aufkam, trat das Rotes Meer mit seinen Küstenländern aufs neue hervor und ist jetzt seit der Eröffnung des
Sueskanals neben
dem Nordatlantischen Ocean der meistbefahrene Meeresteil der Erde.
Rotes Meer heißt auch der Kalifornische
Meerbusen (s. d.).
Astfäule,
Stockfäule, durch den
Pilz
[* 2]
Trametesradiciperda Hart.
(s.
Trametes) erzeugte
Krankheit der Nadelhölzer,besonders an
Kiefern und
Fichten, findet sich an
Bäumen von dem verschiedensten
Alter; schon in jungen, fünf- bis zehnjährigen Schonungen und auch in hundertjährigen
Beständen werden die
Wurzeln von diesem
Pilze
[* 3] befallen. Seine hauptsächlichste Einwirkung besteht darin, daß die reiche
Entwicklung des Myceliums
in Rinde und
Holz der
[* 4]
Wurzeln Fäulniserscheinungen hervorruft, die auch in den
Stamm übergehen und in diesem oft bis zu einer
ziemlichen Höhe eine ähnliche
Zersetzung des Holzes bewirken. Da die Nahrungszufuhr aus dem
Boden so gänzlich aufhört,
so müssen die
Bäume zu
Grunde gehen.
Die Fruchtkörper dieses
Pilzes finden sich im
Boden an den
Wurzeln, sie sind von geringer
Ausdehnung
[* 5] und von zarterer Beschaffenheit
als die der andern
Arten der Gattung
Trametes. Die
Verbreitung derSporen im
Boden geschieht wahrscheinlich durch Mäuse, doch
kann auch durch Weiterwucherung des Mycels im
Boden sowie durch direktes Aneinanderliegen der
Wurzeln benachbarter
Bäume die
Krankheit fortgepflanzt werden. Als Gegenmittel wird Isolierung der durch den
Pilz entstandenen
Blößen mittels tiefer
Stichgräben empfohlen.
alter
Name für zwei isomorphe
Mineralien
[* 6] aus der Gruppe der
Sulfosalze, die reiche
Silbererze sind; beide krystallisieren rhomboedrisch mit vorwiegend prismatischem oder skalenoedrischem Habitus in Formen,
die sich denen des
Kalkspats nähern. Das eine ist das karmesinrote bis schwärzlich-bleigraue dunkle Rotgültigerz oder der Pyrargyrit,
das Antimonschwefelsilber, 3 Ag2S + Sb2S3 ^[3 Ag2S + Sb2S3], mit 60 Proz.
Silber, 22,2
Antimon, 17,8 Schwefel; es hat metallartigen Diamantglanz und ist undurchsichtig bis kantendurchscheinend; spec.
Gewicht 5,75 bis 5,85. Das andere ist das cochenill- bis karmesinrote lichte Rotgültigerz oder der Proustit, das
entsprechende Arsenschwefelsilber, 3Ag2S + As2S3 ^[3Ag2S + As2S3], mit 65,4 Proz.
Silber, 15,2
Arsen und 19,4 Schwefel, mit reinem Diamantglanz, halbdurchsichtiq bis kantendurchscheinend,
dem spec. Gewicht 5,5 bis 5,6. Beide schmelzen leicht; Kalilauge zieht Schwefelantimon und Schwefelarsen aus. Die Rotgültigerz sind
weitverbreitete
Erze; schöne
Krystalle liefern unter anderm die Gruben von
Freiberg,
[* 7] Joachimsthal,
Andreasberg, Chañarcillo
im nördl.
Chile.
[* 8]
kupferreiche und
deshalb rötlich gefärbte Gußwaren aus
Legierungen des Kupfers mit
Zink, welche gewöhnlich auch Zinn und
Blei
[* 9] in geringern Gewichtsmengen enthalten.
Bei zunehmendem Zinkgehalte wird die
Farbe
gelb und die Gußwaren heißen
Gelbguß oder
Messing (s. d.).
Man benutzt den Rotguß für Gegenstände, welche geringere
Sprödigkeit
als
Messing besitzen sollen, z. B. Lagerpfannen.
Bei höherm Zinn- und geringem Zinkgehalte wird der Rotguß zur
Bronze
[* 10] (s. d.).
Stadt im
BezirksamtSchwabach
[* 11] des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, an der Mündung der
Roth in die
Rednitz, der Linie
München-Bamberg-Hof und der
Nebenlinie Roth-Greding (39,3 km) der Bayr. Staatsbahnen,
[* 12] Sitz eines
Amtsgerichts (Landgericht
Nürnberg),
[* 13] hat (1890) 3323 E., darunter 341 Katholiken und 59 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 14] Fernsprecheinrichtung,
ein Luitpold-Denkmal, Schloß (14. Jahrh.);
Fabrikation von
Bronze, leonischen und Filzwaren und Hopfenbau.
Justus Ludw.
Adolf, Geolog und Mineralog, geb. zu
Hamburg,
[* 16] studierte in
Berlin
[* 17] und
Tübingen
[* 18] Naturwissenschaften, und ließ sich später in
Berlin nieder, wo er 1867 zum Mitglied der
Akademie der Wissenschaften
und zum Professor an der
Universität ernannt wurde und wo er starb. Seine erste größere
Schrift betrifft «Die
Kugelformen im
Mineralreich und deren Einfluß auf die Absonderungsgestalten der Gesteine» (Lpz.
1844). Später veröffentlichte er die wertvolle Monographie «Der
Vesuv
[* 19] und die Umgebung von Neapel»
[* 20] (Berl. 1857), ferner
wichtige Untersuchungen, die zumeist in den
Abhandlungen der
Berliner
[* 21]
Akademie erschienen und die sich auf die vulkanische Eifel,
auf die
Lehre
[* 22] vom
Metamorphismus, die
Bildung des
Serpentins, die Geognosie des niederschles.
Gebirges, den
Zobtenit u. s. w. beziehen. Daneben aber hat sich Roth namentlich um die Petrographie
die größten Verdienste erworben («Die Gesteinsanalysen», Berl.
1861; «Beiträge zur Petrographie der plutonischen Gesteine», ebd. 1869,
1873, 1879, 1884). Von seiner
«Allgemeinen und chem. Geologie»
[* 23] behandelt Bd. 1 (Berl.
1879) die geognostisch wichtigsten
Mineralien und ihre
Veränderungen, Bd. 2 (ebd. 1887) die Petrographie,
Bd. 3 (ebd. 1891 - 93) die Zusammensetzung und
Veränderung der Gesteine.
Paul von, Jurist, geb. zu
Nürnberg, studierte in
München
[* 24] die
Rechte, habilitierte sich 1848 daselbst,
wurde 1850 außerord. Professor in
Marburg,
[* 25] 1853 ord. Professor des deutschen
Rechts in Rostock,
[* 26] 1857 in
Kiel
[* 27] und 1863 in
München, wo er 1866 auch zum Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek ernannt wurde. 1874 - 89 war er
Mitglied der
Kommission zur Entwerfung eines
DeutschenBürgerlichen Gesetzbuches. Er starb in
München. Roth schrieb:
«Über die Entstehung der Lex Bajuvariorum»
(Münch. 1848),