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Aquädukte gebaut sind. Die niemals unterbrochene Acqua Vergine versorgt den größten Teil der Stadt auf dem linken Ufer und liefert täglich 80000 cbm Wasser. Die Acqua Felice führte Sixtus V. 1585-87 aus den Quellen der Aqua Alexandrina, unter Benutzung der Bogenreihen der Aqua Marcia und Claudia in die Stadt, namentlich zur Versorgung der von ihm neu besiedelten östl. Hügelquartiere. Sie liefert täglich 21000 cbm Wasser. Die Acqua Marcia-Pia, 1870 wiederhergestellt, kommt 53 km weit aus dem Aniothal oberhalb Subiaco und liefert täglich 78000 cbm vorzügliches, doch sehr kalkhaltiges Wasser; die Acqua Paola, von Paul V. an Stelle der alten Aqua Traiana 1609-11 erneuert, versorgt den Stadtteil rechts vom Tiber; das Wasser, großenteils aus dem Lago di Bracciano, ist von geringerer Qualität (56000 cbm täglich). Die gesamte, durch Leitungen täglich nach Rom [* 2] kommende Wassermenge beträgt ungefähr 235000 cbm, doch fehlen allen Leitungen große Bassins innerhalb der Stadt, was bei jeder Störung im obern Laufe Wassermangel zur Folge hat.
Denkmäler. Rom hat nur wenige Standbilder von der Hand [* 3] moderner Künstler. Zu nennen sind: Das Bronzedenkmal für die 1867 und 1870 in den Kämpfen vor Rom gefallenen Brüder Cairoli aus Pavia in den Anlagen am Pincio (1883, von Ercole Rosa), das Standbild des Cola di Rienzo in den Anlagen beim Kapitol (1887, von Masini), des Dichters Pietro Metastasio auf Piazza San Silvestro (1886), des Giordano Bruno auf Piazza di Fiore (1889, von Ettore Ferrari), der Staatsmänner Terenzio Mamiani auf Piazza Sforza Cesarini (1892, von Benini) und Minghetti auf Piazza San Pantaleo (1895, von Gaugeri), das großartige Garibaldi-Denkmal bei Porta San Pancrazio und das Victor-Emanuel-Denkmal auf dem Kapitol (beide im Bau).
Kirchen. Obenan stehen die sieben Basiliken, welche seit Jahrhunderten von den Wallfahrern besucht zu werden pflegen: San Pietro in Vaticano (s. Vatikan [* 4] und Tafel: Rom I, [* 1] Fig. 5), San Paolo fuori le mura, San Giovanni in Laterano (s. Lateran und Tafel: Italienische Kunst II, [* 1] Fig. 4), Sta. Maria Maggiore, Sta. Croce in Gerusalemme, San Lorenzo fuori le mura und San Sebastiano. Alle liegen an der Peripherie der antiken Stadt, zum Teil sogar außerhalb der Mauern, da die Christengemeinden zuerst in den Vorstädten sich ausbreiteten. Am nächsten dem Centrum liegt Sta. Maria Maggiore, die größte der etwa 80 Marienkirchen in Rom, angeblich vom Papst Liberius 352 gegründet, schon 432 prächtig erneuert (von diesem Bau stammen die 42 schönen Marmorsäulen des Hauptschiffs mit ion. Kapitälen), im 13. Jahrh. restauriert, im 16. und 17. Jahrh. durch Anbauten (Prachtkapellen Sixtus' V., 1586, und Pauls V., 1611, mit den Gräbern derselben) erweitert, 1743 mit barocker Façade versehen.
Vor der Porta Tiburtina der Aureliansmauer liegt San Lorenzo, von Konstantin d. Gr. über dem Grabe des Heiligen erbaut, oft restauriert, mit schöner Façade von 1220 und Mosaikschmuck; Pius IX. bestimmte eine Seitenkapelle für sein eigenes Grab (er ist dort beigesetzt). Neben der Basilika [* 5] liegt der große Friedhof (Campo Verano) mit zahlreichen, mehr prächtigen als geschmackvollen Monumenten. Die Kirche Sta. Croce in Gerusalemme, von der Kaiserin Helena, Mutter Konstantins, für das von ihr aus Jerusalem [* 6] nach Rom gebrachte Kreuz [* 7] Christi gegründet, wurde im 18. Jahrh. gänzlich modernisiert, ebenso im 17. Jahrh. San Sebastiano (4. Jahrh.), über den gleichnamigen Katakomben an der Via Appia.
An der Via Ostiensis liegt San Paolo fuori le mura, über dem Grabe des Apostels erbaut, schon Ende des 4. Jahrh. von Theodosius und Honorius prachtvoll erneuert. Die Basilika des Honorius wurde 1823 durch Brand großenteils zerstört; das Langhaus ist seitdem prachtvoll wiederhergestellt (s. Tafel: Altchristliche Kunst II, [* 1] Fig. 8), ebenso Querschiff und Apsis (mit Mosaiken aus dem 13. Jahrh.). Die Façade wurde 1877 vollendet, ein großartiger quadratischer Vorhof ist (1895) der Vollendung nahe.
Unter den übrigen Kirchen (Gesamtzahl gegen 400) sind einige in antiken Bauwerken errichtet. So am Forum [* 8] Santi Cosma e Damiano (mit Mosaiken aus dem 6. Jahrh.) im Tempel [* 9] des Divus Romulus;
San Lorenzo in Miranda im Tempel des Antoninus und der Faustina;
San Giuseppe de' Falegnami über dem Carcer Mamertinus.
Einen Hauptsaal der Diocletiansthermen wandelte Michelangelo 1561 im Auftrag Pius' IV. zur Kirche Sta. Maria degli Angeli um;
Vanvitelli veränderte ihn 1749 in wenig glücklicher Weise.
Endlich das Pantheon (s. d. und Tafel: Rom I, [* 1] Fig. 1), als Kirche Sta. Maria ad Martyres genannt. Auf den Fundamenten und mit Beibehaltung des Planes eines antiken Gebäudes (Macellum magnum) ist Santo [* 10] Stefano Rotondo, die größte Rundkirche R.s errichtet, die 468 unter Papst Simplicius gebaut, 1450 und 1572 restauriert und dabei von Tempesta und Pomarancio mit den berüchtigten Marterbildern verunziert wurde. Nicht als Kirche gebaut ist auch Sta. Costanza an der Via Nomentana, ein Rundbau, ursprünglich Mausoleum einer Tochter Konstantins d. Gr., mit Mosaiken aus dem 4. Jahrh.
Die übrigen bedeutendern Kirchen R.s haben entweder aus ihrer Entstehungszeit die Form der altchristl. Basilika bewahrt oder sind Neugründungen der Renaissance und Barockzeit. In got. Stile erbaut ist einzig Sta. Maria sopra Minerva (1285), welche die Christusstatue Michelangelos, schöne Fresken von Filippino Lippi, das Grabmal des Fra Angelico da Fiesole und mehrerer Päpste (unter andern Leos X.) enthält. Altchristliche Basiliken sind: Sta. Agnese an der Via Nomentana (s. Tafel: Altchristliche Kunst II, [* 1] Fig. 6), ein zweigeschossiger Bau aus der Zeit Honorius' I. (626), mit Mosaiken aus dem 7. Jahrh.; San Bartolomeo auf der Tiberinsel; Sta. Cecilia in Trastevere, schon 499 erwähnt, mit Mosaiken aus dem 9. Jahrh. in der Tribuna, der liegenden Statue der Heiligen von Maderna (1600) und einem got. Marmortabernakel von Arnolfo di Cambio (1283) über dem Hochaltar.
San Clemente, zwischen Kolosseum [* 11] und Lateran, wird schon 392 erwähnt; die jetzige Kirche, Anfang des 12. Jahrh. erbaut, enthält Fresken von Masaccio und Mosaiken (s. Tafel: Mosaik, [* 1] Fig. 3); unter ihr eine (seit 1858 ausgegrabene) ältere Basilika, mit Malereien aus dem 11. Jahrh., noch tiefer Bauten aus röm. Zeit. San Crisogono, mit 22 antiken Säulen [* 12] und Mosaiken aus dem 14. Jahrh.;
Sta. Francesca Romana, früher Sta. Maria Nuova, auf den Trümmern des Tempels der Venus und Roma [* 13] am Forum;
San Giorgio in Velabro, aus dem 7. Jahrh., mit malerischer Vorhalle und Turm [* 14] (840);
Satt Giovanni e Paolo, die obere Kirche aus dem 12. Jahrh., darunter eine andere mit byzant.
Wandgemälden, ¶
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1887-90 ausgegraben, ebenso wie die noch tiefer gelegenen Reste des Hauses der Heiligen Johannes und Paulus (Märtyrer) mit Fresken aus dem 2., 4. und 5. Jahrh. n. Chr.;
San Gregorio, an Stelle des Vaterhauses Gregors d. Gr., mit Fresken von Domenichino und Guido Reni (Marter des heil. Andreas): San Marco mit Mosaiken aus dem 6. Jahrh., die schöne Vorhalle von Giuliano da Majano (1465);
Sta. Maria in Araceli, schon im 9. Jahrh. genannt, mit 22 antiken Säulen, schönen Grabmälern aus der Renaissance und Fresken von Pinturicchio;
Sta. Maria in Cosmedin, auch Bocca della Verità genannt (nach einer in der Vorhalle eingemauerten antiken Kolossalmaske, in deren Mund nach röm. Sage die Schwörenden die Hand legen mußten), angeblich aus dem 3. Jahrh., von Hadrian I. um 780 erneuert, 1892 fg. restauriert, wobei sich gezeigt hat, daß die Annahme, die Kirche sei in einen antiken Tempel eingebaut, irrig ist.
Sta. Maria in Domnica oder della Navicella mit 18 antiken Granitsäulen, die Vorhalle angeblich von Raffael;
Sta. Maria in Trastevere, eine der großartigsten Kirchen, schon 499 erwähnt, an der Façade Mosaiken von 1148, im Innern 22 antike Säulen, die Tribuna mit Mosaiken aus dem 12. und 13. Jahrh.;
San Martino ai Monti, unter Papst Symmachus 500 erbaut, 1650 prächtig erneuert, mit Freskolandschaften von Gaspard Poussin;
Sta. Prassede, aus dem 5. Jahrh., 820 von Paschalis I. umgebaut;
Sta. Pudenziana, angeblich die älteste Kirche R.s, von Petrus im Hause des Senators Pudens, der ihn beherbergte, gestiftet, mit schönen Mosaiken aus dem 4. Jahrh., die buntbemalte Façade 1858 erneuert;
San Pietro in Vincoli, auch Basilica Eudoxiana genannt, von der Kaiserin Eudoxia 442 gestiftet zur Aufbewahrung der Ketten Petri, mit 20 schönen antiken Marmorsäulen;
im rechten Querschiff das Grab Julius' II. mit der berühmten Kolossalstatue des Moses von Michelangelo (s. Tafel: Italienische Kunst V, [* 15] Fig. 2);
Santi Quattro Coronati (5. Jahrh.) mit Fresken aus dem 13. Jahrh.;
San Saba mit zweigeschossiger Vorhalle von 1465;
Sta. Sabina, 425 erbaut, mit 22 schönen korinth.
Säulen (die Thüren mit Holzschnitzereien aus dem 5. Jahrh.).
Aus der Renaissance- und Barockzeit stammen Sant' Agostino, 1479, mit Fresko von Raffael (Jesaias) und vielverehrter Madonnenstatue von Andrea Sansovino;
Sant' Andrea della Valle (1591), San Carlo ai Catinari (1612), beide mit Fresken von Domenichino und großartigen Kuppeln;
San Carlo al Corso (1612), von Onorio Lunghi und Pietro da Cortona;
il Gesù, die Hauptkirche der Jesuiten, von Vignola (1568), mit überreichem Schmuck in Marmor und Malerei;
Sant' Ignazio (1626-75) mit Deckenfresken von P. Pozzi;
San Giovanni dei Fiorentini, von Jac.
Sansovino begonnen, nach einem Plane Michelangelos von Giac. della Porta beendigt;
San Lorenzo in Damaso, als Teil der Cancelleria an Stelle einer ältern Basilika von Bramante (1495) errichtet und neuerdings glänzend restauriert;
San Luigi dei Francesi, von Giac. della Porta (1589), die Nationalkirche der Franzosen, mit zahlreichen Grabmonumenten (unter andern Claude Lorrain) und Fresken von Domenichino;
Sta. Maria dell'Anima, die Nationalkirche der Deutschen mit zugehörigem Colleg, von Giuliano da Sangallo (1500-14);
Sta. Maria di Loreto, ein Centralbau von Ant. da Sangallo (1507);
Sta. Maria della Pace mit Raffaels Sibyllen, die malerisch barocke Vorhalle von Pietro da Cortona;
Sta. Maria del Popolo (1477) mit schönen Monumenten, Fresken von Pinturicchio und der von Raffael angegebenen Capella Chigi (berühmte Deckenmosaiken);
Sta. Maria in Vallicella, auch Chiesa Nuova genannt (s. Tafel: Italienische Kunst II, [* 15] Fig. 7), von San Filippo Neri begründet (1550), mit Bildern von Rubens auf dem Hochaltar;
Sta. Maria della Vittoria, erbaut zum Andenken an die Schlacht am Weißen Berge (1620), mit der berühmten Gruppe der heil. Teresa von Bernini;
Sta. Maria ai Monti, von 1640;
Sta. Maria Nome di Maria, ein Centralbau mit Kuppel, errichtet zum Dank für die Befreiung Wiens von der Türkenbelagerung 1683;
Sant' Onofrio mit dem Grabmal Tassos, der 1595 im anstoßenden Kloster starb;
San Pietro in Montorio, span. Nationalkirche (1500), mit Fresken von Seb. del Piombo (im anstoßenden Klosterhof der zierliche Rundbau des sog. Tempietto di Bramante (1502), die Stelle der Kreuzigung Petri bezeichnend);
Santissima Trinità de' Monti (1495) mit Altarfreske (Kreuzabnahme) von Daniele da Volterra.
Auch in neuester Zeit sind zahlreiche kath. Kirchen gebaut, darunter mehrere sehr stattliche: Sacro Cuore di Gesù, 1878-87 erbaut, mit anschließenden Schul- und Wohlthätigkeitsanstalten;
San Gioacchino ai Prati, für das neue Quartier in den Prati di Castello, 1888 zum Jubiläum des Papstes gestiftet, 1893 geweiht, aber noch unvollendet;
Sant' Antonio di Padova, an der Via Merulana (1892).
Von nichtkath. Kirchen in Rom ist architektonisch bemerkenswert nur die engl. Paulskirche an der Via Nazionale; dem deutsch-prot. Gottesdienst dient die Botschaftskapelle im Palazzo Caffarelli.
Sämtliche im J. 1870 bestehenden Klöster sind zwar vom Staate eingezogen worden, doch sind seitdem eine große Anzahl neuer Ordenshäuser entstanden. Durch Großartigkeit zeichnen sich aus: das der Franziskaner in Via Merulana unweit des Laterans;
das den Jesuiten gehörige Collegio Massimo an der Piazza di Termini;
das Benediktinerkloster Sant' Anselmo, ein großartiger Bau auf der Westspitze des Aventins, 1895 vollendet.
Weltliche Bauten. Unter den Palästen sind die bedeutendsten der Palazzo Apostolico Vaticano (s. Vatikan), die Residenz des Papstes; der Palazzo Laterano (s. Lateran), gleichfalls den Päpsten verblieben, aber seit 1870 als Museum dienend; der Palazzo del Quirinale (s. Quirinal), seit 1870 Residenz des Königs. Für die städtischen Behörden dienen der Palazzo del Senatore und Palazzo dei Conservatori auf dem Kapitol. Der Deputiertenkammer angewiesen ist seit 1871 der früher für päpstl.
Behörden dienende Palazzo di Monte-Citorio, 1650 von Bernini im Auftrag der Familie Ludovisi begonnen, unter Innocenz XII. von Mattia de Rossi und Carlo Fontana vollendet (daher Curia Innocenziana); dem Senat der Palazzo Madama (der Sitzungssaal ist 1888 mit bemerkenswerten Fresken von Maccari geschmückt). Dem Papst verblieben ist ferner der Palast der päpstl. Kanzlei (Cancelleria), unter Sixtus IV. vom Kardinal Riario begonnen, mit schönem innern Säulenhof, fälschlich für ein Werk Bramantes gehalten. Im Besitz der österr. Regierung befindet sich der Palazzo di Venezia, ein mächtiger Bau ans der zweiten Hälfte des 15. Jahrh., das Äußere noch festungsartig, im Innern schöne Säulenhöfe; er ist jetzt Sitz der österr. Botschaft beim ¶