Raudnitz
(tschech. Roudnice), Stadt in
Böhmen,
[* 2] an der
Elbe und der
Prag-Dresdener
Eisenbahn, besteht aus der Stadt mit
der Judengasse und zwei Vorstädten, hat eine Bezirkshauptmannschaft, ein Bezirksgericht, ein
Realgymnasium, eine
Ackerbauschule
(in der Vorstadt Hracholusk), eine gotische Propsteikirche, ein Kapuzinerkloster, ein schönes, hoch
gelegenes
Schloß, ehemals dem
Prager
Erzbischof, jetzt dem
Fürsten
Lobkowitz gehörig (der den
Titel eines
Herzogs von Raudnitz
führt),
mit reichhaltiger
Bibliothek (60,000 Bde.), Gemälde- und
Waffensammlung, Fabrikation von
Rübenzucker,
Spiritus,
[* 3]
Malz und
Bier,
eine Dampfbrettsäge etc., bedeutenden
Getreide- und Holzhandel und (1880) 5942 Einw. 1350 hielt der
Erzbischof
Ernst von
Pardubitz den römischen
Volkstribun
Rienzi auf dem
Schloß gefangen. Südöstlich von Raudnitz
der aussichtsreiche
St. Georgsberg (tschech. Řip, 459 m) mit Kirchlein aus dem 12. Jahrh.