Georg Friedr.
Bernhard, Mathematiker, geb. zu Breselenz bei
Dannenberg in Hannover,
[* 2] wurde 1854 Privatdocent, 1857 außerord.
und 1859 ord. Professor der Mathematik an der
Universität zu Göttingen.
[* 3] Er starb zu Selasca am
Lago Maggiore,
wohin er sich zur Herstellung seiner Gesundheit begeben hatte. Riemann hat sich besonders um die
Funktionentheorie verdient gemacht. Besondere Erwähnung verdient seine
Abhandlung«Über die Anzahl der Primzahlen unter einer
gegebenen
Größe» (1859). R.s «Gesammelte mathem. Werke und wissenschaftlichen
Nachlaß» gab H.Weber heraus (2. Aufl., Lpz. 1892).
Hugo, Musikschriftsteller, geb. in Großmehlra bei
Sondershausen,
[* 4] studierte
in
Berlin
[* 5] und
Tübingen
[* 6] Jura, dann
Philosophie, besuchte nach dem Feldzug 1870/71 das
Leipziger Konservatorium, wirkte als Dirigent
und Musiklehrer in
Bielefeld,
[* 7] habilitierte sich 1878 in
Leipzig
[* 8] mit
«Studien zur Geschichte der Notenschrift» (Lpz. 1878), gab
aber die akademische Laufbahn bald auf. 1880-81 war er Musiklehrer in
Bromberg
[* 9] und wirkte seitdem als
Lehrer für
Klavierspiel und
Theorie an den Konservatorien zu
Hamburg,
[* 10]
Sondershausen und
Wiesbaden.
[* 11] Riemann hat sich als sehr fruchtbarer
musikalischer Schriftsteller schnell bekannt gemacht. Sein «Musik-Lexikon»
erschien in 4.
Auflage (Lpz. 1894). Ebenso wertvoll ist sein «Opern-Handbuch»
(Lpz. 1887, mit
Supplement; 2.
Supplement 1893). Am nachhaltigsten wirkten R.s Beiträge zur
Theorie der
Phrasierung, unter denen die «Musikalische Dynamik und
Agogik» (Hamb. 1884) die wichtigste ist. Nach seinem
System phrasiert,
veröffentlichte er eine Anzahl von Klavierwerken der Klassiker und der
Romantiker. Außerdem erschienen von Riemann mehrere
Schriften
über
Harmonielehre und eine Anzahl «Musikalischer Katechismen» (Lpz. 1888 fg.).
ein sehr verschiedenen Zwecken dienender, langer, schmaler Lederstreifen. Die bei
Transmissionen
zur Verwendung kommenden
Treibriemen aus Rindsleder haben auf ihre ganze Länge durchaus gleiche
Dicke, die sich je nach der
zu übertragenden Kraft
[* 12] und der Riemenbreite auf 4-8
mm beläuft. Sind dickere Riemen notwendig, so werden zwei Riemen aufeinander
genäht (doppelter Riemen). Die höchste mögliche
Breite
[* 13] eines Riemen stellt sich auf 1,3 m, jedoch werden diese
sehr kostspielig und selten benutzt.
Die
Verbindung der Riemenenden geschieht entweder durch Zusammennähen mit Nähriemen, schmalen Riemen von großer
Festigkeit,
[* 14] oder durch Riemenschrauben, Schrauben
[* 15] mit flachen
Köpfen und
Muttern, ferner durch eine große Zahl verschiedener
und meist patentierter sog.
Treibriemenverbinder oder Riemenschlösser, die durch Nieten,
Spitzen oder Schrauben die Riemenenden
zusammenhalten, auch einfach durch Aufeinanderleimen der schräg abgeschnittenen
Enden, besonders bei Übertragung geringer
Kräfte. Da der Riemen während des Betriebes sich reckt, ist ein öfteres Verkürzen, Nachspannen erforderlich.
Außer Leder
dienen zu
Treibriemen auch gewebte
Gurte (s. d.) sowie
Balata (s. d.). (S. auch
Riemenaufleger,
Riemenführer,
Riementrieb.)
oder Reem, unseemännisch
Ruder, ein Hebelwerkzeug zur Fortbewegung des
Bootes durch Menschenkraft. Es besteht
aus einer hölzernen
Stange, deren oberes Ende mit dem Griff, das untere mit einer schaufelartigen
Verbreiterung, dem
Blatt,
[* 16] versehen ist. Auf zwei Siebentel seiner Länge vom Griff aus befindet sich sein Auflager in der Runzel,
dem Dollen oder der Riemgabel; an dieser
Stelle ist es zum Schutz gegen Durchscheuern mit einem handbreiten Lederstreifen
beschlagen.
BeimRudersport
[* 17] gebraucht man den
AusdruckSkull für Doppelruder. Dem entsprechend unterscheidet man
Riem- und Skullboote.
Der Dollen befindet sich entweder auf der Bordwand (daher Dollen- oder Inriggerboote), oder auf
Auslegern
(daher
Ausleger- oder Outriggerboote). Auf Schiffsbooten liegen die auch in Runzeln, metallbeschlagenen Einschnitten des Dollbords
(s. d.).
ein
Apparat, welcher den Zweck hat, den
Treibriemen von einer festen
Riemenscheibe
auf eine Losscheibe und umgekehrt überzuleiten. Es geschieht dies während des Laufens der antreibenden
Riemenscheibe, und
zwar durch seitliches Verschieben einer Gabel, der Riemenführergabel, die den auf die betreffende Scheibe auflaufenden
Riemen
zwischen sich faßt.
ein auf der Peripherie glatt abgedrehtes
Rad, um welches zur Übertragung seiner Drehbewegung auf eine
andere Riemenscheibe ein
Riemen geschlungen wird. Die Riemenscheibe bestehen in der Haupt-
sache aus dem cylindrischen, außen glatten oder schwach gewölbten (ballig gedrehten), bisweilen auch mit einer oder
zwei seitlichen
Erhöhungen
(Borden) versehenen
Kranza (s. vorstehende
[* 1]
Fig. 1), der auf die zugehörige
Welle mittels
Keils oder
mittels
Stellschraube befestigten Nabe und den die beiden ersten
Teile verbindenden
Armen oder
Speichen d; an die
Stelle der letztern
tritt bei kleinern Riemenscheibe oft eine volle Scheibe zwischen
Kranz und Nabe. Sind die Riemenscheibe breit, so werden auch
zwei Armsterne nebeneinander angeordnet wie in
[* 1]
Fig. 2.
Die Riemenscheibe werden aus
Gußeisen, Schmiedeeisen oder Holz
[* 18] hergestellt. Die gußeisernen Riemenscheibe gießt man
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