), bat (1890) 3443 E., darunter 280 Katho- ! liken, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, [* 13] Krieger- ^ denkmal, Bürgerschule; 2 Zuckerfabriken, Spiritus- brcnncreien, Metallwarenfabrik, Ziegelei, Mühlen, [* 14] Landwirtschaft, besonders Zuckerrübenbau. S. ist sehr alt und war einst der Sitz eines Schöppcnstuhls. Vormals standen die Einwohner, wie die Bürger von Schilda in Sachsen [* 15] und Polkwitz in Schlesien, [* 16] im ! Rufe der Einfalt und Geistesbeschränktheit. 41 cm ^ nördlich das Dorf Kneitlingen (202 E.), nach der Volkssage Geburtsort Eulenspiegels (s. 0.). Schöppenstuhl, s. Schöffen.
Schoppinitz, Torf im Kreis Kattowitz [* 17] des prcuß. ! Reg.-Bez. Oppeln, [* 18] 2 Kni von der Brinitza und der ^ russ. Grenze, am Zalenzer Wasser, an den Linien ^ Kattowitz-Sosnowice und Cosel-Kandrzin-Oswiecim ^ der Preuß. Staatsbabnen, hat (1890) 6022 meist kath. E., darunter 257 Evangelische und 57 Israe- liten, Postamt zweiter Klasse mit Zweigstelle, Tcle- grapb, katb. Kircke, Rittergut; Steinkohlengruben, ! Zinkhütte lWilbelminenhütte) und Fabrik für Ma- schincnöl und Wagcnfett. Schöps, f. Hammel. Schöps, Bier, soviel wie Kovcnt (s. d.); es wird besonders in ^chweidnitz gebraut. Schorel, Jan van, Holland. Maler, s. Scorel. Schoren, türk. Volksstamm im Altai (s. d.). Schoren, seichte Stellen an der Nordseeküste, Schorf, s. Grind. ^s. Watten. Schorfflechte, s. Hautkrankheiten [* 19] (der Haus- Schoristen, s. Pennalismus. stiere). ¶