forlaufend
«Indo-486
german. Chrestomathie» (Weim. 1869). Kleinere Schriften sind: «Zur Morphologie der Sprache» [* 2] (in den «Neinoii'68 äs I'^caäkmis äs 8t. I6t6i'3- doui-Z», 1859),
«Die Darwinsche Theorie und die Sprachwissenschaft» (Weim. 1863; 3. Aufl. 1873), «Über die Bedeutung der Sprache für die Natur- geschichte des Menschen» (ebd. 1865),
«Die Unter- scheidung von Nomen und Verbum in der laut- lichen Form» (in den «Abhandlungen der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften», Lpz. 1865). Das Gebiet des Slawischen und Litauischen behandeln: «Die Formenlehre der kirchenslaw. Sprache, er- klärend und vergleichend dargestellt» (Bonn [* 3] 1853) und das «Handbuch der litauischen Sprache» (Vd. 1: «Litauische Grammatik», Prag [* 4] 1856; Vd.2: «Li- tauisches Lesebuch und Glossar», 1857). Die Tcrte des letztern hat S. ins Deutsche [* 5] übertragen u. d. T. «Litauische Märchen, Sprichworte, Rätsel und Lieder» (Weim. 1857). Ferner veranstaltete er eine Ausgabe von «Christian Donaleitis' litauischen Dichtungen» (mit Glossar, Petcrsb. 1865). Sein Werk «Die deut- sche Sprache» (Stuttg. 1860; 5. Aufl. 1888) ist eine gemeinverständliche Darstellung der Entwicklung des Deutschen mit einer sprachwissenschaftlichen Einlei- tung; die genaue Darstellung eines Dialekts enthält «Volkstümliches aus Sonncberg» (Weim. 1858). Nach seinem Tode erschien «Laut- und Formenlehre der polabischen Sprache» (Petersb. 1871). -
Vgl. die Artikel über S. in «Unsere Zeit» (Jahrg. 1869), in der «Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung» (Vd. 18) und in der «Allgemeinen Deutschen Bio- graphie».
Lefmanns Biographie «August S.» (Lpz. 1870) enthält viele Unrichtigkeiten. Schleichhandel, Schmuggelhandel, Schmuggel, Paschhandel, Schwärzere: (frz. controd^näs), der gesetzwidrige, die Zoll- und Ver- brauchsabgaben umgehende Warenverkehr. Als Mit- tel zur Bekämpfung und Beschränkung des S. dienen gute Organisation der Grenzbcwachung, Arron- dierung des Zollgebietes bei zerrissenen Zollgrenzen, Einigungen mit zollverbündeten Nachbarn (Zoll- kartelle), wodurch, wie z. V. zwischen Österreich [* 6] und Deutschland, [* 7] den Zollauffehern des einen Staates die Verfolgung der Schmuggler in den Nachbarstaat gestattet und die Unterstützung der dortigen Behör- den zugesichert wird, Beaufsichtigung und Beschäf- tigung solcher Personen, die des Schmuggels ver- dächtig sind, genügende Besoldung der Zollwächtcr. (S. Bandenschmuggel.) Schleichkatzen (Vivori-iäas, s. Tafel -Schleich- katzen), [* 8] eine aus 10 Gattungen und gegen 100 Ar- ten bestehende Raubtierfamilie, die hauptsächlich Afrika [* 9] und Ostindien [* 10] mit seinen Inseln bewohnt, im südlichsten Europa [* 11] aber nur durch zwei Arten ver- treten ist: durch den Maloncillo (1Ioi-p68t68^Vi(1- drinFtoni 6^a?/), nur in Spanien, [* 12] und dieGinster - katze oder Gcnette (Vivorra. (^liLtta. ^., [* 1] Fig. 3), in Südfrankreich und Spanien, aber auch in den Atlasländern. Die ^. haben einen schmächtigen gestreckten Körper, kurze Beine und fünf- oder vier- zernge Füße. Die Krallen sind gar nicht oder doch nur halb zurückziehbar; in der Aftergegend finden sich meist stark entwickelte Nicchdrüscn. Die Tiere erinnern durch gewisse Charaktere an die Katzen, [* 13] durch andere an die Hunde [* 14] und durch wieder andere an die Marder, [* 15] so daß es schwer ist, ihre wahre Verwandtschaft zu bestimmen. Alle sind sehr ge- wandte und blutgierige Näuber mit schmiegsamen Bewegungen, die ihre meist in kleinern Tieren be- stehende Beute im Sprunge erHaschen. Von den Untergruppen, in welche die zahlreichen, oft schwer zu unterscheidenden Arten zusammengefaßt worden sind, gehören die Zibethkatzen (s. d.), z. V. die gemeine asrik. Zibethkatze (.Viverrg, OivettH Hc/^-ekei', [* 1] Fig. 6), die Ichneumons (Il6i-ii63t68 Ichneumon ^a von Nordostafrika, [* 1] Fig. 1, und lloip68t68 fa3oiHw5 Desm., [* 1] Fig. 4, aus Ost-und Südafrika',s.lloi'p63t68) und die Roller, Roll- oder Palmenmardcr (I^i-H- äoxnru3 txi)u8 Ottd'., [* 1] Fig. 5) zu den bekanntesten. Die letztern sind ausschließlich auf Indien und seine Inseln beschränkte kleine Raubtiere [* 16] vom Habitus der Zibethkatzen, mit nackten, beim Gehen fast voll- ständig auftretenden Sohlen und langem, abcr nicht als Greiforgan dienendem Schwanz. Ihre Nahrung besteht teils aus Tieren, teils aus Früchten und diese Abwechselung verlangen sie auch in der Ge- fangenschaft. Vielfach und wohl mit Recht wird auch die seltsame Fossa (lür^ptoprocta. lerox .Vennett, [* 1] Fig. 2) von Madagaskar [* 17] als abweichende Form zu den S. gerechnet. Schleichpatrouille, s. Patrouillen. Schleiden. 1) Kreis [* 18] im preuß. Reg.-Vez. Aachen, [* 19] hat 823,83 likm und (1890) 41809 (22 920 männl., 21889 weibl.) E., 2 Städte und 74 Landgemeinden. - 2) Kreisstadt im Kreis S., an der Olef, in der Eifel, an der Nebenlinie Kall-Hellcnthal der Preuß. Staatsbahnen, [* 20] Sitz des Landratsamtcs und eines Katasteramtes, hat (1890) 515 E., darunter 99 Evan- gelische und 19 Israeliten, Post, Telegraph, [* 21] Reste der ehemaligen Festung, [* 22] kath. und evang. Kirche, Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters, Schloß des Herzogs von Arenberg, Kreissparkasse: Holzsüge- werk, Holzbiegerei, Mctalldachplattenfabrik, Berg- bau auf Bleierz und Eisenstein und Kalksteinbrüche. Schleiden, Matthias Jakob, Naturforsch^, geb. zu Hamburg, [* 23] studierte Jurisprudenz zu Heidelberg, [* 24] Naturwissenschaft in Göttingen [* 25] und Berlin [* 26] und wurde 1839 außerord. Professor in Jena. [* 27] Im Herbst 1862 siedelte er nach Dresden [* 28] über, und 1863 wurde er Professor für Pflanzenchcmie und Anthropologie in Dorpat, [* 29] welche Stellung er jedoch schon im Herbst 1864 wieder aufgab. Er lebte dann wieder in Dresden, später in Wiesbaden [* 30] und starb 23. Iuui 1881 in Frankfurt [* 31] a. M. S.s Hauptwerk sind die «Grundzüge der wissenschaftlichen Botanik» (2 Bde., Lpz. 1842-43; 4. Aufl. 1861),
worin er die induktive Forschung scharf hervorkehrt und be- sonders gegen die unklare pbilos. Behandlung mor- pholog. Fragen ankämpft. Ferner sind von seinen Schriften zu erwähnen: «Beiträge zur Botanik», Vd. 1 (Lpz. 1844),
«Die Pflanze und ihr Leben» (6. Aufl., ebd. 1864),
«Studien, populäre Vorträge» (2. Aufl., ebd. 1857),
«Die Landenge von Sues» (ebd. 1858),
«Zur Theorie des Erkennens durch den Gesichtssinn» (ebd. 1861),
«Über den Materialis- mus der neuen deutschen Naturwissenschaft» (ebd. 1863),
«Für Baum und Wald» (ebd. 1870),
«Ge- dichte» (unter dem Pseudonym Ernst, ebd. 1858', 2. Sammlung, ebd. 1873),
«Das Meer» (3. Aufl., Braunschw. 1887),
«Die Rose» (Lpz. 167Z),
«Das Salz» [* 32] (ebd. 1875),
«Die Bedeutung der Juden für die Erhaltung und Wiederbelebung der Wissenschaften im Mittelalter» (ebd. 1877),
«DieRomantik des Mar- tyriums bei den Juden im Mittelalter» (ebd. 1878).
Mit Nägcli gab er die «Zeitschrift für wissenschaft- liche Botanik», Tl. 1-4 (Zür. 1844-46) heraus. Schleiden, Rudolf, Staatsmann, Vetter des vorigen, geb. auf dem Gute ¶