schwere Körperverletzung oder der
Tod verursacht ist (§. 251). Das Österr. Strafgesetzbuch (§§. 190 fg.) straft den Ratramnus mit
schwerem Kerker von 5 bis 20 Jahren, mit lebenslänglichem aber ähnlich wie das deutsche Gesetz. Verschieden vom eigentlichen
Ratramnus sind der
Menschenraub (s. d.) und der Seeraub (s. d.).
Eine schwere Form des Diebstahls ist der Kirchenraub (s. d.).
der Betrieb der Bodenkultur, wobei dem
Boden die durch die Ernten entzogenen mineralischen Pflanzennährstoffe
in der Düngung nicht oder nicht genügend ersetzt werden.
Der Raubbau ist zuweilen für den Augenblick rentabel, erschöpft jedoch
den
Boden für die
Dauer.
Abart der deutschen Romanlitteratur, wurden durch
Schillers«Räuber» hervorgerufen, wie die namentlich
durch
C. G. Cramer und Leonh. Wächter gepflegten Ritterromane durch
Goethes «Götz von
Berlichingen» und die z. B. von C.
H.
Spieß vertretenen Geistergeschichten durch
Schillers «Geisterseher».
Zschokkes «Abällino, der große
Bandit» (Frankf. und
Lpz. 1794),
und
Vulpius' «Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann» (zuerst Lpz.
1797) errangen sich unter den Räuberromane den größten Erfolg. -
oder
Mordfliegen
(Asilidae), eine Familie der Fliegen
[* 4] (s. d.) von schlanker
Gestalt, mit kräftigen
Beinen, starkem, stilettartigem Stechapparat. Die Raubfliegen lieben sonnige Plätze und lauern auf
Blättern,
Ästen u. s. w. sitzend auf
Beute, die meist aus andern Fliegen, aber auch aus größern
Insekten,
[* 5] sogar aus großen Libellenarten
besteht. Sie stürzen sich mit rascher Flugschwenkung auf ihre Opfer, fassen sie mit den
Beinen, bohren
ihnen im Augenblick ihren Mundstachel ein und saugen sie aus. Die Familie hat gegen 500
Arten und ist kosmopolitisch. Ansehnliche
Arten sind die hornissenartige Raubfliege(Asilus crabroniformisL., s.
Tafel:
Insekten III,
[* 1]
Fig. 3) und die gestielte Raubfliege
(Asilus styliver Loew, s.Textabbildung Bd.
6, S. 901,
[* 1]
Fig. 15), 24
mm lang, rotgelb mit glänzend-schwarzem Hinterleibsgrunde und gelben Flügeln.
Käfer,
[* 6] die sich von lebender animalischer Kost ernähren, wie die meisten Lauf-, Schwimm- und nicht wenige
Aaskäfer (Sylphiden).
Meistens versteht man aber unter Raubkäfer die Kurzflügler
[* 7] (s. d.),
obwohl sehr viele, wenn nicht die Mehrzahl derselben,
Pilze
[* 8] und verwesende pflanzliche und tierische
Stoffe
fressen.
(Lestris s.
Stercorarius), Gattung der Möven (s. d.) mit der Riesenraubmöve (Lestriscatarrhactes Quoy et Gaim.,
s.
Tafel: Schwimmvögel
[* 9] II,
[* 1]
Fig. 4).
(SternacaspiaPall., s.
Tafel: Schwimmvögel IV,
[* 1]
Fig. 4), eine 0,52 m lange Art
der Seeschwalben (s. d.), die Mittelasien und Südeuropa bewohnt und nur ab und
zu an den
Küsten der Nord- und Ostsee beobachtet wird.
[* 10]
(Carnivora, Ferae), im weitern
Sinne alle vom Fleische anderer
Tiere lebenden Säugetiere, also auch die
Insektenfresser,
[* 11] die echten Fledermäuse und
die wasserbewohnenden Robben;
[* 12] im engern
Sinne die zu einer besondern Ordnung
vereinigten Formen der echten Raubsäugetiere, deren übereinstimmende
Merkmale im
Bau des Gebisses und der damit zusammenhängenden,
zur Bewältigung lebender
Beute entwickelten Organisation bestehen. Bei allen diesen
Tieren sind im Ober- und
Unterkiefer sechs
schneidende Vorderzähne vorhanden, der Eckzahn ist groß und hervorragend, auf zwei oder mehrere Lückenzähne
folgt ein sehr entwickelter
Zahn (Reißzahn), der zusammengedrückt, spitzig, inwendig mit einem stumpfen
Höcker versehen
und beim Beißen in der Art thätig ist, daß er an dem entgegenstehenden Reißzahn vorübergleitet und dadurch wie ein Scherenblatt
wirkt.
Hinter ihm stehen ein bis drei stumpfhöckerige Kauzähne. Die Zehen enden in gekrümmte, kraftvolle
Krallen, die als
Angriffs- oder Verteidigungswaffe oder zum Niederreißen,
Töten und Festhalten der
Beute dienen. Die Ordnung
wird nach Zahl und
Bildung der Backenzähne und nach dem
Sohlen- oder Zehengang eingeteilt in: 1)
Katzen
[* 13] (s. d., Felidae);
2)
Hunde
[* 14] (s. d.,
Canidae), zu denen auch
Wölfe und Füchse und wahrscheinlich auch der seltsame brasil.
Waldhund (s. d.,
Icticyon venaticus
Lund) gehören;
3) Hyänen (s. d.);
4) Schleichkatzen (s. d., Viverridae), zu denen die
Ichneumons und
Zibethkatzen gehören;
5)
Bären (s.
Bär,
Ursidae), mit den Dachsen und stinktierartigen Raubtiere, welche zu den 6)
Mardern (s. d., Mustelidae) hinüberführen.
Die zu letzterer Gruppe gehörigen amphibisch lebenden Fisch- und Seeottern vermitteln den Übergang
zu den Raubsäugetieren des
Meers, den Robben oder Seehunden.
[* 16] (Rapaces,Raptatores), Ordnung der
Vögel
[* 17] von kräftigem Körperbau, aber verschiedener
Größe, die von
der eines
Sperlings bis zu so gewaltigen Dimensionen ansteigt, wie sie kein anderer fliegender
Vogel erreicht.
Der starke, verhältnismäßig kurze Schnabel hat einen über den Unterschnabel hakenförmig herabgebogenen Oberschnabel
und ist am
Grunde mit einer oft lebhaft gefärbten
Wachshaut versehen. Die Füße sind kräftig und bis zur Fußbeuge oder
tiefer herab befiedert.
Die unten mit Fleischballen (Warzen) versehenen Zehen, von denen oft eine eine Wendezehe ist, tragen
stark gekrümmte, scharfe, hakig gebogene große Krallen. Die
Zunge der Raubvögel ist weich und nicht ausstreckbar, das
Gehör,
[* 18] besonders
aber das
Gesicht
[* 19] außerordentlich scharf, das Gefieder straff und die Schwungfedern sind sehr kräftig. Sie fliegen leicht
und anhaltend, fangen lebende
Tiere im Fluge oder überrumpeln sie im Sitzen, packen sie mit den Krallen
und tragen sie fort, um sie zu verzehren (kröpfen).
Haare,
[* 20] Federn und
Knochen
[* 21] der ganz oder zerstückt verschlungenen
Beute ballen sich im
Magen
[* 22] zusammen und werden als
Gewölle
durch den Schnabel ausgestoßen. Viele nehmen auch mitInsekten,
Würmern und Schnecken
[* 23] fürlieb, andere
fressen
Aas.
Alle Raubvögel fressen viel, können aber auch lange hungern. Sie leben fast ausnahmslos paarweise, nur auf ihren
Wanderungen zeigen sich viele gesellig.
IhreNester (Horste) legen sie auf
Bäumen, auf Felsvorsprüngen, in
Höhlen oder auf dem
Erdboden an und ihre
Eier
[* 24] (bei den größten
Arten 1-2, bei den kleinern 5-7) sind reinweiß, grünlich-weiß
oder weißlich mit rostroten Flecken, manchmal tritt diese Fleckung so stark auf, daß die Grundfarbe mehr oder weniger verdeckt
wird. Die Raubvögel, von denen
¶
mehr
man über 600 Arten kennt, sind Weltbürger, die in allen Zonen vorkommen. Man teilt die Raubvögel ein in: A. Tagraubvögel:
1) Geier (Vulturidae), 2) Falken (Falconidae), und in B. Nachtraubvögel: Eulen
[* 26] (Strigidae). (S. die betreffenden Artikel.)