Landes, insbesondere aber das Kunstgewerbe zu studieren. 1876 wurde er ord. Professor der Geographie in
Marburg,
[* 2] 1883 inBonn.
[* 3] Er veröffentlichte: «Japan,
[* 4] nach
Reisen und
Studien» (2 Bde., Lpz. 1881
u. 1886) und übersetzte dieses Werk auch ins
Englische
[* 5] (Lond. 1884-89);
«Geogr. und naturwissenschaftliche
Abhandlungen. I. Columbus und seine vier
Reisen nach
dem Westen. Natur und hervorragende Erzeugnisse
Spaniens» (Lpz. 1892) sowie
«Asien»
[* 6] (im «Geogr. Handbuch zu
Andrees Handatlas»).
(spr. ränoh),JosephToussaint, franz.
Orientalist, geb. zu Lambesc (Depart.
Bouches-du-Rhône), studierte
zu
Paris
[* 7]
Arabisch,
Persisch und
Türkisch und erhielt 1824 eine Anstellung an der königl.
Bibliothek. 1832 wurde
er Mitglied der
Akademie der
Inschriften und Adjunktkonservator der orient. Handschriften, 1838 Professor des
Arabischen an der
Schule für orient.
Sprachen. 1854 rückte er zum Konservator der orient. Handschriften auf, und 1861 übernahm er
die Leitung der Schule für orient.
Sprachen. Er starb Seinen Ruf begründete Reinaud mit dem Werke: «Description des
monuments musulmans du cabinet de M. le
Duc de
Blacas» (2 Bde., Par. 1828).
Diesem folgten, außer der
Ausgabe des
«Roman de Mahomet» und des
«Livre de la loi au Sarrazins» (mit Fr.
Michel, Par. 1831),
die «Extraits des historiens arabes relatifes aux guerres des croisades»
(ebd. 1829) und die Invasion des Sarrazins en
France» (ebd. 1836). Zu der von ihm mit de Slane besorgten Textausgabe der Geographie
des
Abulfeda (2
Tle., Par. 1837-48) schrieb eine Einleitung, welche die Geschichte der geogr.
Wissenschaft im
Orient resümiert. Ferner veröffentlichte er: «Fragments arabes et persans, relatifs par les Arabes er les
Persans dans l'Inde et
à laChine (2 Bde., ebd. 1845), »Du feu grégois, des feux de la guerre et des origines de la poudre
à canon) (mit Favé, ebd. 1844).
Staatsbahnen,
[* 10] Sitz eines
Amtsgericht (Landgericht
Altona),
[* 11] hat (1890) 1320 E., Post,
Telegraph,
[* 12] ein im 16. Jahrh,
vom
HerzogAdolf von Holstein-Gottorp erbautes Schloß, jetzt Hotel, Kaltwasserheilanstalt (Sophienbad)
und Dampfmahlmühle und wird als
Sommerfrische von
Hamburg
[* 13] aus besucht.
Karl,
Komponist, Dirigent und Klaviervirtuos, geb. zu
Altona, trat bereits im elften Jahre als
Klavierspieler
auf, erhielt 1843 vom König
Christian VIII. ein
Stipendium, mit dessen Hilfe er in
Leipzig
[* 14] drei Jahre
Musik
studierte. Nachdem er inzwischen zum dän. Hofpianisten ernannt war, verschiedene
Kunstreisen durch Norddeutschland unternommen und sich abwechselnd in
Paris und
Bremen
[* 15] aufgehalten hatte, ging er 1851 als
Lehrer des
Klavierspiels an die Rheinische
Musikschule nach Köln.
[* 16] 1854 wurde er Musikdirektor in
Barmen,
[* 17] 1859 in
Breslau.
[* 18] 1860 übernahm er in
Leipzig das
Amt eines Kapellmeisters der Gewandhauskonzerte und eines Lehrers der
Komposition und
des höhern
Klavierspiels am dortigen Konservatorium. 1885 wurde er von der
UniversitätLeipzig
zum Dr. phil. honoris causa
ernannt, bald darauf erhielt er vom König von
Sachsen
[* 19] den
Titel Professor.
Als
Klavierspieler ist Reinecke besonders im Vortrag von Mozartschen
Konzerten und von klassischen Kammermusikwerken ausgezeichnet.
Als
Komponist huldigt er in selbständiger
Weise der Mendelssohn-Schumannschen
Richtung. Im Druck erschienen bis 1894 über 220
Kompositionen:
zwei
Sinfonien und zehn Ouvertüren, das Oratorium
«Belsazar», das für Männerchor geschriebene Chorwerk
«Hakon Jarl»,
die Märchenkompositionen «Schneewittchen», «Dornröschen»,
«Aschenbrödel», «Schneeweißchen und Rosenrot» und «Die
wilden
Schwäne» nebst verschiedenen andern größern Chorwerken, die Operetten «Der
vierjährige Posten» und «Ein
AbenteuerHändels», die große fünfaktige
Oper «König
Manfred », die dreiaktigen komischen
Opern
«Auf hohen
Befehl» (1886) und «Der Gouverneur von
Tours»
[* 20] (1891), vier Klavierkonzerte, ein
Harfen-, ein
Violin- und ein Violoncellokonzert, zahlreiche kleinere Klaviersachen, ein Klavierquintett und sechs
Trios,
Sonaten für
Klavier
und
Violoncello, viele ein- und mehrstimmige Lieder u. s. w. Eine
Karl-Reinecke-Stiftung zur Unterstützung bedürftiger
Musiker
und Musikstudierender besteht seit in
Leipzig. -
Vgl. Wasielewski,Karl Reinecke. Sein Leben, Wirken und Schaffen
(Lpz. 1892).
Vos (ReinekeFuchs),
[* 21] niederdeutsches Gedicht, der letzte
Ausläufer des mittelalterlichen
Tierepos (s.
Tiersage).
Aus der niederländ.
Dichtung des Hinric von
Alkmar (s. d.) übersetzt und nur in der prosaischen Ausdeutung, der sog.
KatholischenGlosse, erweitert, erschien «Reynke de
Vos» (Lüb. 1498) in der Mohnkopfdruckerei des Math.
Brandis, der vielleicht selbst der Übersetzer war (neu hg. von Prien,
Halle
[* 22] 1887; von E. Wolff, Stuttg. 1893; übersetzt von
Soltau, Berl. 1803, und von
Simrock in den
«DeutschenVolksbüchern», Frankf. 1845). 1539 wurde die
Glosse protestantisch umgearbeitet
(hg. von H.
Brandes, «Die jüngere
Glosse zum Reinke de
Vos»,
Halle 1891). Besonders wirkte Reineke Vos in der
schlechten, aber oft aufgelegten hochdeutschen
Übersetzung von 1544, die meistMich.
Beuther zugeschrieben wird und von Hartm.
Schopper 1567 in lat. Jamben übertragen wurde. Gottsched, der das Gedicht schätzte, bearbeitete
es in hochdeutscher Prosa (1752, hg. von Bieling,
Halle 1886) und
Goethe hat ihm durch die glücklichen
Hexameter seiner Umdichtung (1794) neues Leben verliehen. Wie im 16. Jahrh.
VirgilSolis und Jost
Ammann, hat es im 19. Wilh.
von
Kaulbach mit
Geist und Laune illustriert
(Münch. 1847 u. ö.).
Stadt im
KreisGlatz
[* 23] des preuß. Reg.-Bez.
Breslau, an der böhm. Grenze, an der
Weistritz
und der
NebenlinieGlatz-Rückers-Reinerz (20 km) der Preuh. Staatsbahnen (Bahnhof 5 km entfernt), Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Glatz) und Steueramtes, nach dem
Brande von 1844 neu gebaut, hat (1890) 3131 E., darunter 218
Evangelische und 16 Israeliten,
Post zweiterKlasse,
Telegraph, Oberförsterei, drei kath., eine evang.
Kirche, zwei private Webschulen,
Wasserleitung,
[* 24]
Kanalisation, Handweberei, Glasschleiferei, Papierfabrik, Schuhleisten- und Fournierschneidewerk, vier Brettsägen
und drei Kalkbrennereien.
Bad
[* 25] Reinerz, mit der Stadt durch eine
Allee verbunden.
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