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über den Wasserspiegel hervorragenden Blättern, die sich zur Verzierung von Wasserbassins und Teichen eignet. Ihre mit einem dreiblätterigen Kelch und einer weißen, dreiblätterigen Vlumenkrone ver- sehenen Blüten bilden eine traubige Rispe an der Spitze eines langen, blattlosen Stengels. Die Vlät- ! ter waren früher offizinell. ^taria. Sagittaria, ital. Gemeinde, s. Concordia 3a.Fitt2.rii (lat.), Bogenschützen (s. d.). 8a.3itta.i-iU8, Sternbild, s. Sckütze.
Sagittarius, Tondichter, s. Schütz, Heinr. IHZMätus (lat.), pfeilförmig. Sago (in der Papuasprache soviel wie Brot), [* 2] ^ ein Stärkemehlpräparat, aus dem Mark des Stam- mes der Sagopalmen (s. Nsti-oxvion) und in zwei- ter Linie auch aus andern Bäumen, wie ^rsn^a (s. d.), ZorHZZUZ (s. d.), ^ca. 8 (s. d.) u. a. dargestellt. Eine Palme [* 3] von 15 I. Alter vermag bis 6001 ^. mit 12 Proz. Wassergehalt zu liefern. Der S. muß ge- sammelt werden, bevor die Palme blüht, denn nach derVlüteucntwicklung ist das Mark vertrocknet.
Die Blätter fallen dann ab und die Palme gebt ein. Die Kenntnis des S. verdankt man Marco Polo, der die ersten Proben desselben nach Venedig [* 4] brachte. Zur Gewinnung des S. werden die Stämme gefällt und gespalten, worauf man das Mark berausschabt, zerstößt oder zerreiht, mit Wasser anrührt, den Brei durch Tücher seiht und die Flüssigkeit einige Zeit stehen läßt. Das hierbei sich absetzende Mehl [* 5] wird an der Luft getrocknet und kommt als Sagomchl in den Handel, um zum Vrotbacken u. s. w. ver- wendet zu werden.
Vielfach aber wird dasselbe raffiniert, d. h. in Perlsago verwandelt. Die Vereitung des Pcrlsago,welche eine chines. Erfindung sein soll, wird hauptsächlich in Singapur [* 6] betrieben, wohin von Sumatra und Vorneo aus große Massen von S. in Form von Hüten von 5 bis 10 KZ Ge- wicht gebracht werden. Das chinef. Raffinierungs- verfahren ist folgendes: Der Rohfago wird klein ge- schlagen, in Wasser gerührt, durch Tücher geseiht und dann an der Sonne [* 7] getrocknet. Der getrocknete, wieder klcingeschlagene S. wird dann durch ein Sieb geschickt, desfen Fäden aus Fasern der Kokosnuß- blütter bestehen.
Der durchgesiebte S. wird dann auf einem Rütteltuch hin und her bewegt, fo daß er sich zusammenperlt. Die Perlen kommen dann wie- der auf ein Sieb; was durchfüllt, wird von neuem gerüttelt: was im Sieb bleibt, kommt auf ein drit- tes Sieb, desfen Boden aus Vambusspäncn be- steht; was bei diesem Sieb durch die viereckigen Maschen fällt, bildet den fertigen Perlfago. Um denselben exportfähig, d. h. härter zu machen, wird er noch in eisernen Pfannen zweimal geröstet, wo- durch er auch durchscheinend wird.
Der raffinierte S. kommt von Singapur jährlich bis zu 100000 Doppelcentner, meisi in Kisten, welche 10-15Pikul zu 2^2 bis 3 Doll. Wert enthalten, in den Handel. Man unterscheidet grosikörnigen und kleinkör- nigen S. (letzterer zuweilen nur von Mohnkorn- größe), ferner weihen, gelben und braunen S. (letztere beiden Sorten ihre Färbung einem weiter vorgeschrittenen Röstprozcß verdankend). In Eng- land und Frankreich kommt auch ein grauer und ein roter (^., von den Molukken, ein gelblicher von Su- matra, ein ziegelroter von Neuguinea, ein gelblich- weißer von den Malediven, ein reinweißer (Sago- b lu me) von Java in den Handel.
Ein dem S. ver- wandtes Präparat ist Tapioca (s. Manihot) und Portlandsago, d.i. ein englisches, aus ^rum inÄcuIkwm 1^. hergestelltes Fabrikat. Deutschlands [* 8] Einfuhr an S. betrug 1894: 25 652 Doppelcentner im Werte von 654000 M. Ter wohlfeile künstliche S., auch deutscher oder Kartoffelsago genannt, wird aus den rein- sten Sorten der Kartoffelstärke bereitet, indem man dieselbe in feuchtem Zustand durch Siebe von 3 bis 4 min Maschenweile reibt, die so erhaltenen Körner in rollenden Fässern abrundet, absiebt, in einer Art Ofen auf 70-80° C. erhitzt und durch Einleiten von Dampf [* 9] vcrglafen läßt, worauf man sie aus dem Ofen nimmt, erkalten läßt, durch Reiben von- einander trennt und bei möglichst niedriger Tem- peratur trocknet.
Diese Fabrikation, welche in Deutschland [* 10] schwunghaft betrieben wird, wnrde zur Zeit der Kontinentalsperre von Sattler in Schwein- fnrt eingeführt. Als die beste Sorte dieses S. wird die Neuwieder Ware geschützt, doch liefern auch Magdeburg, [* 11] Halle, [* 12] Schweinfurt [* 13] u. a. gute Quali- täten. In franz. Fabriken bedient man sich zur Er- zeugung des Kartoffelfagos besonderer Maschinen, mittels deren man das angefeuchtete Stärkemehl durck gelochte Platten hindurchprcßt und so zu Fä- den formt, von welchen beständig der gewünschten Korngröfte entsprechende Stückchen abgestoßen wer- den.
Die Körner des unechten S. sind regelmäßiger als die des echten, ostindischen oder Palmen- sago s. Je nach dem Grad der zum Rösten angewen- deten Hitze erhält man auch hierbei weißen oder gelben S., wovon der erstere am meisten geschätzt ist; der rotc Kartofselsago ist mit gebranntem Zucker [* 14] oder mit Volus gefärbt. ^veränderte Milz. Sagomilz, die durch Amyloidcntartung (s. d.) Sagopalmen, s. ^loti-ox^ion. Sagradarinde und Sagradatvein, Purgier mittel, s. (^LcarÄ LÄFraäa, und Nnaninuä. Sagres, portug. Stadt, s. Saint Vincent. [* 15] Saguache-Mountains, s. Sawatch Range. Sagüa la grande, Stadt auf der Insel Cuba, an der Nordseite nahe dem Meere gelegen und mit dem Hafen Concha durch Eifenbahn verbunden, hat (188?) 18330 E. und Zuckerausfuhr.
Sagüeerzucker, Palmzucker, f. ^rsnFa.. Saguenay (spr. haggeneh), linker Nebenstuß des St. Lorenzstroms in Canada, entfließt dem See Et. John, mündet bei Tadusac und ist bis zur Hahabai für Seefchiffe fahrbar; im Oberlauf lassen die Stromschnellen nur die Herabschwemmung von Bauholz zu. Kahle Felswände bilden die Ufer. Saguin, f. Krallenäffchen. Sagum (kelt.), ein bei den alten Römern üblicher viereckiger Mantel von Wolle oder Zie- genhaar, der oft als Doppelgewand auf der linken Schulter durch eine Fibula [* 16] gehalten wurde. Da das S. aus einem großen Stück Zeug bestand, war es als Eoldatenmantel im Felde, wo es sowohl als Lagerstatt wie als Decke [* 17] dienen konnte, allgemein gebräuchlich.
Auch der Liktor [* 18] trug das S., wenn er den Beamten in die Provinz begleitete (s. Tafel: Kostüme [* 19] I, [* 1] Fig. 7). Sagunt (33ssunw8 und ZHZunwlli), alte Stadt auf der Ostküste^des alten Spaniens, nördlich von Valencia, [* 20] der Insel Zakynthos (Zante) aus mit Zuzug aus Ardca in Latium gegründet, wahrscheinlich aber iberisch. Durch Handel war die Stadt mächtig und reich ge- worden. Als die Karthager sich nach dem ersten Punischen Kriege in Spanien [* 21] ausbreiteten, suchten die Saguntiner, für ihre Freiheit und ihren Handel 12* ¶