«Wissenschaft der logischen Idee» (2 Bde.,
ebd. 1858-59),
welches Werk er in der
Schrift «Epilegomena» (ebd. 1862) gegen die
Angriffe von
Michelet
und Lassalle verteidigte; «Diderots Leben und Werke» (2 Bde.,
Lpz. 1866),
«NeueStudien» (4 Bde., ebd. 1875-78). Mit F. W.
Schubert besorgte eine
Ausgabe von Kants Werken (12 Bde., Lpz.
1838-42),
deren letzter
Band
[* 3] eine von ihm verfaßte «Geschichte der Kantschen
Philosophie» enthält. Als
Supplement zu
Hegels «Werken» gab er
«Hegels Leben» (Berl. 1844) heraus. Auch veröffentlichte er:
«Aus einem
Tagebuch. Königsberg
[* 4] Herbst 1833 bis
Frühjahr 1846» (Lpz. 1854) und «Von
Magdeburg
[* 5] bis Königsberg» (Berl. 1873).
-
Vgl. Ronaldshay Quäbicker,
Karl Ronaldshay (Lpz. 1879).
die Mitglieder gewisser geheimer Gesellschaften des 17. und 18. Jahrh.
Zuerst wird ihrer als eines bereits bestehenden
Bundes Erwähnung gethan in der 1614 zu
Cassel erschienenen, von
JohannValentinAndrea (s. d.) verfaßten
Schrift «Fama fraternitais». Als
Stifter wird ein gewisser
Christian Rosenkreuz genannt, der gegen
Ende des 14. Jahrh. eine
Wallfahrt nach dem
HeiligenGrabe unternommen haben, unterwegs in die Weisheit
und Naturerkenntnis der
Araber eingeweiht sein und nach seiner Rückkehr mit sieben vertrauten Freunden in
Deutschland
[* 6] die
Brüderschaft des Rosenkreuzes gegründet haben soll, deren Zweck die Zurückführung der
Kirche zum Urchristentum und die
Begründung der menschlichen Wohlfahrt in
Staat und Gesellschaft war.
Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich in der vorerwähnten
Schrift jedoch nur um eine Mystifikation, die in der
Absicht
unternommen war, die alchimistisch-theosophische Schwärmerei der damaligen Zeit zu geißeln. Die von
Andrea angeregte Idee
wurde indessen von Betrügern und
Phantasten eifrig ergriffen, und es bildete sich Anfang der zwanziger Jahre
des 17. Jahrh, der
Orden
[* 7] des goldenen Rosenkreuzes, der im Haag,
[* 8] in
Amsterdam,
[* 9]
Hamburg,
[* 10]
Erfurt,
[* 11]
Venedig
[* 12] und andern Orten Fuß
faßte und bis über die Mitte des 18. Jahrh. bestand.
Zum Zweck hatte er die Pflege theosophischer und naturwissenschaftlicher, besonders chem. Kenntnisse
und Fertigkeiten. Verschieden von ihm ist derOrden der deutschen
Gold- und Rosenkreuzer, der zwischen 1756 und 1768 in
Süddeutschland ausgebildet wurde und sich über
Deutschland und
Rußland ausbreitete. Er suchte sich eine Zeit lang mit ziemlichem
Erfolg der Freimaurerei zu bemächtigen. Die alchimistischen Schwindeleien des vorigen Jahrhunderts sind meist auf Rosenkreuzerei
zurückzuführen. Ein treffendes
Bild des rosenkreuzerischen
Treibens entwirft
MaxRing in seinem
Roman «Rosenkreuzer und
Illuminaten» (4 Bde.,
Krieg der weißen und der roten
Rose, der greuelvolle Bürgerkrieg, den 1455-85 die Häuser
York und Lancaster
in England um den
Thron
[* 16] führten. Der
Name stammt von den
Kennzeichen beider Familien, die ihre Parteien annahmen, der roten
RoseLancasters und der weißenRoseYorks.
Heinrich VI., der dritte Lancaster (seit 1422), war im dreißigsten
Jahre seiner Regierung noch ohne
Erben. Das Nachfolgerecht machten sich streitig der
Vertreter eines Seitenzweigs der Lancaster,
Beaufort (s. d.), der
Herzog von
Somerset und der
Herzog Richard von
York (s. d.). Die
Geburt eines Prinzen von Wales (1453) endete
den Hader nicht, bei zeitweiliger
Geisteskrankheit des Königs wurde
YorkProtektor, nach der Wiedergenesung
aber begünstigte
Heinrich den Rivalen
Somerset, worauf
York zu den Waffen
[* 17] griff.
Mit der
Schlacht bei St.
Albans 1455, in der
Somerset fiel, wurde der Bürgerkrieg eröffnet. Der
Held der Partei
York wurde der
Graf von Warwick (s. d.), die eigentliche Führerin der
Lancaster war die mannhafte Königin Margarete (s. d.) von
Anjou. Mehrere Jahre nach der
Schlacht von St.
Albans ruhten die
Waffen, bis der Kampf 1459 wieder ausbrach. Am wurde der König bei
Northampton geschlagen und gefangen. Die Königin
floh nach
Schottland und sammelte dort ein
Heer, mit dem sie Richard von
York bei
Wakefield besiegte.
An Richards
Stelle, der in der
Schlacht gefallen war, trat sein ältester Sohn Eduard, der bei
Mortimers-Croß in der Nähe
von Wigmore über Pembroke einen
Sieg errang und, obgleich das
Heer der Königin Warwick 17. Febr. bei
St.
Albans schlug, seinen Einzug in
London
[* 18] halten und sich 2. März als Eduard IV. zum König ausrufen lassen konnte.
Sofort wandten sich Eduard und Warwick von neuem gegen Margarete und vernichteten ihr
Heer bei Towton. Die Königin
suchte mit ihrem Sohn in
Schottland und
Frankreich Hilfe, aber erst nachdem sich Eduard mit dem mächtigsten
seiner
Helfer, dem
Grafen Warwick, entzweit und dieser über ihn bei Edgecote einen völligen
Sieg davongetragen
hatte, gestaltete sich die Sache der Lancaster wieder hoffnungsvoller. Eduard floh zu seinem Schwager
Karl dem Kühnen von
Burgund, und
Heinrich VI. wurde wieder in seine
Rechte eingesetzt (Okt. 1470). Mit burgund.
Hilfe kehrte Eduard März 1471 nach England zurück, schlug Warwick in der
Schlacht bei Varnet, in der dieser das
Leben verlor, und besiegte Margarete, die am
Tage der
Schlacht bei
Barnet in Dorsetshire gelandet war, 4. Mai bei
Tewksbury. Trotzdem gelang es Eduard nicht eine gesicherte
Thronfolge zu gründen, seine beiden
Söhne fielen dem Ehrgeiz seines
jüngern
Bruders Richard III. (s. d.) zum Opfer, und gegen diesen begann wieder der
Kampf. Der letzte dem Verderben seines Hauses entronnene Nebensproß der Lancaster,
HeinrichTudor, besiegte
und erschlug König Richard bei
Bosworth und bestieg den
Thron als
Heinrich VII. (s. d.). Diese Entscheidungsschlacht
endete den 30jährigen Bürgerkrieg, der die staatliche Sicherheit zerstört, den
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