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sie sehr versteckt im Grase an und belegen es mit 5-7 schön blaugrün gefärbten, manchmal rostrot gesteckten Eiern. Die bekannteste Art, die bei uns überall gemein ist, ist das Vraunkehlchcn (I^a- tincolI. rudkti'g. .X'oc/t). Schmeckbecher, s. Geschmack (Bd. 7, S. 901a). Schmeckende, Muskatellerweine (s. d.). Schmecks,ungar.^ti-^-^ür6ä,Alt-^chmecks, Badeort im ungar. Komitat Zips, am Fuß der Echlagendorfer Spitze (2453 m), der Tatra, in 1018 in Hohe, hat mehrere Eisensäuerlinge, eine kalte Schwefelquelle, Kiefernadelbäder und eine Wasserheilanstalt (seit 1839); 1^ km westlich Neu- Schmecks (ungar. H^-^ati-a-I'Xii'Lä), in 1005 m Höhe, mit Sanatorium, Wasserheilanstalt, Kiefer- nadelbädern und mehrern Villen; 4 kni südlich Un - ter-Schmecks (ungar. ^I80'^ä.ti'3,-?ür6ä), in 940 m Höhe, das jüngste der Schmeckser Bäder, 1881 an der Quelle [* 2] «Grützkocher» gegründet, mit fünf alka- lischen Eisensäuerlingen, Wasserheilanstalt, Moor- und andern Bädern. -
Vgl. Heksch, S., klima- tischer Kurort und Wasserheilanstalt (Wien [* 3] 1881); Szontagh, Illustrierter Führer in die Tätrabädcr und die Hohe Tatra (Iglö 1885);
Jarmay, lätra- ^nreä 68 Xörii^eks (Schmecks 1885);
Tatra Füred- Schmeks in der Hohen Tatra (Kaschau1886);
Tatra- Füred (S.) in der Hohen Tatra (Leutschau 1887).
Schmeerling (Lol6w8 Fraiiiilatn8 ^.), eßbarer Pilz [* 4] mit halbkugeligem, braun gefärbtem Hut, [* 5] der einen Durchmesser von etwa 6 bis 10 cin hat und sich klebrig anfühlt. Der Stiel ist hellbraun oder gelb und i-2 cin dick; später nimmt er eine braune Färbung an und zeigt auf seiner Oberfläche dunkle Punkte. Die Nöhrenschicht ist hellgelb, das Fleisch fast weiß und ändert seine Farbe beim Auseinander- brechen nicht; er kommt im Hocksommer oft in Na- delwäldern vor und ist als Speisepilz geschätzt.
Schmeerwurz,Pfianzengattung,s.N0N0v-0ii3. Schmeißfliege, Brummer oder Brumm - fliege, zwei zur Familie der Gemeinstiegen gehörige nahe verwandte Fliegenarten (^Ilipiiora. vomitoi'iil, ^., s. Tafel: Insekten [* 6] III, [* 1] Fig. 7, und erMn-oce- pNHla. Hh.). Beide sind schwarzblau, zart blaugrau schillernd und 9-13 min lang. Sie legen ihre Eier [* 7] an Fleisch. Schmele, Pflanzengattung, f. ^ira. Schmeller, Joh. Andr., Sprachforscher, geb. zu Tirfchcnreuth in der Oberpfalz, Sohn eines armen Korbflechters, besuchte die Gym- nasien zu Ingolstadt [* 8] und München, [* 9] gina, 1804 nach der Schweiz [* 10] zu Pestalozzi, von hier als gemeiner Soldat nach Spanien, [* 11] wo er in Tarragona eine Schule nach Pestalozzischen Grundsätzen errichtete, begründete 1808 mit Sam. Hopf eine Privatanstalt in Basel, [* 12] die bis 1813 bestand, nahm als Obcr- lieutenant an den Befreiungskriegen teil und wid- mete sich dann in München linguistischen, insbeson- dere Dialcktstudien. 1828 wurde S. außerord.
Pro- fessor für die ältere deutsche Sprache und Litteratur zu München, 1829 Kustos, 1840 Unterbibliothekar an der königl. Hof- und Staatsbibliothek, 1846 ord. Professor an der Universität. Er starb S.s Stärke [* 13] lag in der Verbindung moderner Dialekt- forschung an der lebenden Volkssprache mit den alt- deutschen Sprachstudien. Seine Schrift «Die Mund- arten Bayerns, grammatikalisch dargestellt» (Münch. 1821),
die die erste wirkliche Lautlehre eines ger- man. Dialekts enthält, und sein großes lexikalisches Werk «Bayr. Wörterbuch» (4 Bde., Stuttg. 1827- 36; 2. Ausg., von Frommann, 2 Bde., Münch. 1872 -77) sind wahre Muster der Gelehrsamkeit und Sorgfalt. Vortrefflich sind seine Ausgaben des «Iie'iwiä» (Stuttg. und Tüb. 1830-40),
der alt- hochdeutschen Übersetzung einer meist dem Tatian, von l^. dem Ammonius zugeschriebenen Evangelien- harmonie (Wien 1841),
des «Nu8pi11i» (Münch. 1832),
der «Lat. Gedichte des 10. und 11. Jahrh.» (mit Jak. Grimm, Gott. 1838),
der " (^i-niin». du- rana" (Stuttg. 1847),
der «Jagd» Hadamars von Laber (ebd. 1850) und anderer altdeutscher Texte. Besonderes Studium wandte S. den sog. Cimbern der 3ett6 und 1i-6ci6ci ^oinmuni zu und hinterließ ein Wörterbuch ihrer Sprache [* 14] (hg. von Bergmann, Wien 1855). Auch dichterisch war er thätig; ein antikes Trauerspiel «Die Ephesier» erschien aus seinem Nachlaß (Münch. 1885). -
Vgl. Nicklas, S.s Leben und Wirken (Münch. 1885).
Schmelz, gewöhnlich gleichbedeutend mit Email (s. d.). Im besondern nennt man so das undurch- sichtige weiße Email, womit Uhrzifferblätter u.s. w. überzogen werden, und die emailartige weiße Glasur auf Kachelöfen [* 15] und gemeiner Fayence. [* 16] Beide ent- halten Zinnoxyd und Bleioxyd als wesentliche Be- standteile. Verschiedenfarbige Stückchen von feinen Glasröhrchen, die wie Glasperlen zu Stickerei ge- braucht werden, werden ebenfalls als S. bezeichnet. In der Malerei spricht man von S., wenn Glanz und Farbe sich verbinden, so daß die Farben durch- sichtig , wie «verschmolzen» erscheinen.
Schmelzen, der durch Wärmezufuhr bewirkte Übergang eines Körpers aus dem festen in den flüssigen Aggregatzustand. Die Temperatur, bei der dies stattfindet, heißt der Schmelzpunkt des Kör- pers. Der Schmelzpunkt ist z. B. für Eis [* 17] 0°, Wachs 05°, Schwefel 110°, Blei [* 18] 330", Silber 1000", Kupfer [* 19] 1100", Schmiedeeisen 1600" (X Eine auffallende Erscheinung, die Black zuerst eingehender unter- suchte, besteht darin, daß die Schmelztemperatur trotz der Zuführung von Wärme [* 20] durch die Feuerung nicht überschritten wird, solange noch ein Teil des Körpers in starrer Form vorhanden ist. Erst nach vollständiger Schmelzung steigt die Temperatur weiter. Umgekehrt behält ein sich abkühlender und erstarrender Körper, obgleich derselbe der Umgebung unausgesetzt Wärme abgiebt,,seine Schmelztempe- ratur so lange bei, bis derselbe vollständig erstarrt ist. Black schloß hieraus, daß bei Umwandlung eines Körpers aus dem festen in den flüssigen Zustand eine gewisse Wärmemenge verschwindet, latent wird, aufgebraucht wird. Diese Wärmemenge für 1 k^ (in Kilogrammkalorien) nennt man die Schmelzwärme oder Flüffigkeitswärme.
Dieselbe ist für Eis 80, Schwefel 9,3?, Zink 28,13, Blei 5,3i, Zinn 14,25, Silber 21,07. Bis unter den Schmelzpunkt abgekühlt, kehrt der Körper in den festen Zustand zurück, er erstarrt oder gefriert. Der Gefrier- oder Erstarrungs- punkt ist im allgemeinen derselbe wie der Schmelz- punkt. Manche geschmolzene Körper bleiben jedoch bei vollkommener Nuhe auch unter ihrem Schmelz- punkte noch flüssig. Man nennt diese Erscheinung Uberschmelzung oder Übcrkaltung. Das S. tritt bei vielen Körpern plötzlich, bei andern nach und nach ein, indem ein allmähliches Erweichen voraus- geht. Die meisten Körper erfahren beim S. eine Zu- nahme ihres Volumens, d. h. sie sind im flüssigen Zustand specifisch leichter als im festen. Wasser und Wismut dagegen dehnen sich im Moment des ¶