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Müllers Liebigstatue in München [* 2] (1883) fertig gestellt und die Sockelreliefs dazu modelliert hatte, führte er den Brunnen [* 3] mit der Lindavia als Mittclfigur und allegorischen Gestalten der Thätigkeiten um den Bodcnsee für Lindau [* 4] aus, dem das bavr. Landes- denkmal auf dem Schlachtfelde von Wörth [* 5] 1889 folgte. Neuerdings modellierte er eine nackte weibliche Gestalt nach dem Motiv der Vronzesigurine der Ve- nus im Münchener Antiauarium, die Allegorien des Dampfes und der Elektricität für das Palais Cramer- Klettin München, das Rückert-Denkmal fürSckwein- furt, den Luitpold-Brunnen mit der Reiterstatue des Prinzrcgenten für Landau [* 6] i. Pf. (1892), das Kaiscr-Wilh'elm-Denkmal für Heilbronn [* 7] (1893), das Standbild des Naturforschers N. von Mcwer da- selbst, das des Physikers Ohm für München (1895). In Arbeit ist das Kaiser-Wilhelm'Denkmal für Stuttgart. [* 8] Rumex ist als Nachfolger Widnmanns Pro- ^ fessor der Bildhauerkunst [* 9] an der Akademie zu Mün- chen. 1891 wurde ibm der persönliche Adel verliehen. ^ Rumäther, s. Ameisenäther. ! Rumbeke, Stadt in der belg. Provinz Weststan- dcrn, an der Eisenbahn Vrüggc-Kortrijk, mit 5768 E., ! schöner got. Kirche,schloß; Tabak-und Ölfabrikation. > Rumburg.
1) Bezirkshauptmannschaft in Bob z men, hat 164,19 ^m und (1890) 63133 (30070 i männl., 33 063 weibl.) deutsches, in 19Gemeinden ! mit 44 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Rumex und Warnsdorf. - 2) Stadt und Sitz der Bezirks- ! Hauptmannschaft, eines Bezirksgerichts (84,83 hkm, ! 28537 E.), Hauptzollamtes und königlich sächs. ! Zollamtes, an der sächs. Grenze und den Linien Prag- , Georgswalde-Ebersbach und Rumex-Nirdorf (21 I der ! Böhm. Nordbahn, hat (1890) 10178 deutscke E., katb. und evang. Kirche, Kapuzinerkloster, Bürger-und Webschule, Wasserleitung, [* 10] Kanalisation, Ecklacht- ! haus; Leinen-, Woll- und Baumwollweberei, bedcu- ^ tende Horndrechslerei, Färbereien und Kunstnlühle. ^ Rumcouleur, f. Karamel.
Rumelien (Nuinili, d. h. das Land der Grie- chen, Romäer) hieß in der frühern türk. Verwaltung l die Europäische Türkei [* 11] außer Bosnien, [* 12] Ungarn [* 13] und den griech. Inseln. Der Statthalter und Oberfeld- ! herr N.s, genannt Beglerbeg, residierte in Sofia; ! ihm waren 30, später 26 Sandschakbegs untergeord- > net. 1836 wurde der Sitz dieses inzwischen Ru- ! mili-Walessium genannten Statthalters, gleick- ! zeitig Oberfeldherrn der Europäischen Türkei, nach ! Monastir (Litolia) übertragen, sein Gebiet aber auf ^ die westmacedon. und albanes.
Länder beschränkt. ! Bei den Verwaltungsreformen von 1864 verschwand ! der Name, bis der Berliner Vertrag [* 14] 1878 ihn als ! Ostrumelien (s. d.) teilweise erneuerte. Im Orient wird jetzt unter Rumex oft noch Thrazien und Macedo- ! nien verstanden. ! Rümelin, Gustav, Statistiker und Schriftsteller, ! geb. zu Ravensburg [* 15] in Württem- ! berg, studierte 1832-36 in Tübingen [* 16] Theologie, ^ bekleidete dann mehrere Hilfslehrerstellen und wurde !845 Rektor der lat. Schule zu Nürtingen. Hier wurde er 1848 in das Frankfurter Parlament ge- ! wählt, wo er sich sofort der erbkaiferl.
Partei an- schloß. Bei Übersiedelung des Parlaments nach ^ Stuttgart legte Rumex fein Mandat nieder und wurde dann Gymnasialprofessor in Heilbronn, kam 1850 ^ als Referent für die humanistische Abteilung in den Etudienrat nach Stuttgart, 1852 als Rat in ^ das Kultusministerium und wurde 1856 Staatsrat i und Departementschef des Kirchen- und Schul- ^ Wesens. In dieser Stellung war er für Hebung [* 17] des Volksschulwesens und Beilegung des Konflikts der württemb. Regierung mit der Kurie mit Erfolg thätig. Da eine mit der letztern abgeschlossene Kon- vention von der württemb.
Zweiten Kammer ver- worfen wurde, nahm Rumex 1861 seine Entlassung, übernahm die Stelle eines Vorstandes des statist.- topogr. Bureaus und habilitierte sich 1867 als Do- cent für Statistik und Philosophie an der Universi- tät Tübingen, zu deren Kanzler er 1870 ernannt wurde. Er starb in Tübingen. N. schrieb: «Die Aufgabe der Volks-, Real- und Ge- lehrtenschulen» (Heilbr. 1845),
«Shakspeare-Stu- dien» (Stuttg. 1866; 2. Aufl. 1874),
«Reden und Aufsätze» (2 Bde., Tüb. 1875 und Freib. i. Vr. 1881). Aucb hatte er wesentlichen Anteil an dem geogr.- statist. Werk «Das Königreich Württemberg» [* 18] (Stuttg. 1863),
sowie an dessen neuer Bearbeitung (ebd. 1884) und redigierte die «Württemb. Jahrbücher für Sta- tistik und Landeskunde». Nach seinem Tode erschien: «Aus der Paulskirche. Berichte an den Schwäbi- schen Merkur» [* 19] (hg. von Schäfer, Stuttg. 1892). Itulnox^., Ampfer oder Ampher,Pflanzen- gattung aus der Familie der Polygonazeen (s. d.) mit gegen 130 Arten, vorzugsweise in der nördl. gemäßigten Zone, ausdauernde Kräuter, seltener Halbsträucher mit großen grundständigen und oft herz- oder pfeilförmigen Stengelbla'ttcrn.
Die zwitterigen oder vielehig-zweihäusigcn, unschein- baren, grünen oder rötlichen Blüten stehen gebüschclt in den Achseln tntenartiger Hochblätter, selten von Laubblättcrn, bilden in der Regel lange Schein- traubcn, die meist wieder rispig gruppiert sind. Die Blätter vieler Arten sind durch ihren durch saures oralsaures Kali (Kleesalz) bedingten sauren Ge- schmack ausgezeichnet. Unter den bemerkenswerten Arten sind hervorzuheben: 15. acstoLH ^. (großer Sauerampfer), ein ausdauerndes, auf Wiesen und Grasplätzen durch fast ganz Europa [* 20] verbreitetes, 30-60 cin hohes Kraut mit grasgrünen, Pfeil- oder spießförmigen Blättern. Wurzel, [* 21] Blätter und Früchte des Sauerampfers waren offizinell, und nament- lich dienen die Blätter im Norden [* 22] als ein kühlen- des, skorbutwidriges Mittel, mehr noch als Zu- that zu Suppen oder zu Salat oder Gemüse, so daß man die Pflanze auch (als französischer Spinat) in Gemüsegärten kultiviert. Der der vo- rigen Art nahe verwandte kleine Sauerampfer oder Feldampfer (N. acetoZeliH ^., s. Tafel: Polygoninen, [* 1] Fig. 3) ist nur 8-25 eni hoch, hat spießförmige, lanzettliche oder linealische Blätter.
Beide Arten gelten als gute Futterkräuter. II. pa.- tWutiI. _i^. (Gemüseampfer, Geduldampfer, Gartenampfer, englifcher, ewiger oder immerwährender Spinat) wird bis 1,25 cm boch und seine untern flachen Blätter sind eilanzett- lich, zugespitzt, am Grunde abgerundet oder wenig verschmälert, die übrigen Blätter lanzettlich; alle haben rinnenförmige Blattstiele. Die in Südeuropa heimische, noch in iinterösterreich wild vorkommende Pflanze wird vielfach und besonders in England als Gemüsepflanze gebaut. Eine nahestehende, an grasreichen, gedüngten Stellen (besonders in der Nähe der Stalle), auf den Alpen, [* 23] Vogesen, dem Schwarzwald und den Sudeten wachsende Art, der Alpenampfer (15. ^Ipinug !.), besitzt rund- lich-herzförmige Blätter. Sie und die vorige Art besitzen einander sehr ähnliche Wurzeln, die im Mittelalter als Surrogat der Rhabarber dienten, ¶