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(1850; im Lurembourg). Großartig, obwohl etwas ceremoniös, sind die Darstellungen im. großen Saale des Handelsgerichts in Paris. [* 2] Robertson hat sich auch als Vildnismaler Beifall erworben; er starb in Paris. Sein Sohn Antoine (Tony) N., geb. in Paris, bei Delaroche gebildet, jedoch mehr von Cogniet beeinflußt, hat ebenfalls als Historien- maler einen Namen. 1861 erregte er zuerst durch eine Scene aus der poln. Revolution Aufsehen; es folgten: Die Eroberung von Korinth [* 3] (1870; im Luxembourg), Die Danaiden (1873), Charlotte Corday in Caen (1874), vor allem aber 1876: Pincl nimmt den Irrsinnigen die Ketten ab. 1880 voll- endete er das Plafondgemälde für den Luxembourg: Die Verherrlichung der Poetik.
Auch als Porträt- maler ist er bedeutend. Robertin, Rob., Dichter, geb. zu Saalfeld [* 4] in Preußen, [* 5] studierte in Leipzig [* 6] und Straß- burg, war dann an verschiedenen Orten Hauslehrer, unternahm viele größere Reisen, bis er 1637 Sekre- tär am preuß. Hofgericht in Königsberg [* 7] wurde, wo er als kurbrandenb. Rat und Ober- sekretür starb. Seine wenigen geistlichen und welt- lichen Lieder, die er unter dem Namen Berintho veröffentlichte und die fast durchweg eiue ernste, ja düstere Färbung an sich tragen, sind enthalten in Alberts «Arien etlicher, teils geistlicher, teils welt- licher Lieder» (8 Tle., Königsb. 1638-50); neu hg. wurden sie von H. Osterley in dem 12. Bande der «Altpreuß. Monatsschrist», 1875, und in Kürschners «Deutscher Nationallitteratur», Vd. 19. Roberts, Alexander, Baron von, Schriftsteller, geb. in Luxemburg, [* 8] machte als preuß. Offizier die Feldzüge von 1866 und 1870-71 mit und war später Lehrer an der Kriegsschule in Erfurt. [* 9]
Seit 1883 machte er längere Reifen, lieh sich darauf in Dresden, [* 10] später in Wiesbaden [* 11] nieder. Er lebt feit 1886 in Berlin. [* 12] Von Robertson' Werten feien genannt: die Novellen «Es und anderes» (4. Aufl., Dresd. 1890),
«Unmusikalisch und anderes» (2. Aufl., ebd. 1887), «Satisfaktion. Das zersprungene Glück. I^a. 8p6ran2g.» (Stuttg. 1889),
die Romane «Lou» (3. Aufl., Dresd. 1887),
«Revanche!» (Lpz. 1889), «Die schöne Helena» (Dresd. 1890),
«Preisgekrönt» (2 Bde., Stuttg. 1890),
«Majestät» (Lpz. 1892) und das Schauspiel «Satisfaktion» (in Reclams «Nni- versalbibliothek», 1892). Roberts, David, fchott. Maler, geb. zu Stockbridge bei Edinburgh, befuchte die schott. Kunstschule in Edinburgh und ward 1822 als Dekorationsmaler im Drury-Lane-Theater in London [* 13] angestellt. Ein Ausflug nach Frankreich veranlaßte ihn zu der Darstellung der Kathedrale von Rouen [* 14] (1826) und der Kirche St. Germain in Amiens [* 15] (1827). Hierauf unternahm er eine mehr- jährige Reife nach Spanien, [* 16] Afrika [* 17] und dem Orient, auf der er das Material zu weitern Arbeiten fam- melte.
Die 1835-39 gelieferten Darstellungen span. und ägypt. Bauwerke in den Landschafts- almanachen erregten bereits in hohem Grade das Interesse des Publikums. Hierauf erfchienen die «8k6tc1i68 in. tlie IIoI^ I^anä, 8^ria, läumea., ^i'a,- dia, ^87pt, anä Nudiu» (4 Bde., Lond. 1842-48), ein Prachtwerk von 246 Blättern. Im Auftrage der Königin Victoria [* 18] malte Robertson die Eröffnung der Weltindustrieausstellung von 1851 und für seinen Gönner Lord Northwick den Auszug der Israeliten aus «Ägypten. [* 19] Von seinen Arbeiten sind ferner zu nennen: die Ruinen von Karnak, der Sonnentempel in Vaalbek, die Scenen aus Spanien und Marokko, [* 20] ein großes panoramaartiges Gemälde von Rom [* 21] und die Illustrationen zu Vulwers »lil^i-ims oltds I5KW6". Seit 1811 war er königl. Akademiker. Er starb in London. -
Vgl. Vallantine, 'Hie I^ite of I)Hviä Robertson (Edinb. 1866).
Roberts, Frederick Sleigh, brit. General, geb. in Irland, diente seit 1851 in In- dien, zeichnete sich 1857 bei der Belagerung von Dehli aus, nahm als Quartiermeister der bengal. Brigade unter Napier am Feldzuge in Abessinien 1867-68 teil und in derselben Stellung 1871-72 an dem Feldzuge gegen die Luschai. 1878 führte er im afghan. Kriege als Oberst die durch das Kurum- thal über den Peiwarpaß vorrückende Kolonne. Er wurde darauf zum Generalmajor befördert und er- hielt nach Wiederausbruch des Krieges 1879 den Oberbefehl. Am 9. Okt. befetzte er Kabul, fetzte Abd ur-Rahman zum Emir von Afghanistan [* 22] ein und eilte dem von Ejjüb Chan in Kandahar eingeschlossenen General Primrose zu Hilfe, mit dem gemeinsam er EMb 3. Sept. eine entscheidende Niederlage beibrachte. (S. Afghanistan, Vd. 1, S. 173 fg.) Als der Feldzug der Engländer gegen die Voeren eine unglückliche Wendung AN'öv.v.nen hatte, erhielt Robertson März 1881 den Oberbefehl in Natal und Transvaal, fand aber bei feiner Ankunft den Frieden bereits geschlossen.
Noch in demselben Jahre wurde ihm das Kommando über die Truppen der Präsidentschaft Madras [* 23] übertragen, und Juli 1885 wurde er zum Oberbefehlshaber in Indien ernannt. In diefer Stellung mußte er 1886 das aufständische Virma (s. d.) von neuem unterwerfen. Im Nov. 1892 legte er den Oberbefehl nieder und kehrte nach Eng- land zurück. Er gilt als einer der bedeutendsten engl. Feldherren. ftung. Nobertsche Dreiecksführung, f. Geradfüh- Robertson, Bezirk in der füdweftl.
Provinz der Kapkolonie, mit 3952 cilcin und (1891) 11332 E., darunter 6008 Weifte, liegt östlich von Kapstadt, [* 24] vom Breedefluß durchströmt. Das Land ist hügelig und fruchtbar, befonders an Wein. Im NO. liegt das Kleine Karroo oder das Kannaland. Der Hauptort N. zählt 2121 E. Robertson, Frederick William, engl. Theolog, geb. 1816 zu London, war feit 1847 Prediger zu Brighton, wo er 1853 starb. Robertson zählt zu den be- deutendsten engl. Homileten des 19. Jahrh. Seine religiöse Entwicklung führte ihn von dem katholisie- renden Traktarianismus zu dem freiern Stand- punkt der I^o^v Oduroli und schließlich der Vi-o^ä (Hui-ck. -
Vgl. Fr. W. Robertson, Lebensbild nach schrift- lichen und mündlichen Quellen, nebst Anhang reli- giöser Reden (Gotha [* 25] 1888, mit Vorwort von E. Frommet; 2. Aufl. 1893).
In deutscher Übersetzung erschienen: «Religiöse Reden» (2 Bde., Lpz. 1890, mit Vorwort von A. Harnack; Neue Folge, ebd. 1891), «Christenworte an Reich und Arm. Zwei sociale Mustcrpredigten» (Gotha 1890, hg. von Rade), «Reden über die Korintherbriefe» (Gott. 1895, hg. von Drews). Robertson, Thomas William, engl. Drama- tiker, geb. zu Spalding (Lincoln- fhire), zog als Mitglied einer von seinem Vater ge- leiteten Schauspielertruppe bis 1860 in den engl. Provinzen umher, ohne jedoch besonderes Talent für die Bühne zu entwickeln. 1860 kam er nach London und errang sich 1865 einen durchschlagenden Erfolg ¶