Wassertiefen begrenzen, auf einzelnen
Plänen großen Maßstabes auch noch Zwischenlinien.
Die 10 m-Tiefenlinie, die sog. 10 m-Grenze,
bezeichnet die Grenzlinie, bis zu der große Schiffe
[* 2] ein Fahrwasser bei jedem Wasserstande der Gezeiten benutzen können.
An den Flußmündungen und im Wattenmeer sind die S. durch
Ablagerungen, durch Verschiebungen (von der Kraft
[* 3] der Strömungen oder heftiger
Stürme) häufigen, zuweilen sogar plötzlichen Änderungen ausgesetzt.
Diese Umstände bedingen
fortwährende Überwachung und Neuvermessung der Küstenfahrwasser solcher Gegenden und Korrektur der S. auf den Seekarten.
(Cataracta zonularis), eine angeborene oder in den ersten Lebensjahren erworbene Form des
GrauenStars (s.
Star), bei welcher der durchsichtige Linsenkern von einer mehr oder weniger dicken Schicht trüber
Linsensubstanz umgeben ist, auf die nach außen hin wieder durchsichtige Schichten folgen.
Die durch den S. bedingte Sehstörung
erfordert eine operative Behandlung und zwar bei kleinem Durchmesser der trüben Schicht eine
Iridektomie (s. d.), bei größerm
Durchmesser die Beseitigung der ganzen Linse.
[* 5]
Stratifikation, in der Geologie
[* 6] die Erscheinung, daß die Sedimente (s. d.)
in Form von mehr oder minder mächtigen, d. h. dicken, von parallelen ebenen
Flächen begrenzten und ursprünglich horizontal
gelagerten Platten (Schichten) auftreten. Bei der
Ablagerung der Sedimente erhält eine Schicht ihren
Abschluß nach oben entweder
durch eine Änderung des Materials oder durch eine Pause in der Zufuhr des Materials. Wo Schichten ungestört
übereinander liegen, da ist notwendig jede obere Schicht jünger als irgend eine untere; man kann deshalb aus ihrer gegenseitigen
Lage ihr relatives
Alter bestimmen, worauf auch ursprünglich und zum
Teil noch jetzt die Feststellung des relativen
Alters aller
sedimentären Formationen beruht. Hat eine
Aufrichtung (s. d.) der Schichten stattgefunden, dann bestimmt
man ihre
Stellung durch Angabe von
Streichen und Fallen
[* 7] (s. d.).
Das
Bild brachte ihm
Anerkennung und eine Reihe von
Aufträgen für Bildnisse, von welchen einige aus der Familie W. von
Humboldts,
in dessen Hause zu
Rom er heimisch geworden war, hervorragen. Sein Hauptwerk
wurde jedochApollon
[* 13] unter
den Hirten (1807;
Galerie zu
Stuttgart). Nach der Gemäldeausstellung von 1809 auf dem
Kapitol überreichten ihm ital. und franz.
Künstlerdeputationen den Preis und die Ehrenkrone. Im Herbst 1811 in die
Heimat zurückgekehrt, starb er schon in
seiner Vaterstadt. –
Vgl. Haakh, Beiträge aus
Württemberg
[* 14] zur neuern deutschen Kunstgeschichte (Stuttg.
1863).
Margarete Luise, Sängerin, geborene Hamel, geb. zu Mainz,
[* 15] gest. in
Berlin,
[* 16] ist neben der
Mara eine der ersten Frauen, welche in der Zeit der ital. Musikherrschaft deutsche Gesangskunst
zu Ehren brachten. In
Berlin wirkte sie seit 1794, besonders in Gluckschen Rollen
[* 17] bewundert.
alles, was dem
Menschen ohne sein Zuthun begegnet, namentlich wofern es in sein Leben tief und erschütternd
eingreift.
Leicht verbindet sich mit dem Worte die
Vorstellung einer unentfliehbaren, blinden, gegen unser Wohl und
Wehe gleichgültigen
Macht, der wir willenlos unterworfen wären. In dieser Bedeutung ist der
Begriff des S. (lat. fatum, griech.
heimarménē) namentlich den Alten geläufig, bei denen es sich vielfach steigert bis zu dem
Glauben an eine
Vorherbestimmung
einzelner Begebenheiten, denen man nicht entrinnen könne, selbst wenn man sie voraussehe und alles thue, sie zu vermeiden.
(S. Fatum.)
eine
Tragödie, die das tragische
Leid des
Helden auf die Einwirkung einer höhern
göttlichen Macht baut. In diesem
Sinne ist die gesamte
Tragik der Alten
S., und die berühmteste S. ist
Sophokles’ «König
Ödipus».
Bei den Alten war die S. vollkommen berechtigt, da sie mit dem Schicksalsglauben der griech.
Religion zusammenhing. Eine Verirrung dagegen ist es, wenn einzelne neuere Dichter versuchen, die
tragischen Motive von einer unentrinnbaren äußern geheimnisvollen Macht abzuleiten; denn unserm
Denken fehlt für Motive
dieser Art aller
Anhalt.
[* 18]
Schiller hat in der
«Braut von Messina»
[* 19] zu dieser mißverstandenen Nachahmung der
Antike den Anstoß gegeben; Müllner, Zach.
Werner, Houwald haben die Schicksalsidee zur Karikatur verzerrt. Platen zog in der «Verhängnisvollen
Gabel» glänzend dagegen zu Felde. Die bekannteste deutsche S. ist Grillparzers
«Ahnfrau». O.
Ludwigs «Erbförster» nähert
sich derartigen Schicksalsmotiven nur scheinbar. –
Vgl. Minor, Die S. in ihren Hauptvertretern (Frankf. 1883);
Aug.,Pädagog und Schriftsteller im Handelsfach, geb. zu
Straßburg
[* 21] i.
Els., studierte anfangs
Medizin
und wurde dann
Kaufmann. 1817‒19 leitete er ein von ihm gegründetes Handelslehrinstitut in
Frankfurt
[* 22] a. M. Seit 1831 war
er Direktor der neu gegründeten Öffentlichen Handelslehranstalt in
Leipzig,
[* 23] die er bis 1850 leitete
und zu einer Musteranstalt machte. Er starb S. darf mit
Büsch (s. d.) als Schöpfer der Handelswissenschaften
bezeichnet werden und bildete namentlich die technische Seite derselben aus in zahlreichen Lehrbüchern, die später meist
von Odermann (s. d.) bearbeitet wurden: «Die
Lehre
[* 24] von den Wechselbriefen» (Lpz. 1818; 4. Aufl.
von H.
Brentano, 1877),