Assistent an der geburtshilflichen Klinik und 1848 ordinierender
Arzt der
Abteilung für Frauenkrankheiten. 1859 ging er als
Professor der
Geburtshilfe an die
Universität zu
Würzburg;
[* 2] 1888 gab er Lehrthätigkeit und Praxis wegen Kränklichkeit
auf und
zog sich auf sein Gut Schloß Zinneberg in Oberbayern zurück, wo er starb. Er schrieb das
«Lehrbuch der
Geburtshilfe»
(Wien
[* 3] 1849 fg.; 4. Aufl., 3 Bde.,
1867),
dem ein «Kompendium der
Geburtshilfe» (ebd. 1854; 2. Aufl. 1861) folgte; ferner «Lehrbuch
der
Krankheiten der weiblichen Sexualorgane» (ebd. 1856; 5. Aufl. 1875),
Vigorsi, eine Art der
Laubheuschrecken (s. d.). ^[= Heupferde (Locustidae), eine Familie der eigentlichen Geradflügler (s. d.), haben borstenförmige, ...]
vorzugsweise Bezeichnung des
HeiligenKäfers, Ateuchus sacerL. Er gehört zur Familie
der Mistkäfer
[* 9] (s. d.), ist schwarz und glatt, etwa 4 cm lang, der
Kopf schildförmig, vorn mit sechs
Spitzen wie eine aufgehende
strahlende
Sonne.
[* 10] Die Vorderbeine haben fingerförmig gezähnte Schienen, aber keine Füße (Tarsen). Er findet sich besonders
an den
Küsten des Mittelmeers,
[* 11] macht, wie alle
Arten seiner Gattung, Pillen aus frischem Mist, in die er ein
Ei
[* 12] legt. Er wurde
von den Ägyptern als
Symbol der Schöpferkraft, nach andern alsSonnengott verehrt; sein hieroglyphischer
Name ist Cheper oder Cheperi.
Bekannt sind die unzähligen Nachbildungen des
HeiligenKäfers in
Stein und gebrannter Erde
(Skarabäen,
Käfersteine, s. beistehende
[* 1]
Figur). Sie dienten ursprünglich als
Amulette, später als Schmuck- oder Siegelsteine und sind deshalb meist mit einem Loche
in der Länge des
Käfers versehen, um sie an
Schnüren aufziehen zu können. Diese
Skarabäen pflegen auf
der glatten Unterseite mit hieroglyphischen
Namen von
Göttern oder Königen, selten von Privatleuten, oft mit kurzen religiösen
Inschriften oder mit heiligen
Symbolen versehen zu sein.
(ital. Scaramuccia, spr. -muttscha), neben dem
Arlecchino (s. d.) auf der ital.
Bühne einer der stehenden Charaktere für die Farce, der
Typus des neapolit. Abenteurers.
Er trat um 1680 an die
Stelle des
alten span.
Kapitäns, ging ganz schwarz in span.
Tracht, wie sie in Neapel
[* 18] bei Hofleuten und Obrigkeiten gebräuchlich war, und stellte den Aufschneider vor, der am Ende vom
Arlecchino durchgeprügelt
wird. Außerordentlichen Beifall erntete in dieser Rolle, namentlich zu
Ludwigs ⅩⅣ. Zeit, der Neapolitaner
Tiberius Fiorelli.
In
Frankreich wurde der S. auch zur
Darstellung anderer niederer Charaktertypen gebraucht.
(spr. -bŏrŏ oder -brŏ), Municipal- und Parlamentsborough sowie Seebad in der
engl.
GrafschaftYork, im
North-Riding, an der Nordseeküste auf ansteigendem Ufer gelegen,
Station der Linie
York-Whitby der
North-Easternbahn, mit (1891) 33776 E., zerfällt in den altertümlichenNorth-Cliff und das elegante Fremdenviertel
South-Cliff, die durch
Brücken
[* 19] über den Einschnitt Ramsdale Valley verbunden sind. S. besitzt guten
Strand mit
Pier, umfangreiche
Badegebäude mit
Theater,
[* 20] Kunstgalerie u. s. w., Museum und ein
Aquarium bei Cliff-Bridge. Hinter
South-Cliff liegt Oliver-Mount
(183 m). Auf dem
Vorgebirge im N. des
Hafens ein Schloß (12. Jahrh.). Fischerei,
[* 21]
Schiffbau, Segeltuchmanufaktur,
Jetschleiferei sowie
Handel mit Getreide,
[* 22]
Butter, Salzfleisch und Schinken sind die Haupterwerbszweige.
Emil,Bassist, geb. zu Graz,
[* 23] studierte Rechtswissenschaft, dann
Gesang; 1860 betrat er inPest
die
Bühne. Von
Pest wandte sich S. nach
Frankfurt
[* 24] a. M. und
Brünn,
[* 25] vervollständigte 1862 seine Ausbildung in
London
[* 26] und wurde
im selben Jahre Mitglied des Hoftheaters zu
Dessau,
[* 27] 1863 des
Leipziger Stadttheaters, 1864 des
Dresdener und 1872 des
Wiener
Hoftheaters, dem er bis 1886 angehörte. Er starb in
Blasewitz bei
Dresden.
[* 28] S., in den letzten
Jahren besonders als Wagnersänger gefeiert, war einer der bedeutendsten
Bassisten seiner Zeit.
Richtung bis Schuls, wo sein
Bach, die Clemgia, in den Inn mündet.
Die obere Thalstufe,
von den
Massiven der Urtolaspitze (2903 m), des vergletscherten Piz Sesvenna (3221 m) und des Piz Tavrü (3168 m) umschlossen,
ist ein einsames Weidethal.
Alessandro, ital.
Komponist, geb. 1649 zu
Trapani in
Sicilien, erhielt seine musikalische Ausbildung wahrscheinlich
durch
Carissimi in
Rom.
[* 33] Hier wurde er später Kapellmeister der Königin Christine vonSchweden
[* 34] und führte
als solcher 1680 die
Oper «L’Onestà nell’amore» im
Palast der Königin auf. 1693 verließ er
Rom, wurde Kapellmeister in
Neapel, ging 1703 wieder nach
Rom, wo er bis 1707 als zweiter, von da an
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mehr
bis 1709 als erster Kapellmeister an der Kirche Sta. Maria Maggiore und als Direktor der Privatmusik des Kardinals Ottoboni
wirkte. 1709 wandte er sich abermals nach Neapel. Hier wurde er königl. Oberkapellmeister
und leitete abwechselnd die Konservatorien di Sant’ Onofrio, dei Poveri di Gesù Cristo und di Loreto. Zu seinen
Schülern gehören Durante und Hasse. Er starb zu Neapel. S. hat etwa 120 Opern (20 sind erhalten) geschrieben, darunter
als die bedeutendsten: «Rosaura» (um 1690; neu hg. von der Gesellschaft für Musikforschung),
«Teodora» (1693) und «Tigrane»
(1715). Daneben verfaßte er auch eine große Menge von Kirchen- und Kammerkompositionen, Oratorien, Madrigalen
u. s. w. Besonders berühmt war er als Komponist von Kantaten für eine Singstimme mit Klavierbegleitung, deren er mehrere
Hundert schrieb. In die Oper führte er diejenigen Formen ein, die dann durch die sog. Neapolitanische Schule weitergebildet
und zu den herrschenden gemacht wurden, vor allem die leidenschaftliche Bravourarie u. s. w.
Sein Sohn, Domenico S., der größte KlavierspielerItaliens
[* 36] in der ersten Hälfte des 18. Jahrh., auch hervorragender Komponist
für sein Instrument, geb. 1683 zu Neapel, war Schüler seines Vaters und Gasparinis. 1709 traf er in Venedig
[* 37] mit Händel zusammen,
dem er aus Bewunderung (namentlich für seine Klavierimprovisationen) nach Rom nachreiste. Hier machte
er sich durch Opern, Kantaten und Kirchensachen einen Namen und wurde 1715 Tommaso Bajs Nachfolger als Kapellmeister an der
Peterskirche. 1719 ging er nach London, wo er als Accompagnateur an der ItalienischenOper fungierte, auch 1720 seine Oper «Narcisso»
zur Aufführung brachte, aber neben Händel nicht durchdringen konnte; 1721‒26 wirkte er als Hofklavierlehrer
in Lissabon.
[* 38] Sodann kehrte er nach Italien zurück, das er 1729 wieder verließ, um als Hofklavierlehrer nach Madrid
[* 39] zu geben.
Er starb 1757 zu Neapel. S. ist der klassische Komponist für die ältere Klaviersonate. Viele seiner Sonaten erschienen neuerdings
wieder im Druck.