ausfuhrgegenstände sind
Arrow-Root, Zucker,
[* 2] Melasse, Rum,
Gewürze und
Bauholz. Ein Sechstel des
Landes steht unter Anbau und
gehört drei Firmen. Hauptort ist Kingstown (s. d.). – Die
Insel wurde dem
Tage des heil. Vincent, von Columbus
entdeckt, aber niemals von den
Spaniern kolonisiert, 1672 von den Engländern besetzt, seit 1722 diesen
von den
Franzosen streitig gemacht, 1748 für neutral erklärt, 1761 von den Engländern erobert und 1763 sowie 1783 diesen
zuerkannt. –
Vgl. Cothoney, Un mois dans l’île
S. V.
(Lyon
[* 3] 1889).
[* 4]Vincent (spr. ßent winnßĕnt), portug.
Cabo de
São Vicente, auch Monte-Corvo genannt, die Südwestspitze Europas in
Portugal
[* 5]
(Algarve), unter 37°
2’ 43" nördl.
Br. und 8° 59’ 16" westl. L. von Greenwich, eine zwischen 65 m hohen zerrissenen Felsenwänden
vorspringende Felsenzunge mit furchtbarer
Brandung, einem zerfallenen Franziskanerkloster (14. Jahrh.) und
Leuchtturm.
Bei den
Alten galt
S. V. für das westlichste
Kap der Erde. – 4 km südöstlich, zwischen den
Buchten (Ensenadas)
von
Boliche und Sagres, die nur durch einen Isthmus mit dem
Lande verbundene Ponta de Sagres mit der befestigten Stadt Sagres
(445 E.); hier steht seit 1839 ein
DenkmalHeinrichs des Seefahrers, der hier auf seinem Landsitz Terça Nabal oder Tercena
Naval eineSternwarte
[* 6] und nautische Schule errichtete und starb. Hier wurde die span. Flotte durch
die englische unter Rodney und vom
Admiral Jervis und Kommodore Nelson besiegt; ferner schlug hier Napier die
Flotte
DomMiguels.
(spr. ßent winnßĕnt),JohnJervis,Baron Meaford,
Graf von, brit.
Admiral, geb.
zeichnete sich bei der Unternehmung auf Quebec 1760 als Schiffslieutenant aus, kämpfte als Befehlshaber des Foudroyant auf
der Höhe von Ouessant gegen den franz.
Grafen d’Orvilliers und eroberte 1782 ein franz. Linienschiff von 74
Kanonen. Nach
dem Frieden von 1783 trat er in das
Unterhaus und schloß sich der Opposition an. Als
Konteradmiral eroberte
er im März 1794 die franz.
Kolonien Martinique und
Ste. Lucie. Am schlug er an der
Spitze von 15 Linienschiffen
und 4
Fregatten die 27 Linienschiffe und 10
Fregatten starke span. Flotte in der Nähe des
Kap St. Vincent
und nahm ihr 4 Schiffe.
[* 7] Er erhielt zur Belohnung ein Jahrgeld von 3000 Pfd. St. und außerdem ernannte
ihn der König zum
Grafen von
S. und
Baron Meaford. Unter
AddingtonsVerwaltung wurde S. 1801 erster Lord der
Admiralität, welches
Amt er 1805 niederlegte; 1806 übernahm er den
Befehl über die Flotte im
Kanal.
[* 8] 1816 zog er sich gänzlich
zurück. Er starb als
Admiral ersten Ranges und
General der Marinesoldaten.
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Haute-Vienne, hat 917,35 qkm, (1891) 50065 E., 4 Kantone und 27 Gemeinden.-2)
SaintYrieix-la-Perche (spr. persch),Hauptstadt des
Arrondissements S. Y., an der Südseite der
Berge von
Limousin, an der obern
Loue und der Linie Limoges-S. Y.-Brive
(-Toulouse) der Orléansbahn sowie der
Lokalbahn Périgueux-S. Y. (75 km), hat (1891)
3885, als Gemeinde 8711 E., einen Gerichtshof erster Instanz, eine Ackerbaukammer, ein Collège, Pensionate,
Spital,
Sparkasse, Gefängnis, eine roman.-ogivale einschiffige
Kirche (12. und 13. Jahrh.) mit drei
Chören; Porzellanfabrik
und 1765 entdeckte Kaolingruben,
Brauerei, Lohgerberei und Müllerei.
(ägypt. Saj), Stadt im alten
Ägypten,
[* 9] von welcher jetzt nur noch einige Ruinenhügel am
großen westl. Nilarme (früher dem Bolbitinischen, jetzt dem Rosetteschen) übrig und unter
dem
NamenSā el-hager bekannt sind. Ein Dorf gleichen
Namens liegt etwas südlich von den Ruinen. Die
Umwallung der Stadt aus
schwarzen Nilziegeln ist noch sichtbar und mißt 650 m im Quadrat.
Der von Herodot erwähnte
Heilige See
liegt im nördl.
Teile des
Bezirks. Die Lokalgottheit war die Kriegsgöttin
Neith, von den Griechen mit der
Athene
[* 10] verglichen;
daher wird die Stadt hieroglyphisch auch Stadt der
Neith genannt. Die
Inschrift vom verhüllten Götterbilde zu S. gehört
der griech. Legende an. S. war eine uralte Stadt, doch gelangte sie erst
im 8. Jahrh. zu einer höhern polit. Bedeutung, als die libyschen Fürsten sich selbständig
machten und
Ägypten beherrschten (s.
Ägypten, Bd. 1, S. 240).
Gebietes Semipalatinsk, an der chines.
Grenze, 550 m hoch zwischen dem
GroßenAltai- und dem Tarbagataigebirge, ist von Westen nach
Osten 90,7
km lang, bis 65,1 km breit und umfaßt 2382,7 qkm. Die Ufer sind flach. Im
Osten mündet der
SchwarzeIrtysch ein, und im Nordwesten
entströmt der
Irtysch (Nebenfluß des Ob).
(frz., spr. ßäsóng), engl.
Season (spr. ßihs’n),Jahreszeit, Kurzeit in einem
Bade;
Hauptzeit der theatralischen und musikalischen Veranstaltungen,
geselligen Vergnügungen u. s. w. In
Paris
[* 11] fällt die S. hauptsächlich in die Wintermonate;
London
[* 12] hat seine Hauptseason im
Frühsommer.
fadenförmige, elastische Körper, die, wenn sie straff ausgespannt sind, durch Zupfen,
Schlagen oder
Streichen
in tönende Schwingungen versetzt werden und daher ein Konstruktionselement vieler
Musikinstrumente bilden. Die Schwingungszahl
der Saite ist bei derselben
Spannung umgekehrt proportional der Länge, bei derselben Länge proportional
der
Wurzel
[* 13] aus der
Spannung, also doppelt bei vierfacher
Spannung. Eine vollständige Formel für die Schwingungsdauer τ der
Saite ist ^[Formel], in der μ die
Masse der Längeneinheit, l die Länge, S die
Spannung bedeutet.
Die stehenden
Wellen,
[* 14] die sich in den S. mit den Knoten an den festen
Enden bilden, sind bei der gewöhnlichen
Erregungsweise der Saite transversal. Die Art der
Bewegung der gestrichenen S. ist nicht die einer gewöhnlichen Schwingung
[* 15] (s. d.), sondern eine solche, bei welcher die
Geschwindigkeit eines Punktes bei jeder
Ausweichung von der Mittellage dieselbe
ist, was mit dem Vibrationsmikroskop (s. d.) nachweisbar
ist. Die Saite kann auch in
Abteilungen schwingen, so daß 2, 3, 4 ... Halbwellen auf die Länge der
¶
mehr
Saite fallen. Sie giebt dann Töne, die der Saitenlänge zwischen zwei Knoten entsprechen, also die Schwingungszahlen 2μ,
3μ, 4μ ..., wenn μ jene der Saite als Ganzes ist.
Obwohl Deutschland und Frankreich gute S. liefern, wird doch das ital. Fabrikat bevorzugt. Die sortierten Därme kommen 24 Stunden
in reines Wasser, werden von Fett, Anhängseln und sonstigen Unreinigkeiten gesäubert und kommen dann
eine Woche lang in eine aus Weinhefe und Wasser bestehende Lauge oder eine Pottaschenlösung. Vor dem Trocknen werden die Därme
zusammengedreht; 1 oder 2 Därme geben die feinsten S., 3 die Quinte der Violine, 4‒5 die a-Saite und 6‒7 die d-Saite.
Die dicksten Baßsaiten enthalten zuweilen bis zu 100 Därme. Das Zusammendrehen geschieht auf einem Apparat
von ähnlicher Einrichtung, wie er zum Drehen der Bindfäden gebraucht wird. Die gedrehten S. spannt man auf Rahmen, streckt
sie aus und trocknet sie 24 Stunden bei Sonnenwärme oder besser in geheizten Räumen. Dann werden sie geschwefelt und nach
Bedarf noch einmal fester gedreht. Danach erfolgt das Abreiben mit Pferdehaaren, wovon sie Glätte bekommen,
und zum Schluß das Bestreichen mit feinem Öl. Eine gute Darmsaite muß von heller Farbe, durchscheinend, elastisch und gleichmäßig
dick sein; letztere Eigenschaft, die durch den Saitenmesser (s. d.) geprüft wird, sichert reinen Ton und gute Ansprache.
Die Stahlsaiten und sonstige metallische S. werden wie der gewöhnliche Draht
[* 31] durch Ziehen hergestellt.
Die nötige Elasticität wird dadurch erreicht, daß der Draht in wenigen Stufen ausgezogen und nicht geglüht wird. Die tiefern
S. verdickt man durch Überspinnen mit feinem Silberdraht oder versilbertem Kupferdraht, da sonst dieselben übermäßig lang
sein müßten, um tiefe Töne zu erreichen. Metallsaiten werden in guter Qualität in England, Deutschland
(Berlin, Nürnberg) und Österreich (Wien) fabriziert.