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gegen Südwesten über Sieg hinaus bis zur Wied sich hinziehen. Innerhalb dieser Züge befindet sich der be- rühmte Stahlberg bei Musen. [* 2] Zwischen Lenne und Ruhr giebt es bedeutende Lager [* 3] von Bleierzen, Schwefelkies und Zinkblende. Ausgezeichneter Mar- mor wird bei Mecklinghausen, Dachschiefer bei Olpe und in einem Zuge von Meschcde bis Brilon gebrochen. Im Arnsberger Walde und längs der Mohne ist das Gebiet des flözleeren Sandsteins sehr mächtig entwickelt, während das produktive Kohlengebirge bei Wetter [* 4] aus dem Ardcy auch auf das südl. Ufer der Ruhr hinüberreicht und südwärts bis zur Linie Hahlinghausen-Horath (im Norden [* 5] von Elberfeld) [* 6] vordringt. Von Langenberg bis Ra- tingen ist der Kohlenkalkstein verbreitet. Rheinisch-Westfälisches Kohlen- und In- dustriegebiet, Bd. 13, S. 824.) Vasaltberge kom- men nur im Süden vor. -
Vgl. Grimme, Das E. und seine Bewohner (2. Aufl., Paderb. 1886);
Knee- busch, Führer durch das S. (4. Aufl., Dortm. 1893);
Fricke, Der Tourist im S. (Vieles. 1892).
Sauerländers Verlag, I. D., in Frankfurt [* 7] a. M., gegründet 1816 als Verlags- und Sorti- mcntsbuchhandlung von Joh. David Sauer- lander (geb. in Frankfurt a. M., gest. in Anschluß an eine daselbst seit 1613 bestehende Buchdruckerei, die ihm sein Vater Johann Christian Sauerländer (geb. 1745in Erfurt, [* 8] gest. 1805) hinterlassen hatte. Die Firma ging 1864 über an den Sohn des crstern Heinrich Remigius Sauerländer (geb. Teilhaber seit 1855), dem 1893 sein Sohn Robert David Sauerländer (geb. als Teilhaber beitrat. 1855 wurde das Sortiments- geschäft und 1867 die Buchdruckerei verkauft.
Der Verlag förderte befonders die Bestrebungen des Jungen Deutschland [* 9] durch Herausgabe des «Rhein. Taschenbuchs» (1822-58),
des «Phönix» (1835-38) und zahlreicher Werke von Duller, Gutzkow, Vech- stein, Georg Büchner u. a. Daran schließen sich Werke von Clemens Brentano, Rückert, Über- setzungen der Romane von Walter Scott, Cooper, Irving, Volksschriften von W. O. von Horn, wissen- schaftliche Werke, in neuerer Zeit besonders aus Forst- und Etaatswissenschaften, die «Allgemeine Forst- und Iagdzeitung» (1832 fg.),
das «Rhein. Museum für Philologie» (Neue Folge, 1841 fg.). Sauerländer H Co., H. N., Verlags- und Sortimentsbuchhandlung in Aarau, [* 10] gegründet (aus einer Filiale der Flickschcn Buchhandlung in Basel) [* 11] 1805 von Heinr.Nemigius Sauerländer, geb. in Frankfurt a. M. als älterer Sohn von Iobann Christian Sauerländer (s. Sauer- länders Verlag, I. D.), gest. Bald kamen dazu Vuchdruckerei, Papiermühle und 1876 eine Buchbinderei. Die Söhne des vorigen, Karl Sauerländer (geb. gest. und Friedr. Sauerländer (gest. übernahmen 1836 und 1837 das Sortiment und die Vuchdruckerei sowie nach dem Tode des Vaters die ganze Firma.
Ibre Nachfolger sind ein Sohn und ein Schwiegersohn Karls: Remigius Sauerländer (seit 1873) und Guido Zschokke (Teilhaber seit 1863), letzterer ein Enkel von Hcinr. Zschokke. Der Verlag umfaßt die Schriften von H. Zfchokke, eine Reihe Schulbücher, zahlreiche Werke speciell fchweiz. Charakters, eine «Schweiz. [* 12] National- bibliothek» (1884 fg.). In allen Geschäftszweigen sind etwa 80 Perfonen befchäftigt. Säuerling, ein Mineralwasser, das viel Kohlen- säure enthält. (S. Mineralwässer.) Sauerstoff, lat. Ox^snwm (chem. Zeichen 0; Atomgewicht16), dasammeistenverbreiteteunterden chem. Elementen.
Der S. wurde 1774 von Priestley und ein Jahr später unabhängig von jenem von Scheele als eigentümliches Gas erkannt. Erfindet sich mit feinem vierfachen Volumen Stickstoff vermischt in der atmosphärischen Luft (s. Atmosphäre) vor, die diesem Bestandteil ihre Eigenschaft verdankt, das Atmen und Verbrennen zu unterhalten, und bildet mit Wasserstoff das Wasser, ist ein Bestandteil aller Erden, Alkalien und Metalloxyde, der meisten Säuren und Salze, kurz bei weitem der meisten die feste Masse der Erde bildenden Körper und kommt auch in ver- fchiedener Menge in einer großen Anzahl tierischer und pflanzlicher Körper vor.
Ganz reinen S. erhält man durch Erhitzen von rotem
Quecksilberoxyd in gläfernen Retorten: H^-H^O, oder
durch
Zer- legen von Wasser, das mit Schwefelsäure
[* 13] angesäuert wurde, durch den elektrischen
Strom: ll^^^^O. Der S. entwickelt
sich am positiven
Pol, der
Wasser- stoff am negativen. Sehr reinen S. gewinnt man auch durch Erwärmen von Kaliumdichromat
mit Schwefelsäure: I^2^0, 4- 4^280.; ^ ^(804)3 4- X280, ^ 4II.0 -!- 30. Gewöhnlich stellt man im Laboratorium
[* 14] den E. durch Erhitzen von chlorsaurem Kalium unter Zusatz
von 2/12 bis ^/ig Gewichtsteil
Braunstein (um die Gasentwicklung
gleichmäßiger zu machen) in glä- sernen oder eisernen Retorten dar:
K^IO^ - Xlüi von
Chlor. In reiner Gestalt ist der
^. ein farb- und geruchloses
Gas, etwa ein Zehntel schwerer als
atmosphärische Luft, das bei starkem Druck
und Kälte verflüssigt werden kann, und zwar erst bei - 118° unter einem Druck von 50
Atmosphären.
Die Flüssigkeit siedet unter 1 Atmosphäre Druck bei -181°. Unter 9 mm Druck erzeugt verdampfender flüssiger S. eine Temperaturerniedrigung bis - 225°. Das Sauerstoffgas ist daran erkennbar, daß jede Verbrennung in ihm mit ungewöhnlicher Lebhaftigkeit und großem Glänze vor sich geht. Glimmender Sckwamm verbrennt im S. mit leb- haftem Licht, [* 15] Stahl unter glänzendem Funken- sprühen, Phosphor mit einem Glänze, den das Auge [* 16] kaum zu ertragen vermag. Mit den meisten andern Elementen verbindet sich S. direkt, zum Teil schon bei gewöhnlicher Temperatur, wohin auch teilweise das Anlaufen und Rosten der Metalle gebort, zum Teil erst bei gewisser Wärme. [* 17]
Die Produkte solcher Verbindung heißen im allgemeinen Oxyde (s. d.). Das Atmen der Menschen und Tiere erfolgt zum Zweck der Aufnahme von S. aus der Luft. Da dcr S. für das Bestehen tierifcher Organismen unent- behrlich ist, wurde er früher Lebensluft genannt. Mit jedem Atemzug wird der Luft etwas S. ent- zogen, der, in den Lungen durch den Blutfarbstoff (s. d.) aufgenommen, in alle Teile des Körpers ge- tragen wird und hier Oxydationswirkungen ausübt, als deren Produkt Kohlensäure ausgeatmet wird. Diese Übertragung des S. an Körperbestandteile verursacht die allen lebenden Wesen eigene Wärme. Die Luft, die durch die seit Jahrtausenden in ihr atmenden Menschen und Tiere nach und nach ihres S. beraubt und durch die ausgeatmete Kohlen- säure kohlensüurercicher geworden sein sollte, zeigt dennoch jetzt allenthalben die nämliche ¶