Lagen der
Töne oder der Gattungen der
Stimme. Die
Bruststimme oder das Brustregister giebt die
Töne (besonders die tiefern)
an, die einen vollen
Klang haben, dem Gefühl nach aus der
Tiefe der
Brust hervorkommen und dem Sänger am leichtesten werden;
die
Kopfstimme oder das Kopfregister bringt die höhern und höchsten
Töne hervor, die erst durch viele
ÜbungenStärke
[* 2] gewinnen und in der
Kehle zu entstehen scheinen. Die
Töne der
Kopfstimme entstehen durch teilweise Verschließung
der
Stimmritze und heißen namentlich bei männlichen
Stimmen Falsett oder
Fistel; die Gesamtzahl der so hervorgebrachten
Töne
nennt man das Falsettregister.
Bei der Orgel und beim
Harmonium nennt man Register oder Manubrien die zu beiden Seiten der
Klaviatur
[* 3] oder über
dem Notenpult angebrachten, mit weißen Porzellanplättchen versehenen, gewöhnlich schwarz polierten Knöpfe. Auf dem weißen
Plättchen steht mit schwarzer
Schrift der
Name des Register, oder, was dasselbe ist, der einer Orgelstimme,
d. i. einer Pfeifenreihe,
die für jede
Taste der
Klaviatur eine
Pfeife von bestimmter Klangwirkung enthält und durch den Registerzug
in oder außer Thätigkeit gesetzt wird. Der Registerknopf bewegt einen Mechanismus an der Orgel, der dazu dient, die
Schleifen
in den Windladen anzuziehen oder abzustoßen. Die Register des
Harmoniums sind weit einfacher in der ganzenAnlage.
(S. Zungenwerke.)
[* 4] Registrierinstrumente,Instrumente zum Aufzeichnen zeitlich nacheinander, oder auch räumlich nebeneinander
stattfindender Erscheinungen irgendwelcher Art. Sie dienen dazu, an der
Hand
[* 5] der gewonnenen Aufzeichnungen die Gesetze der
gegenseitigen Abhängigkeit der betreffenden Erscheinungen zu studieren. Ihr Anwendungsgebiet ist ein
sehr großes, ihr Princip meist elektrisch. Sie dienen zum
Studium ballistischer Probleme und anderer in sehr kurzen Zeitintervallen
verlaufender Bewegungsvorgänge, zum Markieren des Eintritts wichtiger astron. und meteorolog.
Erscheinungen, registrieren den Verlauf von Ebbe und
Flut und die Änderung des Wasserstandes in
Flüssen und
Hochwasserbassins, zeigen die Schwankungen der
Spannung im
Netz von Elektricitätswerken, des
Dampfes im
Kessel einer Fabrik
an und dienen andererseits wieder dazu, dem Physiologen Auskunft zu erteilen über die kleinsten Änderungen des Pulsschlags
und anderer für ihn wichtigen Vorgänge.
Ihre Konstruktion ist den verschiedenen Zwecken entsprechend sehr verschieden. Gemeinsam
ist allen nur die meist von einem Uhrwerk bewegte Schreibfläche: aus einem Papierstreifen, einer sich
drehenden Scheibe, oder einem sich drehenden und gleichzeitig in der
Richtung der
Achse sangsam fortschreitenden Cylinder bestehend,
auf
dem ein
durch einen
Magneten aus- und eingerückter
Stift, ein überspringender Funke
u. dgl. schreiben.
Bei den meteorologischen Registrierapparate unterscheidet man solche, die ununterbrochen schreiben
und solche, bei denen Markierungen nur in gewissen Zeitabschnitten erfolgen, oder die Registrierung selbst kann durch die
Schwerkraft der Erde (mechanische Registrierapparate), durch den elektrischen
Strom (elektrische Registrierapparate), oder mit Hilfe der
Photographie (photographische
Registrierapparate) erfolgen. Die Aufzeichnungen geschehen auf Papierstreifen, die entweder um
Cylinder gelegt sind oder auf
Tafeln an den Markierstiften vorübergezogen werden. Solche
Apparate sind
Barometrograph (s.
Barometer),
[* 6] Thermometrograph
[* 7] (s. d.),
Anemograph (s. Windmeßapparate),
Hygrograph (s. d.). Mehrere
Instrumente vereinigt enthält der
Meteorograph
(s. d.).
Registrieruhr, in der
Astronomie,
[* 9] s.
Chronoskop. ^[= und Chronogrāph (grch.), Instrumente zur Bestimmung der Dauer einer Erscheinung oder zur Bestimmung ...]
(frz., spr. -máng), im allgemeinen Dienstvorschriften
oder Geschäftsordnung, wobei die nähere Bezeichnung angiebt, für welchen Zweig.
Militärisch versteht man darunter vorzugsweise
das Exerzierreglement (s. d.).
Neben diesem giebt es für andere militär. und bürgerliche Dienst- und Verwaltungszweige,
z. B. die
Verpflegung, das Kastenwesen, den Postdienst u. s. w., besondere Reglement.
(frz.), in derBuchdruckerkunst diejenigen Durchschußstücke aus Schriftmetall, zuweilen
auch aus
Messing, welche länger als ein Quadrat
(Konkordanz) sind und dazu dienen, die einzelnen
Zeilen schneller als mit einzelnen
kleinen Durchschußstücken weiter voneinander zu trennen;
man benutzt verschiedenartig starke
Stücke, je nachdem man die
Zeilen mehr oder weniger weit voneinander abstehen lassen will. (S. auch Durchschuß.)
(spr. rĕnahr),JeanFrançois, franz. Lustspieldichter, geb. im Febr. 1655 zu
Paris,
[* 10] bildete sich hauptsächlich auf
Reisen und wurde, bei seiner Rückkehr aus
Italien
[* 11] (1678) von Seeräubern gefangen, nach
Algier gebracht, aber losgekauft. Seine Erlebnisse erzählt er in «La Provençale».
Später begab sich Regnard nach
Dänemark
[* 12] und
Schweden,
[* 13] wo ihn
Karl XI. zu einer Forschungsreise nach Lappland
ermunterte. Regnard unternahm die
Reise in Gesellschaft zweier Landsleute, Fercourt und Corberon, und kam bis an die
Küste des
Eismeers.
Hierauf reiste er 1683 über
Stockholm,
[* 14]
Polen,
Ungarn
[* 15] und
Deutschland
[* 16] wieder nach
Paris. Seine
Reisen hat er anziehend geschildert
in seiner «Voyage en Laponie» («Voyage
en Flandre et en
Hollande», «En Denemark et en Suède»). Er lebte teils in
Paris, teils auf seinem Schlosse Grillon (Depart.
Seine-et-Oise) und starb Von seinen 25 dramat.
Arbeiten besteht ein
Teil in für das
Théâtre italien verfaßten
und skizzierten Harlekinaden, nur zehn seiner
Lustspiele sind im höhern
Stil verfaßt und haben zum
Teil
Molières Charakterkomödien znm Vorbild. Die regelmäßigen «Le
[* 17] distrait»
(1697),
«Les Ménechmes» (1705) nach Plautus, «Le
légataire universel» (1708) und «Le joueur» (1696) haben sich auf
der franz.
Bühne erhalten. Sie sind reich an drolligen
[* 1]
Figuren, komischen
Situationen und an Witz.
Außer
der
Ausgabe von R.s Werken in 5
Bänden (Rouen
[* 18] 1731) sind an
Ausgaben zu nennen: Michiels (2 Bde., Par.
1855), Fournier (2 Bde., ebd. 1874). – Vgl. Hahnn,¶
mehr
Regnard als Lustspieldichter (Lingen 1886); Regnard Mahrenholtz, J. F. eine Lebensskizze (Oppeln
[* 20] 1887).