richtsbarkeit beschränkt und erstreckt sich über die zum Etat des
Regiments gehörenden
Unteroffiziere, Gemeinen und Militärunterbeamten.
Den Regenverteilung gleichgestellt sind die Gerichte selbständiger
Bataillone und verschiedener besonderer Anstalten und Formationen,
ferner die Gerichte der in Dienst gestellten Schiffe
[* 2] und Fahrzeuge, der Werft- und Matrosendivisionen. (S. Militärgerichtsbarkeit.)
(engl.
Regina purple, spr. rĭdscheinĕ pörpl), ein rotvioletter künstlicher Farbstoff, der Gruppe
des Rosanilins (s. d.). Er ist das
Acetat des Monophenyl- (oder Tolyl-) Rosanilins und
Pararosanilins und
wird bei der Einwirkung der sog. Echappés
(Anilin und
Toluidin) des Arsensäurefuchsinverfahrens auf ein Gemenge von Rosanilin
und
Essigsäure gewonnen. Er findet beschränkte Anwendung in der Wollfärberei. Reginaviolétt spritlöslich nennt
man ein Nebenprodukt der Fuchsinfabrikation nach dem Nitrobenzolverfahren (wohl das salzsaure
Salz
[* 4] des Diphenylrosanilins),
welches zur Herstellung von
Goldkäferlack dient. Durch Einwirkung von Schwefelsäure
[* 5] erhält man daraus
Reginaviolétt wasserlöslich, einen Farbstoff, welcher
Wolle färbt.
eigentlich
JohannMüller, Mathematiker, Astronom und Mechaniker, geb. zu Königsberg
[* 8] in
Franken,
bildete sich seit 1451 unter
Georg von Purbach und lehrte dann Mathematik zu
Wien.
[* 9] Sein Wunsch, die griech.
Sprache
[* 10] unter der Leitung des damals berühmten
PhilologenGeorg von
Trapezunt zu lernen, bewog ihn, 1461 mit dem Kardinal
Bessarion
nach
Italien
[* 11] zu gehen. Nach seiner Rückkehr (1468) lebte er am
Hofe des ungar. Königs Matthias Corvinus, bis er sich 1471 zu
Nürnberg
[* 12] niederließ, wo er in
VerbindungmitBernh.
Walther stand, mit dessen Unterstützung eine
Sternwarte,
[* 13] eine mechan. Werkstätte und eine Druckerei angelegt wurden. Er wurde 1475 vom Papst
Sixtus Ⅳ. zum
Bischof von
Regensburg
ernannt und zugleich wegen der Kalenderreform nach
Rom
[* 14] berufen.
Durch die von Regiomontanus teils erfundenen, teils verbesserten astron.
Instrumente (Meteoroskop, Torquatum und Jakobsstab)
[* 17] wurde den
geogr. Entdeckungen namentlich der Portugiesen und
Spanier wesentlicher Vorschub geleistet. Martin
Behaim hat die Portugiesen
mit den
Instrumenten
und
Schriften seines Lehrers bekannt gemacht. Seine
Schriften über Wasserleitungen,
Brennspiegel, Gewicht und andere ähnliche Gegenstände zeugen von vielumfassender Gelehrsamkeit und seltenem Scharfsinn.
Seine «Ephemerides ab anno 1475‒1506» (Nürnb.
1474), fortgesetzt vonBernh.
Walther, der nach R.’
Tode dessen Papiere kaufte, und herausgegeben von Schöner (ebd. 1544),
sind sehr genau; Columbus und
Vasco da Gama hatten sie an
Bord;
Amerigo Vespucci bestimmte mit ihrer Hilfe 1499 die
geogr. Länge der Orinocomündung. Die ersten wirklichen Kometenberechnungen rühren von
Regiomontanus her. Von seinen übrigen
Schriften sind die wichtigsten: das
«Calendarium» in lat. und deutscher
Ausgabe (Nürnb. um 1473),
(entstanden aus dem mittellat. Worte regesta), im allgemeinen ein Verzeichnis,
z. B. der Eingaben, welche bei einer
Behörde gemacht werden, oder der mündlich angebrachten Sachen, und daher registrieren
soviel als eintragen. Registrator heißt derjenige Kanzleibeamte, welcher das Eintragen und die Aufzeichnung
der eingelaufenen Sachen zu besorgen hat, oder auch der
Beamte, welcher die
Akten verwaltet; in neuester Zeit bezeichnet man
mit auch Vorrichtungen zum Einordnen und
Aufbewahren von
Briefen (Sammelmappen).
Registrande ist das angefertigte Verzeichnis der gemachten Eingaben oder das Verzeichnis der vorhandenen
Akten; Registratur die Aufzeichnung des mündlich Angebrachten, aber auch die Geschäftsstelle des Registrators. Jede
Regierung, jeder Magistrat hat für die Registratur eigens angestellte
Beamte. Die Registraturwissenschaft ist der
Inbegriff
derjenigen Regeln, nach denen ein hauptsächlich aus gerichtlichen oder wissenschaftlichen
Akten bestehendes
Archiv sowie die
Sammlung der laufendenAkten zu ordnen und zu erhalten ist. Dieselbe ist eine Unterabteilung der Archivwissenschaft.
Ferner ist Register ein alphabetisch geordnetes Inhaltsverzeichnis bei
Büchern; dasselbe kann entweder Sach- oder Wortregister
sein.
In der
Musik bedeutet Register soviel wie Fach oder
Abteilung des
Gleichartigen. Bei der menschlichen
Stimme bezeichnet man durch Register die
verschiedenen
¶
mehr
Lagen der Töne oder der Gattungen der Stimme. Die Bruststimme oder das Brustregister giebt die Töne (besonders die tiefern)
an, die einen vollen Klang haben, dem Gefühl nach aus der Tiefe der Brust hervorkommen und dem Sänger am leichtesten werden;
die Kopfstimme oder das Kopfregister bringt die höhern und höchsten Töne hervor, die erst durch viele
ÜbungenStärke
[* 23] gewinnen und in der Kehle zu entstehen scheinen. Die Töne der Kopfstimme entstehen durch teilweise Verschließung
der Stimmritze und heißen namentlich bei männlichen Stimmen Falsett oder Fistel; die Gesamtzahl der so hervorgebrachten Töne
nennt man das Falsettregister.
Bei der Orgel und beim Harmonium nennt man Register oder Manubrien die zu beiden Seiten der Klaviatur
[* 24] oder über
dem Notenpult angebrachten, mit weißen Porzellanplättchen versehenen, gewöhnlich schwarz polierten Knöpfe. Auf dem weißen
Plättchen steht mit schwarzer Schrift der Name des Register, oder, was dasselbe ist, der einer Orgelstimme, d. i. einer Pfeifenreihe,
die für jede Taste der Klaviatur eine Pfeife von bestimmter Klangwirkung enthält und durch den Registerzug
in oder außer Thätigkeit gesetzt wird. Der Registerknopf bewegt einen Mechanismus an der Orgel, der dazu dient, die Schleifen
in den Windladen anzuziehen oder abzustoßen. Die Register des Harmoniums sind weit einfacher in der ganzen Anlage.
(S. Zungenwerke.)