forlaufend
(Reichs-814
abschiede, R6c688u8 imperii).
Endlich nennt man Rhamnose ein Protokoll oder einen schriftlichen Vertrag von größerm Umfang. Rezetzgelder, s. Rezeß und Bergwerksabgabe.
Rezinattvein, s. Griechische Weine.
Rezonville (spr. -songwil), Dorf im Kanton [* 2] Gorze, Landkreis Metz [* 3] des Bezirks Lothringen, etwa 14 km westlich von Metz, zwischen Gravelotte und Vionville, hat (1890) 449 kath. E. Zur Ge- meinde Rhamnose gehört der Weiler Flavigny (s. d.).
Die Schlacht bei Gravelotte (s. d.) wurde anfangs oft Schlacht bei N. genannt. Nl2", s. ^inl0!'2ÄIiä0. ^?gfl., s. Aee/. N^vSüa., s. Rigveda. N.K, chem. Zeichen für Rhodium (s. d.). Rha, der alte Name der Wolga. Rhabanus Maurus^ s. Hrabanus Maurus. Rhabarber (IlliLum ^.), eine zur Familie derPo- lygonaceen (s.d.) gehörige, dem Ampfer nahestehende Gattung., die sich von dem letztern durch ein aus 6 gleichgroßen Abscbnitten bestehendes Perigon, 9 Staubgefäße, [* 4] 3 kopfig-schildförmige Narben und eine dreiftügelige Schließfrucht unterscheidet.
Sämt- liche Arten der Gattung I^iiöuiu sind sehr stattliche Kräuter Mittelasiens, mit einem starken, ästigen, fast fleischigen Wurzelstock;
der Stengel [* 5] ist aufrecht, dick, oft von mehr als Armesstärke und, gleich den Asten, in der Knospe von großen häutigen Scheiden umhüllt.
Die Blätter sind sebr groß, ganz oder ge- lappt und die mächtigen Rispen aus vielblütigcn Trauben kleiner weißlicher oder roter Blüten zu- sammengesetzt.
Die Wurzelstöcke einiger Rhe'umartcn, vornehm- lich von Illionin plllinlNuni ^. und 1^1i6um olüci' nais ^ai/i. (s. Tafel: Polygoninen, [* 1] Fig. 2), sind ein sehr gebräuchliches Heilmittel sämtlicher Kulturstaaten.
Diese Drogue kommt vornehmlich aus den chines. Provinzen Iün-nan und Sze-tschuan sowie aus Tibet.
Der Verbreitungsbezirk der Nhe'umarten liegt zwischen dem 22. und 40.° nördl. Br. Die Drogue bildet gelbe, dicke, verschieden gestaltete, mehr oder minder von der äußern Schicht befreite, durch Bestreuen mit Rhabarberpulver gelb erscheinende abfärbende Stücke;
häufig sind sie mit einem Bohrloch versehen.
Zum Kleinverkauf in den Apotheken werden diefe Stücke meist in Würfelform geschnitten oder gefägt.
Die Drogue enthält fchr viele Stoffe, unter denen Chrysophan- und Cathar- tinsäure die Wirkung des Arzneimittels bedingen. In größeren Gaben (1-5 3) wirkt der Rhamnose als gelinde abführendes Mittel, während kleinere Gaben als magenstärkendes fowie als tonifch adstringierendes Mittel vielfache Anwendung finden. Die Bezeichnung russischer Rhamnose hat ibren Ur- sprung in dcm Umstände, daß der Rhamnose früher über Kiachta auf Schlittenkarawanen nach Moskau [* 6] und Petersburg [* 7] und von da in den europ. Handel ge- langte. Diefer Handelsweg ist jedoch gänzlich auf- gegeben, seitdem China [* 8] zahlreiche Häfen dem europ. Handel geöffnet hat.
Zur Zeit unterscheidet man Schen-si- und Sze-tschwan-Rhabarber im Handel; ordinäre Sorten klassifiziert man wohl auch als Kanton- und Shang-Hai-Rhabarber.
Die Kenn- zeichen des guten echten Rhamnose sind rötlichgelbe Farbe des Bruches mit weißrötlicher Marmorierung, Knir- schen beim Kauen, Schwere, feste Struktur, aroma- tisch-bitterlicher, wenig adstringicrender, nicht schlei- miger Geschmack.
Ausfuhrhäfen für Rhamnose sind Shang- hai (jährlich bis 7000 Pikuls ft 60k^) und Tien-tsin (1500 Pikuls).
Der Wert des Rhamnose schwankt nach seiner Güte zwischen 2-10 M. für 1 K3 im Großhandel.
Die Wurzeln einiger in England und Österreich [* 9] ge- züchteter Arten (z. B. litieuin unäulawia ^.) werden auch medizinisch gebraucht, stehen aber im Werte niedriger als der chinesische Rhamnose und sind durch den mehr rosafarbenen Bruch und die fehlende Marmo- rierung leicht zu erkennen. Rhabarbersaft (8ii-uz)u8 Riiei), ein mit Zucker [* 10] versetzter wässeriger Auszug der Rhabarberwurzel, der als Absührmittel für Kinder dient. Rhabarbertinktur.
1) Wässerige Rhamnose (1inc wi-g. Nei iiciuoZH), der Hauptsache nach ein wässe- riger Auszug der Rhabarbcrwurzel, eine braune Flüssigkeit.
2) Weinige Rhamnose oder Rhabarber- wein (^inctura I^lioi vino83.), eine gelbbraune Flüssigkeit von süßem, gewürzhaftem Geschmack, wird erhalten durch Ausziehen von 8 Teilen Rha- barberwurzel, 2 Teilen Pomeranzcnschalen und 1 Teil Kardamom mit 100 Teilen I'creswein, unter Zusatz von 12 bis 15 Teilen Zucker.
Die Rhamnose sind beliebte Magen- und gelinde Abführmittel.
Rhachiälgie (grch.), Schmerz im Rückgrat, Wirbelschmcrz;
Rhachiokyphosis, Krümmung des Rückgrats nach hinten;
Rhachiolordosis, Krümmung des Rückgrats nach vorn;
Rhachio- myelophthrsc, Rückenmarksschwindsucht;
Rha- chioparalyse oder Rhachioplegie, Lähmung der Rückenmarksnerven.
Rhachis (grch.), Rückgrat, Wirbelsäule.
Rhachitis (grch.), Rhachitismus, s. Englische [* 11] Itka.oopIiöi'N3, s. Flugfrosch. Mraukheit. Rhadamanthys, ein (5ohn des Zeus [* 12] und der Europa, [* 13] Bruder des Minos. Wegen eines Streites mit letzterm floh er aus Kreta nach Okalea in Böo- tien, wo er sich mit Alkmene vermählte. Ursprüng- lich fcheint er als König auf der Insel der Seligen gedacht, wo auch nach der ältern Sage die Ver- mählung mit Allmene stattfand. Dann ist er neben Minos und Aiakos strenger, aber gerechter Richter in der Unterwelt, wo er nach Platon die Thaten der aus Asien [* 14] kommenden Schatten [* 15] richtet. Rhadames, Stadt in Tripolis, s. Ghadames. Nhagädes (grch.), f. Auffpringen der Haut. [* 16] Rhamnaceen, Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Fraugulinen (s. d.) mit gegen 450 vorzugsweise in den tropischen und subtropischen Gegenden wachsen- den Arten, Bäume oder Sträucher, zum Teil mit kletterndem Stengel.
Die Blätter sind ungeteilt und bei vielen Arten lederartig;
die Blüten sind klein und haben einen meist dreifächerigen Fruchtknoten, der auf feinem Scheitel einen Griffel mit drei Narben trägt.
Die Frucht ist eine Kapsel oder Steinfrucht, drei- bis vierfächerig mit je eiucm Samen [* 17] im Fache. ^ Rhamlnn und Rhamnetnt, die Farbstoffe der ^ Beeren von Nhamnusarten.
Rhamnin spaltet sich l beim Kochen mit verdünnten Säuren in Rhamnetin und eine Zuckerart. Rhamnöfe, Isodulcit, c^i^ ^^O, ^ ihren Eigenschaften nach zudenZuckerarten gehörende Verbindung, die sich in mehrern Glykosiden, z. B. im Tanthorhamnin aus den Gelbbeeren und im ! Quercitrin, vorfindet und aus diesen beim Kochen mit verdünnten Säuren abgespalten werden kann. Ihrer chem. Konstitution nach ist sie wahrscheinlich Methylarabinose, ^IIy O^cilI).
Sie krystallisiert in großen Krystallen mit einem Molekül Krystallwasser, die bei 93" schmelzen. ¶