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Rungglftein, s. Nunkelstein. Runjeet Singh, engl. Schreibung für Ran- dschlt Singh (s. d.). Runke, Pflanze, s. Ti-uca. , Runkel, Stadt im Obcrlahnkreis des preuß. Reg.-Bez. Wiesbaden [* 2] und Hauptort der Herrschaft Wicd-Runkcl des Fürsten von Wied-Neuwied, an der Labn und der Linie Koblenz-Gießen der Preuß. Staatsbahnen, [* 3] Sitz eines Amtsgerichts (Landge- richt Limburg), [* 4] hat (1890) 1149 E., darunter 91 Katboliken und 20Israelitcn, Post, Telegraph, [* 5] Vor- schußverein, Agentur der Nassauer Landesbank; Weinbau (vorzüglichen Rotwein) und in der Nähe Eisenerzgruben und Kalksteinbrüche.
Das ältere, 1634 durch die Spanier zerstörte Vergschloß ist Ruine, das 1642 angebaute neuere Schloß, vor- mals Residenz der Fürsten von Wied-Runkel, Ge- richtsgebüude. Nahe bei Rupp fällt der Boden st ein, ein Marmorfelsen, steil zur Lahn ab. Runkelrübe, s. Lew. Runkelstein (auch Rungglstein), Burgruine bei Vozen in Tirol, [* 6] auf einem Felsen (416 m) am Eingänge des Sarnthals, oberhalb des Talfcrbachs. Die Burg wurde 1237 von einem Herrn von Wan- gen erbaut, gehörte den Vintlern, den Landcsfürsten, dann den Liechtensteinern und Bifchöfen von Trient [* 7] und wurde vom Erzherzog Johann Salvator dem Kaiser von Österreick zum Geschenk gemacht, der sie 1884-88 durch den Wiener Dombaumeister Freiherr von Schmidt wiederherstellen ließ und 1893 der Stadt Bozen [* 8] schenkte. Interessant ist der 1400 entstandene Freskencyklus aus «Tristan und Isolde». -
Vgl. Freskencyklus des Schlosses Rupp, gezeichnet und lithographiert von Ign.
Seclos, erklärt von Ign. Vinc. Zingerle, hg. von dem Ferdinandeum in Inns- bruck (Innsbr. 1857); Schönhcrr, Das Schloß Rupp bei Bozen (ebd. 1874).
Runo, sinn. Bezeichnung für Volkslied (f. Fin- nische Sprache [* 9] und Litteratur, Bd. 6, S. 815 d). Runo, schwed. Ilunö, esthnisch I^iind^r, let- tisch Ivokni 8^1, flache Infcl im Rigaer Meer- ! busen, zum Kreis [* 10] Arensburg des russ. Gouverne- ^ ments Livland [* 11] gehörig, 6 km lang, 4 km breit, hat 10,9 hkin, 330 E., Abkömmlinge von Schweden, [* 12] Leuchtturm und Reede. Runfe, s. Thal. [* 13] Rnnzel, im Seewesen, s. Riemen. Ruodlieb, der älteste originale Ritterroman Deutschlands [* 14] in lat. Sprache, den ein Tegernseer Mönch um 1030 in guten Leoninischen Hexametern abfaßte, ist nur in Bruchstücken auf uns gekom- men. Er zerfällt in zwei Teile, einen märchenhaft novellistischen, indem den namenlosen Helden die Befolgung guter Lehren [* 15] aus gefährlichen Abenteuern rettet, und einen der Heldensage entnommenen, in dem sich Rupp die schöne Heriburg erkämpft.
Ausgabe von Seiler (Halle [* 16] 1882); dazu vgl. Laiftner in der «Zeitschrist für deutsches Altertum», Bd. 29. Ruotsinsalmi, sckwcd. Swensksund, Meer- enge an der Südküste Finlands, südwestlich von Fre- derikshamn, bekannt durch zwei Seeschlachten 1789 ! und 1790, in deren ersterer die Russen, in der zwei- ! tcn die Schweden siegten. Itnpo kort!, I5ainnin(Iu3 äo, Scholastiker, s. ! Raymundus de Pennaforti. ! Rüpel, Fluß in Belgien, [* 17] s. Dyle. Rupelmonde, Marktflecken in der bclg. Pro- vinz Oststandern, an der Mündung der Rüpel in die Schelde, hat 3222 E., bedeutende Leinwand- und Segelfabrikation, Fischerei [* 18] und Schiffbau. Rupp ist Geburtsort Gerhard Mercators. Anperto-Varolina. (in neuerer Zeit ^upei-to- Carola), der Name der Ruprechts-Karl-Nmvcrsität Heidelberg [* 19] (s. d.) nach ihrem Stifter, dem Kurfürsten Ruprecht 1. von der Pfalz (1386), und ihrem Re- organisator, dem Kurfürsten Karl Friedrich von - Baden [* 20] (seit 1803). z Rupertsland hieß früher das Küstenland um die Hudsonbai.
Ruperts-River (spr. riww'r), Fluh des brit. z Dominion of Canada in Nordamerika, [* 21] ein Ausfluß [* 22] ! des Mistafsinisees, ergießt sich, etwa 480 km lang, ^ in die Et. Iamesbai, einen Busen der Hudsonbai. Rupertus (Hrodbert, Robert oder Rup- recht), der Heilige, Apostel der Bayern [* 23] genannt, ! geb. um die Mitte des 7. Jahrh, aus dem merowing. Königsgeschlecht, war Bischof von Worms [* 24] und folgte dann einem Rufe des Herzogs Theodo II. nach Bayern, wo er für die Ausbreitung des Christen- tums wirkte. Von hier aus fetzte er längs der Do- nau seine Missionsreise fort und gründete das Bis- tum zu Salzburg, [* 25] wo er angeblich 27. März 717 starb und begraben wurde. Der Erzbischof von Salzburg, Graf Thun, stiftete ihm zu Ehren 1701 den Rupertus orden zum Schutze des kath. Glau- bens, der 1802 einging. -
Vgl. Anthaller, Die Geschichte der Rupertusfrage (Salzb. 1885);
Sepp, Vita sancti Ilroäderti primi^niH (Regensb. 1891).
Rupffalat, f. Gartensalat. Ruphia, Fluß im Peloponnes, s. Alpheus. Rupia (grch. Nhypia), die Echmutzfieckte. Rupie (vom Sanskritworte i-ür^a, Silber), engl. I5up66 (spr. rupi), eine Gold-, Silber- und Rechnungsmünze von sebr verschiedenen Beinamen, ! Gattungen und Werten in den ostind. Besitzungen curop. Staaten. Jetzt werden gemünzt:
1) die Goldrupie oder der Mo hur - 15 Silberrupien, 11,66 3 schwer (im Werte von 29,83 M.), auch in doppelten, 2/2 und ^ Stücken;
2) die Silber- rupie, geteilt in 16 Annas a 4 Pice zu 3 Pies. ! Diese ist «/12 fein und wiegt ebenfalls 11,66 F, so daß sie früher einen Wert von fast genau 2 M. hatte, jetzt aber infolge der niedrigen Eilberpreise nur einen folchen von etwa 1 M. hat. In Silber werden Stücke zu ^/», ^4, ^2 und 1, in Kupfer [* 26] zu ^32, ^64, «/128, ^/i92 Rupp geprägt. Größere Summen berechnet man nach Lacs zu 100000 Rupp. Die Rupp wurde 1542 von Kaifcr Scher Schah eingeführt, doch bestanden ähnliche Münzen [* 27] schon früher. Von den ältern Rupiensorten des brit. Ostindien [* 28] war vorzüglich die Eicca- oder Kalkuttarupie von Wichtigkeit, deren 100 --106,62 (fast 106^) Com- pagnierupien sind, wofür man gesetzlich und that- sächlich rund 100 Silberrupien ^ 106^ Compagnie- rupien, oder 15 Siccarupien -16 Compagnicrupien rechnet. Eine einheitliche Rupp für ganz Britisch-Indien (die genannte Compagnierupie, »tiis Ooin^Hnv^ NUP66") besteht erst seit 1836. Auch die Deutsch- Ostafrikanische Gesellschaft prägt Rupp wie Vritisch- Ostindien, auch Stücke zu zwei Rupp (S. die Tabelle: Münzen und Münzsysteme, beim Artikel Münze, und die Tafel: Münzen IV, [* 1] Fig. 8.) Rupp, Julius, Mitbegründer der Freien Ge- meinden (s. d.), geb. zu Königsberg [* 29] in Preußen, [* 30] wo er sich nach Beendigung seiner Studien im Predigerseminar zu Wittenberg [* 31] für Philosophie und Litteraturgeschichte habilitierte und zugleich Oberlehrer am Gymnasium war und 1842 ¶