Szath-‒58; 2. Aufl. der
Übersetzung 1869 fg.), der er später das 7.
Buch folgen ließ (ebd. 1867;
Übersetzung ebd. 1870).
Die nördliche oder
Dēvanāgarī-Recension erschien zuerst
Bombay
[* 2] 1859 und Kalkutta
[* 3] 1859‒60, seitdem öfter in
Indien gedruckt;
die beste
Ausgabe ist die von Paraba mit dem Kommentar des Rāma (2 Bde.,
Bombay 1888). In Südindien sind mehrere
Ausgaben erschienen
(Madras
[* 4] 1856, 1861‒64). Ins
Englische
[* 5] ist es frei übersetzt von
Griffith (5 Bde., Lond. 1870‒74)
und besser in Prosa von Dutt (7 Bde., Kalkutta 1891‒94). Eine
Nachdichtung im
Deutschen hat A. Holtzmann vorgenommen: Rama, ein ind. Gedicht nach Walmiki (2. Aufl.,
Karlsr. 1843), Ind. Sagen (2. Aufl., Stuttg.
1854).
Arthur,
Freiherr von,
Maler und Zeichner, geb. in
Wien,
[* 6] ward erst in
Prag,
[* 7] dann seit 1840 an der
Akademie
zu
Dresden
[* 8] unter Jul. Hübner, schließlich in
Wien unter dem Einfluß von Schwind gebildet, gelangte 1848 nach
München,
[* 9] wo er zunächst Genrebilder, wie Die Dachauerinnen am
Sonntag (1855), Morgenandacht einer Sennerin
(NeuePinakothek
in
München), Spaziergang mit dem Hofmeister, Nach dem Maskenball (1858), malte. Die schlagende und feine Charakteristik
der
[* 1]
Figuren, die elegante Sicherheit in der Zeichnung und sorgfältige Behandlung
seiner Vorwürfe veranlaßte seine
Berufung an die Kunstschule in
Weimar
[* 10] 1860, wo er das Historienbild: Hofhaltung
KaiserFriedrichs II.
zu Palermo
[* 11] für das Maximilianeum in
München ausführte (1866 vollendet) und es übernahm, mit Pauwels die Fresken in dem
einst von
Luther bewohnten
Teile der Wartburg zu malen. Er ging 1866 wieder nach
München, einem Rufe als
Professor der Malerei an der dortigen
Akademie der Künste folgend. Dort errang er seine größten Erfolge mit dem Kostümbilde
Nach Tisch
(NeuePinakothek in
München) und mit den beiden Idyllen Begegnung auf dem See und Einladung zur Kahnfahrt, insbesondere
aber mit den
Grisaillen zu
Goethes«Hermann und Dorothea» und zu
Voß' «Luise». Ramberg starb in der Nacht vom 5. zum zu
München.
Joh. Heinr.,
Maler und Zeichner, geb. zu Hannover,
[* 12] besuchte die Malerakademie zu
London,
[* 13] bereiste 1788 die
Niederlande,
[* 14] dann
Italien
[* 15] und wurde nach seiner Rückkehr nach Hannover 1792 Hofmaler. Er starb Außer
Bildern allegorischen und mytholog.
(spr. rangbärwillähr),Stadt im franz.
Depart. Vosges,
ArrondissementEpinal, im
NO. von
Epinal, an der Mortagne und der
Nebenlinie Charmes-Rambervillers (28 km) der
Ostbahn, hat
(1891) 4560, als Gemeinde 5735 E., in Garnison einen
Teil des 17. Jägerbataillons zu Fuß, Reste alter Befestigungen, eine
Kirche aus dem 15. Jahrh., ein
Stadthaus von 1581;
Hüttenwerke, Papier- und Fayencefabriken,
Brauerei,
Weberei,
[* 17] Töpferei, Lohgerberei und bedeutende Hopfenkultur. Rambervillers kam 1552 mit dem
Bistum Metz
[* 18] an
Frankreich; fand hier ein
siegreiches
Gefecht des
Generals von Degenfeld gegen franz.
Truppen statt. ^[]
1)
Arrondissement im franz. Depart. Seine-et-Oise, hat 1325,60
qkm, (1891) 69749 E. in 6 Kantonen und 121 Gemeinden. ‒ 2) Rambouillet, mittelalterlich Rambolitum, Hauptstadt
des
Arrondissements Rambouillet, an der Linie
Paris-LeMans
[* 23] der Westbahn, hat (1891) 3860, als Gemeinde 5897 E., in Garnison das 5. reitende
Jägerregiment, einen Gerichtshof erster Instanz, eine Ackerbaukammer, Forstinspektion; Pensionate, Hospital,
Theater,
[* 24]
Bibliothek; nationale Schäferei mit Schäferschule, ein unregelmäßiges, von gewaltigem got.
Turm
[* 25] überragtes Schloß aus
Backstein, in dem 1547
Franz I. starb,
Karl X. 1830 abdankte und jetzt eine Militärerziehungsanstalt
ist, umgeben von 1200 ha großen Parkanlagen, die von Le
[* 26] Nôtre angelegt und als die schönsten der Umgebung
von
Paris
[* 27] gelten; nördlich schließt sich der 12818 ha große
Wald von St. Léger an. Rambouillet hat
Brauerei, Fabrikation von Kurzwaren
und Uhrfedern und
Handel mit Getreide, Holz,
[* 28]
Wolle und
Wein.
Ludwig XVI. kaufte das Schloß und legte die Schäferei an.
7.
Klasse des
Diel-LucasschenApfelsystems (s.
Apfel). ^[= Apfelbaum, eine Art der Gattung Pirus oder Pyrus aus der Familie der Rosaceen (s. d.); die Gattung ...]
(spr. -moh),JeanPhilippe, franz.
Musiker, geb. zu Dijon,
[* 30] betrieb die
Musik anfangs unter Leitung
seines
Vaters sowie verschiedener Organisten seiner Vaterstadt und ging 1701 nach Mailand,
[* 31] wo er sich als Violinist bei einer
Schauspielertruppe, die in den
Städten Südfrankreichs
Vorstellungen gab, engagieren ließ und schon damals
als Orgelspieler Ruf erhielt. 1717 wandte er sich nach
Paris, wo er anfangs an dem Organisten
Marchand einen Freund und Ratgeber,
bald aber einen Gegner fand. Rameau ging deshalb als Organist nach Lille
[* 32] und darauf nach Clermont in die
Stelle seines
Bruders (Claude Rameau, gest. 1761). Hier bildete er seine neue
Theorie der
Harmonielehre aus.
Nach Verlauf von vier Jahren wandte er sich abermals nach
Paris, wo er 1722 seinen epochemachenden
«Traité de l'harmonie», 1726 sein
«Nouveau système de musique théorique» und 1732 die «Dissertation
sur les différentes méthodes d' accompagner pour le clavecin ou pour l'orgue» veröffentlichte.
Rameau starb in
Paris.
Unsere neue
Harmonielehre verdankt ihm eine bedeutende Vereinfachung. Er zuerst machte darauf
aufmerksam, daß eine große Anzahl von bisher als selbständig behandelten
Accorden nur
Ableitungen und
Umkehrungen von Stammaccorden
(accords fondamentaux) sind. Seit 1732
¶
mehr
(«Hippolite et Aricie») widmete sich Rameau hauptsächlich der Opernkomposition. Er gab der franz.
Bühne 22 große Opern und Opernballetts, von denen «Castor et Pollux» (1737),
«Les fêtes de l’Hymen et
de l’Amour» (1747) und «Zoroastre» (1749) die bedeutendsten sind.
Mit diesen Werken schlug Rameau den nach LullysTod bedrohlich gewordenen Einfluß der ital. Schule von der
GroßenOper ab und rettete die eigene Art des franz. Musikdramas. Er ging vollständig auf das
SystemLullys zurück und schuf auf Grund dessen Leistungen romantischer Musik, die niemals überboten und nur selten erreicht
worden sind. Scenen wie die Leichenfeier und die Ankunft der Dämonen in «Castor et Pollux», die Nilanbetung
in «Les fêtes de l’Hymen et de l’Amour» gehören zum Gewaltigsten,
was die dramat. Musik besitzt.
Aber nicht bloß in der Darstellung hochpathetischer Situationen war Rameau Meister, auch für das Liebliche und Anmutige im Seelenleben
und der Natur hat er die gewinnendsten Töne. Alle seine Opern, voran «Pygmalion» und «Acante
et Céphise», sind voll der reizendsten Idyllen, die meisten in der Form von Instrumentalsätzen gehalten. Eine Prachtleistung
der musikalischen Porträtierungskunst ist die Titelfigur seines «Zoroastre».
–
Vgl. A. Pougin, Rameau, essai sur sa vie et ses œuvres (Par. 1876).
R.s Neffe, bekannt durch das dialogische Werk Diderots «Le
neveu de Rameau», das Goethe übersetzte und veröffentlichte, noch ehe das Original bekannt war, ist keine fingierte, sondern
eine wirkliche Persönlichkeit, von der z. B. Mercier, der Verfasser des «Tableau de Paris», berichtet. Diderot benutzte diese
Persönlichkeit, teils um seine Ansichten über Musik dialogisch zu entwickeln, hauptsächlich aber, um
einen Charaktertypus seiner moralisch und social verwilderten Zeit aufzustellen. In neuerer Zeit hat Albert Emil Brachvogel
denselben Charakter in dem Trauerspiel«Narciß» (1857) dramatisch behandelt.