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Samäkov, Samokow, Stadt im Kreis [* 2] Sofia des Fürstentums Bulgarien, [* 3] rechts am obern Isker, 962 in ü.
d. M., in dem Hochthale zwischen den Ge- birgsstöcken des Vitos und Rilo, von welchem be- queme Paßübergänge nach Ostrumelien, Sofia und Macedonien führen, ist Sitz eines bulgar.-orthodoxen Metropoliten und einer prot.-bulgar. Gemeinde, hat (1888) 9658 E.;
Eisenwerke und Fabrikation von Saffian, Strümpfen, Shawls und Lederwaren.
Samanä, eigentlich Santa Barbara de S., Stadt auf der Südfeite der Halbinsel E. im Nord- osten der Republik Santo [* 4] Domingo auf Ha'iti, an der prachtvollen Bucht von S., wichtiger .hafenplatz, hat 5000, mit dem umliegenden Distrikt 8000 E. ^ Samaniden, Dynastie in Persien [* 5] (f. d., Bd. 12, S. 10301)).^ Samano Gotamö, in buddhist.
Schriften Name Buddhas (f. Buddha und Buddhismus).
Samar, früher auch Ibabao genannt, Infcl des fpan.
Archipels der Philippinen in Ostasien, durch die Straße von San Vernardino von Luzon, durch die fchmale Straße San Iuanico von Leyte getrennt, besteht durchaus aus paläozoischen Sedi- menten, ist nicht vulkanisch und zählt auf 13386 ^km (1887) 185386 E., darunter viele Mischlinge.
Haupt- ort der die Provinz gleichen Namens bildenden Insel S. ist Catbalongan an der Westküste.
Samara, (lat.), die Flügelfrucht (s. d.). Samara (fpr. ßa).
1) Linker Nebenfluß des Dnjepr, in den rusf.
Gouvernements Charkow und Iekaterinoslaw, 316 km lang und nicht schiffbar. - 2) Linker Nebenfluh der Wolga, entspringt auf dem Obschtschij Syrt, durchströmt das Gouverne- ment S. und mündet nach 561 Km, im Frühjahr auf 16 Km schiffbar, bei der Stadt S. Samara (fpr. ßa ).
1) Gouvernement im süd- östl. Teil des Europäischen Ruhlands, zu den Wolga- Gouvernements gehörig, grenzt nördlich an die Gouvernements Kasan [* 6] und Ufa, östlich an Oren- burg und Uralsk, füdlich an Astrachan und westlich an Saratow und hat 151046,6 d. i. 18,7 E. auf 1 hkm. Es wird durch den Fluß S. in einen nördl. Teil mit fetter Schwarzerde und zum Teil den letzten Ausläufern des Ilralgebirges, und in einen füdl.
Teil geteilt, der ganz Steppe ist, mit Ausnahme des Nordostens, wo der Obfchtfchij Eyrt hineinreicht. Im Westen bildet die Wolga auf 850 km die Grenze. In sie münden alle Flüsse [* 7] (Tfchercmfchan, Eok, S., Irgis u. a.) außer dem Großen und Kleinen Usen.
Die Bevölkerung be- steht, neben Grosirusfen, aus Mordwinen, Ta- taren, Tschuwaschen, Teptjaren u. a. und besonders noch aus zahlreichen deutschen Kolonisten in den Kreisen Nowoufensk und Nikolajewsk.
Die Haupt- beschäftigung ist.
Ackerbau, Viehzucht [* 8] und ein be- deutender Ausfuhrhandel ins Innere Rußlands mit Getreide, [* 9] namentlich Weizen, Mehl, [* 10] Talg, Fellen, Tabak, [* 11] Pottafche u. a. Die Jahres ernte betrug im Durchfchnitt(1889-93)Noggen21,4,Weizen23W,i, Hafer [* 12] 879,i Tausend Tschctwert.
Besonders stark ist die Pferdezucht [* 13] (1888:1,08 Mill. Stück).
Unter den Fabriken (313 mit 11,5 Mill. Rubel Produktion) sind am bedeutendsten die Branntweinbrennereien, Talgschmelzereien und Gerbereien.
In den Städten sind bedeutende Jahrmärkte. Es giebt 672 km Eisenbahnen', 6 Mittelschulen für Knaben, 3 für Mädchen, 6 Specialfchulen und 891 niedere und Elementarschulen.
Das Gouvernement, im heutigen Bestand seit 1851, zerfällt in 7 Kreife: Vugulma, Buguruflan, Vufuluk, Nikolajewsk, Nowousensk, S. und Stawropol. - 2) Kreis im nordwestl.
Teil des Gouvernements S., rechts an der Wolga, hat 7987,i hkm, 311219 E.;
Ackerbau, Viehzucht, stellen- weise Gartenbau und Flußschiffahrt. - 3) Haupt- stadt des Gouvernements und des Krcifes S., links an der Schleife der Wolga, an der Mündung der S. fowie an der Eifenbahn S.-Slatoust und an der Orenburger Zweigbahn (Batraki-Orenburg), ist Sitz des Gouverneurs, eines Vifchofs und hat (1891) 96 898 E., 14 russ., 1 evang. Kirche, 2 Klöster, 1 israelit. Vetschule, 1 Knaben-, 1 Mädchengymna- sium, 1 Realschule, 1 Geistliches Seminar, 1 Lehrer- seminar für Mädchen, 1 Eifenbahnfchule, 1 Theater, [* 14] 4 russ. Zeitungen, 6 Banken, gegen 70 Fabriken (Talgschmclzerci, Gerberei, Lichter-, Maschinen- fabriken u. a.), 2 gute Flußhäfen, wo Weizen, Tabak, Talg verladen wird. S. ist überhaupt ein Haupthandelsplatz an der. Wolga und auch der Stapelplatz für Ilezker Salz [* 15] und für den Waren- verkehr aus Chiwa, Buchara, Tafchkent und umge- kehrt.
Bekannt sind auch feine Kumysheilanstalten.
Samarang oder Semurang, Hauptstadt der Residentschaft S. (5187 hkm, 1435017 E.) auf der Infel Java, an deren Nordküste, an der Mündung des Kali S., in fumpsiger, häufig überfchwemmun- gen ausgefetzter Gegend, mit Surakarta durch Bahn verbunden, ist nächst Batavia [* 16] und Surabaja der bedeutendste Handelsplatz Javas und hat (1893) 72 919 E., darunter 3732 Europäer und 11282 Chinesen.
Die Reede ist voller Morastbänke und während des Nordwestmonsuns schwer zugänglich.
Die Ausfuhr, hauptsächlich in Reis, Kaffee, Zucker, [* 17] Indigo, [* 18] Vüffelhäuten u. s. w. bestehend, ist sehr be- trächtlich. S. ist Sitz eines deutfchen Konsuls. Samarta (hebr. Lcliomron, «Warte»),
Stadt in Mittelpalästina, 10 km nordwestlich von dem alten Sichem (Nabulus), auf einem ifolierten Bergkegel, wurde in der zweiten Hälfte des 10. Jahrh. v. Chr. vom König Omri (s. d.) erbaut und war feitdem die Hauptstadt des Reichs Israel, das auch nach ihr Reich S am ari engenannt wurde.
Von Sargon 722 zerstört, erhielt der Ort afsyr.
Kolonisten, die mit den zurückgebliebenen einheimischen Elementen zu dcm Mischvolke der Samaritaner (s. d.) verschmol- zen. S. wurde später Name der ganzen Landschaft, die, im Norden [* 19] von Galilaa, im Süden von Iudüa begrenzt, den Mittelraum von Westpalästina ein- nahm (f. Palästina). [* 20]
Der Hasmonäer Johannes Hyrkanus I. (s. d.) zerstörte abermals die Stadt S., aber sie wurde bald wieder aufgebaut;
Herodes d. Gr. erhielt sie vom Kaiser Augustus zum Geschenk, ver- größerte und zierte sie mit einem Tempel [* 21] des Kai- icrs, dem zu Ehren er sie Sebaste (griech.; lat. ^VuFNLtk) nannte.
Daraus erklärt sich der Name des jetzt neben den Trümmern aus röm. Zeit und aus dem Mittclalter (Kreuzsahrerkirche Johannes des Täufers) stehenden ärmlichen Dorfs Sebastije. Samarin (fpr. ha-), Jury FedorowiM, russ. Publizist, geb. 1818 in Moskau, [* 22] besuchte die Mos- kauer Universität, wo er sich K. Aksakow und den Slawophilen anschloß, und beschäftigte sich dann besonders mit russ. Altertümern. 1845 trat er in den Staatsdienst, nahm aber 1852 den Abschied und beschäftigte sich eifrig mit der Frage der Auf- hebung der Leibeigenschaft, teils theoretisch, teils praktisch als Mitglied der Kommission für das Gonvernement Samara und der Petersburger Re- daktionskommission. 1861-64 war er Mitglied der ¶