Burg Hohenstaufen besessen haben und hatten seit 1613 Sitz und
Stimme auf der schwäb. Grafenbank. Im 13. Jahrh. teilte
sich das Geschlecht in zwei Hauptlinien: Rechberg
u. Rechberg auf den
Bergen
[* 2] (erloschen 1413) und Rechberg
u. Rechberg unter den
Bergen. Letztere teilte
sich wieder in Hohenrechberg (erloschen 1584), Staufeneck (erloschen 1599) und Illeraichen (erloschen
1676); erhielt 1626 die Erlaubnis zur Wiederaufnahme des Grafentitels und die
Erhebung von Illeraichen 1626 und Hohenrechberg 1638 zur
unmittelbaren Reichsherrschaft.
Schon 1607 war ein Nebenzweig von Illeraichen: " Kronburg » in den
Reichsgrafenstand erhoben worden und hatte Sitz auf der schwäb. Grafenbank, wie auch der
andere Nebenzweig «Donzdorf» (erloschen 1732) den Grafentitel 1699 reassumierte.
Ein dritter Nebenzweig von Illeraichen ist der noch bestehende: Kronburg-Osterberg.
Standesherr mit dem
PrädikatErlaucht ist
GrafOtto von Rechberg
u. Rechberg, geb. der 1885 seinem
Vater in der Standesherrschaft
und als erbliches Mitglied der Ersten Kammer in
Württemberg
[* 3] folgte. Sein Großvater
Graf Aloys von Rechberg
u.
Rechberg, geb. war kurbayr. Gesandter beim
Kongreß in Rastatt
[* 4] und bei der Reichsdeputation von 1802, unterzeichnete 1806 als
bayr.
Komitialgesandter die Erklärung zu
Regensburg,
[* 5] durch welche 13 Reichsfürsten und ein Reichsgraf sich vom
Reiche trennten,
nahm mit seinem
Vater 1810 den Grafentitel wieder an und war als bayr. Minister der auswärtigen Angelegenheiten
beim
Wiener und Karlsbader
Kongreß thätig. 1825 in den
Ruhestand versetzt, starb er
Sein
Bruder,
GrafJoseph von Rechberg
u. Rechberg, geb. befehligte in den Feldzügen 1813-15 ein bayr.
Armeekorps, war dann bis 1826 außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter bayr. Minister
am
Hofe zu
Berlin
[* 6] und starb Sein Sohn
GrafAlbert von Rechberg
u. Rechberg, geb. gest. war der
Vater des derzeitigen Standesherrn des
GrafenOtto von Rechberg
u. Rechberg, geb. der 1885 in der Standesherrschaft
und als erbliches Mitglied der Ersten Kammer in
Württemberg folgte.
Mitte 1853 wurde er dem Feldmarschall Radetzky für die Civilangelegenheiten des Lombardisch-Venetianischen
Königreichs beigegeben und 1855 zum Präsidialgesandten beim
Bundestag ernannt. Am wurde er zum Ministerpräsidenten
ernannt und übernahm das
Portefeuille des Äußern und des kaiserl. Hauses, mußte zwar im Dez. 1860 das Präsidium
an den Erzherzog
Rainer abtreten, blieb aber noch Minister des Äußern, bis GrafMensdorff-Pouilly
sein Nachfolger wurde. R.u.R. ist lebenslängliches Mitglied des österr. Reichsrats.
astronomische, die mit mehrern
Sternwarten
[* 14] verbundenen Anstalten, welche ^[]
hauptsächlich die
Aufgabe
haben, die für astron.
Beobachtungen notwendigen astron. Ephemeriden voraus zu berechnen, die der
Sonne,
[* 15] des Mondes, der
Planeten
[* 16] und der Fundamentalsterne, die vorkommenden
Sonnen- und Mondfinsternisse,
Sternbedeckungen, Monddistanzen,
[* 17] Verfinsterungen der Jupitertrabanten u. s. w. Die von ihnen gewöhnlich mehrere Jahre im
voraus veröffentlichten Sammlungen solcher Ephemeriden und sonstiger für den Astronomen wichtiger Angaben heißen astronomische
Jahrbücher. Die wichtigsten derselben sind:
«Berliner
[* 18] astron. Jahrbuch»,
«Nautical Almanac», «Connaissance
des temps» und
«American Ephemeris».
zur mechan. Ausführung von Zahlenrechnungen bestimmte
Instrumente.
Schon die alten
Römer
[* 19] kannten ein
Rechenbrett (abacus), auf welchem Knöpfe sich verschieben ließen, die je nach
ihrer
Stellung Einer, Zehner,
Hunderte u.s.w. bedeuteten. Auf demselben Princip beruhen die Rechenmaschinen, wie sie in Schulen für den
Elementarunterricht gebräuchlich sind und bei denen die einzelnen Knöpfe auf
Drähten eines Rahmens
verschiebbar sind. Die Neperschen Rechenstäbchen
[* 20] (s. Napier, John) enthalten von jeder
Ziffer die Vielfachen bis neun und
geben durch Aneinanderlegen zwei Zahlenreihen, durch deren
Addition ein Produkt erhalten wird.
Der Rechenschieber ist ein Schieberlineal aus Papier, Holz,
[* 21] seltener aus Metall, mittels dessen man multiplizieren, dividieren,
potenzieren,
Wurzel
[* 22] ziehen, also alle
Rechnungen, die sich logarithmisch behandeln lassen, in kurzer Zeit
ausführen kann. Er besteht aus einem
Lineal, in dessen Mitte sich der Länge nach ein zweites
Lineal, der Schieber oder die
Zunge, in einem Falz
[* 23] verschieben läßt. Die zusammenliegenden Kanten beider sind mit logarithmischen
Teilungen versehen.
Als
Rechenscheibe bezeichnet man einen weniger verbreiteten Rechenschieber in Scheibenform, in dem eine
größere Scheibe, der Limbus, sowie eine auf diesem bewegliche kleinere Scheibe, die
Alhidade (s. d.), logarithmische
Teilungen
enthalten. Während Rechenschieber und
Rechenscheibe nur drei
Stellen des Produkts liefern, hat
Billeter eine Rechentafel, die
vier
Stellen, und eine Rechenwalze, die vier bis fünf
Stellen angiebt, konstruiert. Die Wirkungsweise
der Rechenmaschine besteht darin, daß die mechan.
Addition oder
Subtraktion zweier
Zahlen mittels einer einzigen
Drehung einer
Handkurbel bewirkt wird, indem eine Anzahl von Scheiben um je einen den
Ziffern der
Rechnung entsprechenden Winkel
[* 24] gedreht
werden; der Mechanismus ist derart eingerichtet, daß, wenn die Scheiben die
Lagen 0-9 oder 9-0 überschreiten,
ein Weiterdrehen der diesen letztern Scheiben folgenden (höhern) stattfindet. Dieses Princip lag schon den sinnreichen ältern
Konstruktionen zu
Grunde, an deren Vervollkommnung berühmte Gelehrte, wie
Pascal,
Leibniz, Poleni, Leupold, gearbeitet haben.
Neuere
Systeme sind die Rechenmaschinen von Hahn,
[* 25]
Müller,
Thomas,
Roth, Scheutz, Dietzschold,Selling, Gutbier, Odhner,
von denen diejenige von
Thomas in Colmar
[* 26] in ihrer heutigen verbesserten Gestalt, ihrer ausgedehnten
¶
mehr
Verwendbarkeit wegen, gegenwärtig die verbreitetste ist. Die Thomassche Rechenmaschine gestattet selbst die Ausführung
des Wurzelausziehens und Potenzierens. -
Vgl. Tetmajer, Theorie und Gebrauch des logarithmischen Rechenschiebers (Zür. 1875);
von Ott, Der logarithmische Rechenschieber (Prag
[* 28] 1873);
Wüst, Anleitung zum Gebrauch des Taschenrechenschiebers für Techniker.
Mit einem Rechenschieber (2. Aufl., Halle
[* 29] 1890);