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207 Manuskripte), Kliniken u. a. Institute.
Die Ein- wohner treiben Handel mit Getreide, [* 2] Käse, Schaf- und Ziegenfellen, besonders aber mit Al, das aus den Olivenpflanzungen der Umgegend gewonnen wird. Die Hafenstadt von S., Porto-Torres (die röm. Kolonie Inri-ig I^idv880ni8, seit dem ausgehenden Altertum nur 'Iurrs8), 1073-1441 Sitz eines Erz- bistums, liegt an der Bai von Asinara und hat 1799, als Gemeinde 3228 E., eine Kirche San Ga- vino (13. Jahrh.), eine Basilika [* 3] mit 28 antiken Säulen [* 4] und offenem hölzernem Dachstuhl, [* 5] Ruine von einem röm. Fortunatempel, jetzt Palazzo del Re Barbaro genannt, eine röm. Brücke [* 6] von sieben Bogen, [* 7] eine Wasserleitung [* 8] und Felsengräber.
Porto- Torres ist Station der ital. Dampferlinien zwischen Livorno, [* 9] Genua [* 10] und Bastia. Sasse, in der alten Gerichtssprache jeder Be- sitzer von Grundeigentum: man unterscheidet Frei- sassen Sasse, Waffe, s. Sar. Msen (s. d.). Safsenage (spr. ßass'nahsch), Flecken im Arron- dissement Grenoble [* 11] des franz. Depart. Isere in der Dauphins, 6 km westlich von Grenoble, am Fuß eines steilen Berges und am Furon, bei der Mün- dung des Drac in die Isere, hat (1891) 1549 E., ein Schloß mit vielen Kunstschätzen (die Evangelisten von Murillo);
Fabrikation von Tuch und berühmtem Käse.
In der Nähe die Grotten des Furon und ein Fall desselben. Sasfi (8tr6p8ic6i'08 cki-vicapra I^i??a5, oder Hirschziegenantilop e,s. Tafel: Antilopen II, Jig. 1), eine mehr als einen Meter lange Antilope Indiens, deren Behaarung in der Farbe nach Alter und Geschlecht sehr schwankt, immer aber ist die Unterseite des ganzen Körpers, die Innenseite der Ohren und Beine sowie die Gegend um den After und die Spitze des 15 cin langen Schwanzes weiß. Die bis 40 cin langen, schwarzen Hörner des Bocks sind fast gerade, zeigen im Alter 30 Ringel und machen drei und einen halben Spiralumgang.
Satznitz, Dorf im Kreis [* 12] Rügen des preuß. Reg.- Vez. Stralsund, [* 13] auf der Iufel Rügen, an der Nord- westküste des Prorer Wiek, an der Südseite des alteu Buchenwaldes Stubnitz auf der Halbinsel Iasmund, am Ausgange einer Schlucht und an der Nebenlinie Stralsund-S. (Station Crampas-S.) der Preuß. Staatsbahnen, [* 14] hat (1890) 560 E., Post, Telegraph, [* 15] Fischereihafen, im Sommer regelmäßige tägliche Dampfschiffverbindung mit Swinemünde und Stet- tin, ferner häufige Verbindung mit Arkona, Stub- benkammer, Vinz, Göhren u. a. und wird als See- bad (kalte, warme und mediz. Bäder) sehr besucht (1894: 8000 Kurgäste).
Sassoferrato (lat. 8axum keri'awm), Stadt in der ital. Provinz Ancona [* 16] in den Marken, am Ost- fuh des röm. Apennin, hoch über dem Sentino Ober- und Unterstadt, hat (1881) mit Borgo 1589, als Gemeinde 7776 E. und in den Kirchen Gemälde (Madonnen) des hier geborenen Giambattista Salvi, genannt il Sassoferrato (s. d.).
In der Nähe Rui- nen des alten Sentinum. Sassoferrato, mit seinem wirklichen Namen Giambattista Salvi, ital. Maler, geb. zu Sassoferrato, lernte die Malerei bei seinem Vater Tarquinio Salvi, dann bei den Schülern der Carracci. Er starb zu Rom. [* 17] Er malte besonders Madonnen (Maria das schlafende Kind mit dem Schleier bedeckend oder den Schleier sorglich aufhebend).
Seine Köpfe sind sehr lieblich und voll religiöser Innigkeit, in der Draperie des Gewandes zeigt er große Kunstfertigkeit.
Indes wird er vielfach süßlich, ist kreidig im Ton und meist nur Nachempfinder.
Seine Bilder sind sehr häusig in den Galerien vertreten.
S.s größtes Werk ist ein Altarblatt in der Kirche zu Montesiascone, den Tod des heil. Joseph darstellend.
Sasfolllt, ein triklines, gewöhnlich in feinen schuppigen (sechsseitigen) oder faserigen, losen oder zu Aggregaten vereinigten Individuen krystallisieren- des Mineral. S. ist farblos oder gelblichweih, perl- mutterglänzend und nach der Basis spaltbar.
Che- misch ist der S. Vorsäure, ÜO^. Er findet sich als Sublimat mancher Vulkane [* 18] und als Absatz hei- ßer Quellen, z. V. auf der Insel Volcano und zu Sasso in Toscana. Sasfuölo, Stadt in der ital. Provinz und im Kreis Modena in der Emilia, am Nordfuß des etrusk. Apennins, rechts von der Secchia, an der Linie Neggio-S. (22 km) und S.-Modena (17 km) des Adriatischen Netzes, hat (1881) 3081, als Ge- meinde 6133 E., eine herzogt.
Villa (1640) mit Park; Papierfabrikation, [* 19] Töpferei. 3 kin südlich der ehe- malige Vulkan Monte-Zibio mit Steinölquellen.
Sastra, andere Schreibung für Aastra (s. d.). Satan (hebr., d. i. Feind, Widersacher), Bezeich- nung für Teufel (s. d.);
satanisch, soviel wie Satansaffe, s. Schweifaffen. ^teuflisch.
Satanspilz oder Vlutpilz (Volswä satan^ /.6N5, s. Tafel: Pilze [* 20] II. Giftige Pilze, [* 1] Fig. 7), einer der giftigsten Pilze mit hellgelbem oder gelb- braunem Hut, [* 21] der einen Durchmesser von 20 bis 25 cm besitzt und sich klebrig anfühlt.
Der Stiel ist rot gefärbt;
die aus Röbrchen bestebende Hymenial- schicht an der untern Seite des Hutes zeigt eine blaßrote Färbung.
Das Fleisch ist beim Bruche anfangs weiß, später nimmt es eine blaue Farbe an. Der S. ist nicht häufig, läßt sich an seiner eigen- tümlichen Färbung leicht erkennen und kommt be- sonders in Laubwäldern und zwar vorzugsweise an deren Rändern vor. Satellit (lat.), Leibwächter, Begleiter, Trabant; auch soviel wie Nebenplanet (s. d.). Saterland, eine rings von Hochmooren um- gebene Gegend im oldenb. Amt Friesoythe, etwa 20 km lang und 8 km breit.
Der Boden ist eben und besteht zum größten Teil aus Moor, zum klei- nern aus sandiger Geest.
Auf letzterer, die aus dem Moor hervorragt, liegen die Kirchspiele Strücklingen, Ramsloh, Scharret und Neuscharrel mit zusammen 4215 kath. E. Durchflossen wird das S. von der Marka, die in ihrem untern schiffbaren Lauf den Namen Saterems führt, und der Ohe. (S. Karte: Fehnkolonien und Fehnkanäle in Ostfries - land, Bd. 6, S. 630.) Die Bewohner haben noch ihre alte Sprache [* 22] (f. Friesifche Sprache) bewahrt. Sathas, Konstantin, neugriech.
Geschichtsforscher und Literarhistoriker, geb. 1842 in Galaxidi, be- suchte das Gymnasium in Athen [* 23] und widmete sich besonders dem Studium des mittelalterlichen griech. Schrifttums;
er fand viele für die neugriech.
Ge- schichte und die Gestaltung der griech. Sprache be- deutende Werke in den Bibliotheken Europas auf und gab sie heraus in: «Hl5?»'. ß'.ßX^^/zx^" (7 Bde., Vened. 1872-94) und «vocumeutZ in- HF6», Bd. 1-8 (Par. 1880-88).
Ferner veröffent- lichte er: «'NXX-^xa Hvix3^2» (2 Bde., Athen 1867), ¶