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lernte' er reiste dann in Italien, ließ sich 1657 in Frankfurt a. M. nieder, wurde 1673 Hosmaler des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz und starb Er malte auch Bildnisse, am liebsten aber Landschaften in der Art N. Vergbems und K. Dujardins, Campagnabilder mit Hirten und Herden. Er ist trockner und kälter als jene.
Seine Radierungen (etwa 40) sind frisch und leicht aus- geführt.
Bilder von ihm sind in vielen Galerien, besonders in München, Schleißheim, Karlsruhe. Sein Bruder, Theodor Roqueplan, geb. 1638 zu Wesel, gest. 1698, lernte ebenfalls in Amsterdam und er- hielt, nachdem er an den Hof zu Casscl berufen worden war, fast von allen Höfen Deutschlands Aufträge. Er radierte unter andcrm eine Folge von sechs kleinen Vichstücken.
Von Joh. Heinrichs vier Söhnen zeichnete sich als Maler aus Philipp Peter N., geb. 1651 zu Frankfurt, der, weil er in Tivoli lebte, auch Rosa di Tivoli genannt wurde. Er starb dort 1705 in großem Elend. Er malte meist große Landschaften mit Tierherden, in breiter, oft derber Behandlung, die, zumal da sie nachgedunkelt sind, unangenehm wirken.
Acht Bilder von ihm sind in Dresden. Johann Melchior N., geb. 1659, zeichnete und malte in seines Vaters Art, verwandte aber auch wilde Tiere.
Seine Bilder sind hart und kalt. Er starb 1731 in Frankfurt. Job. Heinrichs Enkel, Joseph N., nachmals Galeriedirektor zu Wien, geb. 1728, gest. 1805, malte, zeichnete und radierte in der Manier seines Großvaters.
Roos, Johannes Christian, Erzbischof zu Frei- burg, geb. zu Camp am Rhein, stu- dierte in München und Bonn, wurde 1856 Pfarr- vcrwalter in Hochheim. 1860 berief ihn der Bischof von Limburg zu seinem Sekretär, 1862 zum Dom- vikar und 1864 zum Professor der Moral und Pastoraltheologie am Priesterscminar.
Nachdem er 1867 zum Regens befördert worden war, ernannte ibn 1869 das Domkapitel zum Domherrn und Stadtpfarrer in Limburg, kurze Zeit hernach die Regierung zum Schulinfpektor. Am wählte ihn das Limburgcr Domkapitel zum Nach- folger des Bifchofs Vlum und erfolgte seine Wahl zum Erzbifchof von Freiburg: als solcher wurde er 21. Sept. durch den Bifchof Hassner von Mainz inthronisiert.
Roosbeen, Krankheit, s. Elephantiasis.
Roosebeke, Ortschaft in Belgien, an der Schelde, südlich von Gent, bekannt durch die Schlacht wo die flandr.
Städte, besonders die Genter, unter Philipp von Artevelde (s. d.) von Karl VI. von Frankreich und seinem Ritterhcer unter Füh- rung des Connetable Clisson vollständig geschlagen wurden.
Pbilipp und 20000 scincr Lcute blieben auf dem Schlachtfelde.
Roothan, auch Rothaan, eigentlich Noten- haan, Joh. Phil., Icsuitengencral, geb. in Amsterdam, Enkel eines konvertierten Re- formierten, ging 1804 nach Rußland, trat dort 1806 in den Jesuitenorden und wurde 1812 zum Priester geweiht.
Als 1820 die Jesuiten aus Rußland aus- gewiesen wurden, ging er zunächst nach Brieg in der Schweiz, wurde 1823 Rektor des Kollegiums zu Turin und zum General des Ordens gewählt.
Als solcher starb er zu Rom. Er gab die «I^xei-eitia. Lpiriw^lia» des Ignatius von Loyola (s. d.) neu heraus (Rom 1835). Idoot'g diov^er (engl., spr. ruts bloer), s. Ge- bläse (Bd. 7, S. 623). Rootscher Kessel (spr. rut-), ein Dampfkessel (s. d., Bd. 4, S. 726 a). Roepell, Richard, Historiker, geb. zn Danzig, studierte in Halle und Berlin, habilitierte sich 1834 in Halle für Geschichte, wurde 1841 zum außerord.
Professor in Vreslau, )854 zum ord. Professor ernannt. Er war 1850 Mitglied des Er- furter Parlaments, 1861-63 und 1868-77 des preuß. Abgeordnetenhauses, 1867 des konstituieren- den Reichstags, wo er sich der nationallibcralen Partei anschloß, und seit 1877 Vertreter der Uni- versität Vreslau im Herrenhause. Roqueplan starb in Breslau. Er schrieb: «Die Grafen von Habsburg. Untersuchung über Genealogie und Be- sitzungen bis zur Thronbesteigung Rudolfs 1273» (Halle 1832),
«Geschichte Polens» ^D. 1, Kamb. 1840),
«Die orient. Frage in ihrer geschichtlichen Entwicklung 1774-1830» (Bresl. 1854),
«Polen um die Mitte des 18. Jahrh.» (Gotha 1876),
«Das Interregnum. Wahl und Krönung von Stanislaw August von Poniatowski» (Pos. 1892). Roper, Fluß in Nordaustralien, mündet nack östl. Lauf und nach Aufnahme mehrerer Nebenflüsse in die Eüdwestecke des Carpentaria-Golfs.
Von großer Breite im Nnterlauf, reich an Fifchen und von fruchtbarem Weide- und Waldland umgeben, verfpricht er für die Zukunft der Gegend von großer Bedeutung zu werden. Nopp, Goswin, Freiherr von der, Historiker, geb. zu Goldingen in Kurland, studierte in Berlin, Göttingen und Wien, durchforschte dann mehrere Jahre die hauptsächlichsten Archive der ehe- maligen Hansestädte und habilitierte sich 1875 in Leipzig. 1878 zum außerord.
Professor ernannt, folgte er 1879 einem Rufe als ord.
Professor der Geschichte an das Polytechnikum zu Dresden, ging 1882 in gleicher Eigenschast nach Gießen, 1890 nach Vreslau und 1891 nach Marburg. Roqueplan veröffent- lichte: «Erzbifchof Werner von Mainz» (Gott. 1872), «König Erich der Pommer» (Lpz. 1875),
«Zur deutsch-fkandinav. Geschichte des 15. Jahrh.» (ebd. 1876),
«Hanserecesse von 1431 bis 1476» (7 Bde., ebd. 1876-93),
«Deutsche Kolonien in Deutschland im 12. und 13. Jahrh.» (Gieß. 1886). Noquebrune (spr. rock'brühn), franz. Name von Roccabruna (s. Mentone). Roquefort (spr. rock'fohr), Dorf im Arrondisse- ment St. Affrique des franz. Depart. Aveyron in Guyenne, am Pic Combalou und am Soulzon (lin- ken Zufluß des Tarn), bei der Station Tournemire der Südbahnlinie Rodez-Ve'ziers, hat (1891) 971 E. und ist seit Jahrhunderten berühmt durch seine Käse (s. d., Bd. 10, S. 212^) aus der Milch von Schafen, die auf den Causscs (s. d.) weiden. Noquelaure (Roquelor, Rockelor), vorn bis unten zugeknöpfter Reiserock, Regenmantel, be- nannt nach dem Herzog von Roqueplan unter Ludwig XIV. Roqueplan (spr. rock'pläng), Louis Victor Nestor, franz. Schriftsteller, geb. 1804 zu Mallemort (Bou- ches-du-Nhöne), arbeitete nach der Restauration für den «^iMi-0» und andere Blätter und wurde dann Chefredacteur der genannten Zeitung.
Später lei- tete er mehrere Parifer Theater, die Varietes (seit 1840),
die Oper (seit 1847),
die Komische Oper (seit 1857),
das Chatelet (seit 1859).
Von ihm sind zu erwähnen «^ouv6ii63 ü. 1a inain» (anonym erschie- nen) und zwei Schriften voll Laune und Phantasie: