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Bischofssitz. Die Kathedrale, ein got. Bau, ist von G. G. Scott restauriert und die kleinste (55 ni Länge) in England. Saint-Aubin (spr. ßangtobäng), Andreas Ni- colai de, dän. Schriftsteller unter dem Namen Karl Bernhard, geb. zu Kopenhagen, [* 2] gest. dafelbst, zeichnete sich in No- vellen und Romanen aus durch anziehende Tar- steliungsweise und das Talent, die Sckwächcn und Verkehrtheiten der gesellschaftlichen Zustünde aufzu- fassen und das Leben in den höhern Kreisen mit schlagender Wahrheit, Laune und Leben zu schildern. Seine «Samlede Noveller og Fortüllinger» (Vd. 1 - 14, Kopenh. 1856 - 66; 2. Ausg. 1869 - 71) verdeutschte er teils selbst, teils in Verbindung mit K. L. Kannegießer und O. L. V. Wolff.
Deutsch erschienen «Lebensbilder aus Dänemark» [* 3] l6 Bde., Lpz. 1840-41;
2. Aufl.
1849) u. a. S.s Romane «Christian II. und feine Zeit» (1847) und «Chroniken aus den Zeiten König Eriks von Pommern» [* 4] (1850) leiden an Trockenheit und Breite. [* 5]
Letzteres Werk zeigt große Feindseligkeit gegen alles Deutsche. [* 6] S.s «Gesammelte Werte» erschienen deutsch (10Voe.) Leipzig [* 7] 1840-41;
in 2. Auflage (15 Bde.) 1849-50. Saint [* 8] Augustine (spr. ßent ähgöstin), Haupt- stadt des County St. Johns im nordamerik.
Staate Florida, am Matanzassund, durch die Insel Ana- stasia vom Meere getrennt, mit (1890) 4742 E. und zahlrcichenHotels,ist die älteste (1565) europ.Ausiede- lung in dem Gebiete der Union und hat ihren altertüm- lichen Charakter noch ziemlich bewahrt.
Die Kathe- drale wurde 1887 durch Feuer zerstört, dagegen ist Fort Marion noch das alte span. Kastell.
S.Ä. hat mildes Klima [* 9] und wird von Kranken viel besucht. Der Ort ward 1586 von Francis Drake verbrannt, 1702 und 1744 vergeblich von den Engländern an- gegriffen und 1785 abermals von letztern verbrannt. Saint Austell (spr. hent ähst-), Stadt in der engl. Grafschaft Cornwall, unweit der St. Austell- bai des Kanals, Station der Linie Ereter-Penzance im S. des Hensbarrow-Veacon (314 m), hat (1891) 3477 E.;
Kupfer-, Zinn- und Kaolingruben.
Saint Avold (spr. hüngtawölo), f. Sankt [* 10] Avold. Saint Barthölemy (fpr. häng), franz. Insel der Kleinen Antillen in Westindicn, eine der nörd- lichsten Leewardinseln oder Inseln über dem Winde, etwa 95 km im WNW. von Varbuda, hat 21,i4 ykm, ist sehr unregelmäßig gestaltet, besteht im Süden aus alten Eruptivgesteinen, im Norden [* 11] aus Kalken tertiären Alters.
Quellen sind nicht vorhanden;
die Vegetation ist arm.
Erzeugt wird Zucker, [* 12] Baum- wolle (600 Ctr. jährlich) und geringe Mengen Kakao, Tabak, [* 13] Maniok u. s. w. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf (1889) 2674 Köpfe, darunter zwci Drittel Neger, die seit 1847 frei sind.
Sie treiben Plantagenwirtschaft und mittels des bei der Haupt- stadt Gustavia (1000 E.) gelegenen Freihafens Carenag elebhaften Handel.
Nach vielen Wechscl- fällen trat Frankreich die Insel 1784 gegen Er- lassung alter Schulden und Gestattung großer Han- delsfreiheiten an Schweden [* 14] ab.
Während der Kriege 1792 - 1802 Mittelpunkt eines großen Verkehrs, sank S. V. später infolge der Einführung des Frei- handels in Westindien [* 15] rasch, wurde gegen Zahlung von 80000 Frs. wieder an Frank- reich zurückgegeben und bildet nun eine Dependenz von Guadeloupe (s. d.). Saint Bees (spr. hent bihs), Ort in der engl. Grafschaft Cumberland, an der Irischen See, Sta- tion der Linie Carnforth-Whitehaven der Furneß- bahn, hat (1891) 11404 E., Lateinschule und ein anglikan.
Priesterseminar. Im NW. begrenzt das Vorgebirge Saint Vees-Head (90in) mit Leucht- turm den Solway-Firth.
Saint Bricuc (spr. häng briöh).
1) Arron- dissement des franz. Depart. Cötes-du-Noro, hat 1481,24 gkm, (1891) 176 843 E., 96 Gemeinden und 12 Kantone. - 2) Hauptstadt des franz. Depart. Cötes-du-Noro (Bretagne) und des Arrondisfcments S. B., 1^ Km von der Mün- dung des Gouet in den Kanal [* 16] (La Manche) und an den Linien Paris-Brest und S. V.-Pontivy der Westbahn, von Bergen [* 17] umgeben, ist Sitz eines Bischofs, fowie des Stabes der 37. Infanterie- brigade, bat (1891) 13254, als Gemeinde 19948 E., in Garnison das 71. Infanterieregiment, viele alte interessante Häuser, eine Kathedrale aus dem 13. Jahrh., die 1837 umgebaute St. Michaelis- tirche, den 1861 vollendeten Iustizpalast und die schönen Boulevards Duguesclin (mit dessen Eta- tue) und Angoulöme, ein geistliches Seminar, ein Lyceum, eine hydrogr.
Schule, Filiale der Bank von Frankreich, Taubstummenlehranstalt, öffentliche Bibliothek (30500 Bände), eine Gemäldesammlung, ein archäol. und naturbistor.
Museum, vier Zei- tungen, ein Theater, [* 18] Waisenhaus, Irrenanstalt, Korrettionshaus und ein Hospital.
Die Stadt hat Granitbrüche, künstliche Austernzucht, Fischerei, [* 19] Woll- und Leinenspinnereien, Fabriken von Acker- geräten, Liqueur, Leinwand und grobem Halbwoll- zeug (tir-et^ius), Brauereien, Eisengießereien und Lohgerbereien sowie Handel mit Holz [* 20] vom Norden, Garn, Wolle, Salz, [* 21] Cider, gesalzenen Fischen, Ge- treide, Vieh, Butter und Honig.
Die fünf Jahr- märkte werden weither aus der Umgegend, die Pferde- rennen aus der ganzen Bretagne besticht.
Der 1,5 kin weiter nördlich gelegene, nach einem Vorort benannte Hafen Le [* 22] Le'gue' (mit Leuchtturm) ist zur Ebbezeit fast ohne Wasser, so daß die Schiffe [* 23] nur mit der Flut einfahren können. Saiut Calais [* 24] (fpr. häng kaläh).
1) Arrondisse- ment im franz. Depart. Sarthe, hat auf 1036 hkm (1891) 61901 E., 6 Kantone und 56 Gemeinden. - 2) Hauptstadt des Arrondissements S. C., an der Anille, rechtemZufluß der zumLoir gehendenVraye, an der Linie (Chartres-)Vesse' sur Braye-S. C. (11 km) der Staatsbahnen [* 25] und der Lokalbahn (Alencon-)Mamers-S. C. (771 cm), hat (1891) 2931, als Gemeinde 3613 E., einen Gerichtshof erster Instanz, eine Ackerbaukammer, Burgruine, ehema- lige Abteikirche (14. bis 16. Jahrh.), höhere Knaben- schule, ein College, Krankenhaus; [* 26]
Fabrikation von Tuch, Serge, gestreiften Baumwollzeugen, Loh- gerberei, Ziegeleien (Drainageröhren) und Handel mit Getreide, [* 27] Wein, Essig und Leinwand. Saint Catherine (spr. ßent küthenn), Stadt in der canad.
Provinz Ontario, am Weliandkanc^, hat (1891) 9170 E., Schiffbau, Mineralquellen und ein Liäuop Riäle? OH^e (200 Knaben). Saint Cergues (spr. häng härg'), Psarrdors im Bezirk Nyon des schweiz. Kantons Waaot, nahe der Töle, an der 26 lim langen Poststraße von Nyon zum franz. Fort les Nousses, hat (1888) 366 E., darunter 116 Katholiken, Post, Telegraph; [* 28]
Feldbau, Viehzucht [* 29] und Jahrmärkte.
Früher ein armes Berg- dorf, dem nur seine Lage an der Paßstraße nahe der Grenze einige Bedeutung verlieh, ist jetzt S. C. ein vielbesuchter Lustkurort. ¶