Stadt auf
Sardinien,
[* 2] s.
Castel Sardo. ^[= Stadt in der ital. Provinz und dem Kreis Sassari, an der Nordwestküste von Sardinien, in malerische ...]
Lachen (Sardonius risus), bei den Alten das höhnische oder auch grimmige
Lachen des Zornigen oder Verzweifelten. Es wird schon im
Altertum verschieden erklärt.
Nach einigen soll es nach einem giftigen
Kraute
Sardiniens (Sardonia herba), dessen Genuß ein solches Lachen zur Folge hatte, benannt sein.
(spr. -duh),Victorien, franz. Theaterdichter, geb. zu
Paris,
[* 4] studierte anfangs
Medizin, dann Geschichte und Litteratur. Die Bekanntschaft mit der
Déjazet veranlaßte ihn zu dramat.
Schriftstellerei und verhalf ihm zu um so schnellerm
Aufkommen, als diese berühmte Schauspielerin ihm
nicht bloß ihr eigenes
Theater
[* 5] zur
Verfügung stellte, sondern auch in seinen ersten
Stücken «Monsieur
[* 6] Garat» und «Les
prés
Saint-Gervais» (1860) die Hauptrollen spielte.
S.s Ruf war damit sofort begründet, und seine fruchtbare Feder lieferte seitdem für verschiedene
PariserBühnen, besonders
für das Gymnase und
Vaudeville, eine beträchtliche Anzahl Komödien und
Dramen, die größtenteils eine
glänzende
Aufnahme fanden. Dahin gehören: «Les pattes des Mouche» (1860, in
Deutschland
[* 7] bekannt u. d. T. «Der letzte
Brief»),
«Belle-Maman» (1889, mit R. Deslandes). Neuerdings hatten großen Erfolg
«Thermidor» (1891) und «Madame
Sans-Gêne» (1894),
das sich auch in
Deutschland großer Beliebtheit erfreut. Weniger gefiel
«Ghismonda» (1894). Mit Emile de
Najac schrieb S. das dreiaktige
Lustspiel «Divorçons» (1880, in
Deutschland bekannt als «Cyprienne»).
S. hat auch Operettentexte verfaßt, zu denen Offenbach
[* 8] u. a. die
Musik lieferten.
S.sVerfahren bei der
Komposition seiner Bühnenstücke ist fast überall das gleiche, und wenn sie auch des eigentlich poet. Wertes entbehren,
sind sie doch effektvoll und spannend. Im
Grunde genommen sind
S.s Komödien
Vaudevilles mit
Dramen- oder Melodramenanhängseln,
die nicht wesentlich dazu gehören, aber wirkungsvoll damit verbunden sind. Sein Dialog ist gewandt und
witzig, die Charaktere sind nicht durchgearbeitet, aber prägnante
Typen. Mit vielem Bedacht sorgt S. für die scenische
Anordnung
und legt großen Wert auf historische genaue Berücksichtigung von Ort und Zeit, auf histor.
Treue der Kostüme,
[* 9] der Dekorationen
und sonstigen Beiwerks. Seit ist S. Mitglied der französischen
Akademie. -
Vgl. die CharakteristikS.s in Gottschalls «Porträts und
Studien», Bd. 4 (Lpz. 1871);
(spr. ßa-),Flecken im
Kreis
[* 10]
Zarizyn des russ. Gouvernements Saratow und
Kolonie der Herrnhuter
Brüdergemeine,
an der Sarpa, 1 km von ihrer Mündung in die Wolga, hat (1890) 5647 E., Senf- und Tabakbau und Senffabriken;
in der Nähe der «Katharinenbrunnen», eine Bitterwasserquelle. S. wurde 1765 von
den Herrnhutern gegründet und genoß bis 1877 bedeutende Privilegien. -
Vgl. Glitsch, Geschichte der
Brüdergemeine S. (Risky
1865).
S. heißt auch eine Anstalt bei Gadderbaum (s. d.).
ein gewöhnlich aus 8 oder mehr Brettern gefertigtes Behältnis, in welchem die
Leichen bestattet werden (s.
Bestattung der
Toten). Der aus dem
Altertum stammende Gebrauch der S. entspricht durchaus unserm Gefühl, obwohl durch den S.
die Verwesung der
Leichen beeinträchtigt und verzögert wird. Während die Holzsärge mit der Zeit ebenfalls
verwesen, widerstehen die Metallsärge der Zerstörung vollkommen, und in ihnen ist, da sie meistens luftdicht abgeschlossen
sind, eine völlige Verwesung der
Leichen überhaupt nicht möglich, was ja zuweilen, z. B. bei der Beisetzung in Fürstengrüften,
gerade beabsichtigt wird (s.
Einbalsamieren). In jüngster Zeit werden S. aus einer Mischung von
Gips,
[* 11] Dextrin und Natronsilikat hergestellt,
Tachyphage genannt; sie zerfallen in feuchtem
Boden sehr rasch und ermöglichen eine
Beschleunigung der Verwesung. -
ÜberSteinsärge s. Sarkophag.
[* 12]
1)
Bezirk im schweiz. Kanton
[* 13] St.
Gallen, hat 518,4 qkm und (1888) 18223 E., darunter 1679
Evangelische, in 8 Gemeinden.
- 2) Hauptstadt des
Bezirks S., 7 km nordwestlich von Ragaz, zwischen dem Rhein und der Seez, am Südfuß des Gonzen, an den
Linien Rorschach-Chur und
Zürich-S. (102 km) der
Vereinigten
[* 14]
Schweizerbahnen, hat (1888) 873 E., darunter 45
Evangelische, Post,
Telegraph,
[* 15]
Pfarrkirche, alte
Burg der
Grafen von S., die 1483-1798 Sitz der eidgenössischen Landvögte der
«Gemeinen Herrschaft S.» war, kalte Schwefelquelle; Feld- und
Weinbau.
¶