Als
Großherzog verlieh er den Israeliten
von
Frankfurt die volle bürgerliche und polit.
Rechtsgleichheit und ernannte Roth zum Mitglied
des
Wahlkollegiums des damaligen Depart.
Frankfurt. Roth starb und hinterließ zehn
Kinder, darunter fünf
Söhne, die
seine Bankgeschäfte übernahmen.
2) SalomonMayer,Freiherr von Roth, geb. Chef des Bankhauses
S. M. von Rothschild in
Wien,
[* 3] hatte seinen Wohnsitz abwechselnd
in
Wien,
Paris
[* 4] und Frantfurt und starb in
Paris.
Sein einüger Sohn,
FreiherrAnselm Salomon von Roth, geb. übernahm nach des
VatersTode die Leitung des
Wiener Bankhauses. Er war Mitglied des österr.
Nach seinem
Tode übernahm sein Sohn,
FreiherrAlbert von Roth (geb.
die Leitung des
Wiener Bankhauses.
Ein älterer
Bruder des letztern,
Baron Ferdinand von Roth (geb.
lebt in
London
[* 5] als Privatmann und beschäftigt sich schriftstellerisch (eine Novelle
«Broni», Lpz. 1878).
Er ließ sich in
England naturalisieren und wurde darauf Mitglied des engl. Parlaments für
Aylesbury.
3) NathanMayer von Roth, geb. errichtete 1798 eine Handlung in Manchester,
[* 6] die er fünf Jahre später unter der Firma N. M. Rothschild nach
London verlegte. Er starb in
Frankfurt, worauf
seine
Söhne, deren ältester, Lionel Nathan von Roth, geb. gest.
Mitglied des engl.
Unterhauses war, das
Londoner Bankhaus unter der Firma N. M. Rothschild &
Söhne
fortführten.
Der Sohn Lionel Nathans, Lord Nathaniel von Roth, geb. wurde im Juni 1885 zum
Peer erhoben.
4)
FreiherrKarl Mayer von Roth, geb. wurde
Chef des Bankhauses in Neapel
[* 7] und starb daselbst
Das
Frankfurter Bankhaus
(M.
A. von Rothschild &
Söhne) wurde seit dem Ableben des
FreiherrnAnselm Mayer von Roth von den beiden
SöhnenKarl Mayer von R.s, den
Freiherren Mayer
Karl von Roth (geb. gest. und Wilhelm
Karl von Roth, seit 1886 von dem letztern allein geleitet.
Ersterer war Abgeordneter für
Frankfurt a. M. im Konstituierenden
und im ordentlichen
Reichstag des Norddeutschen
Bundes, darauf lebenslängliches Mitglied des preuß. Herrenhauses. -
Vgl.
Das Haus Roth. Seine Geschichte und seine
Geschäfte (2 Bde.,
Prag
[* 8] 1857).
Stollen, ein
Stollen zur Entwässerung der
Bergwerke bei
Freiberg
[* 9] (s. d.) in
Sachsen,
[* 10] dessen Mundloch
sich im Triebischthale oberhalb Meißen
[* 11] befindet. Er wurde 1844 begonnen und eröffnet. Der
Hauptstollen von Halsbrückenach Rothschönberg hat eine
Länge
von rund 14 km, die Seitenflügel im Innern des
FreibergerReviers ungefähr 35 km. Die Gesamtherstellungskosten beliefen
sich auf 11301700 M., wovon die Stadt 7147100 M. und das
Freiberger Bergrevier 4154600 M. getragen hat. Die
Saigerteufe, die der
Stollen unter dem frühern tiefsten Wasserabführungsstollen einbringt, beträgt durchfchnittlich 125 m.
(CaccabisrufaGray, s.
Tafel: Hühnervögel
[* 12] II,
[* 1]
Fig. 8), ein Südwesteuropa bewohnendes, sehr schmackhaftes
Huhn aus der Unterfamilie der Feldhühner (s. d.), das fast um die Hälfte größer
als das gemeine Rebhuhn ist, mit rotem Schnabel und
Beinen, oben rotgrau bis rostrot, an der Seite mit
etwas verlängerten, hellgrauen Federn mit hell- und dunkelbraunroten Querbinden, die
Kehle ist weiß mit schwarzer
Einfassung.
Spiegel,
[* 15] in der Experimentalphysik ein Hilfsmittel zur Untersuchung von Vorgängen mit hoher
Geschwindigkeit.
Die erste Anwendung rührt von Wheatstone (1835) her, der die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der elektrischen Entladung
durch den Rotierender Spiegel bestimmen wollte. Eine
Leidener
[* 16] Flasche
[* 17] wurde durch einen 2400 Fuß langen
Draht
[* 18] entladen,
der an jeder Belegung und in der Mitte Unterbrechungsstellen enthielt, welche dicht nebeneinander angeordnet waren, so daß
man drei Funken nebeneinander in einer Geraden sah.
Ein Objekt, im R. S. betrachtet, bewegt sich und erscheint je nach der Zeit des Aufleuchtens an einem
andern Ort. Bei 800 Umdrehungen des
Spiegels in der Sekunde schien der mittlere Funken im
Sinne einer Verspätung um ½°
verschoben und jedes Funkenbild auf 24° in die Länge gezogen. Es folgte hieraus, daß die Entladung von den beiden Belegungen
aus mit 62500 Meilen
Geschwindigkeit sich fortpflanzte und daß die
Dauer der Entladung 42 Millionsteile
einer Sekunde betrug. Neuere Versuche über die Entladung s.
Elektrische Schwingungen.
[* 19] Zahlreiche Anwendungen erfuhr der Rotierender Spiegel in der
Akustik, z. B. zur Untersuchung singender Flammen (s.
Harmonika, chemische), und in der
Optik zur Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit
(s. d.).
oder Rotbrüstchen
(ErythacusrubeculaCuv., s.
Tafel: Mitteleuropäische
Singvögel II,
[* 1]
Fig. 1, beim
ArtikelSingvögel), ein zur Familie der echten Sänger
(Sylviidae) gehörender, überall bekannter und beliebter
Vogel, der oberseits
olivenbraun und an
Kehle und
Brust gelbrot gefärbt ist. Er bewohnt ganz Europa
[* 20] und einen
Teil des westl.
Asiens und ist bei uns teilweise
Strich-, teilweise Zugvogel, der offene Laubholzwälder oder dichte, die Wiesen und Anpflanzungen
umgebende Gebüsche zu seinem Aufenthaltsort wählt. Von
Temperament ist er heiter und lebhaft und wird in der Gefangenschaft
leicht sehr zutraulich. Zur Nahrung dienen ihm
Insekten
[* 21] (besonders Fliegen)
[* 22] und
Beeren. Der
Gesang des Männchens
ist angenehm und dauert vom März
bis in den
Sommer. Das
¶
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Weibchen legt in das völlig gedeckte, fast am Boden oder in einem Erdloche stehende Nest fünf bis sieben strohgelbe, hellbraun
punktierte Eier.
[* 24] Im Spätsommer werden die Rotkehlchen häufig in Sprenkeln gefangen, in die man Fliederbeeren als Lockspeise
hängt.