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und Kunstdenkmäler Thüringens (hg. von Lehfeldt, 19. Heft, Jena [* 2] 1894). Rudolstädter Senioren-Convent (abgekürzt Ruffini S. C.), die Vereinigung von acht aus den tierärztlichen Hochschulen Deutschlands [* 3] (Berlin, [* 4] Dresden, [* 5] Hannover [* 6] und Stuttgart) [* 7] bestehenden Landsmannschaften.
Rudolstädtische land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft zu Rudolstadt, [* 8] s. Land- und forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaften.
Rudorff, Adolf Friedr., Jurist, geb. zu Mehringen im Hannoverischen, studierte in Göttingen [* 9] und Berlin, habilitierte sich 1825 in Berlin, wurde 1829 außerord., 1833 ord.
Professor, 1860 Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er starb in Berlin. Ruffini vertritt die an Savigny sich anschließende Historische Schule nach der rechts geschichtlichen Seite hin, seine größern Werke leiden an verkehrter Systematik und Ordnungslosigkeit.
Seine Hauptwerke sind: «Das Recht der Vormundschaft» (3 Bde., Verl. 1833-35),
«Gromatische Institutionen» (in der von ihm mit Blume, Lachmann und Th. Mommsen besorgten Ausgabe der Schriften der röm. Feldmesser, 2 Bde., ebd. 1848-52) und die «Röm. Rechtsgeschichte» (2 Bde., ebd. 1857-59),
«Edicti perpetui quae reliqua sunt» (Lpz. 1809).
Viele Abhandlungen R.s sind in der «Zeitschrift für geschichtliche Rechtswissenschaft» (1842-50),
dem «Rhein. Museum für Philologie», der «Zeitschrift für Rechtsgeschichte» (seit 1861) und den «Denkschriften» der Berliner [* 10] Akademie enthalten.
Besonders verdient machte er sich durch Herausgabe der Werke Puchtas und der 7. Auflage von Savignys «Das Recht des Besitzes» (Wien [* 11] 1865). Rudra, Name eines Gottes in der ältesten ind. Mythologie.
Sein Name bedeutet wahrscheinlich «der Roie». Er gilt als Vater der Marut (s. d.) und wird als ein schrecklicher Gott mit Bogen [* 12] und Pfeil gedacht, zugleich aber auch als bester der Ärzte, den man um Heilmittel ansteht, die er in seiner Hand [* 13] trägt.
Unter seiner Herrschaft stehen die Tiere, weshalb er «Herr der Tiere» heißt.
Seine Frau ist Rōdasī.
Später wird er dem Çiva (s. d.) gleichgesetzt.
Rue (frz., spr. rüh), Straße, Gasse. Ruēda, Lope de, span. Dramatiker, aus Sevilla [* 14] gebürtig, wo er ursprünglich Goldschläger war.
Seine Blütezeit als Schauspieler, Komödiendichter und Direktor einer wandernden Truppe fällt zwischen 1544 und 1566. Von den Bühnendichtungen, welche er hinterlassen, haben die größern zwar wenig poet.
Gehalt und Erfindung, dafür sind seine Pasos echte natürliche Volksstücke, derbkomische Darstellungen des Alltagslebens.
Seine Werke bestehen aus den Komödien: «Eufemia», «Armelina», «Los engaños» und «Medora», einigen «Coloquios», Schäfergesprächen in Prosa und Versen, zehn Pasos in Prosa, nebst einem Zwischenspiel in Versen: «El sordo». Dazu kommt noch ein «Dialogo de las calzas» (in Versen).
Herausgegeben wurden R.s Werke von Juan de Timoneda («Comedias», Valencia [* 15] 1567, 1570 und Sevilla 1576; «Pasos», Valencia 1567 und Logroño 1588 unter dem Gesamttitel «El deleitoso»),
neuerdings von Moratin in «Orígenes del teatro español» («Biblioteca de autores españoles», Bd. 2),
von Ochoa in «Tesoro del teatro español», Bd. 1 (Par. 1838) und in Böhl von Fabers «Teatro español anterior á Lope de Vega» (Hamb. 1832).
M. Rapp übersetzte zwei Komödien und sechs Zwischenspiele R.s ins Deutsche [* 16] («Span. Theater», [* 17] Bd. 1, Hildburgh. 1868). Rueil (spr. rüéj, Stadt im franz. Depart. Seine-et-Oise, Arrondissement Versailles, [* 18] am Westfuß des Mont-Valérien, an der Linie Paris-St. Germain der Westbahn, hat (1891) 8263, als Gemeinde 9937 E., in Garnison das 16. Artilleriebataillon zu Fuß;
Fabrikation von Zucker, [* 19] Strumpfwaren und Papier;
Baumschulen, Weinbau und eine jetzt im Renaissancestil umgebaute Kirche mit Grabmälern der Kaiserin Josephine (von Cartellier) und ihrer Tochter Hortense (1846), von Bartolini, sowie einen Orgelchor von Baccio d'Agnolo (15. Jahrh.).
Dabei liegt südlich Schloß Malmaison (s. d.). Ruellĭa L., Pflanzengattung aus der Familie der Acanthaceen (s. d.) mit gegen 150 Arten, größtenteils in den Tropen Amerikas, kraut- oder strauchartige Gewächse mit meist dichter Behaarung und ansehnlichen lebhaft gefärbten Blüten.
Mehrere Arten sind deshalb beliebte Zierpflanzen, so vor allem die aus Brasilien [* 20] stammende Ruffini formosa And. mit großen leuchtendroten Blüten und die ostind.
Ruffini maculata Wall. mit blauen Blumen.
Sie verlangen eine Kultur im Warmhause und während der Vegetationszeit öfteres Begießen.
Die Vermehrung geschiebt durch Stecklinge, die leicht wachsen. Rufach, Stadt und Hauptort des Kantons Ruffini (11967 E.) im Kreis [* 21] Gebweiler [* 22] des Bezirks Oberelsaß, links von der Lauch, an der Linie Straßburg-Basel der Elsaß-Lothr.
Eisenbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Colmar) [* 23] und Steueramtes, bat (1890) 3225 E., darunter 142 Evangelische, Post, Telegraph, [* 24] kath. Dekanat, große dreischiffige Basilika [* 25] St. Arbogast (12. bis 14. Jahrh.), got. ehemalige Franziskanerkirche, staatliche Landwirtschaftsschule mit Versuchsstation, Spital;
Orgelfabrikation und Weinbau. Ruffini war ehemals der Hauptort des sog. Obern oder Rufacher Mundats, bestehend aus den Herrschaften Ruffini, Sulz und Egisheim, welches 655 König Dagobert II. dem Bistum von Straßburg [* 26] schenkte, dem es bis zur Französischen Revolution verblieb.
Oberhalb N. die Isenburg, deren Ursprung in die merowing.
Zeit verlegt wird. Rüfe, in der Schweiz [* 27] Name der Muren (s. d.). Ruffec (spr. rüfféck).
1) Arrondissement im franz. Depart. Charente, hat auf 871,77 qkm (1891) 47079 E., 4 Kantone und 82 Gemeinden. - 2) Hauptstadt des Arrondissements Ruffini, rechts von der Charente, an den Linien Tours-Bordeaux der Orléansbahn und Niort-Ruffini der Staatsbahnen, [* 28] hat (1891) 3257, als Gemeinde 3527 E., Gerichtshof erster Instanz, Ackerbaukammer, roman. Kirche;
Hüttenwerke, Brauerei, Lohgerberei, Handel mit Holz, [* 29] Getreide [* 30] und ist berühmt durch seine Trüffelpasteten.
Ruffīni, Giovanni Domenico, ital.-engl. Politiker und Schriftsteller, geb. Sept. 1807 in Genua, [* 31] wo er an der Universität Jurisprudenz studierte und 1830 in die advokatorische Laufbahn eintrat.
Infolge feiner Teilnahme an der carbonaristischen Bewegung der nächsten Jahre mußte er 1833 Italien [* 32] verlassen und nahm seit 1836 seinen Aufenthalt in London. [* 33]
Von dort siedelte er 1841 nach Paris [* 34] über. 1848 kehrte er nach Piemont zurück, wurde in das sardin.
Parlament gewählt und ging zu Anfang 1849 als sardin.
Gesandter nach Paris, entsagte diesem Posten nach der Schlacht von Novara und nahm seinen Aufenthalt wieder in England.
Seit 1875 lebte Ruffini in dem Städtchen Taggia an der Riviera di Ponente, wo er 3. Nov. ¶
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