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Scher-und Lochmaschine. [* 2]
Bei 8 sind die Scheren- blätter, von denen das untere fest, das obere auf und nieder beweglich ist. Da nnr beim Niedergang des beweglichen Scherenblattes Arbeit geleistet wird, so ist ein Schwungrad 3 angeordnet, welches einen gleichmäßigem Gang [* 3] der Ma- schine sichert: bei 1 ist der Lock- stempel;
15 sind die Riemenschei- ben (Fest- und Lo^scbeide).
Un- abbanaig von einer Transmis- sion sind lwdran- '/ lische S. (Fig. 2). Das obere Scke- renblatt 3 wird bicr dnrch hy- dranliscke Kraft [* 4] dclvegt, indem durch die Hand- pumpe 1^ Wasser in den hodranli- schen Cylinder lü gepreßt wird, wodurch der Kol- ben, mit welchem das Schercnblatt 3 verbunden ist, niederbewegt wird.
Bei den größten bydrau- lischen S. wird der Pumpenkolben durch Dampf- kraft beweat. Eine Riesenschere dieser Art besitzt W^ der Vochumer Verein. Sie schneidet Stahlbleche von 60 min Dicke mit einem Druck von 1200 t. (Vgl. auch die im Artikel Blechbeardeitung beschrie- benen und auf Tafel: Vlechbearbeitungsma- schineu, [* 1] Fig. 1, 4 u. 6, abgebildeten Blccksckeren, sowie die als Gartengeräte ^s. d. und Tafel: Gar- tengeräte, [* 1] Fig. 9,10,11 u. 23^ benutzten S.) Scheren, [* 5] ein Appreturverfabreu, s. Appretur. Scheren der Haustiere.
Abgesehen von dem S. der Schafe [* 6] (s. Schaf, [* 7] S. 371a) ist das S. auch beim Rinde und namentlich beim Pferde [* 8] versucht worden und teilweise in Aufnahme gckommcu.
Bei Rindern wollte man dadurch die Mast befördern und bei Pferden die Leistungsfähigkeit erhöhen und gleichzeitig eine Abhärtung gegen Krankheiten herbeiführen.
Das Pfcrdescheren kam im Anfang des 19. Jahrh, in Englaud auf und fand als engl. Mode bald die weiteste Verbreitung, über den Nutzen des S. sind die Ansichten geteilt.
Bei Pferden mit sehr langem Haarkleide und großer Neigung zum Schweißausbruche ist dasselbe sicher augezeigt, wenn man diesen Pferden außerdem eine sorgfältige Pflege angedeihen läßt, denn es mäßigt das Schwitzen bei der Arbeit und das Nachschwitzen im Stalle.
Das Putzen der Pferde wird durch das E. auch wefentlich erleichtert.
Andererseits ist aber das geschorene Pferd [* 9] Witterungseinstüssen viel mehr ausgesetzt als ein ungeschorenes.
Scheren, ausscheren, das absichtliche oder unabsichtliche Herausdrehen eines Schiffs aus fei- uer Kursrichtung;
ersteres z. B. um einem andern auszuweichen, letzteres infolge fchlechten Steuerns oder infolge Wirkung des Seeganges oder Windes auf Drehung des Schiffs.
Einscheren beißt das Wiederaufnehmen der Knrslinie.
Mit Einscheren bezeichnet man ferner das «Einfädeln» eines Taues in das Echeibegatt eines Blocks (s. d.) und das Herausnehmen mit Ausscheren.
Scherenberg, Ernst, Dichter, geb. 21. Juli 1839 in Swinemünde auf Ufedom, bezog 1858 die Aka- demie der Künste in Berlin, [* 10] um sich als Maler aus- zubilden. Er redigierte 1865 - 70 das «Vraun- schweiger Tageblatt», 1870-83 die «Elberselder Zeitung».
Seit 1877 war er nebenbei als Sekretär [* 11] der Elberfelder Handelskammer, feit 1883 ist er ausfchließlich bei diefer beschäftigt.
Durch Ver- öffentlichung polit.
Lieder (seit 1859) griff S. nicht selten wirkungsvoll in die Tageskämpfe ein.
Von rcickem Talent und von dichterifcher Kraft zeugen feine Gedichtsammlungen «Aus tiefstem Herzen» (Berl. 1860; 2. Aufl. ^1862),
«Verbannt» (ebd. 1861; 2. Aufl. 1865),
«stürme des Frühlings» (ebd. 1865; 2. Aufl. 1870),
«1866» (ebd. 1867),
zusam- mengefaßt u. d. T.: «Gedichte» (Lpz. 1874);
ferner «Gegen Rom» [* 12] (9. Aufl., Elberf. 1874),
«Neue Ge- dichie» (Lpz. 1882),
«Fürst Vismarck» (20. Tausend, Elberf. 1885),
«Germania», [* 13] dramat. Dichtung (ebd. 1885),
«Kaifer Wilhelm» (20. Taufend, Lpz. 1888), «Niemals! Dem Fürsten Bismarck» (ebd. 1893). Eiue Gesamtausgabe seiuer «Gedichte» erschien in 3. Auflage (Lpz. 1892). Scherende Flechte, f. Haare [* 14] (Bd. 8, S. 607d). Scherengebitz, Gebißform beim Pferde, die darin beftebt, daß die Neibeflächen der Backzähne, anstatt horizontal oder nur leicht schief geneigt zu sein, entweder einseitig oder doppelseitig nach außen oder innen sich abschrägen.
Scherenkran, s. Kran [* 15] (Bd. 10, S. 682 a). Scherenfchncibel (M^ncliopZ) oder Verkehrt- schnäbel, eine Gattung der langflügeligen Vögel [* 16] aus der Familie der Mdveu (s. d.), deren Schnabel länger als der Kopf und seitlich so sehr zusammen- gedrückt ist, daß seine Ober- und Unterhälfte klin- genartig sind, dabei ist der Oberschnabel um ein Drittel kürzer als der Unterschnabel.
Die drei Arten bewobncn die Küsten der tropischen Meere der Alten und Neuen Welt, baben ein schwarz und weißes Ge- sieder und einen Gabelschwanz.
Die S. sind Nacht- vögel, die tagsüber an geschützten Plätzen ruhen, mit Beginn der Dämmerung auf die Nahrungssuche (Fische [* 17] und Wasserinsetten) gehen, indem sie dicht ¶