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gehörig, geb. 163 v. Chr., führte 115 als Konsul glück- lich in Gallien Krieg und stand seitdem bis zu seinem Tode 89 v. Chr. als ?i-ino6p8 Lsnawg an der Spitze der senatorischen Partei. Doch erwies auch er sich der Bestechung nicht unzugänglich, als er 112 nach Afrika [* 2] als Gesandter zu Iugurtha (s. d.) geschickt wurde. Aber S. war angesehen und gewandt genug, daß, als endlich 109 die Untersuchung wegen der Be- stechungen durch Iugurtha zu stände kam, S. selbst mit zwei andern mit der Leitung der Untersuchung beauftragt wurde. 109 war er Censor, 100 leitete er mit die Bewegung gegen Saturninus. S. gehörte zu den ersten Römern, die ihr eigenes Leben schil- derten.
Sein Sohn, Marcus genannt, der, da seine Mutter Cacilia als Witwe 88 den Sulla bei- ratete, dessen Stiefsohn wurde, vermehrte im Mithri- datischen Kriege als Quästor und Unterbefehlshaber des Pompcjus den ererbten Reichtum, verschwen- dete ibn aber danach als curulischer Ädil 58. Für Schauspiele errichtete er auf die Dauer eines Mo- nats ein bölzernes Theater, [* 3] das 80000 Menschen faßte, dessen Bühne mit 360 Marmorsünlen, 3000 ehernen Bildsäulen und dem wertvollsten Material geschmückt war.
Nach der Prätur 56 bereicherte er sich von neuem in Sardinien, [* 4] wurde dann, als er sich um das Konsulat bewarb, wegen Erpressungen angeklagt, aber neben andern von Hortensius und Cicero, dessen Rede znm Teil erhalten ist, verteidigt und freigesprochen. Infolge einer neuen Anklage wegen Ambitus muhte er endlich doch in die Ver- bannung geben. Berühmt durch Pracht und Reich- tum an Kunstschätzen war sein Haus auf dem Pa- latin, daher Mazois feine Untersuchungen über das röm. Haus «?alai8 ä6 8.» (deutsch von Wüstemann, Gotha [* 5] 1820) betitelte. Scävola, Mucius, s. Mucier. fton. Scävola, Emerentius, s. Heyden, Friedr. Aug. Sceaux (spr. ßoh).
1) Arrondissement im franz. Depart. Seine, hat auf 222,6i hkni 289 682 E., 4 Kantone und 43 Gemeinden, meist Vororte von Paris. [* 6] - 2) Hauptstadt des Arrondissement S., 10 km südlich von Paris reizend auf einer Anhöhe gelegen (s. Karte: Paris und Umgebung), an der von Vourg-la-Rcine (Station der Linie Paris- Limours) abgehenden Zweigbahn nach S.-Robinson (4 km), hat (1891) 3147, als Gemeinde 3567 E., Erziehungsinstitute, Fabrikation von Fayence [* 7] und Ackerbaugeräten, Handel mit Vieh und Wein; ein Stück Park des von Colbert erbauten, in der Revo- lution zerstörten tönigl. Schlosses, neben der Kirche eine Büste des Dichters Florian. Eine Viertelstunde westlich liegt der Weiler Robinson, ein beliebtes Ausflugsziel der Pariser, mit Aussichtsturm. Hier fanden die ersten Ausfallgefechte der Franzosen statt, deren drei Divisionen vom 2. bayr. und 5. preuß. Korps von den Höhen von Plessis- Piquet vertrieben wurden. - 3) Gemeinde im Arron- dissement Mamers des franz. Depart. Sarthe, 33 km nordöstlich von Le [* 8] Mans, [* 9] an der Huisne und der Linie (Paris-) Chartrcs-Le Mans der Westbahn, hat (1891) 624 E. Hier fand ein sieg- reiches Gesecht des 13. preuß. Armeekorps mit einer Division der Loirearmee unter Chanzy statt. Sceffi (spr. sche-), Klara, Stifterin des Ordens der Klarissinnen (s. d.). Iooliüotksriiiiu, s. NkF^tiieriuiii. 3osn2.rinin (lat.; ital. scenario), das Verzeich- nis des äußern Beiwerkes, das zu einer Theaterauf- führung nötig ist. Scene (lat.), die Schaubühne im Theater (s. d.), auch soviel wie Auftritt (s. d.). - Scenerie heißt das durch Dekorationen u.s.w. hervorgebrachte Büh- nenbild, im weitern Sinne ein Landschaftsbild.
Scepter (grch.), schon bei den Völkern des Altertums, namentlich bei den Hebräern und Grie- chen das Zeichen der Würde und Gewalt, wurde auch als Zeichen der Übertragung dieser Gewalt an andere zur Ausführung bestimmter Zwecke ge- geben. Bei den Römern führten die Könige ein S. von Elfenbein (geipio ßdurneus), später nur der ImpLiHtoi- triumpkan8 eine solche Insignie. Im Mittelalter war das S. unzertrennlich von der Person des Regenten und wurde diesem bei feierlichen Ge- legenheiten von eigens dazu bestimmten Beamten vorgetragen.
Das S. allein galt als Repräsentant der Person und wurde so in vielen Fällen gebraucht, z. B. zur Übertragung der Richtergewalt an einzelne Personen oder Korporationen. So war auch das Berühren oder Küssen des S. ein Zeichen der Unter- würfigkeit. Als Zeichen der unbeschränkten Richter- gewalt führten auch die Rektoren der Universitäten das S. bei öffentlichen Feierlichkeiten und Gerichts? sitzungen. Das S. bestand aus einem langen Stäbe, wie ihn noch in neuerer Zeit die Herrscher Frank- reichs führten, nur daß diefe das Zeichen der oberst- richterlichen Gewalt, eine Hand [* 10] (Gerichtshand, s.d.), auf ihm angebracht hatten.
Das kaiserlich könig- liche S. des Mittelalters ist ein kurzer, meist goldener Stab, [* 11] zuweilen durch Ringe oder Knäufe unter- brocken, oben darauf ein Adler, [* 12] eine Lilie, eine Kugel, ein Kreuz [* 13] u. s. w. (S. Tafel: Infignien, [* 1] Fig. 5.) Scepterlehne, Bezeichnung für die geistlichen Fürstentümer, s. Fürst und Fürstenlehn. Sceptertau, das Geländer des Fallreeps (s. d.). Scefaplana (spr. sche-), der höchste Berg des Rhätikon (s. Ostalpen, Bd. 12, S. 697 a), der viert- höchste der nördl. Kalkalpen, 14 km südwestlich von Vludenz an der Grenze Österreichs (Vorarlberg) und der Schweiz [* 14] (Graubünden), 2967 m hoch. Aus dem steilwandigen Kalkstock steigt die oberste Spitze als Felspyramide zwischen dem Vrandner-Ferner oder Scesaplana-Gletscher und der Toten Alp auf. Zur Erleichterung der Besteigung dienen auf der Vorarlbergseite die Douglashütte am Lüner See (1924 m), auf der Prättigaufeite die Schamella- hütte (2350 m). Fe/".., hinter lat. Tiernamen Abkürzung für den Entomologen Christian Joseph Schonherr, geb. in Stockholm, [* 15] gest. als Kommerzienrat. Er schrieb «AensrH 6t Fpeciss curculioniäum etc.» (8 Bde., Lpz. 1833-45). Scha'abän, der 8. Monat im mohammed. Jahr.
SchaaffhausenscherBankverein,A., Aktien gesellschaft in Köln, [* 16] seit mit Zweig- niederlassung in Berlin; [* 17] Konzession vom jetziges Statut laut Generalversammlung vom Aktienkapital bisher 48 M'M. M. m 80000 Aktien I.it. 15 zu 450 M. und 120001.it. ^ zu 1000 M. In der Generalversammlung vom um weitere 12 Mill. M. (auf 60 Mill M.) erhöht; diese 12 Mill. M. werden zu 120 Proz. aus- gegeben und nehmen ab an der Divi- dende teil. Von den Geschäften sind ausgeschlossen: Ankauf von Immobilien, außer zur Sicherstellung von Forderungen, Darlehen gegen Hypothek und Spekulationen, welche außer dem Bereich des Bank- geschäftes liegen. Kurse der Aktien Ultimo 1890-94 in Berlin: 115, 105,?5, 105,50, 116,50, 138 Proz. ¶