hauptsächlich
Romane und Novellen, aber auch Nationalökonomie, Geschichte und andere Wissenschaften, Ariosts «Rasenden
Roland», illustriert von Doré, die Monatsrevue «Nord und
Süd» (hg. von
PaulLindau,
[* 2] 1877 fg.),
die «Deutsche
[* 3] Bücherei» (1882
fg.) und mehrere Wochenschriften. Mit den technischen Zweigen sind verbunden Schriftgießerei,
Stereotypie,
Galvanoplastik,
[* 4] Chromolithographie und
Buchbinderei. Die Firma hat 15 Buchdruck-, 17 Steindruckpressen und beschäftigt
über 200
Personen. Das Grundkapital beträgt 1,5 Mill.
M. in 1500
Aktien.
Eisen-undStahl-Berufsgenossenschaft für die preuß.
ProvinzenPosen
[* 5] und
Schlesien.
[* 6] Sitz ist
Breslau,
[* 7] Sitz
der 2 Sektionen:
Breslau undBeuthen
[* 8] in Oberschlesien. Ende 1893 bestanden 1256 Betriebe mit 69174 versicherten
Personen, deren anzurechnende Jahreslöhne 46931512 M. (678,45 M. auf den
Kopf) betrugen. Die Jahreseinnahmen beliefen sich
auf 706467 M., die
Ausgaben auf 671759 M., der Reservefonds (Ende 1893) auf 1461275 M. Entschädigt wurden (1893) 576
Unfälle
(8,3 auf 1000 versichertePersonen), darunter 45
Unfälle mit tödlichem Ausgang, 12 mit völliger Erwerbsunfähigkeit.
Die
Summe der gezahlten
Entschädigungen, einschließlich der
Renten für
Unfälle aus frühern Jahren, betrug (1893) 425943
M. (S.
Berufsgenossenschaft.)
Erster
SchlesischerKrieg (1740-42). Als mit dem
TodeKaiserKarls VI. das Haus Habsburg im Mannsstamm ausstarb, erkannte
Friedrich II. von
Preußen sofort, daß jetzt der günstige Augenblick gekommen sei, umVergeltung zu fordern
für die Unbill, die
Friedrich Wilhelm I. in der jülich-bergischen Erbschaftssache durch das Haus Habsburg erlitten hatte,
und um die alten
AnsprüchePreußens
[* 13] auf die Fürstentümer
Jägerndorf,
Liegnitz,
[* 14]
Brieg
[* 15] und Wohlau durchzusetzen. Der König
beschloß, in
Wien
[* 16] eine Unterhandlung anzuknüpfen, um, wenn möglich, auf friedlichem Wege zu einer Verständigung
zu gelangen, zugleich aber auch sofort auf
SchlesienHand
[* 17]
zu legen.
Heer unter Neipperg überschritt bei Freudenthal das
Gebirge, marschierte auf
Neisse und verlegte den
Preußen die Rückzugsstraße
nach
Breslau, wurde jedoch durch den
Sieg derPreußen bei Mollwitz 10. April zurückgeworfen; einige Wochen
später kapitulierte die Festung
Brieg. Diese Erfolge vereitelten auch die gegen
Friedrich II. geplante Koalition, zu der schon
die Verhandlungen in
Dresden
[* 28] begonnen hatten. England,
Holland,
Rußland, nicht weniger als
Frankreich,
Bauern und
Sachsen umwarben
jetzt den König.
Die Engländer wollten zwischen
Preußen und
Österreich
[* 29] vermitteln, während
Franzosen und
Bayern,
[* 30] die im
Begriff standen, den Kampf um das österr.
Erbe zu beginnen,
Preußen als Bundesgenossen zu gewinnen trachteten.
Friedrich hielt
sich vorerst zurück und lehnte die
Anträge des Marschalls
Belle-Isle ab; er ließ sich durch den brit. Gesandten Hyndford
bestimmen, an die Königin Maria
Theresia die Anfrage zu richten, ob sie gewillt sein würde, Niederschlesien
mit
Breslau abzutreten. Da Maria
Theresia diese Zumutung entschieden zurückwies, schloß
Friedrich nunmehr in
Breslau
ein Defensivbündnis auf 15 Jahre mit
Frankreich.
Friedrich aber mußte bald inne werden, daß
Frankreich, von
Eifersucht gegen das aufstrebende
Preußen erfüllt,
Österreich
zu erhalten,Bayern und
Sachsen zu verstärken gedachte, um diese als Gegengewicht gegen
Preußen zu benutzen
und um ungestört an der deutschen Westgrenze selbst seine Macht erweitern zu können. Vom Juni bis Aug. 1741 bezog
Friedrich
das Lager
[* 31] bei
Strehlen
[* 32] und widmete sich der Ausbildung der preuß. Reiterei. Am 10. Aug. wurdeBreslau besetzt;
Anfang September suchte der König den Marschall Neipperg zu einer neuen
Schlacht zu nötigen, um endlich in den
Besitz von
Neisse zu gelangen.
Der Versuch mißglückte, und
Friedrich ließ sich zu Unterhandlungen mit Neipperg verleiten. Am 9. Okt. wurde die
Konvention
von Kleinschnellendorf abgeschlossen. Der König verhieß die Feindseligkeiten gegen Maria
Theresia einzustellen;
er erhielt dagegen Niederschlesien und
Breslau; nach einer kurzen Scheinbelagerung sollte auch
Neisse ihm übergeben werden.
Da aber die
Konvention von der österr. Regierung nicht, wie ausbedungen, geheimgehalten wurde, so begann der König im Winter,
nachdem 26. Nov.Prag
[* 33] von den
Franzosen,
Sachsen und
Bayern gestürmt worden war, den
Krieg gegen
Österreich
von neuem.
Schwerin drang in Mähren ein; 26. Dez. fiel
Olmütz.
[* 34] Im
Verein mit einem sächs. Korps gingen die
Preußen Anfang 1742 weiter
vor, um den
Bayern Luft zu machen, deren Land von den
Österreichern unter Khevenbüller erobert war.
Schon streiften die preuß.
Husaren
bis in die Nähe von
Wien; dann aber erhoben sich Schwierigkeiten bei der
Verpflegung; die
Sachsen
zeigten sich unzuverlässig, die leichten ungar.
Truppen thaten dem
Heere vielen
Abbruch, eine
Schlacht, die
Friedrich herbeizuführen
wünschte, ward von den
Österreichern vermieden. Als die in
¶
mehr
Böhmen bedrängten franz. Generale den König um Hilfe ersuchten, ergriff dieser gern den Anlaß, um die unhaltbare Stellung
in Mähren aufzugeben. Das preuß. Heer rückte Anfang April in das östl. Böhmen ein. Nunmehr entschied sich der König zum
Angriff auf das gegen Prag marschierende Heer des Prinzen von Lothringen und schlug ihn bei Chotusitz
(s. d.). Hierauf zeigte sich Maria Theresia zum Frieden bereit; auch Friedrich sehnte sich, von der Verbindung mit den Franzosen
loszukommen. So kam der Präliminarfriede von Breslau (s. d., Bd.
3, S. 514 b) zu stande, dem 28. Juli der definitive Friede von Berlin
[* 36] folgte.
Friedrich rückte weiter moldauaufwärts, auch Tabor, Budweis, Frauenberg fielen; doch die Saumseligkeit
seiner Verbündeten durchkreuzte des Königs Pläne, ganz Böhmen in Besitz zu nehmen. Prinz Karl von Lothringen konnte ganz
unbelästigt den Rhein überschreiten und seine Truppen in Eilmärschen durch Süddeutschland nach Böhmen führen. Aus Bayern
und Ungarn
[* 43] stießen weitere österr. Heerhaufen hinzu, durch das Vogtland zog ein sächs.
Hilfskorps herbei.
Friedrich sah sich plötzlich allein der gesamten feindlichen Macht gegenüber. Er hatte versäumt, die Pässe des Böhmerwaldes
besetzen zu lassen. Dem Marschall Traun gelang es, die preuß. Rückzugsstraße zu bedrohen; durch geschickte Manöver, durch
Abschneiden der Lebensmittel drängte er den König von einer Position in die andere zurück. Vergebens
bemühte sich Friedrich, den Gegner zu einer Schlacht zu verleiten. Die feindselige Gesinnung des böhm. Landvolks, Krankheit
und Desertion unter den Truppen, Mangel der Verpflegung brachten das preuß. Heer in eine immer üblere Lage.
Anfang Dezember waren die Preußen aus Böhmen hinausgeworfen; die
Hälfte der Truppen war verloren, die
nach Schlesien geretteten Reste in traurigstem Zustande. Die österr. Heeresleitung ging sofort zur Offensive über, Oberschlesien
ward von leichten Truppen überschwemmt. Durch die Quadrupelallianz von Warschau
[* 44] schlossen sich im Jan. 1745 Österreich, Sachsen-Polen,
England-Hannover und Holland zusammen und verabredeten eine Teilung der preuß. Monarchie.
Mit rücksichtsloser Energie, aber auch mit größter Umsicht und Sorgfalt bereitete Friedrich alles vor,
um den siegesgewissen Gegner mit einem Schlage zu zerschmettern. Kleine glückliche Gefechte bei Ratibor,
[* 45] Habelschwerdt und Landeshut
hoben den Mut der Truppen. Es glückte dem König, das österr.-sächs. Heer unter dem Prinzen von Lothringen durch die absichtlich
unbesetzt gelassenen Pässe nach Mittelschlesien hineinzulocken. Nachdem Zieten die Vereinigung des Korps
unter Markgraf Karl mit der königl. Armee ermöglicht hatte, überraschte Friedrich4. Juni die ahnungslosen Sachsen und Österreicher
bei Hohenfriedeberg
[* 46] (s. d.) und erfocht einen glänzenden Sieg. Er folgte dem weichenden Gegner nach Böhmen hinein, beschränkte
sich jedoch auf die Besetzung der östl. Grenzbezirke.
Zwischen Preußen und England wurden nun zu Hannover 26. Aug. die Grundlagen eines Friedensvertrages festgestellt. König Georg
verhieß, die Herstellung des status quo ante bei den Höfen von Wien und Dresden durchzusetzen. Friedrich versah sich nicht
mehr eines weitern Kampfes, schickte von seinem Heere einen beträchtlichen Teil nachSachsen und Schlesien
zurück und stand mit nur 22000 Mann in der Gegend von Trautenau den Österreichern gegenüber, die ihm um mehr als die Hälfte
überlegen waren.
Prinz Karl von Lothringen überraschte den König in einer ungünstigen Stellung und eröffnete 30. Sept. bei Soor denAngriff auf
die Preußen, wurde aber von diesen trotz größter Schwierigkeiten in die Flucht getrieben. Auch jetzt
beharrten die Österreicher und Sachsen bei dem Plan, noch einen Winterfeldzug zu unternehmen und den Krieg in die altpreuß.
Lande hinüberzuspielen. Von Sachsen her sollte eine verbündete Armee in die Marken eindringen, während das nach der Lausitz
vorgehende Heer des Prinzen von Lothringen den preuß. Truppen in Schlesien den Rückweg nach Brandenburg
[* 47] verlegen sollte.