«Aus König
Friedrich Wilhelms IV. gesunden und kranken
Tagen» (Lpz.
1885). Unter seinem akademischen
NamenItasiusLemniacus gab er (Berl. 1872) eine Übertragung von Rutilius
«Dereditu» mit
Kommentar heraus. In ital.
Sprache
[* 3] erschienen von ihm «Tavole cronologiche e sincronedella storia fiorentina» (Flor. 1841),
«Bibliografia dei lavori pubblicati inGermania
[* 4] sulla storia d’italia» (Berl. 1863) und «Saggidi storia e letteratura» (Flor. 1881). In seinem Nachlaß fand sich sein aus mehrern
Bänden bestehendes
Tagebuch vor.
ünĭóng),
vor derFranzösischen Revolution und 1814–48 IsledeBourbon, 1809–14 IsleBonaparte genannt, südlichste der
bei
Afrika
[* 5] im
Indischen Ocean gelegenen
Maskarenen, unter 55° 36' östl.
L. und 21° südl.
Br., im
SW. von
Mauritius, 560 km östlich
von
Madagaskar,
[* 6] hat ein
Areal von 1980 qkm und elliptische Form mit 62 km Durchmesser. (S. die Nebenkarte
zur Karte
Madagaskar.) Die
[* 7]
Insel ist vulkanischen Ursprungs, wird von SO. nach NW. von
einer Gebirgskette durchzogen und so in zwei an Formation und Produktion verschiedene
Teile geteilt.
Im N. erheben sich auf dem 1500 m hohen Plateau der erloschene
Vulkan Gros-Morne, der
Pic de Chicots (2278
m) und der
Grand-Bénard (2895 m). In der Mitte steigt der Piton des Neiges zu 3069 m auf. Im SO.
liegt der noch immer thätige
Volcan oder Piton de la Fournaise (2625 m), welcher etwa den fünften
Teil der
Insel einnimmt. Er hat durch Lavaströme die Umgebungen, 44 km weit bis zur
Küste, in eine traurige Öde (Pays brûlé) verwandelt.
Diesen
Strich nebst einigen Sand- und
Steinwüsten an der
Küste ausgenommen, ist der
Boden überaus fruchtbar.
Die
Küsten sind von Klippen
[* 8] umgeben. Réunion hat 16
Flüsse,
[* 9] aber keinen schiffbaren, und zwei warme
Quellen.
Das Klima ist im allgemeinen mild und gesund.
Alle Produkte, die
Arabien, der
Asiatische Archipel und das südl. Europa
[* 10] erzeugen,
gedeihen auch hier. Die
Flora, am nächsten mit der von
Mauritius (s. d.) verwandt, ist durch die Entfaltung größerer und
höherer
Gebirge noch reicher. Ein Charakterbaum mit unverwüstlichem Holz
[* 11] ist Imbricaria petiolaris DC.
Ein Gürtel
[* 12] niederer
Bambusen schließt bei 1300 m den Tropenwald ab, dann folgt Gras- und Buschland. Die Zahl der Farnarten,
in allen feuchten Bergregionen der oceanischen
Inseln groß, beträgt hier 240.
Die Tierwelt ist nicht sehr reich. Es giebt außer Fledermäusen keine einheimischen Säugetiere
sowie keine Schlangen,
[* 13] aber wohl einige
Arten Schildkröten
[* 14] und Eidechsen,
[* 15] auch eine Anzahl besonderer Landvögel kommen vor
oder kamen früher vor, sind indessen vom
Menschen ausgerottet, so der Dodo (Didus apterornisSchlegel), ein blaues
Wasserhuhn(Porphyrio coerulescensSchlegel) von ansehnlicher
Größe, eine nicht näher gekannte riesenhafte Ralle, ein starartiger
Vogel, der Tinouch (Fregilupus variusBoddaert) genannt, und endlich ein Papagei, der Larteau (PalaeornisequesRody). Von niedern
Tieren, die hauptsächlich den Charakter der Madagaskarfauna ausweisen, scheinen besonders
Spinnen
[* 16] häufig zu sein.
Die Bevölkerung beträgt (1892) 171731, darunter 23161 ind.
Kuli, 5617 Madagassen, 9769 Afrikaner und 412
Chinesen. Das wichtigste
Erzeugnis ist Zucker,
[* 17] der namentlich seit 1818 in steigender Menge angebaut wird, ferner
Kaffee, Kakao,
Vanille,
Gewürznelken,
Tabak,
[* 18]
Gummi,
Oliven- und Kokosöl,
Farbe- und Tischlerhölzer,
Mais, Maniok,
Bataten u.s.w. 1891 betrug
die Ausfuhr einheimischer Waren 15,8 Mill.
Frs., die Einfuhr 22,2 Mill.
Frs. Zucker wurden (1892) 38402 t exportiert.
Der Viehbestand ist nicht bedeutend. Eisenbahn (126 km) führt von Pointe-des-Galets nach St.
Benoit und
nach St.
Pierre. Hauptort, Sitz des Gouvernements und eines
Bischofs, ist St.Denis auf der Nordwestküste an der Rivière de
St.
Denis, mit 36000 E., meist franz.
Kreolen, einem Gerichtshofe, Lyceum, theol. Seminar,
Bibliothek, botan.
Garten,
[* 19]Kaserne,
Stadthaus,
Bank, Museum, Militärhospital,
Theater,
[* 20] mehrern wissenschaftlichen
Vereinen und einer allen
Winden
[* 21] ausgesetzten
Reede.
Einen bessern Ankerplatz hat das 15 km südlichere
Saint
[* 22]
Paul,
die ersteNiederlassung der
Franzosen auf der
Insel, mit (1885) 28691 E.,
Schwurgericht, geistlichem College und Eisengießerei
[* 23] für die Marine.
SaintPierre hat (1885) 27359 E., liegt
an der Südküste und an der Mündung der Rivière d'Abord, besitzt künstliche Hafenbauten, denen sie ihren Wert verdankt.
Salazie, ein aufblühender Ort im Innern, hat warme Mineralquellen und gesundes
Klima
[* 24] für die an tropischen
Krankheiten Leidenden.
Réunion wurde nebst
Mauritius 1505 von dem Portugiesen
Mascarenhas entdeckt. Von
Madagaskar aus ergriff Flaccourt 1649
Besitz
von der
Insel und nannte sie
Bourbon. Eine franz.
Niederlassung, 1651 entstanden, überließ
Ludwig XIV. 1664 an die
Ostindische
Compagnie. Sehr blühte Réunion auf unter Labourdonnaye, der 1735–46 Gouverneur der
Maskarenen war, und eine zweite Entwicklungsepoche
begann, als der Intendant Poivre 1770 aus den
MolukkenGewürze hierher verpflanzte. Am nötigte
der engl.
AdmiralAbercromby den Gouverneur von Réunion zur Kapitulation, und England gab die
Insel erst 1815 wieder zurück. Bis 1848 bestand
Sklaverei. –
die von
Ludwig XIV. 1679–80 zu Metz,
[* 26]
Breisach und
Besançon
[* 27] errichteten besondern
Gerichte, die nicht nur untersuchten, welche Territorien vormals irgendwann und irgendwie mit seinen durch den Westfälischen
und Nimweger Frieden neu erworbenen
Ländern in
Verbindung gestanden hätten, sondern ihm auch diese Territorien förmlich
zusprachen. Dies jurist.
Verfahren, wofür man die Bezeichnung réunion, d. h. Wiedervereinigung,
gebrauchte, hatte, scheint es, ein Parlamentsrat
(Oberstaatsanwalt) zu Metz, Roland de Ravaux, ausgedacht. Ob die staatsmännische
Verantwortung wesentlich auf Louvois (s. d.) oder auf Colbert de Croissy, den
Bruder des Finanzministers, fällt, ist strittig. Auf die
Urteile der Rëunionskammern hin nahm man an sechshundert Herrschaften,
Städte,
Flecken, Dörfer u.s.w., namentlich Zweibrücken,
[* 28] Saarbrücken,
[* 29]
Veldenz,
Sponheim, Germersbeim, Mömpelgard
u.s.w. im Laufe des nächsten Jahres weg. Auch gegen die span.
Niederlande
[* 30] wurde ein gleiches Raubsystem ins Werk gesetzt
und namentlich Luxemburg,
[* 31] Courtray, Chimay
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