«Gründlicher Unterricht über die
Tetralogie des
attischen
Theaters» (Lpz. 1859).Hieran reihten sich Übertragungen von des
Sophokles«Ajas» (Berl. 1842 und
Stuttg. 1860; 4. Aufl., Berl. 1886),
«Elektra»
(ebd. 1868) und «Trachinierinnen» (ebd. 1873) sowie von des
Euripides «Cyklop» (Braunschw. 1851). Schätzbare
Beiträge zur
Goethe-Litteratur lieferte er in: «Briefe und
Aufsätze von
Goethe aus den J. 1766–86» (Weim. 1846),
«GoethesBriefe an Frau von
Stein» (3 Bde., 1848–51; 2. Aufl.,
bearb. von W. Fielitz, 2 Bde.,
Frantf. a.M. 1883–85),
Friedrich, Sohn des vorigen, geb. studierte in Göttingen
[* 3] und
Leipzig
[* 4]
Philologie, nahm teil am Feldzug von 1870/71, war 1875–77 Ritschls Assistent am Russisch-Philologischen Seminar, 1876 Privatdocent
in
Leipzig und wurde 1877 Professor in
Heidelberg.
[* 5] Er veröffentlichte: «Deaccentu linguae latinae» (Lpz. 1876),
«Delocis nonnullisad Aeschyli vitam et ad historiam tragoediae graecae pertinentibus»
(Jena
[* 6] 1876),
«Divinationes inPlautiTruculentum» (in den «Analecta Plautina», Lpz.
1877) und ist als Mitarbeiter an der großen, von Ritschl (s. d.) begonnenen
Plautus-Ausgabe beteiligt, für die er den «Truculentus» (ebd. 1881),
die «Mostellaria» (1893) und die «Cistellaria»
(1894) bearbeitete. In Gemeinschaft mit Götz lieferte er 1892–95 eine neue
Plautus-Ausgabe
(Leipzig). Auch schrieb er die
Biographie seines
VatersAdolf S. (Berl. 1883).
Maximilian Samson Friedr.,
Diplomat und Schriftsteller, geb. zu Harskirchen in Nassau-Saarbrücken,
bezog, 15 J. alt, die
UniversitätStraßburg
[* 7] und wurde dann Hauslehrer in einer livländ. Familie, mit
der er 1788 und 1789
Italien
[* 8] und
Frankreich bereiste. Sein Enthusiasmus für die
Französische Revolution führte ihn 1790 nach
Straßburg zurück, wo er sich der jurist. Laufbahn widmete. 1794 folgte er einer Einladung nach
Weimar,
[* 9] und von da wandte
er sich nach
Berlin.
[* 10]
Von seinen litterar-histor.
Schriften sind zu nennen: die «Histoire abrégée de la littérature grecque»
(2 Bde., Par. 1813; 2. Aufl., 8 Bde.,
1824; deutsch von
Schwarze und Pinder, 3 Bde., Berl.
1828–31) und die «Histoire de la littérature romaine» (4 Bde.,
Par. 1815);
von seinen publizistischen
Arbeiten: «Recueil de pièces officielles destinées à détromper lesFrançaissurles événements qui se sont passés depuis quelques années» (9 Bde.,
Par. 1814–16),
«Recueil des pièces relatives au congrès de Vienne» (6 Bde.,
ebd. 1816–18),
seine Fortsetzung von Kochs «Histoire abrégée des traités de paix etc.»
(15 Bde., ebd. 1817–18),
«Archiveshistoriques et politiques ou Recueil de pièces officielles, mémoires etc.»
(3 Bde., ebd. 1818–19),
«Tableaudes révolutions de l'Europe» (3 Bde., ebd.
1823),
und vor allem sein
«Coursd'histoire des états européens depuis le bouleversement de l'empire romain jusqu'en 1789»
(46 Bde., ebd. 1830–36).
Rudolf, Sohn von
Adolf S., geb. zu
Weimar, studierte zu Göttingen und
Bonn
[* 19]
Philologie,
wurde nach kurzer Lehrthätigkeit in
Berlin durch Mommsen 1867 mit Vorarbeiten für die Sammlung der oberital.
Inschriften
betraut, war dann längere Zeit Privatsekretär des preuß. Gesandten in
Florenz,
[* 20]
GrafenUsedom, besuchte 1870
Athen
[* 21] und kehrte 1871 nach
Berlin zurück, wo er sich an der
Universität habilitierte. Er wurde 1872 Professor in Greifswald,
[* 22] 1874 in
Jena, 1876 in
Straßburg, 1885 in
München,
[* 23] wo er starb. S. schrieb: «Legis duodecim tabularum reliquiae» (Lpz. 1866),
«Quaestiones fiscales juris atticiexLysiae orationibus illustratae» (Berl. 1873),
«Die Anfänge einer polit. Litteratur bei den Griechen» (ebd. 1890). Außerdem
besorgte er die Textrecension des Q.
Asconius (mit A. Kießling, Berl. 1875) und der Novellen Justinians (ebd. seit 1880)
und gab unedierteTeile von Proklos' Kommentaren zu
Platons«Staat» heraus (in den mit
Studemund veröffentlichten
«Anecdote varia», Bd.
2, ebd. 1887).
oder
Plattfische (Pleuronectes), eine durch die ganz eigentümliche, unsymmetrische Form des Körpers von
allen andern Fischen leicht zu unterscheidende Familie der Weichflosser (s. d.).
Der Körper ist nämlich von den Seiten her platt zusammengedrückt, also sehr hoch; bald aber verliert
das junge Fischchen das
Gleichgewicht
[* 24] und legt sich auf die eine Seite, diese wird heller, die andere, dem Lichte zugekehrte,
wird dunkler, und der
Kopf so sonderbar verdreht, daß beide
Augen auf die dem Lichte zugewendete Seite zu stehen kommen und
das
Maul schief ist; die Oberseite vermag sich durch starken
Farbenwechsel der Umgebung anzupassen.
Den Rücken bildet eine scharfe Kante, die mit einer auf dem Schädel beginnenden und bis zur Schwanzflosse verlaufenden
Rückenflosse besetzt ist, und der
Bauch
[* 25] ist der entgegengesetzte Rand, der von der Afterflosse ganz eingefaßt wird.
Brust-
und Bauchflosse stehen an ihrer richtigen
Stelle auf den beiden Seiten. Die S. besitzen keine Schwimmblase
und verbringen die meiste Zeit auf oder in dem Schlamme oder Sande des
Bodens liegend und vergraben, wobei sie die dunklere,
augentragende Seite nach oben
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