Weibchen legt in das völlig gedeckte, fast am
Boden oder in einem Erdloche stehende
Nest fünf bis sieben strohgelbe, hellbraun
punktierte
Eier.
[* 2] Im Spätsommer werden die Rotkehlchen häufig in Sprenkeln gefangen, in die man Fliederbeeren als Lockspeise
hängt.
Rotkraut, eine Form des
Weißkohls oder Weißkrautes mit dunkelbraunen runden und sehr
festen
Köpfen. Es giebt frühen Rotkohl, der zeitig ins Mistbeet gesät wird, und spätern mit großen
Köpfen.
oder Cuprit, eins der vorzüglichsten Kupfererze: es krystallisiert ausgezeichnet regulär, namentlich
im Oktaeder, Hexaeder und Rhombendodekaeder, findet sich auch in derben und eingesprengten
Massen sowie als
Pseudomorphose
nach gediegen Kupfer;
[* 4]
das Mineral ist cochenillrot, bisweilen ins Bleigraue gehend, von metallartigem Diamantglanz, der
Härte 3,5–4, dem spec.
Gewicht von etwa 6. Im reinsten Zustande ist es Kupferoxydul, Cu2O. Rotkupfererz findet sich z. B.
zu Rheinbreitbach am Siebengebirge, in
Cornwall, im
Banat, zu Chessy bei
Lyon,
[* 5] im
Ural. Durch
Aufnahme von
Kohlensäure, Sauerstoff
und Wasser wandelt sich das Rotkupfererz in faserigen grünen Malachit um. Eine
Varietät des Rotkupfererz ist die Kupferblüte
(der Chalkotrichit), die zarte karminrote haarförmige zu
Büscheln und
Netzen verwobene Nädelchen der Rotkupfererzsubstanz
darstellt.
s.
Rose
(Krankheit).
Bei denSchweinen ist der Rotlauf oder die Rotlaufseuche, nach der Form der sie erzeugenden
Spaltpilze auch Stäbchenrotlauf genannt, eine der verheerendsten
Infektionskrankheiten, die häufig in
Form bösartiger Seuchen auftritt. Früher hieß der Rotlauf
Bräune, Röte,Schweinetyphus. Der Rotlauf der Schweine
[* 6] zeigt in seinem
Vorkommen besondere Vorliebe für die wärmere Jahreszeit und für tief gelegene feuchte Gegenden. Meist erkranken an Rotlauf Schweine
im
Alter von 3 bis 12
Monaten; die Empfänglichkeit verschiedener Schweinerassen ist sehr verschieden.
Die Sterblichkeit der erkrankten
Tiere beträgt 50–85 Proz. Der durch Rotlauf hervorgerufene finanzielle Schaden ist
außerordentlich groß. Für das
Deutsche Reich
[* 7] wird er auf 4½ Mill. M. jährlich berechnet. Die Erreger des Rotlauf sind sehr
feine Stäbchen, die sich zahlreich im
Blut, in der
Milz, den
Nieren und
Lymphdrüsen der erkrankten
Tiere
vorfinden. Sie lassen sich leicht künstlich züchten und zeigen in Kulturen sehr charakteristische Wachstumseigentümlichkeiten.
Außerhalb des Tierkörpers wurden die Stäbchen wiederholt gefunden, insbesondere in verunreinigten stagnierenden
Gewässern.
Die
Infektion der
Tiere erfolgt wesentlich durch den Verdauungskanal; der eigentlichen Erkrankung geht ein wenigstens dreitägiges
Inkubationsstadium voraus. Die Erkrankung selbst beginnt mit hohem
Fieber, Freßunlust, großer Schwäche
und Lähmungszuständen des Hinterteils. Sehr bald entwickeln sich an den feinern Hautstellen
(Bauch,
[* 8] Innenfläche der Schenkel,
Hals,
Ohren) hellrote, später blaurote Flecken, die bald zusammenfließen und große Hautflächen einnehmen.
Unter zunehmender
Atemnot
erfolgt der
Tod gewöhnlich am dritten oder vierten
Tage der
Krankheit. Bei der
Untersuchung der
Kadaver findet man schwere
Entzündungen des
Darms, der
Nieren, der
Leber und des
Herzens, Milzvergrößerung
u. a. Die Behandlung ist wenig aussichtsvoll. Zur Bekämpfung der Seuche sind in den meisten
Staaten gesetzliche Bestimmungen erlassen worden, die die Verhütung der Weiterverbreitung durch
Anzeigepflicht, Sperren,
Ausfuhrverbote, Fleischbeschau erstreben. Von Pasteur wurde zuerst eine Schutzimpfung gegen den Rotlauf mittels
abgeschwächter Rotlaufstäbchen eingeführt, die gewisse Erfolge erzielte. Der Rotlauf ist auf den
Menschen nicht übertragbar.
Das Fleisch der an Rotlauf erkrankten
Tiere ist demnach an und für sich nicht gesundheitsschädlich für den
Menschen, stellt aber
ein verdorbenes (unter Umständen ekelerregendes) Nahrungsmittel
[* 9] vor. –
Über dieRotlaufseuchederPferde
[* 10] s. Pferdestaupe.
ursprünglich
Rotes Totliegendes, nannten die
MansfelderBergleute seit lange die Unterlage des von ihnen
abgebauten Kupferschieferflözes, das kein
Erz mehr enthält, für sie also tot ist, das Liegende bildet und zugleich eine
rote Färbung besitzt. Diese bergmännische Bezeichnung ist dann benutzt worden zur Benennung der Schichten,
die zwischen produktiver
Steinkohlenformation und dem Kupferschiefer oder der Zechsteinformation liegen. Das Rotliegendes ist also die
untere
Abteilung der Permischen Formation (s. d.); es bedeckt an vielen
Stellen die
Steinkohlenformation in konkordanter Lagerung
und besteht vorherrschend aus mächtigen Schichten von Sandsteinen und groben
Konglomeraten, deren eisenreiches,
thonig-sandiges
Bindemittel ihnen stets eine rötliche oder braunrote Färbung verleiht.
Im R. treten Porphyre und
Melaphyre, Thonsteine, Kalkstein und geringe
Kohlenlager auf. Es kommen in dieser Formation außer
Resten ausgestorbener salamanderähnlicher
Tiere fast nur solche von Landpflanzen vor, von Koniferen
[* 11] (s.
Tafel: Petrefakten
[* 12] derPaläozoischen FormationsgruppeIV,
[* 1]
Fig. 7, Bd.
12, S. 815), baumförmigen
Farnen und Equisetaceen.
[* 13] Verkieselte Baumstämme kommen bei
Chemnitz
[* 14] in
Sachsen,
[* 15] am Kyffhäuser und
im versteinerten
Wald von Radowenz in
Böhmen
[* 16] vor; verkieselte Farnstämme nannte man Starsteine oder Madensteine.
eins der wichtigstenErze zur
Darstellung des
Nickels; es krystallisiert höchst selten
in flachen hexagonalen Pyramiden, bildet meist spröde, derbe
Massen von licht kupferroter
Farbe (daher der Trivialname Kupfernickel),
die aber bald grau und schwarz anlaufen; die Härte beträgt 5,5, das spec. Gewicht 7,4 bis 7,7.
Chemisch ist das
ErzEinfach-Arsennickel,
NiAs, bestehend aus 43,9 Proz.
Nickel und 56,1 Proz.
Arsen, von dem oft gewisse Mengen durch
Antimon vertreten
werden. Der Rotnickelkies findet sich häufig (z. B. zu
Freiberg,
[* 17]
Schneeberg,
Annaberg,
[* 18] Joachimsthal, Richelsdorf,
Bieber,
Sangerhausen,
[* 19] Saalfeld
[* 20] in
Thüringen,
Andreasberg u. s. w.), doch nirgends in großer Menge.
Rotal,Rottel, auch Rattl, Handelsgewicht in Nordafrika, derTürkei,
[* 21]
Toscana, im Kirchenstaat,
in Neapel
[* 22] und
Sicilien (nur noch in ersterm Gebiete von gesetzlicher Geltung), von verschiedener
Schwere und meist der hundertste
Teil des Cantars. (S.
Cantaro und
Artal.)
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