in deutschen
Büchern steht S. für
San,
Sankt,
[* 2] auch für Seite und (s.) für Siehe (siehe);
s. zwischen lat.
Namen ist
Abkürzung für sive (seu), d. h. oder;
im internationalen Autographenverkehr ist s.
odersig.
Zeichen
für signé, d. h. unterzeichnet. Auf ältern franz. Münzen
[* 3] bezeichnet S den Prägort
Troyes, auf span. Sevilla.
[* 4] In der
Chemie ist S das Zeichen oder
Symbol für Schwefel
(Sulfur). Auf der Stellscheibe engl.
Taschenuhren steht S für Slower
(d. i. «langsamer») im Gegensatz zu A für
Advance
(d. i. «schneller gehen»). Auf
Rezepten ist S die
Abkürzung für signetur (man bezeichne), seltener
für sumatur (man nehme). In der
Musik steht S (Sgeno-Zeichen) für Segno (Zeichen, s.
Al segno).
bei
Fagotten und ähnlichen
Musikinstrumenten die wie der
BuchstabeS gewundene Messingröhre, die mit dem aufgesetzten
doppelten Rohrblatt das Mundstück bildet.
A., auf röm. Münzen
Abkürzung für SecuritasAugusta und
SpesAugusta
(d. i. geheiligte Sicherheit, geheiligte Hoffnung,
als Personifikation Göttin der Sicherheit, Göttin der Hoffnung, Glücksgöttin).
Hafenort von
Usegua in
Deutsch-Ostafrika, nördlich von der Mündung des
Wami, ein Dorf auf einem grünen, schlammigen,
mit Mangrovegebüsch und
Palmen
[* 5] bewachsenen
Grund.
Nach den Ruinen von Moscheen zu schließen scheint S.
ehemals von weit größerm
Umfang gewesen zu sein. Es ist der Ausgangspunkt für die Karawanen nach
Nguru und
Usagara.
Scheich Mußlih ed-din, pers. Dichter, geb. 1184 zu
Schiras, begann, nachdem er seine
Studien vollendet und viele Jahre auf
Reisen zugebracht hatte, seit 1257 in
seiner
Heimat die reichen Erfahrungen seines Lebens niederzuschreiben. Er starb zu
Schiras. Seine Gedichte enthalten
einen Schatz wahrer Lebensweisheit und sind in einer zierlichen und dabei einfachen Schreibart abgefaßt. Überliefert sind
von ihm ein
«Diwân»,
d. i. eine Sammlung lyrischer Gedichte (einige auch arabisch),
Liebeslieder,
Aufforderungen
zu edelm Lebensgenuß, ernste Betrachtungen (eine Auswahl derselben übersetzte
Graf in der «Zeitschrift der Morgenländischen
Gesellschaft», Bd. 9, 12, 13, 15
u. 18; aus
Rückerts Nachlaß gab
Bayer 1893
Übersetzungen aus dem
Diwân, 1894 insbesondere
«Polit. Gedichte» heraus); ferner der Gulistân, d.i.
Rosengarten, ein moralisches Werk in Prosa, mit zahlreichen Versen gemischt, auf das vorzüglich sein Ruhm sich gründet;
dann der
Bostân, d.i. «Duftort» =
Blumengarten, ein ähnliches Werk, aber ganz in Versen verfaßt; außerdem noch viele andere
kleine Erzählungen, Fabeln,
Abhandlungen, teils in Prosa, teils in Versen.
S.s Werke sind im
Orient selbst
gedruckt und lithographiert erschienen. Den Gulistân gab zuerst Gentius (Amsterd. 1651) heraus.
Unter den neuern
Ausgaben desselben sind die
von Semelet (Par. 1828
u. 1834), die mit dem türk. Kommentar von Sou'di (Konstant.
1833) und die von
Sprenger (Kalkutta
[* 6] 1851) hervorzuheben; übersetzt wurde der Gulistân von
Graf (Lpz.
1846) und Nesselmann (Berl. 1864). Der
Bostân wurde am besten von
Graf
(Wien
[* 7] 1858) herausgegeben, eine
Übersetzung lieferte
derselbe (2 Bde.,
Jena
[* 8] 1850) sowie auch
Rückert (hg. von Pertsch, Lpz. 1882). Aus dem Kitâb Sâhibija, ebenfalls prosaisch
und metrisch, gab
Bacher«S.sAphorismen und
Sinngedichte» (Straßb. 1879) mit
Übersetzung heraus. Sämtliche
Werke
S.s gab
Harrington (2 Bde., Kalkutta 1791–95) heraus, auch erschienen
sie in
Teheran (1852). –
Vgl.
Bacher, Sa'di-Studien («Zeitschrift der Morgenländ. Gesellschaft»,
Bd. 30).
ein großer, besonders zu Festlichkeiten, Versammlungen bestimmter Raum;
man unterscheidet:
Ball-, Tanz-,
Konzert-,
Speise-,
Bilder-,
Audienz-, Thron-,
Arbeits-, Sitzungs-, Hörsäle u. s. w. Man giebt den
Ball- und Tanzsälen
am besten das Verhältnis der
Breite
[* 9] zur Länge wie 2:3 oder 3:5; Speisesälen dasjenige wie 1:2 oder 2:5; Konzertsäle erfordern
akustische Einrichtungen
(Lage des Orchesters am besten an der Breitseite), Hörsäle amphitheatralisch aufsteigende Sitzreihen.
Die Höhe der S. soll etwa der Hälfte der Länge entsprechen. Einige der größten S. in
Deutschland
[* 10] sind folgende: Festhalle in
Karlsruhe
[* 11] 49:19 m, Stadthalle zu Mainz
[* 12] 53:28, Centralhotel zu
Berlin
[* 13] 75:23, Liederhalle zu
Stuttgart
[* 14] 51:15, Concordia zu
Hamburg
[* 15] 50:25, Gürzenich zu Köln
[* 16] 40:14,
Flora zu Charlottenburg
[* 17] 45:23, Sagebiels S. zu
Hamburg 47:30,
Konzerthaus zuHamburg 46:22, Kroll zu
Berlin 31:28, Konzerthaus zu
Leipzig
[* 18] 40:22.
auch
SalzburgerSaale,
Saal oder Sala genannt, ein Nebenfluß der
Salzach in
Salzburg,
[* 19] entspringt an der Grenze
Tirols, am Tristsattel (1939 m), durchfließt zuerst nach
Osten das Glemmthal als Glemmer
Ache, tritt bei Maishofen in die
Thalweitung
und wird nach Norden
[* 20] gedrängt. Dann fließt sie bei
Saalfelden (725 m) vorbei, empfängt hier rechts
den vom
SteinernenMeer herabkommenden Urschlauer und links den Leoganger Zufluß, durchbricht in einem Engpaß, die «Hohlwege»
genannt, die
Salzburger Kalkalpen und erreicht dann die
Thalweitung von Lofer (639 m), hier einen Sumpf bildend. Durch die
Strubache verstärkt, fließt sie durch den engen Kniepaß, durch das Unkenerthal, tritt beim Steinpaß
auf bayr. Gebiet, fließt an
Reichenhall vorüber, bildet, von Piding an als breiter
Fluß mit Sandbänken, auf 10 km die Grenze
zwischen
Salzburg und
Bayern
[* 21] und mündet bei Freilassing (410 m) unterhalbSalzburg in die
Salzach. Die Länge
betrügt 103 km, die Höhendifferenz zwischen
Quelle
[* 22] und Mündung 1529 m.
1) Stadt im Landratsamt Schleiz
[* 23] des Fürstentums Reuß
[* 24] j. L. , auf dem rechten hohen
Ufer der
Saale, hat (1890) 966 E., darunter 20 Katholiken, Postagentur,
Telegraph,
[* 25] altes Schloß hoch über der
Saale; Wollweberei,
in der Nähe Marmorbrüche, Marmorschleif- und Polieranstalt und wird als
Sommerfrische besucht. –
2) Ruinen eines von Drusus angelegten Römerkastells in der Nähe von
Homburg,
[* 26] auf dem Gebirgssattel des Taunusgebirges. Die
hier gefundenen
Altertümer befinden sich im Saalburgmuseum zu
Homburgvor der Höhe. –
Vgl. Cohausen und Jacobi, Das Römerkastell
S. (4. Aufl., Homb.
1593).
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