forlaufend
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lys) und der des Ieschil-Irmak (Iris), wichtige Dampfcrstation, zählt etwa 10000 E. und bat be- deutende Einsuhr von Kolonialwaren, Eisen, [* 2] Petro- leum und Manufakturen, Auofubr von ^pium, Äichl, Tabak [* 3] u. s. w. mit den Küstenstädten des Eckwarzen Meers und Konstantinopel. [* 4] Samt, s. Sammet. Samter.
1) Kreis [* 5] im prcusi. Reg.-Bez. Posen, [* 6] bat 1092,23 hkm und (1890) 54498 (25593 männl., 28905 weibl.) E., 5 Städte, 103 Landgemeinden und 70 Gutsbczirke. - 2) Kreisstadt im Kreis S., an der links zur Warthe gebenden Samica und der Linie Stargard-Posen-Vrcslau der Preust. Staats- bahnen, Sitz des Landratsamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht Posen) und Warendepots der Reichs- bank, hat (1890) 4292 E., darunter 1124 Evan- gelische und 710 Israeliten, Postamt erster Klasse, Telcgrapb, zwei katb., eine evang. Kirche, Synagoge, landwirtschaftliche Schule; Eisengießerei, [* 7] Spiritus- brennereien, Zuckerfabrik, Dampfmahl-, Ol- und Sägemühlen, Vieh-, besonders Schafzucht und ein Rittergut mit Schloß und 110 E. Samtgemeinde, s. Gemeindeverbände.
Samtgut, bei der ehelichen Gütergemeinschaft das beiden Ehegatten gemeinschaftlich zugehörende Vermögen im Gegensatz zum Sondergut oder Ein- handsgut der Frau. Samtlehn, ein mehrern Vasallen zu gesamter Hand [* 8] verliehenes Lehn (s. Gesamte Hand). Sam-tsien, große chincs. Geige mit drei Saiten. Samuel (Hebr.8c1i6inu6l, wahrscheinlich «Gottes Name»),
der Seher, der Saul (s. d.) inspiriert hat, sich an die Spitze Israels zu stellen und so die Ver- anlassung zur Stiftung des israel. Volkskönigtums geworden ist (1 Sam. 9,. i bis 10, ia und 11). Sein Sitz fcheint nach Kap. 9 Rama in Ephraim ge- wesen zu sein. Die im Anfang des ^amuelisbuches stehende Erzählung bringt ihn in Verbindung mit Eli (s.d.) und dem Heiligtum zu Silo, indem sie ihn von seiner lange unfruchtbaren Mutter diesem ge- lobt werden und dort aufwachsen läßt. Unbistornch ist die Darstellung der jüngsten Schichten des Sa- muelisbuchcs, die ihn als den letzten der Richter (s. d.) bezeichnen, von dem sehr wider seinen Willen infolge des sündigen Verlangens Israels die höchste Gewalt auf den König Saul überging, und ihn mit den Prophetenschulen in Verbindung bringen.
Auch daß er David gesalbt und zum Kronprätendenten aufgestellt habe, ist eine jüngere und unbistor. Vor- stellung. Unter dem Namen Samuelisbücher Neben in der deutschen und den gedruckten bebr. Bibeln zwei Bücher, die in den hcbr. Handschriften ein Buch Samuelis, in der griech. Bibel [* 9] und der Vulgata mit den Königsbüchern zusammen aber vier Bücher der Regierungen oder Könige bilden. Sie reichen von den Zeiten Elis bis zu den letzten Jahren Davids, haben ihre jetzige Gestalt frühestens im Exil erhalten, da sie deuteronomistisch überarbeitet sind, enthalten aber sebr umfangreiche und wertvolle Reste vorexilischer Geschichtschreibung.
Samuel Greifufon von Hirschfeld, s. Grim- melshauscn. Samum, auch H arrur (von den Persern Vad- i-Samum, den Türken Sam-jeli, den Agvptern Chamsin genannt, von dem arab. Worte 8lnnm, d^b. GiW. der gewöhnliche Wüstensturm in Arabien, Syrien und dem nordwestl. Indien, entsteht auf den brennenden Sandwüsten der genannten Länder und weht in den benachbarten Kulturstrichen fast immer Brockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl. XIV. von der Wüste her. In Ägypten [* 10] kommt er, von Mitte Juni bis Mitte Februar, aus Süden und wird in den ersten Nachmittagsstunden am heftig- sten; er heißt dann Merisi. Kommt er mehr aus Osten oder Westen, so beißt er Schöbe. Bestimmte, den Eingeborenen wohlbekannte Vorzeichen verkün- digen seine Annäherung. Eine gelbliche Farbe, die ins Bleifarbige übergeht, verbreitet sich in der Atmo- sphäre, so daß die Sonne [* 11] in seinen heftigsten Perio- den dunkelrot wird: man bort Zischen und Prasseln in der Luft, und alsbald fäbrt der glühende Wind- sturm mit dumpfem Geräufch schnell über den Bo- den. Man hat Temperaturen bis zu 56" (?. be- obachtet. Um sich vor dem Einatmen des Windes zu bewahren, verhüllen die Araber ihr Gesicht [* 12] mit dem Kefieb, einen: Tuche, das sie auf dem Kopfe tragen, und die Kamele [* 13] der Karawanen werfen sich nieder und verbergen Maul und Nase [* 14] im Sande, bis nach höckstens einer halben Stunde der heiße Hauch verweht ist. Nie weht der S. länger als sieben Tage nacheinander. Durch seine große Hitze und Trockenbeit tötet er bisweilen die von ihm überraschten Menschen und Tiere in kurzer Zeit. SwMUttd (8lVinunär Kinn t'ruälii, d. i. S. der Geschichtskundige), gelehrter Isländer, Sohn des Sigfus, eines Geistlichen zu Oddi im südl. Island, [* 15] geb. zwischen 1054 und 1057, unternahm frühzeitig Reisen nach Deutschland, [* 16] Frankreich und Italien. [* 17] Zurückgekehrt, lieh er sich auf seinem Gute Oddi nieder und wurde Priester. In hohem Alter scheint er das Leben der norweg. Könige von Harald Har- fagr bis zu Magnus dein Guten (gest. 1047) gc- scbriebcn zu haben, eine Arbeit, die zwar in ihrer ursprünglichen lat. Gestalt nicht auf uns gekommen ist, aber den Schriften anderer zur Grundlage ge- dient bat und auszugsweise in einem dem Enkel S.s, Ion Loptson, gewidmeten, von Snorre ver- faßten Gedicht su. d. T. «^01-6^3 XonunzMai» in deN «^O1'INUÜN!1N.80FUI-», Vd. 10, iM «1^t6)-M'- I)0ic», Bd. 2, und im «lüor^nZ iwsticnm dorsale», Bd. 2) erfchienen ist.
Keinen Anteil hat S. an der nach ibm benannten ältern oder poet. Edda (s. d.), ebensowenig an den vielen Sagas, die ihm seit dem 14. Iabrh. zugeschrieben werden. Er starb 1133. Samundri,Titeldes.herrschersvonCalicut(s.d.). Samur, Fluß im südl. Teil des russ.-kaukas. Ge- bietes Dagestan, entspringt an den nördl. Abhängen des Kaukasus, fließt in südl. Bogen [* 18] nach Osten und mündet nach 214 km südlich von Derbent in meh- rern Armen ins Kaspische Meer. Sein Fluhgebiet beträgt 4802 ^m. Samurfakan, Landschaft im russ. Gouverne- ment Kutais in Transkaukasien, am Schwarzen Meer, zwischen den Flüssen Ingur und Ochuri, im Norden [* 19] von Swaneticn begrenzt. (S. Abchasen.) Samvat, ind. Zeitrechnung, s. Llra.
San (ital. und span., Abkürzung von Santo), [* 20] beilig, in Verbindung mit Namen von Heiligen und Städten häufig vorkommend. Zusammensetzungen mit S., die man hier vermißt, sind unter dem be- trcssendcn Hauptnamcn zu suchen; s. auch Saint, [* 21] Sainte, Sankt, [* 22] Santa, Santo, Sao. San, ein 470 kin langer rechter Nebenfluh der Weichsel in Galizien, der unweit des Halicz in den Ostbevkiden entspringt, fließt zuerst in einem engen Tbale, berührt Lisko und Sanok, wird bei Przemysl schiffbar, tritt bci Iaroslau in die Ebene und mündet bei Slupka. Rechts empfängt er die Wisznia, die Lubaczowka und den Tanew, lints die Solinka und 17 ¶