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Santa conversazione, eins seiner letzten und herrlichsten Werke, gemalt. 1840 wurde sein nach W. Geefs’ Modell in Erz gegossenes Standbild zu Antwerpen enthüllt (s. Tafel: Niederländische Kunst IV, [* ] Fig. 2). Rubens war der fruchtbarste Maler der Welt; die Zahl seiner Gemälde überschreitet 1200. Außer Gemälden schuf er mehrere hundert Zeichnungen, die zumeist zur Reproduktion in Kupfer bestimmt waren und als Illustrationen der von seinem Freund Balthasar Moretus veröffentlichten Bücher dienten. Er wurde der Gründer einer Kupferstecherschule, die ihrerseits Ruhm gewann durch die Wiedergabe seiner berühmten Werke. Er hatte einen hochbedeutenden Einfluß auf die vläm. Malerei; ein Jahrhundert lang folgte sie der von ihm vorgezeichneten Richtung.
Seine Schüler waren zahlreich, der berühmteste ist A. van Dyck. Von den andern sind zu nennen: Th. van Thulden, Corn. Schut, Erasmus Quellinus, Jan van den Hoeck, Abr. van Diepenbeeck, Jan Thomas van Ypern, Ant. Sallaert, Franc. Wouters, Deoda-del Monte, Victor Wolfvoet. Alle diese unterstützten ihn oft bei Ausführung seiner Gemälde: Rubens fertigte die Skizzen, die Schüler führten sie aus, danach folgte die Überarbeitung durch den Meister. Andere Künstler unterstützten ihn, indem sie ihm direkt bei den Arbeiten halfen: Frans Snyders und Paul de Vos malten oftmals in seine Gemälde die Tiere, Lukas van Uden und Jan Wildens die Landschaften, Jan Brueghel die Blumen. Rubens war ein Eklektiker, begeisterte sich an den Schöpfungen der großen ital. Maler und gelangte so zu einem gesunden Realismus, einem reichen und harmonischen Kolorit. Der Schwung seiner Komposition, die Leichtigkeit des Schaffens, der Glanz seiner Farben machten ihn weltberühmt. Er bewegte sich auf den verschiedensten Gebieten der Malerei, und in allen war er gleich hervorragend: Religion und Geschichte, Allegorie und Mythologie, Bildnis, Landschaften, Tier- und Jagdstücke waren die von ihm mit Glanz vertretenen Fächer.
Treffliche Stiche nach R.’ Werken lieferten in seinem Auftrage L. Vorstermann, die Brüder B. und S. van Bolswert, P. Pontius, P. de Jode, Corn. Galle, Nic. Ryckemans, Jan Witdoeck, G. Panneels, Christ. Jegher. Rubens beeinflußte auch die Baukunst seines Landes und zeigte sich als Anhänger eines derben Barockstils. Auch veröffentlichte er die wichtigsten Paläste von Genua im Grund- und Aufriß u. d. T. «Palazzi antichi di Genova» (2 Bde., mit 139 Kupfertaf., Antw. 1622).
Litteratur. Die von seinem Neffen Philip Rubens geschriebene «Vita P. P. Rubenii» veröffentlichte Baron von Reiffenberg. A. van Hasselt, Histoire de Rubens (Brüss. 1840);
Gachet, Lettres inédites de Rubens (ebd. 1840);
Gachard, L’articularités et documents inédits sur Rubens (ebd. 1842);
A. Michiels, Rubens et l’école d’anvers (Par. 1854; 4. Aufl. 1877);
Sainsbury, Original unpublished papers illustrative of the life of Rubens (Lond. 1859);
Bakhuysen van den Brink, Les Rubens à Siegen (Haag 1861): Baschet, Rubens peintre de Vincent I de Gonzague (in «Gazette des Beauxarts», 1866–68);
Kinkel, Peter Paul Rubens (Bas. 1874);
Cruzada Villaamil, Rubens diplomatico espaňol (Madr. 1874);
Génard, Peter Paul Rubens (Antw. 1877);
Gachard, Histoire politique et diplomatique de Rubens (Brüss. 1877);
Hymans, Histoire de la gravure dans l’école de Rubens (ebd. 1879);
Ad. Rosenberg, Rubensbriefe (Lpz. 1881);
Göler von Ravensburg, Rubens und die Antike (Jena 1882);
Rooses, Rubens en Balth. Moretus (Antw. 1884);
ders., L’œuvre de Rubens Histoire et description de ses tableaux et dessins (mit 360 Abbild., 5 Bde., ebd. 1886–92);
Correspondance de Rubens et documents épistolaires concernant sa vie et ses œuvres, Bd. 1: 1600–8 (hg. von Ruelens, ebd. 1887);
Rosenberg, Der Kupferstich in der Schule und unter dem Einfluß des Rubens (Wien 1888);
ders., Peter Paul Rubens (in der «Zeitschrift für bildende Kunst», Lpz. 1894);
endlich die beim Artikel Niederländische Kunst angeführten Werke.
Verzeichnisse von R.’ Werken und der danach gestochenen Blätter lieferten: F. Basan, Catalogue des estampes gravées d’après Rubens (Par. 1767);
Schneevoogt, Catalogue (Haarl. 1873);
J. Smith, Catalogue raisonné of the works of the most eminent Dutch, Flemish and French Painters, Vol. II (Lond. 1830);
A. von Hasselt in der angeführten Biographie; A. Michiels, catalogue des tableaux et dessins de Rubens (Par. 1854).