0480a Schlangen
[* 2]
(Tafel) 1.
Abgottschlange (Boa constrictor). Länge 6 m. 2.
Ringelnatter
(Tropidonotus natrix). Länge 0,95–1,50
m. 3.
Korallenschlange
(Tortrix scytale).
Länge 0,60–0,70 m. 4.
Ularburong (Dipsas dendrophila). Länge 2 m. 5.
Schlingnatter
(Coronella laevis). Länge 0,63–0,80 m.
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forlaufend
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sie verdankt ihre Entstehung dem Verwesen orga- nischer Substanzen und der daraus erfolgenden Gas- entwicklung, wie es z. V. bei den Mudlumps ge- nannten Inselchcn des Mississippideltas der Fall ist. Schlan, czech. 81an).
1) Bezirkshauptmann- schaft in Böhmen, [* 4] hat 766,28 hkinund (18M 9350? (45997 männl.,47 510weibl.) czech.E. in 122 Gemein- den mit 175 Ortschaften und umfaßt die Gcrichts- bezirke S., Neu-Straschitz und Welwarn. - 2) S., czech. 3!.^^, Königl. Stadt und Sitz der Bezirks- hauptmannschaft, eines Bezirksgerichts (254,24 c^Icin, 46 897 czech. E.) und Revierbergamtcs. an der Linie Prag-Brür-Moldau der Prag-Durer Eisenbahn, bat (1890)9115czech.E.,got.Dechanteikircke(14.Jahrh.), Franziskanerklostcr, Ratbaus (18. Iabrb.), czcch.
Staatsobergymnasium; Ackerbau-, Musikschule, Ge- werbe- und Handelsschule, Armen-, kranken-, Sie- chenhaus, Gasanstalt: grofte
Baumwollspinnerei, Maschincnfabriken,Eisen- und Metallgießerei,Drabt- seilspinncrei, Chemische
[* 5] Fabrik, Dampfmüblen und Steinkohlenbergbau.
In der Nabe V a d S t e r n b c r g. Schlange,
[* 6] Reptil, s. Schlangen.
S. ist auch älterer
Ausdruck für Schlauch bei Feuerspritzen,
[* 7] sowie für gewisse Geschütze
[* 8] (s. d., Tertfig. 3). Schlange, Sternbild
zu beiden Seiten des Äqua- tors.
Sein hellster Stern ist 2. Größe. Das Stern- bild enthält den veränderlichen Stern 15, der inner- halb 356 Tagen zwischen 6. und 11. Größe
schwankt. Schlangen
(0pliiäm, se^sut"^),
eine sehr gut in sich abgeschlossene Ordnung der Reptilien,
ob- gleich eine Anzahl fußloser Echsen (s. d.) in Körper- gestalt und Lebensweise
den ^. sehr ähnlich sind. Charaktere der S. sind die außerordentliche Beweg- lichkeit und Verschiebbarkeit der Gesichts-
und Gau- menknochen, sowie das vollständige Fehlen äußer- lich hervortretender Gliedmaßcn' bei etlichen Riesen- schlangen
hat man zwei kleine griffelförmige Knochen
[* 9] in der Nähe des Afters als Reste hinterer Ertremi- tätcn
erkannt.
Ziemlich allgemein gültige Merkmale der S. sind noch die lange, äußerst bewegliche, an der Spitze tief gespaltene Zunge und
der Mangel einer.Harnblase; ebenso fehlen Augenlider und ein äußerlich sichtbares Gehörorgan. Bedingt durch die Abwesenheit
der Extremitäten, erhält der Schlangen-
körper ein von vorn bis bintcn gleichartiges Aus- sehen; eine
Bildung vonKörperrcgionen, wie sie sonst bei den Wirbeltieren vorhanden ist, ist bier kaum be- merkbar. Nur der Kopf hebt
sich überall deutlich vom übrigen Leibe ab, während der Schwanz oft nur durch die Lage der queren Afterspalte
in seinem Beginn angezeigt wird.
Zwischen Kopf und Schwanz dehnt sich der Leib aus, oft ansehnlich lang und drehrund, selten seitlich zusammengedrückt; Hals, Rumpf, Len- den u. s. w. sind nicht trennbar. Der Kopf ist im Vergleich zum übrigen Körper sehr klein, spitzer oder stumpfer dreieckig; die Knochen des Gesichts, nament- lich die Kiefer, sind nur durch elastische Sehnen und Bänder verbunden und gestatten so cine außer- ordentlich ausgiebige gegenseitige Verschiebung, was für die Art und Weise der Nahrnngsaufnahme bei den S. von größter Bedeutung ist.
Dielinterkiefer, durch ein mächtig entwickeltes Quadrat- und Schup- pendem mit dem Schädel verbunden, sind vorn voll- ständig getrennt und unabhängig voneinander be- weglich. Die Vezahmmg bcstebt aus zahlreichen spitzen und nach hinten gekrümmten Hakenzähnen, die auch auf den Knochen des Mundhöhlendaches sitzen. Bei den Giftschlangen (s. d.) nehmen die Zähne [* 10] des Oberkiefers eine besondere Entwicklung und Form an. Da Extremitäten und deren Gürtel [* 11] feh- len, besteht das ganze übrige Skelett [* 12] nur aus einer oft sehr hohen Zahl von Wirbeln (mindestens 100, höchstens 400), die bis zum Schwanz hin Rippen ^ tragen und eine ausgiebige Beweglichkeit gegenein- ! ander besitzen (immer greift ein vorderer kugelförmi- ^ ger Gelcnkkopf eines Wirbels in eine entsprechende i Vertiefung amHintcrende des vorhergehenden).
Die ! Rippen sind die einzigen Vewegungsorgane der S.; ! sie werden, durch Muskeln [* 13] beweglich, gegen kleineUn- ! cbenbeiten der Unterlage gedrückt und ermöglichen durch Zusammenwirken mit den übrigen eine schlän- i gelndc Vorwärtsbewegung des Körpers. Unterstützt ^ wird diese Tbätigkeit der Rippen durch die Beschaffen- heit des Schuppenkleides auf der Bauchseite, das aus breiten, quer verlaufenden, nach hinten ab- stehenden Schildern gebildet wird. Auf dem übrigen Körper sind die schuppen kleiner, dachziegelförmig übereinander liegend, mit glatter oder gekielter Ober- fläche, auf dem Kopfe können sie sich zu sog. Schil- dern verbreitern, deren Form und Zahl für die Syste- matik von Bedeutung ist. Die Färbung richtet sich vielfach nach der Umgebung und wechselt oft bei derselben Art außerordentlich, meist ist sie dunkel und trübe, kann aber auch mitunter sehr lebhaft und bunt werden (Prunkottern und Korallenschlangen; s. Tafel: Giftschlangen, [* 3] Fig. 6). Die innere Organi- sation erleidet durch die Verlängerung [* 14] des Körpers manckerlei Modifikationen, indem einmal alle Or- gane sehr in die Länge gestreckt erscheinen, und andererseits die in der Zweizahl vorhandenen teil- weise reduziert werden und nur einfach vorhanden bleiben sz. V. Lunge), [* 15] oder aber aus ihrer Lagerung nebeneinander in eine solche hintereinander über- gehen (Nieren, Geschlechtsdrüsen).
Die S. finden sich in 240 Gattungen mit gegen 1000 Arten auf der gesamten Erde mit Ausnahme der polaren
Regionen; ihre bei weitem größte Ausbil- dung, was Zahl, Größe und Farbe anlangt, erreichen sie in den Tropen. Sie bewohnen
in der Mehrzahl die flache Erde, und zwar in fruchtbaren Gegenden in der Nabe des Wassers oder an öden
und verlassenen Lo- kalitäten; andere leben in Wäldern auf Bäumen und einige wenige, die dann einen flossenartig verbreiterten
Schwanz besitzen, sogar im Meere (s. Meerschlangen
).
In der Ruhe liegen sie gewöhnlich spiralig zusammen- gerollt mit dem Kopf oben in der Mitte; werden sie beunruhigt, so erheben sie den Vorderteil des Körpers mit dem Kopfe senkrecht und warten die Näherknnft des Feindes oder der Beute ab. Durch blitzschnelles Geradestrccken des Leibes vermögen sie dann den Kopf oft ziemlich weit vorzuwerfen, ja selbst einen kleinen Sprung auszuführen und dabei entweder den töd- lichen Biß auszuteilen oder die Beute zu ergreifen.
Sie nähren sich ausschließlich von ledenden Tieren, Säugetieren, Vögeln, Fröschen, Fischen, und einige von Vogelciern, manche von ihresgleichen, kleinere auch von Weichtieren und Insekten. [* 16] Die Beute wird entweder lebendig verzehrt oder vorher, sei es dnrch den giftigen Biß, sei es durch Erdrücken getötet und dann ganz, mit Haut [* 17] und Haar, [* 18] verzehrt, wozu die Erweiterungsfähigkeit des Rachens unerläßliche Be- dingung ist. Die Verdanung geschieht ziemlich langsam, so daß das Bedürfnis nach Nahrung erst nach längerer Zeit wiederkehrt. Die S. sind vielfach Nachttiere, lieben aber die Wärme [* 19] und verfallen während der kältern Jahreszeit, in den Tropen während des heißesten Teiles der Trockenperiode, in einen lethargischen Zustand, aus dem sie bei der ¶