Salvatōre-Bahn,
Drahtseilbahn auf den Monte-Salvatore bei Lugano (s. d.) in der Schweiz. [* 2] (S. Schweizerische Eisenbahnen.)
Drahtseilbahn auf den Monte-Salvatore bei Lugano (s. d.) in der Schweiz. [* 2] (S. Schweizerische Eisenbahnen.)
Beiname des ital. Malers Salvator Rosa (s. d.). ^[= ital. Maler, s. Rosa, Salvator.]
Klausel, s. Carolina. ^[= # (abgekürzt C. C. C., d. i. Constitutio criminalis Carolina, oder P. G. O., d. i. "Peinliche ...]
s. Birgittenorden. ^[= oder Brigittenorden, auch (Erlöserorden), ein von der heil. Birgitta gestifteter ...]
Rosa, ital. Maler, s. Rosa, Salvator.
schwed. Thaler des 16. und 17. Jahrh., mit dem Bild Christi und der Umschrift «Salvator mundi adjuva nos».
(vom lat. salve, sei gegrüßt), ursprünglich Ehrengruß durch Abfeuern von Geschützen oder Gewehren (s. Ehrenschüsse); in der Taktik das gleichzeitige Abfeuern aller Geschütze [* 3] oder Gewehre einer Truppenabteilung auf Kommando des Führers, im Gegensatz zu dem unregelmäßigen, wenn auch anhaltenden Einzelfeuer (bei der Infanterie «Schützen- oder Plänklerfeuer», feu à volonté, bei der Artillerie «geschützweise Feuer»). Die S. wird im Gefecht angewendet, wenn die gefahrdrohende Annäherung eines Gegners durch gleichzeitiges massenhaftes Einschlagen der Geschosse [* 4] vereitelt werden soll, oder wenn es darauf ankommt, die Entfernung des Gegners schnell und sicher zu erkennen, was durch Einschlagen einzelner Geschosse kaum möglich ist. (S. auch Feuerart.) – In der Marine ist die S. für Batterieschiffe Regel.
Alpengipfel, s. Hohe Salve. ^[= Gipfel der Kitzbühler Alpen (s. Ostalpen) in Tirol, nördlich vom Brixenthal, 14 km westlich ...]
s. Kartätschgeschütze. ^[= im engern Sinne Geschütze, die nur Kartätschen verschießen sollen, z. B. glatte leichte Geschütz ...]
regīna (misericordiae, lat., «sei gegrüßt, Königin [der Barmherzigkeit»] ^[vertauschte Reihenfolge]), der Anfang einer in der kath. Kirche zu Ehren der Maria als Himmelskönigin gebräuchlichen Antiphonie, die man sonst am Schluß des Gottesdienstes und an manchen Festen (außer der Fastenzeit) zu singen pflegte, jetzt aber vorzugsweise in diesen Kirchenzeiten und in den Klöstern nach dem Kompletorium (d. h. bei dem Gottesdienste abends nach eingenommener Mahlzeit) anwendet.
Als Verfasser nennen einige Petrus Compostella, andere Herm. Contractus (um 1050).
Giambattista, ital. Maler, s. Sassoferrato.
L., Pflanze, s. Salbei.
Antonio, verdient um die Glas- und Mosaikfabrikation Venedigs, geb. 1816 zu Vicenza, studierte zu Padua [* 5] und Wien [* 6] die Rechte und wurde dann Advokat. In der Absicht, die auch in Venedig [* 7] früher viel geübte Kunst des Glasmosaik zu neuem Leben zu erwecken, gründete er 1860 auf der Insel Murano bei Venedig eine Fabrik. Auf der Weltausstellung zu London [* 8] 1862 erregten seine Erzeugnisse Aufsehen. Nun erweiterte S. die Gebiete seiner Thätigkeit nach verschiedenen Richtungen, indem er insbesondere die venet.
Glasgefäße des 16. und 17. Jahrh. nachahmte und damit die ausgezeichnete ehemalige venet. Glaskunstindustrie (s. Tafel: Glaskunstindustrie Ⅰ, [* 1] Fig. 5‒11) wieder belebte. Alsdann versuchte er auch die antike kunstvolle Technik des Hohlglases wieder zu erfinden. Die bedeutendsten seiner Mosaikarbeiten in Deutschland [* 9] sind: der Fries an der Façade der Villa Pringsheim zu Berlin, [* 10] das Mosaikrundbild am Schaft der Siegessäule daselbst, die Erneuerung des kolossalen Marienbildes am Schlosse Marienburg [* 11] in Westpreußen, [* 12] die Ausschmückung der Kuppel des Münsters zu Aachen. [* 13] In England befinden sich Mosaiken von S. unter anderm im Schlosse zu Windsor (s. Tafel: Mosaik, [* 1] Fig. 5), in der Kuppel der St. Paulskathedrale zu London. Um die Mittel zur Vergrößerung seiner Fabrik zu erlangen, verband E. 1867 sich mit einer engl. Aktiengesellschaft, deren Direktor er war. Seit 1877 hatte er sich von derselben wieder getrennt und sich zur Herstellung von Mosaiken mit Elster [* 14] in Berlin verbunden. Er starb in Venedig.
Tommaso, ital. Schauspieler, geb. zu Mailand, [* 15] wurde 1845 Mitglied der Compagnia Reale in Neapel, [* 16] ging dann zur Gesellschaft des Luigi Domeniconi, beteiligte sich 1849 an der Verteidigung Roms, was ihn in Florenz [* 17] in den Kerker brachte. Später spielte S. in Paris [* 18] und erntete außergewöhnliche Erfolge. 1864‒67 war er Mitglied der Florentiner [* 19] Truppe und begründete dann eine eigene, mit der er in Spanien, [* 20] Portugal, England, Deutschland und Österreich [* 21] Vorstellungen gab. Ebenso trat S. in Nord- und Südamerika [* 22] auf. Seine Hauptrollen sind Hamlet, Romeo, Othello, Paolo in «Francesca da Rimini» u. a.
Mich., Büschelschwimmfarn, Farngattung aus der Familie der Salviniaceen (s. d.) mit nur wenigen Arten, meist in den wärmern Gegenden. In Deutschland wächst nur S. natans L. (s. Tafel: Gefäßkryptogamen, [* 1] Fig. 9), wie die übrigen eine schwimmende Wasserpflanze mit ovalen Blättern und eigentümlichen, erbsengroßen Sporenfrüchten, die an der Basis der wurzelartig ausgebildeten sog. Wasserblätter sitzen.
Die Sporenfrüchte enthalten entweder Mikrosporangien (a) oder Makrosporangien (b).
Familie der Rhizokarpeen oder heterosporen Farne [* 23] (s. d.).
Sie umfaßt nur zwei Gattungen, Salvinia [* 24] und Azolla, mit zusammen etwa 12 Arten, vorzugsweise in den Tropen, schwimmende Wasserpflanzen [* 25] mit Makro- und Mikrosporangien, die in kugelige Sporenfrüchte eingeschlossen am Grunde der Blätter sitzen.
omissis (lat.), unter Vorbehalt von Auslassungen.
errōre et omissiōne (lat.), abgekürzt s. e. & o., mit Vorbehalt von Irrtümern und Auslassungen. (S. Kontokorrent, Bd. 10, S. 602 b.)
honōre (lat.), der Ehre, der gebührenden Achtung unbeschadet.
jure (lat.), des Rechts unbeschadet.
meliōre (lat.), unbeschadet des Bessern (der bessern Belehrung).
Dorf mit Leuchtturm bei Pirano (s. d.). ^[= Feuerturm, ein hoher, an gefährlichen Küstenpunkten errichteter turmartiger Bau, in dessen ...]
titŭlo (lat.), auf Adressen abgekürzt S. T., d. h. unbeschadet des vollen Titels (wenn man den Titel wegläßt).
conductus (lat.), freies oder sicheres Geleit (s. d.). ^[= (lat.), Aufschrift eines Buches, Bezeichnung des Standes, Amtes oder der Würde einer Person; ...]
Papua-Insel, s. Salawati.
hinterind.
Fluß, s. Saluen.
s. Fuchs [* 26] (Schmetterling). ^[= (Lepidoptera, s. die Tafel: Schmetterlinge I und II), eine große, etwa 20000 bekannte Arten ...] [* 27]
(Salween), s. Saluen.
ligur. Volk, s. Ligurien.
der vierte Teil eines Bat (s. d.). ^[= oder Tikal (engl. tical), Name der Einheit des Geldes sowie des Gold- und Silbergewichts in ...]
[* 28] im weitern Sinne eine große Gruppe chem. Verbindungen (s. Salze); im gewöhnlichen Sprachgebrauch das aus Chlor und Natrium bestehende, in der Chemie Chlornatrium (s. d.) genannte Koch- oder Speisesalz.
Das Kochsalz ist eine der materiellen Grundlagen unsers Kulturlebens, und zwar in einer doppelten Weise. Einerseits ist es von großer physiol. Bedeutung im tierischen und pflanzlichen Leben, dessen ¶
naturgesetzlicher Vollzug an die Mitwirkung des S. als Nahrungsmittel [* 30] geknüpft ist. Ein Mensch von 75 kg Gewicht enthält 0,5 kg Kochsalz und braucht jährlich 7,75 kg davon. Andererseits dient es der Industrie als Rohstoff für die Fabrikation vieler Produkte (s. unten). Das S. tritt in der Natur in vier verschiedenen Hauptformen auf: als Bestandteil des Meers, als Bestandteil der Salzseen und Salzwüsten, als Steinsalz (s. d.) und, was eng damit zusammenhängt, als Bestandteil der Salzsolen.
Eine unermeßliche Menge S. ist aufgelöst im Wasser der Meere enthalten (s. Meer, Bd. 11, S. 723 a). Salzwüsten oder Salzsteppen finden sich vom Kaspischen Meere bis zum Altai, sowie in Innerafrika in großer Ausdehnung; [* 31] das aus dem Boden ausblühende und gewonnene S. heißt Wüsten-, Steppen- oder Kehrsalz. Salzige Landseen (s. Seen) sind teilweise für die Salzgewinnung [* 32] von großer Wichtigkeit. Von gleicher Bedeutung sind die häufig vorkommenden salzhaltigen Quellen (Salzquellen, Solquellen), deren Wasser man mit dem Namen Sole, Salzsole bezeichnet. (S. Mineralwässer.)
Die Anstalten zur Gewinnung des S. heißen Salzwerke oder Salinen. Wo Steinsalz in genügender Mächtigkeit und Reinheit vorkommt, wird es bergmännisch gewonnen und entweder roh verbraucht oder aufgelöst und durch Sieden umkrystallisiert (Dophiermethode). Ist die bergmännische Gewinnung nicht möglich, so werden Sinkwerke (s. Bergbau, [* 33] Bd. 2, S. 758) angelegt, indem süßes Wasser eingeleitet, dadurch das Steinsalz aufgelöst und die so entstandene Sole zu Tage gefördert und eingedampft wird.
Dies geschieht in großen Salzpfannen. Beim Sieden stößt sich die Unreinigkeit als Schaum ab, die schwerlöslichen Bestandteile, namentlich Gips, [* 34] scheiden sich an den Wänden der Pfanne ab und bilden den Pfannen- oder Hungerstein; darauf beginnt die Sole zu soggen, d. h. reines Kochsalz fällt in Körnern aus; die leichter löslichen S. (Magnesium- und Calciumchlorid, Glaubersalz u. a.) bleiben in der Mutterlauge. Ist die Sole zu schwach, um siedewürdig zu sein, so wird sie vor dem Sieden gradiert. (S. Gradieren.) Das durch Sieden gewonnene S. heißt Sud- oder Solsalz. Hirzel in Winterthur (Patentschrift Nr. 73162) hat neuerdings ein Verfahren ausgearbeitet, nach welchem das S. aus der Salzsole durch Abkühlung derselben auf -15 bis -20° C. gewonnen wird. Dabei scheidet sich das Hydrat NaCl.2H₂O ab, das durch heiße Gase [* 35] von dem Krystallwasser befreit wird. Das Verfahren ist im Gegensatz zum Siedeverfahren kontinuierlich, billiger und liefert ein fast chemisch reines S. Aus Meerwasser gewinnt man das Seesalz (Boy- oder Baysalz) in Salzgärten (s. d.).
In der chem. Industrie dient das Kochsalz zur Herstellung von Natrium, Chlor, Salzsäure, Glaubersalz, Soda; in der Metallurgie als Röstzuschlag zur Überführung von Metalloxyden in Chloride. Es dient auch zur Abscheidung verschiedener Körper (Seifen, ätherischer Öle, [* 36] Chloroform u. a.) aus wässerigen Lösungen. Die Steingutfabrikation benutzt es zur Herstellung von Glasuren. Ferner gebraucht man es zu Kältemischungen, sowie zum Auftauen von Eis [* 37] und Schnee. [* 38] Die Landwirtschaft bedient sich des S. zur Viehfütterung (s. Salzfütterung) und als Düngemittel für Lein und Flachs. Mediz. Verwendung findet es in der Form der Solbäder (s. d.).
Die hohe wirtschaftliche Bedeutung des S. hat es auch bewirkt, daß die Gewinnung und der Vertrieb schon früh, namentlich im fiskalischen Interesse, gesetzlichen Beschränkungen unterworfen wurden. Sowohl das Steinsalz als auch die Solquellen sind schon durch die ältesten Bergordnungen dem Verfügungsrecht des Grundeigentümers entzogen und gleich den edlen Metallen dem Bergregal unterworfen worden, und die neuern Berggesetze haben, wenn sie auch das Regal haben fallen lassen, doch an diesen Grundsätzen festgehalten. – Auch der Handel mit S. unterlag in frühern Zeiten vielfach gesetzlichen Beschränkungen, die heute noch nicht ganz verschwunden sind. (S. Salzsteuer.)
Im Deutschen Reich betrug 1893 die Ausbeute von Steinsalz 669043 t im Werte von 2944118 M., von Kochsalz (aus Solquellen) 504523 t im Werte von 13976885 M. Die Einfuhr von Speisesalz betrug im selben Jahre 19449 t (Wert: 0,78 Mill. M.), die Ausfuhr 196095 t (Wert: 3,04 Mill. M.).
Englisches S., soviel wie Bittersalz (s. d.); Schlippesches S., s. Antimonsulfid; S. der Wissenschaft (Sal sapientiae), s. Alembrothsalz.
Litteratur. Kerl, Grundriß der Salinenkunde (Braunschw. 1868);
Victor Hehn, Das S., eine kulturhistor.
Studie (Berl. 1873);
J. Möller, Das S. in seiner kulturgeschichtlichen und naturwissenschaftlichen Bedeutung (ebd. 1874);
Schmidt, Das S., eine volkswirtschaftliche und finanzielle Studie (Lpz. 1874);
M. J. ^[Jacob] Schleiden, Das S., seine Geschichte, seine Symbolik und seine Bedeutung im Menschenleben (ebd. 1875);
Niedzwiedzki, Beitrag zur Kenntnis der Salzformation in Wieliczka und Bochnia (5 Hefte, Lemb. 1884‒91);
Salinen- und Salzbergwerkskarte von Deutschland und den angrenzenden Ländern (Gera [* 39] 1883);
Schwarz, Vorkommen und Bildung des Steinsalzes (Halle [* 40] 1885);
Precht, Die Salzindustrie von Staßfurt [* 41] und Umgegend (Staßf. 1886);
Glinzer, Das S., seine Gewinnung und Verwendung (Hamb. 1887);
von Kralic, Die Verbreitung des Stein- bez. Kalisalzlagers in Norddeutschland (Magdeb. 1894).